"So, ihr Lieben. Meine abendliche Stunde Freizeit ist um und die Pflicht ruft." Stilo stopfte sich rasch noch ein paar Häppchen in den Mund und spülte sie mit dem Wein hinunter. Er gab jedem zum Abschied die Hand, außer Ravilla, dem brachte er mit einem Wuscheln die Frisur durcheinander, danach gab er ihm einen Kuss auf die Stirn. "Ich freue mich, dass du gesund wieder da bist, kleiner Bruder", waren seine letzten Worte, viel weniger frotzig als zuvor, sondern ganz und gar ernst gemeint. Im Hinausgehen klopfte er Terpander noch die Schulter, dann verschwand er - bis zu ihrem nächsten Treffen.
Beiträge von Sisenna Seius Stilo
-
-
Als guter Bruder unterstützte Stilo natürlich den Wahlkampf von Ravilla. Er hatte von ihm eine Tafel erhalten, die er anbringen sollte. Eine Tafel ... Grafittis waren Ravilla nicht auffällig genug, da es ihrer so viele gab. Und so prangte nun an prominenter Stelle ein weiser Sinnspruch:
-
Dass sein Vorgesetzter schwieg und sich nicht einmal zu einem Gegengruß herabließ, beunruhigte Stilo, auch wenn nichts auf dieses Gefühl schließen ließ.
"Die gesamte Causa Christenrazzia findet sich in dieser Mappe. Der Fall wurde mit höchster Präzision zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Es ist alles dokumentiert und ausgewertet. Lücken gibt es nicht, keine losen Fäden, keine offenen Enden. Die fanatische Gruppierung der Christianer in Rom wurde vollständig vernichtet. Diese Akten sind dein Zeuge. Es gibt keine mehr. Du hast alles getan, auch ohne den Praefectus Urbi. Ruhm den Prätorianern. Rom wurde befriedet, der Auftrag erfüllt. Wenn du diese Mappe dem Kaiser vorlegst, werden keine Fragen mehr offen sein."
Der steinerne Gesichtsausdruck des Praefektus Praetorio begann an seinen Nerven zu zehren. Stilo leckte sich die Unterlippe. Als ihm dies bewusst wurde, hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen, wütend ob der eigenen Schwäche. Doch seine Hand, welche ihm die Mappe reichte, zitterte nicht.
-
Die Arbeit war vollkommen. Stilo hielt sich nicht bei der Ordonnanz auf. Er gehörte mittlerweile zu jenen, die sofort durchgewunken wurden, wenn sie zum Praefectus Praetorio wollten. Nicht etwa, weil der bissige Stabsoffizier ihn so sehr schätzen würde, sondern weil er diesem den schriftlichen Teil seiner bislang wichtigsten Mission anvertraut hatte. Und Stilo hatte sie komplettiert, das würde Caius Heius Vibulanus heute erfahren.
"Salve, mein Präfekt", grüßte Stilo ihn und klopfte Lächelnd auf die Mappe unter seinem Arm. "Es gibt Neuigkeiten."
-
Endlich waren die Berichte vollständig. Stilo lächelte, als er den letzten Absatz las, denn er wusste genau, was mit Aglaja geschehen war. Noch am Tag ihrer Freilassung fiel sie einem tragischen Verbrechen in der Subura zum Opfer. Die Prätorianer hatten ihr Urteil gefällt. Einer ihrer zivilen Meuchler aus der Subura kümmerte sich um die Sache. Doch das tauchte in keiner Akte auf. Aglaja verrottete wahrscheinlich im Tiber, denn dort wurden nicht nur Schwerverbrecher, sondern traditionell auch die Mordopfer aus der Subura entsorgt.
Ein Liedchen auf den Lippen packte Stilo alle Akten zusammen in eine dicke und schwere Mappe, um sich auf den Weg zu machen. Der Praefectus Praetorio würde zufrieden sein.
-
Stilo, dem die Stimmen draußen nicht entgangen waren, hatte ab diesem Zeitpunkt geahnt, wer gleich erscheinen würde. Und natürlich war ihm auch klar, wie die Reihenfolge der Begrüßung ausfallen würde, insbesondere, wenn Männer im heiratsfähigen, und noch schlimmer, heiratswilligen Alter zugegen waren.
