Beiträge von Gaius Sempronius Sophus

    Die Befehle eines Centurio erschallten, noch bevor mein Kamerad oder einer der Anderen, welche um mich herum standen, mir antworten konnte. Doch diese Befehle erklärten alles. Ernstfall! Urplötzlich war ich eiskalt, trotz der sengenden Hitze, die um mich herum herrschte. Ein weiterer Blick in Richtung des vorherigen Blinkens zeigte mir, dass es aufgehört hatte. Das konnte nichts Gutes heissen!


    "Ihr habt den Centurio gehört! Los geht's!" raunzte ich den Umstehenden zu, auf einen Schlag wieder der Veteran dutzender grosser Schlachten und Belagerungen. Ich war froh, dass nun meine Lorica richtig sass. Der Trinkschlauch landete mit einem Schwung wieder im Marschgepäck, der Traggurt des Scutums wurde gelöst und verstaut. Von nun an würden wir es in der Hand tragen müssen, was nicht nur anstrengender war, sondern auch das Gehen mühsamer machte. Marschieren in Gefechtsbereitschaft war mühsam, genau deshalb war das Tempo in diesen Situationen auch massiv langsamer.


    Hoffentlich haben die Bogenschützen ihre Aufgabe im Griff, dachte ich noch, während ich wie zufällig, aber in Tat und Wahrheit alles andere als das, mein mir noch unbekanntes Contubernium fand. Auch hier half mir meine Erfahrung, die richtigen Männer zu finden. In der Baracke hatte es nicht viele freie Plätze gegeben, also gab es in dieser Situation nicht viele Gruppen, in welchen ein Mann fehlte. Ich gesellte mich also automatisch zu derjenigen, die mir am nächsten war und erst aus 7 Mann bestand.


    In meinem Kopf registrierte ich unterbewusst, dass sich seit einiger Zeit keine Boten oder Speculatores mehr bemerkbar gemacht hatten, doch im Moment konnte ich mit dieser unterbewussten Information noch nichts anfangen.


    Sim-Off:

    Mir wäre neu, dass die Legionäre gleichzeitig als schwere Infanterie und auch als Bogenschützen amtierten, daher gehe ich davon aus, dass wir eine Auxilia mit Bogen dabei haben?

    Während ich mit meinem neuen Kollegen plauderte, ihm von meinem Wasser anbot und er mir meine Lorica feste schloss, fing ich aus dem Augenwinkel ein immer wiederkehrendes Blitzen auf. Dieses konnte zwei Dinge bedeuten. Entweder die Kundschafter hatten etwas entdeckt, oder irgend jemand mit Metall, und das waren üblicherweise Waffen, war dort draussen. Da ich jedoch keinen blassen Schimmer hatte, ob wir hier auf einer Übung oder mitten in einem Ernstkampf waren, wollte ich meine Kollegen nicht beunruhigen, denn nicht umsonst hatte man mich Sophus genannt.


    "Sagt mal, da ich ja erst wenige Minuten vor dem Abmarsch überhaupt angekommen bin, weiss ich gar nicht, was wir hier eigentlich tun. Ist dies ein regulärer Übungsmarsch oder wisst ihr da überhaupt etwas darüber?" fragte ich also ganz unbedarft in die Runde.

    Sofort als der Halt anfing gesellte sich ein Kamerad zu mir, der auch ohne zu fragen gleich anfing meine Lorica etwas besser zu schnüren.


    "Salve iterum. Danke, die Hitze macht mir nicht zu schaffen, du kannst die Lorica ruhig richtig schliessen. Ich komme da einfach nicht alleine besser ran. Ich bin tatsächlich erst gerade heute morgen angekommen und wenige Minuten vor dem Abmarsch vom Tribun der 2. Centuria der 4. Kohorte zugeteilt worden. Die Zeit reichte gerade noch, meine Habseligkeiten in die Baracke zu schmeissen und mich euch anzuschliessen. Ich bin Gaius Sempronius Sophus und habe die letzten Jahre bei der Legio XVI in Iudäa gekämpft."


