Beiträge von Primus Decimus Magnus

    Ich liess Subdolus berichten und hielt mich solange im Hintergrund, auch war unsere Aufmachung und unser Erscheinungsbild wohl nicht das Beste, auf das mich der Praefct auch nicht gleich erkannte....


    Ich wollte auch nicht mehr, als kurz abklären, wie es nun weitergehen würde, bevor ich dann endlich zu meiner Familie vorgelassen wurde..

    Nun standen wir hier und die Zeit fühlte sich an, als wollte sie nie vergehen..... ich wollte meine Kinder sehen, meine Frau in die Arme nehmen, doch zuerst musste der Praefect informiert werden, was aber nicht ging, weil dieser anscheinend besser bewacht und abgeschirmt war, wie der Kaiser selbst....

    "Nun, wie schon erwähnt....." antwortete ich schon etwas genervt ".... mein Frau, meine Kinder und ich sind Gäste des Praefecten und ich komme von ein langen Reise zurück. Wie du dir sicher denken kannst, würde ich gerne alsbald meine Familie wiedersehen und auch den Praefecten über meine Rückkehr informieren. Glaube mir, er wartet auf eine Nachricht von mir!"


    Dann deutete ich auf die anderen "Und diese beiden Herren sind meine Begleiter!"

    Die Unannehmlichkeiten am Eingang waren mir zu langwierig, deshalb trat ich diesmal gleich vor und ergriff das Wort....


    "Salve Magister, mein Name ist Primus Decimus Magnus und wie du vielleicht weißt sind meine Frau, meine Kinder und ich Gäste im Hause des Praefecten. Corvus wird uns sicherlich sofort empfangen, wenn du ihm mitteilst, dass ich mit meinen Mitreisenenden zurückgekehrt bin!"

    Es schien, als wäre eine Ewigkeit vergangen, da wir Alexandria verlassen hatten, um meinen Bruder zu suchen und nun war es wieder so greifbar nahe. Die Gedanken an meine Familie, meine Frau und meine Kinder begleiteten mich täglich, doch nun, so nahe, waren die Gedanken allzeit hier und ich konnte es kaum erwarten, sie endlich wieder in meine Arme zu schliessen.


    Doch zuerst galt es Livianus einzukleiden, damit er halbwegs wie ein Mensch aussah und sich auch selbst wieder wie einer fühlen konnte.

    Livianus und ich hatten sich nicht verlaufen, auch nicht verbummelt, nur war es auf dem überfüllten Bazar doch schwerer weiterzukommen, als wir es uns gewünscht hätten.
    So verann die Zeit, wie im Flug und wir wussten, dass wir uns sputen sollten, dennoch dauerte es eine Weile, bis wir den Hafen, die Anlegestelle wieder erreicht hatten und als wir in Sichtweite kamen schien mir, als würde auf dem Schiff schon einige Hektik herrschen.

    Ich nickte nur, brachte kein Wort heraus, keine Ahnung ob er diese Geste sehen konnte.
    Doch als er dann nah genug war, stockte mir kurz der Atem. Ich hatte doch schon viele Männer in vielen verschiedenen Zuständen gesehen, doch seinen eigenen Bruder in solch einer Lage zu betrachten, war nicht das, was man sich unter einem Wiedersehen vorstellte.


    Doch es gab keine Zeit für Gespräche oder Begrüßungen, wir mussten weiter weg von hier..... und dem Ernst der Lage im Angesicht fand ich auch meine Stimme wieder...


    "Ja, Livianus, ich bin es.... wir haben keine Zeit zu verlieren!"

    Es gab keine Zeit für Dikussionen, für Heldentum, die Aufgaben waren verteilt gewesen, schon bevor sie die Befreiungsaktion wagten und Subdolus war ein erfahrener Soldat, der diese Aktion nur zu gut führen konnte.
    Ich selbst lenkte mein Augenmerkt vielmehr darauf meinen Bruder in Sicherheit zu bringen, so wie es in diesem Moment auch von Subdolus gefordert wurde....


    Es war ein Wechselbad an Gefühlen, als Livianus in der Dunkelheit auf mich zukam, doch auch für eine lange Begrüssungsorgie war keine Zeit, so liess ich ihn nur meine, sicherlich vertraute, Stimme hören...


    "Livianus, komm weg hier, wir holen dich zurück nach Rom!"

    Ich hielt mich die ganze Zeit über eher zurück, Subdolus machte seine Arbeit wirklich hervorragend und er würde sich damit sicher einen Bonus verdienen, sollten wir heil aus dieser ganze Sache rauskommen.


    Inständig hoffte ich nur, dass dieses ganze herumgerenne auch wirklich was bringen würde, denn meine Geduld neigte sich langsam aber sicher dem Ende zu.

    Den Grossteil der Reise über, war ich sehr, sehr ruhig, überliess Subdolus, der sich als riesige Hilfe erwies, die Führung und dachte viel nach. Viel über meine Familie, meine Kinder und meinen Bruder....


    Würden wir ihn finden? Würden wir ihn befreien können? Würde wir Verluste erleiden oder sogar alle dabei sterben und würde ich meine Frau und meine Kinder jemals wieder sehen?
    All diese Gedanken schwirrten in meinem Kopf, all die Tage und Wochen, doch nun war es an der Zeit sich zusammenzureissen und wieder Herr seiner Sinne zu werden.


    Ich versuchte mich zurückzuversetzen, in die Zeit, als ich noch ein junger, motovierter Soldat war, ich selbst noch im Kampfe stand und erinnerte mich an das Gelernte, welches zwar ein wenig brauchte, aber doch abrufbar war.


    Nun, die Gedanken beiseite geschoben und wachsam harrte ich der Dinge, die da auf uns zukommen würden.

    "Danke..." sagte ich nur kurz bevor ich die Sklaven hereinrief, die noch mein letztes Gepäck nach draussen bringen sollte, bevor ich mich, nach einem letzten Blick zu meiner Familie, selbst auf den Weg machte....

    "So wird es sein!" sagte ich knapp und stand auf, küsste meine Tochter auf die Stirn, dann hob ich meinen Sohn hoch und sah ihn nochmal an, dann wandte ich mich zu Venusia, um sie, zum Abschied, noch einmal in die Arme zu nehmen und zu küssen.

    "Das freut mich, dass es euch hier gut geht, so werde ich beruhigt abreisen können!"


    Ich streichelte der Tochter über die Wangen


    "Wenn ich das behaupten würde, würde ich lügen, aber es ist wohl nicht gefährlicher, als ein Grenzeinsatz in Germania"


    dann Venusia


    "Aber ich werde vorsichtig sein, schliesslich möchte euch wieder in die Arme schliessen und sehen...."


    mit diesen Worten sah ich meinen Sohn an


    "... wie der kleine Mann hier gross und stark wird und in die Fusstapfen seines vaters tritt!"

    Ich trat ein und kam auch ohne Umschweife zum Thema


    "Salve, verzeih die Störung, es wird auch nicht lange dauern. Ich bekam einen Brief von einem Klienten meines Bruders. Er schreib zwar, dass er sich in Alexandria aufhält, leider aber nicht genau wo. Jetzt wollte ich fragen, ob dir der Name Iunius Silanus vielleicht ein Begriff ist?"