Lucilla begibt sich wieder in die Langeweile der Provinz, bitte daher zurück ins Exil.
Danke schön und bis nächstes Mal (dann muss ich in der Avatargalerie vermutlich zu den Senioren wechseln )!
Lucilla begibt sich wieder in die Langeweile der Provinz, bitte daher zurück ins Exil.
Danke schön und bis nächstes Mal (dann muss ich in der Avatargalerie vermutlich zu den Senioren wechseln )!
Hach, das ist so ergreifend! "Feliciter!" ruft auch Lucilla freudig als die Ehe geschlossen ist. Ein bisschen hat sie Sehnsucht nach ihrem Medicus und sie hofft in diesem Augenblick, dass es Faustus und Valentina in vielen Jahren auch noch so gehen wird.
Das anschließende Bankett genießt Lucilla in vollen Zügen. Feste in Tarraco sind einfach unvergleichlich in ihrer Lebensfreude. Feste in Rom sind einfach unvergleichlich in ihrem Pomp. Wenn also ein Hispanier aus Tarraco in Rom feiert, dann ist das Pomp voller Lebensfreude. Amüsiert beobachtet Lucilla die Frauen, die sich antiquiert-traditionell auf Körbstühle setzen. Sie selbst liegt natürlich wie eine moderne Frau der Kaiserzeit auf einer Kline, was nicht weiter auffällt(). Ein bisschen zu ausgelassen vielleicht für eine römische Matrone genießt Lucilla allerdings den Wein und verliebt sich unsterblich in ein Äffchen, das der Tierbändiger zwischen den Gästen herumtollen lässt.
Lucila steht mit einem Seidentaschentuch bewaffnet neben Großtante Drusilla. Während die alte Dame jedoch mit stoischer Miene der Zeremonie beiwohnt kann Lucilla die Freudentränen nicht unterdrücken. Ach, sie erinnert sich noch genau wie der kleine Faustus auf ihren Schoß gekrabbelt kam. Und jetzt schau ihn einer an, ein gestandener Mann, der endlich eine schöne Frau an seine Seite nimmt. Hach, was für ein schönes Paar! Lucila tupft eine Träne aus ihrem Augenwinkel, nicht dass das Make-up noch verschmiert.
"Mädchen, jetzt halte an dich," zischt Drusilla und wie immer bei ihrem Kommandoton nimmt Lucilla Haltung an. Trotzdem, es ist einfach so rührend schön!
Nachdem sie ihren Hunger vorerst gestillt hat mischt sich Lucilla unters Volk. Schnell hat sie Bacilla Pupilla ausgemacht, die Nachbarin von zwei Häuser Iinks neben der Casa Decima. Pupilla ist keine, mit der man einen Mädelsabend verbringen will (zu viel Gejammer und zu wenig Pepp), aber wenn sie einen Vorzug hat, dann den über ganz Rom Bescheid zu wissen. Über ganz Rom? Ja, über ganz Rom! Und das ist natürlich ungemein praktisch für jemand der zwar gut informiert ist, aber eben nicht im Detail, und vor allem auch nur noch Namen aber keine Gesichter mehr kennt. "Und der junge Mann dort hinten?"
"Das ist Tiberius Valerius Flaccus, Pontifex Minor. Außerdem hat er beim Wettstreit der Rhetoren gewonnen und ein Buch über Gesetze geschrieben."
"Bona Hilaritas! An dessen Tisch will ich nicht enden. Dieses Rechtsgeschwafel konnte ich schon bei Hungi nicht ausstehen. Und die junge Schönheit an seiner Seite? Ist das seine Frau?"
"Nein, eine Verwandte, man munkelt sie soll eine Vestalin werden."
"Oh!" Lucilla verzieht mitleidig ihr Gesicht. "Armes Ding! So jung und schon aller Spaß vorbei. Uh, apropos Spaß vorbei ... ist das nicht Senator Flavius da drüben?"
"Wo? Ah ja, das ist er."
