Beiträge von Narrator Aegypti

    Memphis ist die älteste Hauptstadt von Ägypten und in der Nähe des Nildeltas gelegen. Die Stadt hat schon im Reich der Ägypter eine wichtige Bedeutung. Gegründet wurde sie der Überlieferung nach von Menes um 3000 vor Christus. Zur Gründung der Stadt ließ Menes den Nil für die Stadt umleiten und erbaute auf den so gewonnenen Platz die Stadt Men Nefer, die später von den Griechen in Memphis umgetauft wurde.


    Lange Zeit war die Stadt im Alten Reich die Hauptstadt Ägyptens und hatte eine große Blütezeit. Zeitweise war Memphis nicht die Hauptstadt des Landes, die nach Theben verlegt wurde. Doch noch in der Zeit des alten, ägyptischen Reiches und vor den Ptolemäern erhielt sie diesen Status zurück. Selbst unter den Ptolemäern war die Stadt episodisch Königsresidenz.


    Bis zur Gründung Alexandrias stellte sie ein gewichtiges kulturelles und wirtschaftliches Zentrum wegen ihrer günstiger Lage zwischen Ober- und Unterägypten dar. Auch heute noch ist sie eine bedeutende Stadt.

    Hermupolis liegt auf halben Weg zwischen Theben und Alexandria direkt am Westufer des Nils. Hermupolis, früher Chemenu genannt, ist von alters her der Verwaltungssitz des 15. oberägyptischen Gaus und schon im Alten Reich ein Zentrum des Thot-Kultes gewesen. Früher nahm der Kult des Thot einen größeren Stellenwert in der Stadt ein. Zu dem Thot Tempel führte ein alter Prozessionsweg, der Dromos des Hermes. Doch in römischer Zeit werden die Tempel der alten Götter immer mehr vernachlässigt, nicht nur in Hermupolis.

    Oxyrhynchos
    Ursprünglich lag in ägyptischer Zeit die Stadt Per-medjed an diesem Ort, die jedoch unter den griechischen Einfluss den Namen Oxyrhynchon Polis (griechisch: Stadt des scharfnasigen Fisches) erhielt. Oxyrhynchos (Lateinisch: Oxyrhynchus) ist neben einem Nebenarm des Nils erbaut, der das Wasser in den Moerisee zuführt. Von dem dort heimischen Spitznasennilhecht (Mormyrus) hat auch die Stadt ihren Namen erhalten. In Ägypten ist der Fisch ein heiliges Tier und wird volkstümlich verehrt. Oxyrhynchos ist die Verwaltungsstadt des oberägyptischen Gaus Oxyrhynchites.


    Insbesondere während der römischen Herrschaft erblüht die Stadt zusehends. Zeitweise war Oxyrhynchos die drittgrößte Stadt Ägyptens und die Größte in Mittelägypten mit schätzungsweise 30 000 Einwohnern. Wenn die Stadt auch einen starken Zustrom von Griechen hatte, so überwiegt selbst unter der römischen Herrschaft noch die Schicht der ägyptischen Einheimischen. Es existieren in der römischen Zeit mindestens 30 Stadtviertel und um die 6000 Häuser. In der Stadt liegt ein Theater mit elftausend Plätzen, ein Hippodrom, zwei Häfen, ebenso öffentliche Bäder aber auch ein Gymnasion. Zudem besitzt die Stadt unter römischer Zeit ein Reiterlager.


    In Oxyrhynchos gibt es auch noch einige Tempel von griechischen Göttern, die mit manchen ägyptischen Göttern gleich gesetzt und verehrt werden, wie Zeus-Amun, Hera-Isis, und Atargatis-Bethennynis, aber auch rein griechische oder ägyptische Tempelanlagen für Demeter, Dionysos, Hermes und Apollon, oder Osiris und Sarapis. Das Sarapisheiligtum (Sarapeion) dient als Sitz der Staatsbank. Doch auch römische Tempel stehen in der Stadt wie für die römische Göttertrias Iupiter, Iuno und Minerva. Zudem existieren in und bei der Stadt große und bedeutende Nekropolen, von ägyptischer bis graeco-römischer Zeit.