Stilo umfaste nun seinerseits den Unterarm seines Bruders, der zur Begrüßung brüderlich eine Prise grobkörniges Salz in eine seiner wenigen Wunden rieseln ließ und mit seinem Lächeln genüsslich verrieb. "Die Legio hat dich offensichtlich nicht nur das Schläfenhaar, sondern auch die Manieren gekostet", konterte Stilo grinsend. "Willkommen in Roma. Schön, dich gesund wieder im Kreis der Familie zu wissen."
Für jemanden, der in Germania diente, war eine gesunde Heimkehr in den Kreis seiner Lieben nicht selbstverständich, auch nicht für Stabsoffiziere, die entgegen aller Gerüchte keine reinen Schreibtischsoldaten waren. Germania superior galt als eine der gefährlichsten Provinzen, durch eine bessere militärische Schule konnte man kaum gehen. Stilo musste eingestehen, dass das Tribunat Ravilla gut getan hatte: Sein Auftreten wirkte geerdet. Hätte die Vorstellung von Ravilla als Feldherr vor dessen Abreise noch zu Magenkrämpfen bei Stilo geführt, so erschien sie ihm heute nicht mehr so abwegig. Schade, dass er ihn nie in Rüstung gesehen hatte.
-
IN MEMORIAM
CENTURIO
Eu, fugit hora, fugit tacito
pede annus et aetas.*
ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLXXIII A.U.C.
(† 16.7.2023/120 n.Chr.)
Seine Kameraden von den
COHORTES PRAETORIAE
haben dieses Grabmal errichten lassen.
Sim-Off: *Auf leiser Sohle flieht die Stunde und mit ihr Jahr und Jahr.
Sim-Off: Todesmeldung: Lectio
-
Na, mal sehen, was die werte Schwester nun sagen würde. Was gab es in Rom, das Athen nicht bieten konnte, was fehlte, wenn man dem Haupt der Welt den Rücken kehrte? Vielleicht den Circus Maximus, andererseits hatte Athen dafür die Olympischen Spiele. Stilo hätte die Frage nicht ohne längeres Nachdenken beantworten können und war gespannt, wie Fusca die Dinge wahrgenommen hatte. Auch er ließ es sich schmecken. Da Terpander mal wieder Fresse zog, ließ er außerdem ein Lob verlauten, wie gut das Essen gelungen sei.
-
Als Tacitus meinte, dass niemand die formalen Voraussetzungen für eine Kandidatur besäße, warf Stilo weise in den Raum: "Noch nicht."
Denn die Dinge ließen sich durchaus ändern, mit den richtigen Leuten im Bekanntenkreis sowie dem notwendigen Engagement. Stilo würde eine entsprechende Entwicklung begrüßen, daraus machte er keinen Hehl. Als es darum ging, dass seine Schwester sich von Tacitus ausführen lassen wollte, zeigte sich ein sehr breites Lächeln auf Stilos Gesicht. Es galt jedoch nicht, wie man annehmen mochte, seinem Segen für die beiden Turteltäubchen sondern einzig Ravilla, der nichtsahnend in Germania verschimmelte und für seine geliebte Schwester enthaltsam wie ein Mönch lebte. Armer Bruder ...
"Nur zu", ermunterte er Tacitus. Wenn sie klug waren, pfiffen sie auf den obligatorischen Anstandswauwau und ließen Terpander zu Hause, bei dessen Gesichtsausdruck jeder noch so kleine Schmetterling im Bauch unweigerlich zu Staub verdorrte.
-
Stilo erhob sich, nickte den anwesenden Militärs und Iunius Tacitus zu, dann verließ er den Saal.