"Ich weiß wirklich nicht, wie Faustus an solche Freunde kommt. So ein alter Langweiler."
"Angeblich hat das etwas mit dem Bürgerkrieg zu tun..."
Lucilla winkt ab. "Ja, ja, ich kenne die Geschichten. Egal, an seinem Tisch will ich auch nicht enden, sonst bin ich vor dem Nachtisch eingeschlafen. Sag mir lieber wer das Schnuckelchen da drüben ist."
"Das ist Furius Saturninus, er arbeitet im Palast. Außerdem ist er in der Veneta und beim Equus October angetreten."
"Oh, ein Rennfahrer! Wie aufregend! Man sieht ihm auch so eine Verwegenheit an!"
Lucilla lässt Ihren Blick schweifen und auf einmal werden ihre Augen ganz groß. "Bona Dea! Ist das... ist das dort ... " Sprachlos deutet sie in eine Richtung.
"Annaeus Florus Minor, der Sohn von Senator Annaeus Florus. Er ist erst kürzlich von seinem Tribunat in Germania zurückgekehrt."'
Lucilla lacht erleichtert auf. "Ach, der Sohn! Natürlich!" Sie kichert. "Bona Dea, ich habe für einen Moment wirklich geglaubt da steht Senator Annaeus! Er ist ihm wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten. Meine Güte, wie die Zeit aber auch vergeht! Oh, vorsicht da hinten kommt Großtante Drusilla!" Lucilla dreht sich elegant weg und schiebt Pupilla mit sich, um auf der anderen Seite des Raums einen neuen Beobachtungsposten einzunehmen.
Diese Stimme... nein, das kam jetzt aber unverhofft!
"Tante Lucilla! Das ist ja großartig! Es ist ja ewig her! Wie geht es dir und deiner Familie?" Ich hatte nicht gedacht, dass sie die strapaziöse - und wie ich eben gerade gedacht hatte sogar lebensgefährliche - Reise auf sich nehmen würde. Ich war ganz gerührt! Von einem Ohr bis zum anderen strahlend erwiderte ich die Wagenküsschen und konterte: "Tja, ich habe eben auf die Richtige gewartet."
Und zu Valentina meinte ich fröhlich: "So, jetzt lernst du endlich meine Tante Lucilla kennen, genau, die Lucilla, von der ich dir schon so viel erzählt habe."
Denn das hatte ich natürlich, ihr erzählt von meiner Lieblingstante, die auch ein bisschen Ersatzmutter gewesen war, dazu meine Patrona und einflußreiche Auctrix sowie Strippenzieherin in Rom, und überhaupt eine Naturgewalt.
"Ewig her, jetzt übertreib mal nicht! Das macht uns beide nur alt!" lacht Lucilla fröhlich. "Mir geht es großartig, wie immer! Naja, ich vermisse Medicus, er reist mal wieder durch die Provinzen. Aber er will noch vor den Januar-Kalenden in Tarraco sein, deswegen werde auch ich nicht lange in Rom bleiben. Aber deine Hochzeit, mein Liebling, die konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Auch wenn du ruhig etwas früher hättest Bescheid sagen können. Es ist ja nicht gerade so dass das Wetter dieser Tage verlässlich wäre. Aber was, solls, ich bin ja nun da. Hach, komm her, lass dich drücken!" Gesagt , getan findet sich der große, starke Serapio in einer Umarmung seiner kleinen Tante wieder, bevor sie sich wieder Valentina zuwendet.