    Dann bemerkte ich, dass der hilfsbereite Kamerad irgendwie zuviel Material auf sich trug. Der Junge war sicherlich noch keine 20 und daher sicher noch weniger erfahren als ich.


    "Warum schleppst du denn so viel doppeltes Material mit dir herum? In dieser Hitze ist es wichtig, sich nicht noch zusätzlich zu belasten, ausser es ist ein zweiter Schlauch mit Wasser."


    Wie auf das Stichwort zog ich aus meinem Bündel einen Wasserschlauch und bot ihn dem Jungen an.

    Der Marsch startete gerade, als ich meine neuen Kameraden erreichte. Eine gefühlte Sekunde bevor der Befehl kam, Schild und Pilum aufzunehmen, schloss ich mich in der hintersten Reihe der 2. Centuria 4. Kohorte an. Zuhinterst war es zwar nicht immer am besten, man schluckte mächtig Staub beim Marsch, aber als 2. Centuria der 4. Kohorte würden wir Staub schlucken, ganz egal ob vorne oder hinten in den Reihen.


    Zum Glück legte der Centurio kein allzu schnelles Tempo vor. Beinahe gemütlich war es im Vergleich zu den Gewaltmärschen in der Hitze Iudäas, welche ich in den letzten 3 Jahren im Krieg gegen die Juden erlebt hatte. Und trotzdem waren wir noch keine Meile unterwegs, als auch bei mir der Schweiss anfing zu laufen. Ich fühlte mich zwar wohl beim Marschieren, hatte keine Probleme mit dem Tempo und der Ausrüstung, aber die Hitze war nicht zu verachten und ich lobte mir die Tatsache, dass ich genau dies schon seit Jahren kannte.


    Nach einiger Zeit machten wir den ersten Halt. Endlich gab es die Möglichkeit meine Lorica richtig anzuziehen, aber dafür brauchte ich auch erst einmal wieder einen Kollegen.

    Von meiner neuen Einteilung durch den Tribun her kommend, begab ich mich sofort zu den Ställen, wo meine Pferde in der Zwischenzeit versorgt worden waren und mein Gepäck auf mich wartete. Nachdem ich dieses in aller Eile geschnappt hatte, rannte ich zu meiner Unterkunft. Es gab kaum einen freien Platz, die Legio schien gut besetzt zu sein. Als ich einen freien Platz fand, knallte ich so schnell es ging das Material in eingermassen erträglicher Ordnung hin und orientierte mich an dem, was bei den anderen Betten fehlte, um herauszufinden, was ich auf dem Marsch brauchen würde. Wenn ein Kamerad sich noch zeigen würde, dann würde ich ihn natürlich fragen, aber im Moment war keiner hier.


    Schnell legte ich die Lorica an, zum Glück hatte ich das Lederwams zum Reiten schon getragen, sonst würde die Schnürung eine Ewigkeit dauern, ganz alleine. Die Lorica ging gerade noch so, die Lederbänder sassen halt nicht so satt, aber für die Strecke bis zu einem ersten Marschhalt würde es reichen.


    Scutum, Pilum, Gladius, Pugio, dazu das Marschgepäck mit 2 Flaschen Wasser, welches ich am Morgen erst gerade gewechselt hatte. Soweit ich erkennen konnte, hatte ich alles dabei, was ein Soldat für einen Marsch brauchte. Zum Glück war die Ausrüstung immer dieselbe und ich als Veteran schon so daran gewöhnt, dass ich nicht viel überlegen musste. Es spielte wenig bis keine Rolle, ob dies nun ein Ernstfall oder ein Übungsmarsch war.


    Wenig später stürmte ich bereits wieder aus der Baracke und suchte die Männer der 2. Centuria der 4. Kohorte in der Marschaufstellung.

