Beiträge von Decima Aemilia

    Ich verabschiede mich nun... ins Exilium. :wink:


    Eigentlich dürfte ich mich überall irgendwie herausgeschrieben bzw. bescheid gegeben haben. Falls ich das irgendwo vergessen habe: Aemilia ist jetzt in Britannien bei Mama und Papa, weil es ihr gesundheitlich nicht so gut geht und sie furchtbares Heimweh bekommen hat. :]


    =) Macht's gut!

    Aemilia packt ihre Sachen. Trauer zeichnet ihre Miene, als sie Stück um Stück in ihre große Tasche packt. Sehnsüchtig denkt sie an ihren geliebten Gemahl und macht sich schlussendlich auf den Weg zum Hafen. Sie hat eine lange Reise nach Britannia vor sich.

    Die Klagen sind zu hören, so lange das Feuer brennt. Dann treten wieder die Helfer des Leichenbestatters hinzu und löschen die ausgebrannte Asche mit wein. Die ausgeglühten Gebeine und die Asche werden eingesammelt und in eine elegante verzierte Urne gelegt. Aemilia tritt hinzu und legt auch die Totenmünze noch dazu, sowie ein kleines Salbfläschen. Dann wird die Urne verschlossen und man begibt sich zum Familiengrab der Decimer. Das vorbereitete Grab wird geöffnet und die Urne hineingestellt. Sie wird mit einigen Handvoll Erde bedeckt, um den Toten symbolisch zu Bestatten. Nun ist seinem Geist der Eintritt in die Unterwelt ermöglicht.
    Aemilia versucht sich dicht bei ihrem Mann zu halten und löst sich nur zögerlich von ihm, als ihr Einsatz wieder gekommen ist. Um die unreinen Teilnehmer an der Bestattung zu reinigen, lässt sie sich eine Schale Wasser reichen, tritt vor die Menschen und versucht ein tröstendes Lächeln. Mit weicher Stimme spricht Aemilia die rituellen Worte und besprengt die Trauernden mit Wasser.

    Aemilia zieht den Kopf ein und duckt sich. Mit Entsetzen hat sie die Streitigkeiten verfolgt. Sowas hat sie noch nie erlebt. Nicht einmal damals, als es zu dem Bruch zwischen Aelia und Falco kam. Die geladene Stimmung schüchtert die kleine Sacerdos ein und verlegen sieht sie zu Boden. Auf ihrem Stuhl macht sie sich so klein wie möglich und versucht einfach unsichtbar zu werden.

    Zitat

    Original von Titus Petronius Varus
    Varus sah Lucilla nach und ließ den Blick dann zu Aemilia schweifen. Er deutete auf den Sessel, aus dem Lucilla eben aufgestanden war.
    "Ja, da bist du hier richtig. Setz dich doch. Wie kann ich dir denn helfen?"


    Aemilia atmet erleichtert auf, dass sie den richtigen Raum gefunden hat. =) Sie drückt sich an Lucilla vorbei und lässt sich in den angebotenen Sessel plumpsen. Dann kramt sie ihren Brief hervor und legt ihn auf den Tisch.
    "Da. Der Brief müsste nach Rom..."
    Fragend sieht sie Varus an.
    "Was kostet das?"


    An die Flaminca Minervae Tiberia Claudia,
    Regia des Cultus Deorum,
    Roma


    Salve Pontifex!


    Die Liste der größeren Tempel Roms konnte nun endlich vervollständigt werden und liegt diesem Schreiben bei. Es tut mir leid, dass das ganze so lange gedauert hat, doch die Kontrolle von ganzen 74 Tempeln braucht eben ihre Zeit. Die Gebäude werden alle von den Priesterschaften sorgfältig betreut und befinden sich in gutem Zustand. Nur fünf von ihnen wiesen einige Mängel auf.


      [*]Der Tempel des Apollo Medicus im Circus Flaminius hat leichte Witterungsschäden an der dem Fluss zugewandten Seite.
      [*]Im Tempel der Iuno Sospita auf dem Palatin fand sich eine schadhafte Säule, welche sich jedoch mit geringem Aufwand reparieren lassen wird.
      [*]Auf dem Forum Romanum weist der Tempel des Iupiter Feretrius et Statoris im Eingangsbereich, vor allem an den Treppen und Säulen, durch die hohe Frequentierung leichte Abnutzungschäden auf.
      [*]Größerer Reparaturbedarf besteht nur beim Mars-Ultor-Tempel, dessen Renovierung allerdings schon in Planung ist.
      [*]Das Dach des Tempels der Venus Genetrix ist leicht beschädigt und sollte bald ausgebessert werden.


    Die weiteren inspizierten Tempel habe ich noch einmal in einer Liste zusammengefasst und angefügt. An ihnen war nichts auszusetzen. Ich hoffe, dass die Arbeit nicht umsonst war und weitere Früchte tragen wird.
    In diesem Zusammenhang muss ich nun leider noch ein weiteres Thema ansprechen. Aus persönlichen Gründen werde ich mich in die Provinz Britannia zurückziehen. Daher bitte ich darum, mich aus dem Cultus Deorum zu entlassen, weil ich meiner Arbeit dort leider nicht weiter nachgehen kann.


    Danke für alles!