Lange blieb ihr aber keine Zeit ihren Gedanken nach zu hängen, denn sie zuckte fast etwas zusammen als sie die Frauenstimme hörte. Dann aber richtete sie sich noch etwas mehr auf und streckte die Schultern nach hinten durch. Das musste eine sehr enge Verwandte ihres Zukünftigen sein und ihr Erscheinen ließ Valentina fast sprachlos werden. Durch Serpaio vorgestellt, bestätigte sich ihre Vermutung und die Quintilia bekam es einen Moment mit der Angst zu tun, als der prüfende Blick auf ihr lag. "Es ist mir eine große Ehre dich kennen zu lernen." Respektvoll senkte Valentina für einen Moment den Blick um ihn danach aber wieder selbstbewusst auf ihre Gegenüber zu richten. "Es stimmt, Serapio hat mir bereits viel von dir erzählt. Es ist mir so, als würden wir uns schon sehr lange kennen."
"Soso, viel erzählt, na hoffentlich nur Gutes" grinst Lucilla fast etwas wölfisch. "Er hat mir von dir natürlich auch ein bisschen geschrieben." Darüberhinaus hat Lucilla ihre eigenen Quellen in Rom. Sie ist immer noch über sehr viel bestens informiert, vor allem natürlich über Skandale. Aber auch die Familie. Auch darüber, dass die arme Valentina mit den Decimer-Männern bisher nicht wirklich Glück gehabt hatte. Sie würde Faustus und Cnaeus bei Gelegenheit jeweils noch eine Backpfeife verpassen, denn so behandelt man Frauen nicht!
"Willkommen in der Familie!" lächelt Lucilla mit einem Mal freundlich und lässt es sich nicht nehmen, jetzt auch Valentina zu umarmen. Die kritischen Minuten der Prüfung sind vorbei und am Ende schweißt die Sorge über die Decima-Männer sie doch zusammen.
"Wenn er dir Kummer bereitet, dann lass es mich wissen. Den Decimi muss man ab und zu ordentlich den Kopf waschen, damit sie wissen, was gut für sie ist."'
Dass sich hinter ihr schon eine kleine Schlange mit wartenden Gästen gebildet hat stört Lucilla nicht weiter. Allerdings hat sie gewaltigen Appetit, wie immer wenn sie nach einer Reise endlich am Ziel angekommen ist.
"Ich überlasse euch zwei mal den anderen Gästen und werde mich nochmal etwas frisch machen." Und voher bei Candace in der Küche vorbeischauen.
Unverhofft kommt oft
"Wo ist er?" flötet Lucilla durch das Vestibulum bis ins Atrium und rauscht ihren Worten hinterher wie nur sie es kann. Sie hat eine kleine Odyssee hinter sich, die Straßen werden mit jedem Jahr schlimmer. Und dann das Gedränge in der Stadt! Schreck-lich! Sogar in ihrer Sänfte war ihr das fast zuviel. Um so erstaunlicher, dass sie aussieht wie das blühende Leben, zumindest das blühende Leben in fortgeschrittenem Alter. Eigentlich eher das blühende Leben in fortgeschrittenem Alter minus mindestens zehn Jahre. Denn eine Frau von ihrem Format und Schlag kennt nun einmal alle Mittel und Wege, sich jung zu halten. Das extravagante Kleid in Lachsrosa mit tiefem Ausschnitt und goldenem Gürtel, das regelrecht umschwebt wird von einer beinahe durchsichtigen Palla, trägt sein Übriges dazu bei. Und obwohl dieser Schnitt in Rom erst in einigen Wochen modern sein wird, sieht er an Lucilla weder aufgedonnert, noch billig aus, sondern extravagant elegant.
"Faustus! Mein Liebling!" entdeckt sie ihren Goldjungen in einem amethystfarbenen Seidengewand umringt von einigen Familienmitgliedern. Den guten Geschmack, den hat er eindeutig von seiner Tante geerbt!
"Wie wundervoll, ich dachte ja du würdest es nie mehr schaffen!" Sie drückt ihm links und rechts ein Küsschen auf die Wangen und wendet sich Valentina zu.
"Und du musst Valentina sein!"