    Myos Hormos (der Mäusehafen oder auch der ‚Weiße Hafen’) war einer der wichtigsten Häfen am Roten Meer und der Antiken Welt. Die zwei Häfen, Myos Hormos und der Schwesterhafen Berenike, versorgten das römische Imperium mit allen Luxusgütern aus dem fernen Osten. Gegründet wurde der Hafen unter der ptolemäischen Herrschaft im 3. Jahrhundert vor Christus.


    Von diesem Hafen aus stachen zahlreiche Schiffe, laut Strabon um die 120 pro Jahr, in See, die das Ziel Indien hatten. Geladen hatten sie Wein, Textilien, Keramik, Glaswaren und Edelmetalle. Im Austausch brachten sie die kostbaren Luxuswaren, Gewürze, Seide und Perlen, aus Arabien, Indien, Afrika oder den Gewürzinseln wieder nach Ägypten zurück. Vor dem Hafen liegen drei Inseln, zwei davon sind mit Olivenbäumen bewachsen, die Dritte ist lichter und mit Perlhühnern bevölkert.


    Vom Hafen aus wurden die Waren aus dem fernen Indien über den Landweg bis nach Koptos gebracht und dort über den Nil bis nach Alexandria verschifft, auch in umgekehrte Richtung. Riesige Geldsummen durchquerten in Form der Luxuswaren den Hafen. Der römische Staat profitiert davon mit einer großen Summe an Steuern.

    Ptolemaïs wurde kurz nach Alexandria in Oberägypten gegründet. In Strabons Schriften wird die Stadt als die Größte von Thebaïs bezeichnet und so bedeutend wie Memphis. Vor wenigen Jahren (97 nach Christus) wurde der ptolemäische Asklepios Tempel renoviert und ein Tempel für die Dioskuren errichtet. Zahlreiche Tempel und Sakralbauten, wie von Dionysos und der Isis, sind überliefert. Ebenso gibt es in Ptolemaïs eine große Kainanlage, ein Theater, ein städtisches Archiv und ein Prytaneion, die städtische Verwaltung. Die Stadt wurde nach griechischem Vorbild erbaut und verwaltet und gilt somit auch als eine griechische Polis.

    Tentyris ist etwas nördlich von Theben gelegen und die Hauptstadt des 6. oberägyptischen Gaus. Die am östlichen Ufer gelegene Nilstadt geht schon auf eine frühe Zeit zurück und beherbergt einige wichtige Tempelanlagen. Die ägyptische Hathor wurde hier als Hauptgöttin verehrt. Ihr ist in Tentyris ein großer Tempel in typisch ägyptischer Nordsüdausrichtung geweiht, dessen Bau schon in der 6. Dynastie begonnen, von den Ptolemäern erweitert und erst unter den Römern fertig gestellt wurde.


    Der in zweihundert Jahren errichtete Tempel ist von imposanter Natur, beherbergt altägyptische Hieroglyphen, aber auch Darstellungen römischer Kaiser, die in ägyptischer Manier ihre Opfer darbringen. In dem Tempel erstreckt sich eine große Haupthalle, von Nero vollendet, getragen auf 24 Säulen, woran sich drei Säle und ein Adyton (unzugängliches Allerheiligste) anschließen. In diesem Sakralbau liegt noch ein unvollständiges Isisheiligtum, aber auch ein Geburtshaus (Mamisi) des Sohnes der Isis, Horus. Berühmt an dem Tempel sind die riesige Darstellung der Nut (Himmelsgöttin) und die beiden Tierkreiszeichen an der Decke des Tempels.

    Theben liegt am südlichen Teil Ägyptens am Ufer des Nils. Ursprünglich lautete ihr Name im Ägyptischen Wêset, durch die griechische Bezeichnung jedoch Thebae (oder auch Diospolis) genannt.


    Einst war Theben einer der größten und einflussreichsten Städte Ägyptens. Schon vor mehr als 2000 vor Christus wurde die Stadt erwähnt, wenn die Stadt wohl auch noch sehr viel älter sein wird. In der elften Dynastie des Alten Reichs war Theben die Hauptstadt des Landes, auch später bekam Theben immer mal wieder diese Bedeutung. In Theben liegen berühmte Tempelanlagen, wie der Tempel von Amun, aber auch das nahe Tal der Könige auf der gegenüber liegenden Nilseite und das Tal der Königinnen. Hier liegen in uralten Gräbern die mumifizierten Körper alter Pharaonen und deren Gattinnen. Zwischenzeitlich galt Theben als die 'Stadt der Wunder' der alten Welt.


