Maximian schmunzelte. Hispania war ein schönes Land, wie er fand, und er fühlte sich geschmeichelt, wenn jemand nachfragte und wissen wollte, wie es dort war. Manchmal überlegte er, ob er regelrecht in Schwärmerei ausbrechen sollte, wenn er über seine Heimat sprach, doch meist war er dafür in unpassender Gesellschaft. Man hätte ihn unschwer als Trottel abgetan und das wollte er eigentlich vermeiden.
"Hispania.", sagte er noch einmal und räusperte sich, während er sich an die Interpretation ihrer neugierigen Frage machte. "Ich nehme an, du hast es noch nicht mit den eigenen Augen gesehen?"
Er wollte nicht gleich drauf los plaudern, deshalb glich die Gegenfrage wohl eher dem Abstecken des Interesses seines Gegenübers.
Dann lauschte er, als sie ihm antwortete, dass sie natürlich noch keine Beschäftigung gefunden hatte und immer noch im Begriff war Mogontiacum kennen zu lernen. Maximian dachte an seine ersten Tage hier, keine sonderlichen schönen Tage, aber Tage, an denen er ziellos durch die Straßen gelaufen war, manchmal mit stadtkundiger Begleitung, manchmal auch einfach auf eigene Faust.
Dann folgte er ihrem Blick auf den Trümmerhaufen, auf dem sein Blick eine ganze Weile lang haften blieb. Plötzlich verglich er die abgebrandte Taverne mit sich. Sein Leben war derzeit ein Trümmerhaufen, wie der, vor dem er gerade stand. Ausgelöst durch eine Frau.
Der junge Mann richtete sich augenblicklich wieder kerzengerade auf und zwang sich, die Gedanken ganz schnell in den Müllkorb seines komposterfähigen Gedankenguts zu schieben und sich nichts anmerken zu lassen für diesen kurzen Moment der Schwäche.
"Ja, gehen wir.", antwortete er also unbeschwert und deutete mit gerunzelter Stirn in eine Richtung, die schnell vom Gedränge und der Ruine wegführte.
"Ich bin eine Niete in germanischer Geografie, du könntest mir einmal auf die Sprünge helfen. Dieses Bonna... Ich glaube, ich habe den Namen schon einmal gehört. Wo liegt es?"