-
Stilo grinste, als Tacitus das Glas für ihn erhob, tat es ihm gleich und trank einen Schluck. Auch wenn er ein wenig dick aufgetragen hatte, waren seine Pflichten kein Zuckerschlecken und jeder Erfolg hart erarbeitet. Das Lob seiner Schwester war ein weiteres Zuckerwürfelchen, das Stilo sich gut schmecken ließ. Unter ihrer feinen Hand konnte sie seine Oberarmmuskulatur spüren und er erwiderte ihr Lächeln. Am Ende war es nicht das Streben eines Einzelnen, sondern der Ehrgeiz von ihnen allen, der zum Erfolg ihrer Gentes führen würde oder - im Falle eines Mangels - auf den Weg in die Bedeutungslosigkeit. Auch Fusca kannte ihren Weg. Was das Streben nach Höherem Betraf, waren sie trotz seiner Prägung, die im hellenischen Kulturkreis stattgefunden hatte, Römer durch und durch.
"Als Optio ist mein Weg nicht die Magistratur", beantwortete er die Frage seiner Schwester, "aber mal schauen, wohin der Fluss der Zeit mich noch trägt."
Seine konkreten Karriereambitionen behielt er erst einmal für sich. Noch mindestens eine Leitersprosse musste er erklimmen, ehe er einen sehr großen Schritt in Angriff nehmen konnte. Doch er war gespannt zu hören, ob Tacitus vielleicht entsprechend plante. Dass der andere Stilo mit der Legio liebäugelte, war ihm bereits bekannt. Mit seiner juristischen Expertise würde Tacitus eins Tages einen hervorragenden Praetor abgeben und für die bucklige Verwandtschaft wäre es das Elysium, einen einflussreichen Magistraten von solchem Kaliber in ihren Reihen zu wissen.
-
Es kam selten vor, dass Stilo sich über ein dienstliches Schreiben derart freute wie über den Stapel Papyrus, der ihn heute erreichte. Endlich näherte sich das Kapitel Christenrazzia seinem Abschluss. Er wusste ja, dass Ferox ihn nicht leiden mochte und wahrscheinlich gegen sämtliche Prätorianer einen inneren Wall der Ablehnung errichtet hatte. Dennoch hatte er seine Aufgabe zügig und gut erledigt, was für seine Professionalität sprach. Stilo würde das künftig bei Gesprächen mit einflussreicheren Persönlichkeiten einstreuen. Ferox würde das nicht wissen, aber vielleicht würde er es eines Tages merken ...
Jetzt fehlte nur noch der Abschlussbericht zum Einsatzbefehl I von Gaius Sempronius Sophus, bevor er alles in eine große Mappe packen und damit zum Praefectus Praetorio marschieren konnte.
-
Nekropole der Soldaten
Entlang der Via Salaria liegt für die Soldaten der städtischen Einheiten eine eigene Nekropole. Dabei ist die Grabstele die am häufigsten vertretene Denkmalsform. Entlang der Via Labicana liegt zudem die Nekropole der Equites singulares Augusti, die im Gegensatz dazu schlicht und ohne militärische Bildthemen ausgestaltet sind. In manchen Fällen haben - abhängig von den Rekrutierungsregionen der Soldaten - auch provinziale Traditionen ihren Niederschlag in der Gestaltung der Grabdenkmäler gefunden. Insgesamt sind Gräber von Mitgliedern der Cohortes Praetoriae und der Equites Singulares Augusti überproportional häufig zu finden.
Einen Teil des Soldes zahlen die Soldaten in der Regel freiwillig in die Sterbekasse ihrer Einheit ein, die vom Signifer verwaltet wird und aus der im Todesfall ihre Bestattung bezahlt wird. Die sterblichen Überreste in die Heimat zu überführen, ist hingegen nicht üblich.
Die Verbrennung der Toten und ihre Beisetzung in Urnen gilt als typisch römisch (mos Romanus) und wird schon seit der Republik für Bürger nahezu ausnahmslos befolgt. Man reinigt und salbt den Toten mit viel Sorgfalt, um ihn vom Schmutz des weltlichen Lebens zu befreien, und hüllt ihn in seine besten Kleider. Nach Ablauf der Aufbahrungsfrist wird der Tote in einer Prozession hinaus zum Begräbnisplatz geleitet. Dem Leichnam werden dessen Ehrenzeichen, besonders militärischer Art, vorangetragen. Am Verbrennungsplatz bettet man ihn mit seiner Bahre und zahlreichen Opfergaben auf einen Scheiterhaufen. Bei Heerführern marschieren Soldaten dreimal um den brennenden Scheiterhaufen. Ist das Feuer heruntergebrannt, übergießt man die Asche mit Wein und sammelt die Knochen des Toten auf, parfümiert sie und legt sie in eine Urne. Bei der Bestattung gibt man dem Toten reiche Grabbeigaben mit auf die letzte Reise.