Obwohl nichts in ihrem strahlenden Gesicht darauf hindeutet taxiert Lucilla die Braut sehr genau. Denn wenn sie der Ansicht wäre, dass diese Frau ihren Faustus nicht verdient, dann wäre dies ein sehr schlechtes Omen für die Ehe. Ein Omen, dass sich in diesem Fall auch später im Opfertier wiederfinden würde. Denn eine Frau von Lucillas Format und Schlag kennt nun einmal alle Mittel und Wege, ihren Willen den Göttern zu empfehlen.
Jössas, der Magnus!
Ich bin auch noch da, wenn auch in anderer Form.
ZitatOriginal von Lucius Vinicius Massa
BTW: hast du noch Kontakt zu den Leuten, die wir auch RL getroffen haben? Hungi, Lucidus usw.?
Herrje, das waren noch Zeiten ... Europäischer Kulturaustausch par excellence.
Einmal zurück ins Exil bitte.
Danke sehr!
Was dann alles passiert kann rückwirkend wohl nicht mehr genau rekonstruiert werden. Fakt ist, dass einige Besucher sich am Boden wiederfinden, andere starr vor Schrecken nicht mal mehr denken können und wieder andere nur Dinge sagen wie „Oh jeh!“, „O weh!“, „Ach herrje!“ oder „Bona Dea!“.
Zu letzteren gehört auch Lucilla.
„Wa …? …uuahh!?“ wird sie von Casca zur Seite gezogen und entgeht so dem wilden Gestolper, das jetzt von der halben Besucherschar Besitzt ergreift. Ihr Blick geht zu dem Opferbock, ihr Mund steht offen und ihre Augen sind fast so groß wie Pfirsiche.
„Herrje!“ entfährt es ihr, denn für mehr reicht ihr Verstand gerade nicht mehr aus.
Der Widder prescht währenddessen weiter der Freiheit entgegen. Irgendwo muss schließlich seine Herde sein. Vor ihm erscheint schon ein grüner Fleck. Bevor er jedoch feststellen kann, dass Grün nicht unbedingt Gras ist, sondern in diesem Fall das Kleid von Milonia, taucht von irgendwoher ein kleiner Mann auf. Später kann niemand mehr genau sagen, woher dieser Mann kam. War er schon im Raum? Ist er gerade erst angekommen? War er eben noch hinter Milonia?
Im Grunde ist das aber auch nicht wichtig, denn im richtigen Augenblick ist er da wie der Held aus einem Theaterstück: Caius Bacillus Ambustus.
[Blockierte Grafik: http://fs2.directupload.net/images/150525/p86n462b.jpg]
Mit einem Hechtsprung der seinesgleichen sucht wirft sich der Bräutigam auf das wilde Tier und packt es bei den Hörnern. Ein kleines Gerangel entsteht, um das sich rasch eine Traube von besorgten und neugierigen Gästen bildet, bis zwei Sklaven dem tapferen Bacillus zur Seite springen und einer schließlich mit einem beherzten Schlag mit einem kleinen Knüppel den Widder betäubt.
Bacillus Ambustus erhebt sich, klopft sich den Staub von der Tunika und eilt zu seiner angebeteten Drusilla. “Alles in Butter, mein Schätzchen.“
Großtante Drusilla schenkt ihm einen schmachtenden Blick und ein gehauchtes “Oh, Bubu!“, bevor sie in die Hände klatscht und die Gästeschar zusammenruft. Denn nun, da der Widder zur Opferung bereit ist, und auch der Bräutigam eingetroffen ist, kann die Zeremonie endlich beginnen.
Der Rest bleibt den Erinnerungen der Anwesenden überlassen. Eine herzzerreißende Zeremonie („Oh, wie romantisch!“ und „Hach!“), und natürlich ein rauschendes Fest mit mehr Speisen als die doppelte Gesellschaft je hätte essen können, mit ekstatischen Tänzern und Tänzerinnen, mit einem halben Zoo zur Tierschau, mit Feuerspuckern und Akrobaten, mit Kleinwüchsigen und muskulösen Riesen und noch einigem mehr, was Großtante Drusilla als Standard für eine kleine Feier betrachtet. Kurzum, sogar in Rom wäre diese Hochzeit außergewöhnlich gewesen, doch wer näheres wissen möchte, der muss jemanden fragen, der dabei gewesen ist.
