Beiträge von Aulus Furius Saturninus

    Ich war da, da ich jeden Tag über den Mercatus ging, um mir, eine Schwäche, geröstete Nüsse auf dem Heimweg, zu holen.

    Am Stand von Titus Tranquillus warf ich einen Blick auf die Ware. Der Händler galt als der Beste in der Stadt und war nicht immer anzutreffen. Nun stand gerade ein schmaler, blasser Bursche zum Verkauf.

    Das Wort ankleiden rief meine Aufmerksamkeit wach, da mir in der Tat ein richtiger Kammerdiener, fehlte. Mein Sklave Diocles brauchte immer eine Ewigkeit, mich anzukleiden, so dass ich mich bereits vor Morgengrauen aus dem Bett quälen musste.


    Also taxierte ich den mageren Jungen - das er schmal war, störte nicht, um so weniger würde er essen, und näherte mich.

    "Salve Titus Tranquillus!", grüßte ich den Händler:

    "Ich sehe, du hast einen Sklaven da, der in einem Haus gedient hat. Spricht er Latein? Oder wenigstens Griechisch?

    Und hat er vielleicht Erfahrung als Cubicularius und versteht sich darauf, einem Bürger auf würdige Weise eine Toga anzulegen? Ist das der Fall, hätte ich durchaus Interesse."

    Natürlich würde ich mit dem Sklaven dann auch noch sprechen, wenn er in Frage käme - der persönliche Eindruck war das Wichtigste und schliesslich wollte ich wissen wollen, wen ich mir ins Haus und dazu noch ins Schlafzimmer holte.

    Hallo Epicharis,

    mögest du mehr Glück haben als dein Name verheißt ;)

    wir, die Furier, haben durchaus unabhängige und willensstarke Frauen in der Familie und zu vielem unsere ganz eigene Meinung. Ehre und auch die Familienehre ist zumindest mir wichtig, und daher wollte ich auch fragen, wie du dir eine Rebellin vorstellst?


    Allerdings weiß ich nicht, ob wir in Frage kommen, da wir dir gerade nicht viel Interaktion bieten können. Im Moment bin ich der einzige Furius in Rom selbst. Du kannst ja in unser Profil, und wenn du unsere Familie kennen lernen möchtest, vielleicht noch besser in die Casa reinlesen:

    Casa Furia

    alles Weitere gerne per PN

    Angetan mit einer sorgfältig gelegten Toga, reihte ich mich in die Schar der Klienten ein, die Senator Florus Minor folgten, um den Beistand der göttlichen Venus Genetrix durch ein Opfer zu erbitten. War sie doch die Stammmutter der Annaea wie der Iulia. Vorneweg schritt das würdevolle Paar, mein Patron in einer blendendweißen Toga, an seiner Seite Iulia Stella im Ehrenkleid der Matrona.

    Der Morgen war schön und versprach, sonnig und klar zu werden. Weiteres Volk schloss sich unserem Zug zum Tempel an.

    Ich nahm gerne vom angebotenen Wasser, wies aber etwas zum Knabbern zurück.

    "Eine solche Anordnung liegt nicht vor, obwohl ich sagen muss, dass die Anordnungen an die Kanzlei erst seit der Regierungszeit unseres jetzigen Caesar Augustus wirklich archiviert werden; sollte Divus Valerianus sie also irgendwie mündlich gegeben haben, ist das nirgends hinterlegt."

    Ich trank einen Schluck. Ich hielt es für unwahrscheinlich, dass solch wichtige Änderung quasi zwischen Tür und Angel gegeben würde. Die Kanzlei war eine Behörde: Wir liebten Kopien, Abschriften, Archive:

    "Der göttliche Valerianus weilte da aber schon ob seiner bedauerlichen Gesundheit fast ständig in seiner Landvilla in Misenum und wurde in Roma vom damaligen Stadtpraefekt Vescularius Salinator vertreten."

    Es missfiel mir, den Namen des Mannes auszusprechen, der soviele Seiten unserer Geschichte mit Blut getränkt hatte, aber ich kam nicht umher. Ich hatte ihn genannt, um die Gedanken meines Patrons in die Richtung zu lenken, die mir vorschwebte, aber ich hatte keine Beweise dafür, dass Salinator den Verus entweder durch Versprechungen, Drohungen oder das Appellieren an dessen Ehrgeiz - kein Römer war meiner Ansicht nach da wirklich frei davon - dazu gebracht hatte, den Codex Universalis

    dahingehend zu ändern und damit seine Herrschaft vorzubereiten.*:

    "Nun, beide Männer sind tot. Procurator Decimus Verus, der ein verdienter Mann war, nämlich auch, er wurde kein halbes Jahr später erschlagen am Ufer des Tibers aufgefunden. Offiziell war es ein Raubüberfall."**

    Oder die Entfernung eines Mitwissers. Interessante Zeiten; ich war froh, heutzutage zu leben. Mein Mund war trocken geworden und nun war ich dankbar für das Wasser:

    "Im Gegensatz zu anderen Gesetzesänderungen wurde diese wichtige Änderung in den Chroniken nie vermerkt.", fügte ich an.