    Mit den Verwüstungen der Assyrer, der Eroberung der Perser und der anschließenden Gründung Alexandrias nahm jedoch der Ruhm der Stadt schnell ab und sie wurde sogar im ersten Jahrhundert vor Christus von dem Ptolomäerherrscher, Ptolemaios Soter II. Lathyros, mit Feuer und Schwert zerstört. So finden sich heute nur noch einige kleine Ortschaften an der Stelle der alten Hauptstadt und um die vier großen Tempel.

    Apollinopolis Magna befindet sich in Oberägypten und ist der Verwaltungssitz des Gau Apollonopolites. In der Umgebung wird dieser Distrikt von den Einheimischen Hat genannt und Horus ist ihre lokale Schutzgottheit. Die Bezeichnung Apollinopolis lehnt sich an den großen Tempel der Stadt und den örtlichen Hauptgott an. Geweiht waren dieser und die Stadt dem Gott Horus, dem ägyptischen Sonnengott. Die Griechen setzten dies mit dem griechischen Gott Apollon gleich und nannten die Stadt nun Apollinopolis oder auch Apollonopolis. Der große Tempel der Stadt, errichtet in der ptolemäischen Ära, ist ein beeindruckender Bau, über hundert Meter lang und mit einem großen Eingangtor mit zwei Flügeln in Form von abgeschnittenen Pyramiden, kolossalen Statuen und alten Hieroglyphen.

    Syene ist eine bedeutende Grenzstadt im Süden von Ägypten. Wichtige Handelsstrassen führen durch diese Stadt, womit Syene ein großer Warenumschlagsplatz für die Reichtümer aus Nubien ist, aber auch für die Rohstoffe kostbarer Steinbrüchen aus der Umgebung. Außerdem ist Syene, gerade in der Zeit der römischen Herrschaft, für die Keramikherstellung bekannt. Bis zu dieser Stadt im Süden Ägyptens reicht dank des Nils und guter Wasserstrassen noch der Einfluss des Mittelmeerraums, danach begann der ‚wilde Süden’ und das Grenzgebiet, das Zwölfmeilenland.

    Das Grenzgebiet ging in früherer Zeit noch sehr viel weiter als das römische Zwölfmeilenland. Ursprünglich wurde es im Norden durch die Insel im Nil, Philae, dem ersten Katarakt und im Süden durch den zweiten Katarakt begrenzt. Zu Beginn der römischen Herrschaft war dieses Gebiet besonders unruhig und immer wieder wurde das Land zwischen Römer und Meroiten umkämpft bis der obere Teil Unternubiens dann durch den Frieden von Samos in römische Hand fiel. Die Grenze wurde bei Hierasykaminos, mittig zwischen dem ersten und zweiten Katarak, gezogen. Somit ist der nördliche Teil Unternubiens, auch Dodekaschoinos genannt, unter römischer Herrschaft.


    Dodekaschoinos ist nun der Grenzstreifen zwischen dem fruchtbaren und reichem Ägypten und dem Tor zu Afrika. Gerade aus dieser geographischen Lage heraus, prosperiert das Land in der Kaiserzeit stark. Seit der Eroberung durch die Römer erfährt dieser Landstrich auch einen baulichen Aufschwung, ganz besonders noch in den Anfangsjahren unter Augustus, welcher zahlreiche Tempelbauten förderte. Denn im Zwölfmeilenland und ganz besonders in Oberägypten ist der Einfluss der Priesterschaft sehr groß und großes Unruhepotential liegt in ihren Händen. Mit den Bauten, insbesondere auch in Oberägypten, suchte Augustus sich die Loyalität der Priester zu sichern. Gesichert wird der römische Teil in den ersten Jahrhunderten der römischen Herrschaft durch drei Cohortes an der oberen Reichsgrenze bei Syene.