    "Zweite Centuria der Vierten Kohorte, jawohl Tribun." wiederholte ich meine Einteilung. Diese war wichtig, auch in der Marschordnung. Die Namen der Vorgesetzten jedoch merkte ich mir nicht. Es waren immer dieselben Schinder, egal wo und egal wie sie hiessen. Wenn einer davon es Wert war, dass man sich den Namen merkte, dann würde ich das schon tun, doch jetzt zum Start war es egal. Viel wichtiger war nun, dass ich wusste wo meine Unterkunft war, damit ich noch schnell mein Gepäck loswerden und mich dann dem Marsch anschliessen konnte.


    Da der Tribun mich auch sofort entliess, hängte ich mir mein neues Signaculum um den Hals, stand auf, nahm Haltung und verabschiedete mich mit einem erneuten knackigen Gruss. Dann drehte ich auf der Ferse und machte mich sofort auf zur Unterkunft meiner neuen Truppe.

    Natürlich würden wir zügig machen. Das war ganz in meinem Interesse. Ich war Soldat und nicht Politiker.


    Daher hatte ich den Versetzungsbefehl auch bereit und übergab diesen sofort.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI

    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    VERSETZE ICH DEN :



    Immunis

    Gaius Sempronius Sophus


    LEGIO XVI Ferrata

    PROVINCIA Iudea



    MIT SOFORTIGER WIRKUNG ALS IMMUNIS ZUR LEGIO XV APOLLINARIS NACH CAPPADOCIA


    DER IMMUNIS HAT SICH DORT ZUM DIENST ZU MELDEN


    Dieser Bescheid gilt als Passierschein bis Cappadocia


    FUER DEN ROEMISCHEN KAISER

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    Ich hatte den Wein und die Nüsse kaum probiert, als der Tribun auch bereits Zeit hatte und ich ins Tablinium geführt wurde. Mein Blick zeigte mir einen ritterlichen Tribun, dessen Haltung durch und durch soldatisch war. Obwohl seine Haare bereits weiss waren, war ich mir sicher, dass dieser Mann noch manchen Jungspund in die Schranken weisen würde.


    Mein knackiger militärischer Gruss wurde sogleich erwidert.


    "Immunis Gaius Sempronius Sophus, Legio XVI Ferrata, Tribun."


    Sofort wurde mir ausserdem ein Stuhl angeboten. Ungewöhnlich, aber sehr freundlich. Ich nickte und setzte mich.


    "Tribun, ich wurde vom Legatus Augusti pro Praetore von Iudea von der Legio XVI zur Legio XV versetzt. Ich bitte darum, meine Einteilung zu erfahren. Ich habe auf dem Weg durch das Lager bemerkt, dass alles für einen Abmarsch vorbereitet wird und bitte daher darum, ebenfalls teilnehmen zu dürfen, auch wenn ich erst gerade angekommen bin."


    Wenn der Mann wissen wollte, wer ich war und was ich in der Armee schon alles erlebt hatte, dann würde er fragen. Im Normalfall interessierte das aber Vorgesetzte weniger und ich wollte hier arbeiten, nicht quasseln.

    "Nochmals danke!"


    Dann stand ich also vor der Tür des Tribuns. Nicht zum ersten Mal, ich wusste, das waren auch bloss Menschen und daher war ich als Veteran überhaupt nicht nervös. Trotzdem blickte ich kurz an mir herunter um sicher zu sein, dass ich einigermassen korrekt aussah. Immerhin kam ich gerade von einer sehr langen Reise.


    Hoffentlich hatte der Tribun gleich Zeit für mich. Auf dem Weg durch das Lager hatte ich bemerkt, dass alles in Bewegung war. Sämtliche Zeichen standen auf Marsch und ich wollte unbedingt dabei sein.

    Auch hier bemerkte Sophus sofort, dass Profis am Werk waren. Einer kam nach vorne, 2 sicherten ihren Kollegen ab.