    Sim-Off:

    * Das kann Saturninus sim on nicht wissen: RE: Anstandsbesuch ab hier die Posting bis 1384
    Die Salinator von Verus vorgelegte Änderung: RE: Verus per Procura

    Am nächsten Morgen, nachdem ich die Einladung meines Patrons zum Vieraugengespräch erhalten hatte, folgte dem breitschultrigen Ianitor - sein Name war sowas von passend - in das Officium.

    "Salve Senator Florus", grüßte ich und legte eine Abschrift des Dekretes der Gesetzesänderung auf den Tisch:


    IN NOMINE IMPERII ROMANI ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    DECRETUM IMPERATORIS


    MIT WIRKUNG VOM

    ANTE DIEM XVII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (16.12.2010/107 n.Chr.)


    Ordne ich an, dass der Codex Universalis wie folgt zu ändern ist:



    Die §§ 9, 12, 17, 20 (4), 24 (4)(5), 25 (1)(4) und 27-30 werden ersatzlos gestrichen.



    Darüber hinaus sind folgende Paragraphen zu ändern:


    Von:


    § 18 Allgemeines


    (1) Der Imperator Caesar Augustus ist das Staatsoberhaupt des Imperium Romanum und als solches sind seine Anweisungen allgemein absolut bindend. Sowohl Consilium Principis, als auch Senat haben nur beratende Funktion gegenüber dem Imperator Caesar Augustus.


    (9) Der Imperator Caesar Augustus hat alleinig das Recht ein Decretum Imperatoris zu erlassen und er hat das Recht ein Decretum Senatus in jeder Phase dessen Entstehens zu verhindern und/oder außer Kraft zu setzen.


    (13) Der Imperator Caesar Augustus hat alleinig die Verfügungsgewalt über das Aerarium. Nur er kann Zahlungen daraus anordnen. Jedoch kann der Senat durch Decretum Senatus Mittel beim Imperator Caesar Augustus beantragen.


    In:


    § 18 Allgemeines


    (1) Der Imperator Caesar Augustus ist das Staatsoberhaupt des Imperium Romanum und als solches sind seine Anweisungen allgemein absolut bindend. Der Senat hat ausschließlich nur beratende Funktion gegenüber dem Imperator Caesar Augustus.


    (9) Der Imperator Caesar Augustus hat alleinig das Recht ein Decretum Imperatoris zu erlassen und er hat das Recht ein Senatus Consultum in jeder Phase dessen Entstehens zu verhindern und/oder außer Kraft zu setzen.


    (13) Der Imperator Caesar Augustus hat alleinig die Verfügungsgewalt über das Aerarium. Nur er kann Zahlungen daraus anordnen. Jedoch kann der Senat durch Senatus Consulta Mittel beim Imperator Caesar Augustus beantragen.


    Von:


    § 19 Ernennung


    (2) Stirbt der Imperator Caesar Augustus oder legt er sein Amt nachweisbar freiwillig nieder, so gilt primär sein Nachfolgerwunsch zur Thronfolge, sollte er keinen solchen hinterlassen haben, so wird automatisch der ihm am nächsten verwandte männliche Spross der Gens Ulpia gekrönt. Sollte ein solcher nicht vorhanden sein wird eine allgemeine Kaiserwahl durchgeführt. Hierbei sind alle ordentlichen Vollbürger des Imperium Romanum wahlberechtigt und alle Personen ab dem Status des Ordo Senatorius wählbar. Die Person, die 70% der Stimmen auf sich vereinigen kann ist zum Imperator Caesar Augustus zu krönen.


    In:


    § 19 Ernennung


    (2) Stirbt der Imperator Caesar Augustus oder legt er sein Amt nachweisbar freiwillig nieder, so gilt primär sein Nachfolgerwunsch zur Thronfolge, sollte er keinen solchen hinterlassen haben, so wird automatisch der ihm am nächsten verwandte männliche Spross der Gens Ulpia gekrönt.


    Von:


    § 10 Senat


    (2) Er hat als Gremium das Recht durch Decreta Senatus Leges und Mandata zu erlassen.