    Philae
    Die Perle des Nils wird diese Tempelanlagen am ersten Katarakt auch bezeichnet. Die Insel stellt den nördlichsten Bereich des Zwölfmeilenlandes dar. Der Legende nach fand Isis hier das Herz ihres zerstückelten Mannes, Osiris, den sie wieder zusammen setzte und damit zum Leben erweckte. Der Tempel von Philae wurde von den Ptolemäern erbaut und unter den Römern erweitert. In dem Tempel wird die Göttin Isis verehrt, der das wichtigste Kultzentren der Isis darstellt. Ebenso werden hier der ägyptischen Göttin Hathor und dem Nil, in Ägypten ein Gott, gehuldigt.


    In den großen Isistempel, den Haupttempel von Philae, führen zwei lange Säulengänge hinein. Am ersten Pylon (ägyptische Toranlage) sind die Kultstatuen der Isis und ihres Sohnes Horus zu finden, ebenso ihrer Schwester Nephtys und der Göttin Hathor. Die Bildnisse der Götter, außer von Hathor am zweiten Pylon, sind stets von der Seite abgebildet. Hier findet die erste Opferung statt. Vom ersten Hof kann man den Weg zum Mamisi finden, in dem die Geburt des Horus und seine Kindheit im Deltasumpf dargestellt werden. Ebenso befindet sich in dem großen Tempel auch noch ein Osirisheiligtum. Neben dem großen Tempel liegt noch ein kleinerer Hathortempel, von Ptolemaios VI erbaut und von Augustus und Tiberius beendet. Dazu auch noch der Kiosk von Philae, den ebenfalls Augustus errichten ließ. Dieser hat 14 Säulen und einen Pronaos (Vorhalle eines Kultraumes).


    Debod
    Die Tempelanlage entstand im 2. Jahrhundert vor Christus an den Ufern des Nils in der Nähe der Ortschaft Debod. Der erste Grundstein wurde von einem nubischen König, Adikhalamani, aus dem Reich Meroë gelegt und durch die Ptolemäer weiter ausgebaut. Auch Augustus und Tiberius erweiterten die Anlagen maßgeblich. Hier liegt ein Heiligtum der Isis, wenn auch die Tempelanlagen dem Gott Amun geweiht sind.


    Taphis
    Die zwei Tempel der Ortschaft Taphis wurden durch Augustus errichtet, einen Nord- und einen Südtempel. Der Nordtempel blieb unvollständig, war im griechisch-römischen Stil gestaltet mit Kompositkapitellen und besaß vier Säulen im gleichen Stil im Innenhof. Der Südtempel enthält einen Sanktuar, einen Pronaos und einen Pylon.


    Talmis
    Diese Anlage ist dem nubischen Sonnengott Mandulis geweiht. In augustischer Zeit wurde der aus Sandstein erbaute Tempel wieder errichtet, so stammt das Tor von Talmis auch aus römischer Hand. In der Zeit der römischen Herrschaft erlangte Talmis die Bedeutung des wichtigsten religiösen Zentrum im Zwölfmeilenland.


    Dendur
    Der römische Statthalter Petronius errichtete an dieser Stelle 15 vor Christus einen kleinen Tempel, der im ägyptischen Stil gehalten ist. Der Tempel ist dem Osiris, seiner Gemahlin Isis geweiht, ebenso zwei Brüdern, Pediese und Pahor, die lokale Heilige sind. Es handelt sich hierbei um einen kleinen Tempel, der einen Pylon, zwei Säulen, einen Innenhof und zwei Räume mit dem Allerheiligsten besitzt.


    Pselchis
    Auch in Pselchis (ägypt. Pselqet) wurde der Tempel ursprünglich von einem nubischen König, mit Namen Arqamani, in Form einer kleinen Kapelle errichtet, welcher unter den Ptolemäern ausgebaut und unter Augustus und Tiberius zu einem richtigen Tempel erweitert wurde. Der Tempel ist Thot verschrieben und hatte zwei Sanktuarien (Heiligtümer), von Augustus und Arqamani erbaut.


    Hierasykaminos- die südliche Grenze des Zwölfmeilenlandes. Hier liegt sozusagen das Tor nach Afrika.