    Aemilia




    Noch ganz mit ihrer Trauer beschäftigt, bekommt Aemilia die Stimmung im Raum zuerst garnicht mit. Die merkwürdige Stille fällt ihr jedoch auf und unsicher blickt sie von einem zum anderen. Verstohlen sucht ihre Hand die von Livianus, um etwas von seiner für sie so grenzenlos wirkenden Stärke zu haben.

    Nachdem alle Verwandten und Freunde ihre Opfergaben zum Körper ihres Schwiegervaters gelegt haben, tritt Aemilia wieder hinzu. Sie betrachtet den Toten noch einen Moment mit liebevollen Gedanken. Dann beugt sie sich leicht vor und öffnet ihm ohne Scheu wieder die Augen.
    Eine leichte Gänsehaut spürt die kleine Sacerdos im Rücken. Es kommt ihr noch wie gestern vor, dass sie Mercator zum ersten Mal im Circus Maximus gesehen hat. Das war auf einem ihrer ersten Ausflüge mit Livianus. Inzwischen hat sie Mercator als ihren Schwiegervater kennengelernt und bringt ihm warme Gefühle der Zuneigung entgegen. Stets ist er so nett und freundlich zu ihr gewesen und hat sie bereitwillig und mit offenen Armen in seiner Familie willkommen geheißen, wie wohl kaum ein anderer. Aemilia kann es nicht verhindern, dass bei diesen Gedanken wieder der ganze Schmerz und die Trauer in ihr hochkommen. Sie beißt die Zähne zusammen und nur stumm laufen ihr die Tränen an den Wangen hinab.
    Wieder geht sie einige Schritte beiseite, nimmt von einem Helfer eine brennende Fackel entgegen und reicht diese Mercators Söhnen, damit sie den Holzstoß mit abgewandten Gesichtern in Brand setzen können. Anschließend wird das Trauergefolge so lange klagen, wie das Feuer brennt.

    Auch Aemilia betritt den Raum und setzt sich zwischen Livianus und Lucilla auf einen freien Platz. =) Sie ist noch ein bisschen unsicher, weil sie ja noch nicht lange zur Familie gehört und hier kaum einen wirklich kennt.

    Sie kommen außerhalb der Stadt am Ort der Verbrennung an und versammeln sich um den vorbereiteten Holzstapel. Aemilia tritt zu Livianus und ihre Hand sucht seine, um diese tröstend zu drücken. Die Träger der Bahre stellen diese vor dem Holzstoß ab.


    Aemilia löst sich wieder von ihrem Mann und tritt zum Toten hinzu. Kurz schließt sie die Augen, besinnt sich auf die Götter und beginnt dann, mit leiser Stimme die rituellen Worte zu sprechen. Dann nimmt sie ein scharfes Messer und trennt den kleinen Finger von der Hand des Verstorbenen ab. Unter weiteren Gebeten kniet sie sich nieder, gräbt ein kleines Loch in die Erde und legt den Finger hinein. Sie bedeckt ihn sorgfältig wieder mit Erde und erhebt sich anschließend. Dann nickt Aemilia den Leichenträgern zu und diese legen den Toten auf den Holzstapel. Sie tritt beiseite, damit die Familie sich ein letztes Mal von ihm verabschieden und ihm noch rituelle Opfergaben mit auf seinen letzten Weg geben kann.

    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus blickte verwundert.


    "Für was ist dieser zuständig ? Aber danke, dass du diese Aufgabe übernimmst."


    8o Aemilia fällt die Kinnlade herunter.
    "Ein Libitinarius! Ein Leichenbestatter! Das ist der, der sich schon die ganze Zeit um den Leichnam gekümmert hat, eigentlich..." :D
    Sie wirft einen leicht verunsicherten Blick zur lectus funebris und meint fachmännische Arbeit zu erkennen.
    "Naja, es wird schon alles organisiert sein..." =)

    Wieder einigermaßen ruhig geht Aemilia im Trauerzug mit. Das gewohnte Ritual und die althergebrachten Zeremonien geben ihr wieder Halt. Nachdenklich betrachtet sie die nächsten Verwandten Mercators und hält sich ein wenig abseits, um sie in ihrer Trauer nicht zu stören. Wie automatisch fallen ihre Blicke ab und zu auf die Angestellten des Libitinarius und sie vergewissert sich, ob alles korrekt abläuft.

    Stumm streichelt Aemilia Livianus Handrücken und lehnt sich leicht an ihn an. Ihr Blick ist nachdenklich in die Ferne gerichtet und sie erinnert sich an die wenigen Momente, die sie mit ihrem Schwiegervater nur hat verbringen dürfen. Sie spürt ein starkes Gefühl von Verlust und erste Tränen laufen ihre Wangen hinab.

    Aemilia betritt das Atrium, in dem Mercator auf dem Paradebett aufgebahrt ist. Sie sieht dessen Sohn daneben stehen und hält sich ein wenig abseits. Dann fasst sie sich jedoch ein Herz und tritt etwas näher heran. Aemilia rechnet nach, wie lange der Zeitpunkt seines Todes schon vergangen ist. Sie stellt eindeutig fest, dass es höchste Zeit für die Bestattung ist. Sowohl die Unreinheit, welche auf der Casa und der ganzen Familie liegt, als auch der Zustand des toten Körpers sprechen dafür. Erleichtert stellt sie fest, dass jemand dafür gesorgt hat, dass zumindest etwas Erde auf der Hand des Toten liegt.
    In stummer Zwiesprache nimmt Aemilia Abschied von ihrem Schwiegervater.