    In:


    § 10 Senat


    (2) Er hat als Gremium das Recht durch Senatus Consulta Leges und Mandata zu erlassen.




    - DCCCLX A.U.C. -


    SiegelProcuraAugusti.gif


    "Der Codex Universalis wurde während der Regierungszeit des Divus Valerianus Augustus am ANTE DIEM XVII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (16.12.2010/107 n.Chr.) per Dekret geändert.", erläuterte ich:

    "Der Procurastempel sagt nichts darüber aus, wer genau das Dekret herausgegeben hat."

    Auch ich verfügte beispielsweise über solch einen Stempel:

    "Ich weiß jedoch inzwischen, wer es war: Das Dekret wurde vom damaligen Procurator a Memoria Titus Decimus Verus, der diese Stellung seit dem ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (18.11.2010/107 n.Chr.) inne hatte, verfasst.

    Soweit so gut, dennoch gibt es einige Ungereimtheiten bei der Angelegenheit, die mir aufgefallen sind, und du kannst mir gewiss sagen, wie diese einzuordnen sind."


    Diese Ungereimtheiten waren tatsächlich das Interessante bei der Angelegenheit, und ich wartete darauf, dass mir Florus Minor die Gelegenheit gab, weiter mit meinen Erläuterungen fortzufahren.

    Im Auftrag


    Drei Tage nach der bezeichnenden Salutatio im Hause meines Patrones:

    Ich hatte nicht vor, Procurator a Memoria Fabius Torquatus zu involvieren - der Mann war gescheit und würde fraglos darauf kommen, wer was wissen wollte und warum sich ein Primicerius aus einer ganz anderen Abteilung plötzlich für Vorgänge interessierte, die seine Abteilung gar nicht betrafen.

    So schickte ich einen der Scribae unter dem Vorwand, es gäbe eine Unklarheit mit einem Proconsul in den Jahren DCCCLXI bis DCCCLXI , um die archivierten Bekanntmachungen durchzusehen.

    Er brachte mir das Dekret über die von Senator Florus Minor angesprochene große Änderung des Codex Universalis.

    Es war ANTE DIEM XVII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (16.12.2010/107 n.Chr.)ausgestellt und zwar von Titus Decimus Verus, Procurator a Memoria, ernannt ANTE DIEM XIV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (18.11.2010/107 n.Chr.)

    Der göttliche Valerianus weilte da aber schon ob seiner bedauerlichen Gesundheit fast ständig in seiner Landvilla in Misenum und wurde vom damaligen Praefectus Urbi Vescularius Salinator vertreten.


    Diesen Stellvertreter, der sich später vom Kaliber eines Sejanus entpuppen wollte, hatte ich in Verdacht, Decimus Verus das decretum diktiert oder ihn andersweitig "überredet" zu haben. Einen Decimus und solch einen verdienstvollen hineinzuziehen, fiel mir schwer, aber der Mann hatte sich wohl nicht weigern können.

    Der Betreffende war schon lange tot; kein halbes Jahr später war er erschlagen am Tiberufer aufgefunden worden.
    Die Sache selbst roch zum Himmel wie unser geliebter Fluss im August.

    Der ursprüngliche Gesetzestext musste in seiner unverstümmelten Form in den Senatsarchiven liegen, da kam der Senator eher dran als ich, zumal ich diskret vorgehen und nicht Amtshilfe einfordern wollte.


    Ich beschriftete eine Tabula, die ich nicht mit einem Kanzleiboten, sondern später Diocles mitgeben würde.


    A. Furius Saturninus Primicerius ab epistulis grüßt den edlen Senator Annaeus Florus Minor und bittet ihn darum, von ihm zum persönlichen Gespräch empfangen zu werden

    Dieser Abend wurde nicht, was ich mir versprochen hatte. Erst war ich übler Laune gekommen und hatte mich mit dem grauhaarigen Sklaven, der sich einen Becher Blut serviert hatte, über das Leben im Allgemeinen und die Undankbarkeit gewisser Sklaven im Besonderen austauschen wollen. Dann kam der Aedilis Curulis und aus Ehrerbietung erhoben wir uns alle, während Gracchus Minor gravitätisch eine Wirtschaftskontrolle durchführte. Dienstlich unterwegs mit ihm war mein Bekannter Ravilla. Der junge Mann, der so lustig mit den Würfeln und Nüssen zugange gewesen war, entpuppte sich als des Seius kleiner Bruder und nichts wurde aus dem Spiel.

    Der Grauhaarige kehrte nicht wieder. Meine Laune sank weiter. Tänzerinnen und andere Unterhaltung gab es nicht. Und selbst wenn, hätten sie sich nicht rühren dürfen. Mein Besuch stand unter einem schlechten Stern.