    "Salve, ich bin Gaius Sempronius Sophus, Immunis der Legio XVI Ferrata in Iudäa. Ich wurde hierher versetzt."


    Dann übergab ich das Versetzungsschreiben.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI

    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    VERSETZE ICH DEN :



    Immunis

    Gaius Sempronius Sophus


    LEGIO XVI Ferrata

    PROVINCIA Iudea



    MIT SOFORTIGER WIRKUNG ALS IMMUNIS ZUR LEGIO XV APOLLINARIS NACH CAPPADOCIA


    DER IMMUNIS HAT SICH DORT ZUM DIENST ZU MELDEN


    Dieser Bescheid gilt als Passierschein bis Cappadocia


    FUER DEN ROEMISCHEN KAISER

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    Sim-Off:

    Bitte um Signatur Legionarius Legio XV mit Signaturzusatz "Immunis"

    Reiten war nicht seine geliebteste Art sich fortzubewegen. Zu Fuss fühlte sich Gaius Sempronius Sophus wohler. Doch den Weg von Iudäa nach Cappadocia, den konnte er nicht zu Fuss gehen, denn er wollte auch in einem Stück ankommen und nicht unterwegs von Räubern abgeschlachtet oder gar zum Sklaven gemacht werden. Daher brauchte er gute Pferde für sich und seine Habseligkeiten. Diese gab es sowohl in Iudäa, als auch Syria und Cappadocia, den 3 Provizen, durch welche er in den letzten Wochen gereist war.


    Nun hatte er endlich sein Ziel erreicht. Das Lager hielt dem Vergleich zu jenen in Iudäa von aussen gesehen problemlos stand. Die Höhe der Mauern, die 3 Gräben, die Patrouillen auf den Mauern, alles deutete darauf hin, dass hier jemand sein Handwerk verstand.


    Sophus registrierte diese Details unbewusst, er war ein Veteran vieler Lager und vieler Schlachten und auch wenn er hier bald der "Neue" sein würde, er wusste, dass seine Kollegen schon bald froh sein würden, ihn zu haben. Obwohl er im Moment bloss als Bürger unterwegs war und zwischen 2 Legionen reiste, war er militärisch gekleidet, wie immer, zwar ohne Lorica, aber in militärischer Tunika, Caligae und seinem geliebten ledernen Unterwams, über welches die Lorica sonst getragen wurde. Ungewohnt waren an ihm die ledernen Braccae, die Hosen, welche er zum Reiten trug, da er sonst noch mehr leiden würde, als er es eh schon tat. Am Gürtel hingen sein Pugio und sein Gladius zur Abwehr möglicher Räuber, das Scutum war auf dem Packpferd zusammen mit seinem restlichen Zeug. So näherte er sich der Porta und stieg in sicherer Entfernung ab. Es war immer besser, sich zu Fuss einem Lager zu nähern, wenn man kein Offizier war und nicht als Feind angesehen werden wollte.


    Sim-Off:

    Lasst mich rein, damit ich noch mitmarschieren kann, sonst muss ich euch nachrennen und das ist Sch...

    In Absprache mit der Spielleitung findet sich Gaius Sempronius Sophus ein, um die Legionen des Augustus in Cappadocia zu verstärken.


    Die letzten Jahre verbrachte er bei der Legio XVI Ferrata in Iudäa, wo er auch daran beteiligt war, den Aufstand der Juden der letzten Jahre niederzuschlagen. Details dazu kommen dann im Werdegang. :D


    Nun, da es dort wieder ruhig ist, wurde er nach Cappadocia versetzt, um zu helfen die dort keimenden Umtriebe in Zaum zu halten.


    Stand: Civis

    Gens: Sempronia (Wiederbelebung mit der SL abgesprochen)

    Name: Gaius Sempronius Sophus

    Wohnort: Satala, Cappadocia