Alles Gute zum Geburtstag!
Alles Gute nachträglich!
ZitatOriginal von Decima Messalina
...
[Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/22.01.15/9gup5cn18azr.jpg] Großtante Drusilla
Gerade noch bei Casca und Lucilla erscheint Großtante Drusilla nun vor einem ganz besonderen Gast. Denn obwohl ihr natürlich all ihre Liebsten etwas ganz besonderes sind ist die Anwesenheit einer Vestalin doch öffentlichkeitswirksam sehr beeindruckend und fern von Rom immerhin auch keine Selbstverständlichkeit!
„Messalina, mein Kind! Was für eine wundervolle Überraschung! Ich habe nicht damit gerechnet, dass du wirklich kommen darfst! Ach, lass dich umarmen, du berühmte Vestalin!“ Schon ist Messalina in einer Umarmung gefangen. „Hach, habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, wie stolz ich auf dich bin! Sacerdos Vestalis Decima! Keine Decima vor dir hat jemals so eine bedeutende Aufgabe übernommen! Noch in tausenden Jahren wird man sich an dich erinnern!“
ZitatOriginal von Cnaeus Decimus Casca
...
“Meine Reise war hervorragend, verehrte Tante!“, sagte ich noch immer unter einem Strahlen. “Sie war so lang wie sie beschwerlich war und doch stehe ich gesund und munter...also...“ Sie meinte doch die Reise nach Piräus? Oder meinte sie die Reise hier her? “Also...hier her war die Reise erfrischend und auch recht... kurzweilig und voller Vorfreude!“, sagte ich dann rasch im Anschluss und merkte selbst, wie mein Lächeln ein wenig ölig wurde. “Aber... du siehst wunderbar aus! Dieses Kleid ist ein Traum und du siehst darin aus wie... also... Venus wäre vor Neid ganz fahl...“ Ich nickte. Tatsächlich sah Großtante Drusilla um mindestens zwanzig Jahre jünger aus, doch in dieses Fettnäpfchen wollte ich mich dann doch nicht setzen. Immerhin sprach eine Frau nicht einmal indirekt auf ihre Alter an. Das machte man einfach nicht!
„Hach, Cnaeus, mein Liebling, ich beneide schon jetzt die Frau, die einmal an deiner Seite stehen wird“, lacht Drusilla verschmitzt. Dann sieht sie Lucilla, die sich gerade kopfschüttelnd von ein paar Sklaven abwendet, die die Appetithäppchen nicht richtig drapiert haben.
„Lucilla, Lucilla! Schau nur, wer angekommen ist. Cnaeus!“
Diese Information lässt Lucilla gleich den Unmut über die Sklaven vergessen. Sie tritt neben Drusilla und lässt es sich auch nicht nehmen Casca direkt zu umarmen und ihm rechts und links ein Küsschen auf die Wangen zu drücken.
„Cnaeus, wie geht es dir? Bist du etwa extra aus Griechenland angereist?“ Seitdem Lucilla nicht mehr in Rom wohnt ist sie doch etwas uninformiert. Nachrichten brauchen einfach ihre Zeit bis sie auf den Landsitzen in der italischen Provinz ankommen (vor allem da Lucilla ihren Wohnsitz auch immer wieder wechselt und Nachrichten ihr oft hinterher reisen müssen).
„Entschuldigt mich kurz!“ rauscht da auch Drusilla wieder ab, die schon den nächsten Gast erspäht.
[Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/22.01.15/9gup5cn18azr.jpg] Großtante Drusilla
Wenn es an diesem Tag jemanden gibt, den man nicht erst aus der Menge erspähen muss, dann ist das Großtante Drusilla. Sie überragt einfach alle, auch wenn sie nicht besonders groß ist. Doch ihre Aura ist geradezu übermächtig. Und auch Drusilla späht nicht lange herum: sie sieht einen ortsbekannten VIP, schreitet majestätisch auf ihn zu und begrüßt ihn gönnerhaft in ihrem kleinen, bescheidenen Häuschen; sie sieht einen lieben Verwandten, sie rauscht auf ihn zu und begrüßt ihn herzlich.
Auch Casca ist davor nicht sicher.
„Cnaeus!“ schallt ihre Stimme (die sowieso recht tief und dazu von vielen Stunden orientalischem Rauchkraut ein bisschen rau ist) durch den halben Raum. Ihr himmelblaues Kleid wallt um sie herum als sie auf ihn zurauscht und die Arme ausbreitet um ihn zu begrüßen. „Cnaeus! Wie schön dich zu sehen! Bei der gütigen Magna Mater, gut siehst du aus mein Junge! Hattest du eine gute Reise?“
Still und unberührt liegt der Albaner See im winterlichen Dunst, seine Oberfläche von einem leichten Schimmern überzogen als wäre das Wasser gefroren. Auch das Land ringsum ist erstarrt in der Kälte, alle Bewegungen sind langsam und bedacht als müsste die Natur mit ihrer Energie gut haushalten. Alles Leben hält inne, kommt zur Ruhe und wartet still und leise auf das Ende des Winters.
Alles Leben? Nein! Ein von Großtante Drusilla besetztes Anwesen hört nicht auf, dem eindringenden, eintönigen Winter Widerstand zu leisten!
Dieses Anwesen liegt an den sanften Hängen die das Wasser umgeben, so dass es im Sommer nicht allzu weit zum Planschen ist, man aber trotzdem einen guten Blick über den See genießen kann. Seit Wochen schon werden unzählige Ladungen Holz herangekarrt, unzählige Kisten mit allen möglichen Waren, eine neue Lieferung Sklaven, und natürlich auch immer wieder neue Künstler. Drusilla liebt Künstler, deswegen hat sie sich viel Zeit gelassen mit ihrer Auswahl. Und das Essen musste natürlich auch mehrmals probegegessen werden. Denn gutes Essen liebt Drusilla auch.
Außerdem liebt Drusilla Caius Bacillus Ambustus, genannt "Bubu". Und da Drusilla es sich in ihrem Alter wahrlich verdient hat auch endlich mal einen Mann zu heiraten, den sie liebt, wird sie am heutigen Tag genau das tun. Natürlich wäre Großtante Drusilla nicht Großtante Drusilla wenn sie dieses Ereignis nicht groß im Kreis ihrer Familie feiern würde (auf die urrömische Gepflogenheit, die Hochzeit im Haus der Braut zu beginnen und im Haus des Bräutigams zu beenden, kann Drusilla in ihrem Alter getrost verzichten). Aus diesem Grund hat sie ihre Familie von Nah und Fern eingeladen und viele sind auch gekommen. Beinahe alle Gästezimmer des Anwesens sind belegt (ein paar Bacillier sind natürlich auch da), die Sklaven schaufeln wie verrückt Holz, um die Hypocausthen mit heißer Luft zu füllen, und die Küchensklaven sind schon am rotieren (was in Großtante Drusillas Haushalt aber nicht ungewöhnlich ist).
Manche Gäste sind gemeinsam angereist, manche haben sich am Vorabend schon bei einem Essen im Kreis der Familie getroffen, manch einer hat am Morgen erst sein Zimmer bezogen und gerade noch genug Zeit, sich für den großen Abend vorzubereiten.
Dieser große Abend, der genau genommen am Nachmittag beginnt, beginnt … genau hier und genau jetzt!
Lucilla bitte für ein kleines Interemezzo aus dem Exil entlassen.
Alles Gute euch beiden!
Und auch hier noch nachträglich ...
Herzlichen Glückwunsch!
Zu spät gibt es ja nicht, daher auch von mir noch
Alles Gute nachträglich!