Es war ein grosses Vorhaben gewesen, zu welchem der Kaiser seine Leute befehligt hatte, nichts weniger nämlich als den Bau eines neue Aquäduktes für Rom. Dazu musste zuerst einmal eine Quelle gefunden werden, dann musste geplant und gerechnet werden, wie man so ein Bauwerk überhaupt bewerkstelligen konnte und dann musste natürlich auch noch alles gebaut werden. Selten war es einem Mann vergönnt, eine solche Aufgabe vom ersten Moment an zu begleiten, doch Lucius Annaeus Florus Minor wurde dieses Glück zuteil. Er hatte als kleiner Quaestor Principis bereits an den ursprünglichen Plänen mitarbeiten dürfen. Nach der Amtszeit als Tribunus Plebis wurde er zum Curator Aquarum ernannt und mit dem Bau des Projektes betraut und nun, erneut einige Amtszeiten später, würde der Bau endlich eingeweiht werden.
Auf dem Platz, dessen Name bereits in wenigen Wochen kein Geschichtsschreiber mehr kennen würde, der jedoch heute als zentraler Ort für die Feierlichkeiten ausgesucht worden war, weil hier das erste Wasser aus dem neuen Aquädukt und Verteilwerk in den hier stehenden öffentlichen Springbrunnen gespiesen wurde, auf diesem Platz wurden nun die letzten Vorbereitungen getroffen. Ein grosser jedoch noch immer tragbarer Altar wurde aufgestellt, der Brunnen wurde mit Girlanden geschmückt und rings um den Platz wurden Häuser und Wohnungen durch die Prätorianer kontrolliert und bewacht, damit möglichst keine Gefahr für den Kaiser bestehen würde, wenn er dann den Aquädukt eröffnete.