    Zu allem Überfluss hatte es draußen noch begonnen, zu schütten, zumindest war der Mann, der nun eintrat, nass bis auf die Haut.

    Da der Neuankömmling sich hinsetzte, ließ auch ich mich verstohlen auf meinen Stuhl sinken. Der Ehrerbietung dem Magistraten gegenüber war genüge getan, fand ich.


    Der einzige Lichtblick war der junge Charislaus, wie er hieß. Er servierte als nächsten Gang Pfannenkuchen, die mit Honig, Pfeffer und Pinienkernen bestreut waren. Ich fragte mich kurz, ob er autorisiert war, solche Köstlichkeiten auf Kosten des Hauses zu verschleudern, aber war ja nicht mein Problem.

    Ich aß jedenfalls Teigröllchen, bis ich nicht mehr japsen konnte, während ich überlegte, wie ich einigermaßen trocken nach Hause kommen konnte. Vermutlich gar nicht.

    Ich brachte die Crispina wieder zum Lachen, und auch ich schmunzelte. Ich hatte weder großes Vermögen noch Purpurstreifen am Togasaum, aber wenigstens schien ich für die junge Dame unterhaltsam zu sein.*


    Dennoch, ich würde mich nun zurücknehmen, denn es war nicht angebracht, all zu lange mit einer unverheirateten Frau zu schäkern. Auch wenn alles in allen Ehren geschah - besonders einigen älteren Matronen, die nichts Besseres zu tun hatten, als mit Argusaugen die Jugend zu beobachten, wollte ich keinen Anlass zum Gerede geben.

    Daher würde ich mich so langsam verabschieden. Aber natürlich mit einem Hoffen auf ein Wiedersehen.

    "Wo ich meine Zukunft sehe, werte Annaea Crispina, bedarf mehr Erläuterung als es gerade statthaft wäre.", sprach ich und schaute ihr einen Moment lang direkt in die Augen:

    "Falls wir uns wieder begegnen sollten, erzähle ich dir davon, und vielleicht sagst auch du mir, was du dir von den Göttern für dein zukünftiges Leben erhoffst. Vale bene Annaea."


    Ich hoffte, bei anderer Gelegenheit noch Ravilla über die Taubenzucht und ihre Nützlichkeit zu befragen. Doch nun war es schon spät.


    Sim-Off:

    :P! suinozdnirV *

    Ich nickte. Ich verstand sehr wohl: Kein Aufsehen, keine offiziellen Anfragen, Diskretion. Es ging nicht darum, alte Wunden aufzureißen, es ging darum, mit der Leidenschaftslosigkeit eines Chirurgen, der einen Schnitt setzte, weil er ihn setzen musste, einen Fehler der Vergangenheit zu korrigieren - vorausgesetzt es lag ein Fehler vor. Vielleicht hatte auch alles seine Richtigkeit.


    "Ich melde mich, sobald ich weiterführende Informationen habe, mein Patron.", sagte ich.

    Wenig später verabschiedete ich mich mit dem gebotenen Respekt und verließ die Domus Annaea, um den Weg zur Kanzlei einzuschlagen.

    >>> Kanzlei

    Alles Gute zum Geburtstag (Ad diem natalem omnia bona tibi opto oder so ähnlich) Imperium Romanum!

    18 Jahre – das ist ein toller Rekord.

    Das geballte schriftstellerische Können und Wissen über die Antike hier auf einem einzigen Platz ist etwas, was mich nun knapp zwei Jahre fasziniert.

    Und danke hier an dieser Stelle für all die geleisteten Arbeitsstunden. Nicht nur den Glanzlichtern, sondern auch der Routine und dem „Langweiligen“ hinter den Kulissen, ohne das aber auch niemand glänzen kann, soll die Laudatio gelten.

    *Becher hebend *:kaffee:

    Ich wusste, dass Annaeus Florus Minor jedes Wort ernst meinte, und dass ich zu gegebener Zeit auf seine Unterstützung bauen konnte, sofern er mich der Unterstützung für wert hielt. Mir fehlte auch noch einiges, aber es konnte nicht schaden, meine Ziele ab und an zu erwähnen, wenn ich wollte, dass sich die wichtigen Männer beim Fällen ihrer Entscheidungen meiner Person entsannen.

    Dann hatte mein Patron eine Bitte an mich, und ich hörte aufmerksam zu.