Man verabschiedet sich von dem Toten mit dem Gruß "Vale".
Weiterführende Informationen: Trauerrituale und Begräbnisse
-
"Sand und Blut ... mein letzter Besuch bei den Spielen ist viel zu lange her." Er verstand Fuscas Sehnsucht nur zu gut. Natürlich hatte Stilo eine Reihe an Favoriten, sowohl in den Reihen der Gladiatoren als auch in denen der Wagenlenker. Er vermisste das Mitfiebern und auch das Wetten, das den Nervenkitzel noch erhöhte, das gegenseitige Gestichel, wenn ein Bekannter andere Favoriten unterstützte.
"Vielleicht sorgt der nächste Wahlkampf wieder für sehenswerte Unterhaltung? Das letzte Blut habe ich auf der Gemonischen Treppe gesehen."Er erwiderte Tacitus fragenden Blick und hob den Kelch etwas. "Deine Schilderungen sind korrekt, Tacitus. Da ich im Gegensatz zu meiner bezaubernden Schwester leider nicht in Athen war, um Bescheidenheit und Tugend zu lernen, möchte ich meinen eigenen nicht unerheblichen Beitrag nicht verschweigen."
Er blinzelte Fusca zu. Dass sie plötzlich bescheiden wäre, kaufte er ihr erst dann ab, wenn er es gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte sie in Athen nur gelernt, sich zu verstellen. Wie sie den Namen ihrer Gens aussprach und ihre unverhohlenen Ambitionen nach Macht, erfüllte Stilo mit Stolz, weshalb er sich dazu veranlasst sah, etwas auf den Putz zu hauen:
"Ich habe das Einsatzkommando geleitet, das zur Ergreifung des Packs geführt hat. Wir haben sämtliche Nester ausgehoben", prahlte er, wobei er die Leistung der anderen drei Einsatzkommandos geflissentlich unter den Tisch fallen ließ. "Die Christen wurden von mir persönlich verhört und anschließend abgeurteilt. Inzwischen ist auch der letzte dieser Staatsverräter seinem gerechten Urteil zugeführt worden. An ihren Gebeinen nagen jetzt die Fische. Was das betrifft, kann Rom endlich wieder ruhig schlafen."
Aber was den aufbrausenden Vigintivir betraf, so schwieg Stilo. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass man mit dem jungen Mann Geschäfte zum gegenseitigen Vorteil abwickeln konnte, so dass er keinen Anlass zur Klage sah. Es mochte sein, dass Aemilius Secundus im weiteren Verlauf seiner Karriere für Stilo noch von bedeutsamerem Nutzen sein würde.
Sim-Off: Ich hab mich beim Antworten mal vorgedrängelt, da ich vergessen hatte, auf des Tacitus Beitrag einzugehen. Es war schon spät, ich wollte dich im letzten Post nicht absichtlich übergehen, sorry!
-
Erschöpft von einem Bürokratie-Marathon ließ Stilo sich ins heiße Wasser sinken. Auf das Kaltwasserbecken verzichtete er in Anbetracht der sinkenden Temperaturen freiwillig. Dösend und wortkarg saß er in einer Ecke und beobachtete träge die anderen.
-
Stilo hinterließ seinem Kameraden von den Cohortes Urbanae einen schriftlichen Auftrag:
Ad: Miles Nero Germanicus Ferox
Auftrag: Abschlussbericht zu den Einsatzbefehlen III und IV
Du wirst damit beauftragt, die Abschlussberichte für die Einsatzbefehle III - Spezialeinsatz Zugriff am Tiberufer - und IV - Spezialeinsatz Zugriff Tiberbrücke - anzufertigen. Es soll sich dabei um eine kurze(!) Zusammenfassung der Fälle handeln, mit der die Stabsoffiziere arbeiten können.
Gezeichnet
Sisenna Seius Stilo
Sim-Off: Bitte jede darin getätigte Aussage mit einem Link belegen.
-
Stilo hinterließ seinem Kameraden einen schriftlichen Auftrag:
Ad: Miles Gaius Sempronius Sophus
Auftrag: Abschlussbericht zum Einsatzbefehl I
Du wirst damit beauftragt, einen Abschlussbericht für den Einsatzbefehl I - Zugriff Aventin - Waisenhaus der Bina anzufertigen. Es soll sich dabei um eine kurze(!) Zusammenfassung des Falles handeln, mit der die Stabsoffiziere arbeiten können. Du kannst dich formal am Abschlussbericht des Falles Volusus Didius Molliculus orientieren.
Gezeichnet
Sisenna Seius Stilo
Sim-Off: Bitte jede darin getätigte Aussage mit einem Link belegen.
-
Die Observierung hatte nichts Neues ergeben. So wurde Achatius abgeholt und seiner gerechten Bestimmung als Sklave von Hochverrätern zugeführt. Da er ein Sklave war, ging das Ganze ohne bürokratischen Aufwand. Kurz und bündig entledigte man ihn der Last seines Daseins und entsorgte seinen Leichnam wie schon die Kadaver seiner verräterischen Herren auf der Gemonischen Treppe.
-
Die Prätorianer wachten. Ein weiterer Tag brach an, doch nicht für jeden. Die Gemonische Treppe wurde erneut Zeugnis der Schande. Das Volk schrie, als mehrere entstellte Körper an Haken über das Pflaster geschleift wurden:
Die Bürger
- Sextus Equitius Turpio
- und Lucius Roscius Dento
waren in den Kerkern der Prätorianer durch das Schwert gerichtet worden. Doch sie waren nur die populärsten Opfer, deren Hinrichtung eines besondern Befehls durch den Kaiser bedurft hatten. Hinzu kamen etliche Peregrini aus den Carcern der Cohortes Urbanae, für deren Beseitigung kein kaiserlicher Befehl notwendig gewesen war. Sie entstammten den Zugriffen während der Einsatzbefehle III und IV in der Causa Christenrazzia:
- Pinus
- Sufenas
- Raphael
- Iraklis
- Maria
- Avgi
- Kathus
Hinzu kam ein Peregrinus, der durch die Cohortes Praetoriae während des Einsatzbefehles II in der Casa Didia festgesetzt worden war und der als Letzter von diesem Schwung Gefangenen noch am Leben geweilt hatte:
Auch der Körper eines Sklaven wurde zu diesem Anlass beseitigt:
Stilo verspürte tiefe Erleichterung, eine innere Befreiung wie von schweren Ketten. Die übervollen Kerker konnten wieder durchatmen und bald würde auch die stetig wachsende Akte zur Causa Christenrazzia geschlossen werden können. Der bürokratische Aufwand, der eigentlich gar nicht seine Aufgabe war, hing Stilo zum Hals raus, doch er wusste, wofür er sich diese Pflicht freiwillig aufgebürdet hatte. Die Akte war seine Eintrittskarte für den nächsten Karriereschritt, die Leichen seine Treppe hinauf. Die Christen hatten ihre Strafe bekommen und Stilo würde seinen Lohn erhalten. Die Mühlen des Imperiums mahlten langsam, aber stetig.
Er atmete tief durch. Bald.
-
Für Kathus schlug die letzte Stunde. Stilo hatte mit diesem Gefangenen nichts zu tun gehabt, da er in der Obhut der Cohortes Urbanae seine letzten Wochen absaß, und war nicht böse darum. Kathus galt als aufsässig, entsprechend hatte man ihn verwahrlosen und fast verhungern lassen. Erst heute, da es um die Vollstreckung ging, widmete er sich dem Störenfried.
"Komm. Es ist Zeit." Das, was von dem störrischen Christen übrig war, trat in Stilos Begleitung seinen letzten Gang an. Gemeinsam mit den übrigen Peregrini, die während der Christenrazzia aufgegriffen worden waren, wurde er seiner Hinrichtung zugeführt.Sim-Off: Die ID Kathus wird damit einvernehmlich "In Elysio" gesetzt. Ich bedanke mich für das Spiel!