    Ich erwiderte daraufhin:

    "Eine solch weitreichende Änderung des Codex Universalis müsste dokumentiert und archiviert worden sein, anders kann ich es mir auch nicht vorstellen. Die Kanzlei war auch in wirren Zeiten funktionsfähig. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass während oder danach Unterlagen absichtlich vernichtet worden sind, um gewisse Leute zu schützen, doch auch da wird es Spuren geben."

    Ich nickte:

    "Ich verstehe, mein Patron. Ich werde sehen, dass ich im Archiv beginne und dir laufend berichte."

    Bis auf höchst Vertrauliches hatte ich überall Einblick, und es war mir auch nicht verboten, etwas nachzuschlagen.

    Senator Florus begrüßte mich sehr freundlich, und nachdem wir die üblichen Höflichkeiten ausgetauscht hatten, fragte er mich, ob er etwas für mich tun konnte.

    Außerhalb meines längerfristigen Planes, in den Ritterstand aufzusteigen und eines Tages selbst der Praetor ab Epistulis zu werden, gab es jedoch nichts Aktuelles.


    "Es gibt keinen speziellen Anlass für mein Erscheinen, Senator", sagte ich: "Alles läuft gut. Ich hatte in letzter Zeit etwas mehr zu tun, da mein Vorgesetzter, der werte Cornelius Lentulus erkrankt war, doch nun ist er den Göttern sei Dank wieder vollständig genesen und wir haben der göttlichen Salus geopfert."

    Lentulus war meiner Meinung nach zwar ein Erbsenzähler, aber nicht unrecht; meine Erleichterung, dass er wieder zurück war, war aufrichtig.

    Gleichzeitig ließ ich meinem Patron Raum, nun seinerseits nachzufragen, wenn er etwas aus der Kanzlei wissen wollte, was ich ihm entweder frei heraussagen oder auch andeuten konnte.

    Persönlich kann ich mich glücklich schätzen, dass unsere Sklaven friedlich und freundlich sind. Terpander ist ein alter Grieche, der mit Wissen und Lebenserfahrung aufwarten kann. Als freundlich und geduldig würde ich ihn beschreiben, ebenso ein guter Lehrer. Charislaus ist jung, fleißig und weiß ebenfalls wie man sich zu benehmen hat. Die beiden führen zudem für uns die Taberna der Lallende Löwe und sie machen das wirklich sehr gut", antwortete Lurco freundlich.


    Hätte ich die Namen der Sklaven des Lallenden Löwen behalten, hätte ich bemerkt, dass ich beide Diener kannte, und dass sie mir in der Tat positiv aufgefallen war: Der ältere Terpander als ruhiger, lebenskluger Aufsichtsführender und Charislaus als aufmerksam und ein Meister der Kochkunst. Aber in diesem Moment entsann ich mir beider nicht.


    Um meinen Patron zu ergänzen, zitierte ich aus dem Zwölftafelgesetz und zwar aus der zwölften Tafel ( Wie fast alle römischen Knaben hatte ich während meiner Schulzeit Teile davon auswendig lernen müssen):

    "Si Servus furtum faxit noxiamve nocuit....*

    Die Bestimmungen aus dem Zwölftafelgesetz spiegeln das wieder: Für von einem Sklaven begangenen Diebstahl oder von ihm angerichtete Schäden hatte der Eigentümer gegenüber dem Geschädigten zu haften.

    Er kann den Schaden begleichen oder dem Geschädigten den Sklaven zur Bestrafung ausliefern. Der Diener steht damit einem Hauskind gleich.

    Wenn der Herr den Geschädigten nicht entschädigt, ist es meiner Ansicht so, als hätte er selbst den Delikt begangen.

    Allerdings muss ja auch bewiesen sein, dass der Sklave es wirklich war, und das muss vor Gericht geklärt werden.

    Einem Denunzianten, der lediglich behauptet, ich habe den Sklaven bei diesem oder jenem gesehen, würde ich nicht glauben.


    Stell dir nur vor, Purgitius Lurco, rein hypothetisch, denn dem ist nicht so und die Götter mögen verhüten, dass es so kommt: Ich läge mit dir im Streit, vielleicht wegen eines Geschäftes oder einer schönen Hetäre, und du behauptest dann, der Sklave von Furius hätte jenes oder dieses getan und sein Herr müsste Schadensersatz leisten oder dir den Sklaven ausliefern.

    Gäbe es Zeugen? Und wäre der Zeuge vertrauenswürdig oder vielleicht gekauft oder aus eigenem Motiv getrieben?

    Natürlich würde ich zunächst meinen Sklaven verteidigen, denn er ist ja Teil der furischen Familia."



    Sim-Off:

    *Wenn ein Sklave einen Diebstahl beging oder Schaden zugefügt hat, …