    Der dritte Tempel im Sarapeion ist der des Harpokrates, des jungen Horus, welcher in Ägypten traditionell für den Pharao steht, dem Sohn der Isis und des Osiris.


    Auch die Ptolemäer waren daran interessiert, sich für die Ägypter als Pharaonen zu legitimieren- und mehr noch: sie wollten auch, dass die griechischen Landsleute die Göttlichkeit ihres Regenten anerkannten.


    Harpokrates wird deswegen in den griechischen Tempeln als junger Knabe dargestellt, der den rechten Zeigefinger vor dem Mund hält. Besondere Kennzeichen sind die Horuslocke, eine Haarlocke, die ihm ins Gesicht hängt, und die Sonnenscheibe auf dem Kopf, letztere jedoch meist stilisiert. Oft sitzt er auf einer Lotusblüte und trägt die Insignien königlicher Macht oder er liegt im Schoß der Isis, die ihm stillt.


    Harpokrates ist für die Griechen der dritte Teil der Triade Isis-Serapis-Harpokrates und steht auch heute noch für den römischen Herrscher. Zusammen mit seinen Eltern wird er im gesamten Reich verehrt.

    Das kleinere Heiligtum neben dem Serapistempel ist der Isis gewidmet.


    Isis ist die mit Abstand wichtigste Göttin Alexandrias. Der alexandrinische Isiskult geht nicht direkt auf dem ägyptischen zurück, sondern wurde bereits vor der Eroberung durch Alexander den Großen in Griechenland eingeführt. Von dort wanderte er dann durch die Makedonier nach Ägypten zurück. Der Isistempel ist im griechischen Stil gebaut und auch die Göttin wird griechisch dargestellt und nach griechischer Sitte verehrt.


    Isis repräsentiert das gesamte weibliche Prinzip der Natur. Sie ist die Herrin des Meeres und des Himmels, der Nacht und des Mondes, der Magie, der Fruchtbarkeit, der Herrschaft und des Gesetzes. Außerdem ist sie die Gemahlin des Osiris bzw. Serapis und Mutter des Sonnengottes Harmokrates, des jungen Horus. Der Gott Anubis ist ihr treuer Freund und Gefährte.


    Isis wird als junge Frau in griechischer Tracht dargestellt. Ihre Attribute sind der Isisknoten im Gewand der Göttin, welcher das ägyptische Ankh symbolisieert sowie der Mond, der Stern Sirius und die Sonnenkrone, zwei Stierhörner, die die Sonne tragen. Oft wird sie sitzend und den kleinen Harmokrates stillend dargestellt.


    Der Isistempel steht unter Oberaufsicht einer eigenen Priesterschaft, einer der größten und einflussreichsten Priesterschaften des ganzen Reiches, die ihre Zentrale auf der Insel Philae in Südägypten hat. Die Priester kümmern sich um den Kult und die Mysterien und sind im Besitz zahlreicher magischer Kräfte.

    Serapis oder älter Sarapis, ist eine gräko-ägyptische Gottheit der Herrschaft, der Fruchtbarkeit und der Heilung sowie der Herr über Leben und Tod.


    Er wird als älterer Mann dargestellt, der meistens in der Art des Hades sitzend und mit Szepter dargestellt wird. Zu seiner Rechten kauert der Höllenhund Kerberos. Das Szepter das Serapis trägt, ist allerdings das des Asklepios und auf seinem Haupt thront ein Getreidemaß. Die Gesichtszüge sind Zeus nachempfunden. An seiner Seite stehen Isis und Harpokrates, die zusammen eine Göttertriade bilden.


    Serapis ist wohl das erfolgreichste Produkt des hellenistischen Synkretismus und wurde das erste Mal in dieser Form von Ptolemaios I. Soter angebetet, nachdem er ihm im Traum erschein.


    Basierend auf dem Zeus-Amun des Alexander lag es nämlich Soter am Herzen, zur Einigung seines Reiches einen Reichsgott zu schaffen, der sowohl von Griechen als auch Ägyptern verehrt werden konnte. So verknüpfte er Osiris und Apis mit Zeus und Hades und gab der neuen Gottheit eine griechische Gestalt.


    Zunächst wurde der Gott aber nur von den Ägyptern angenommen, während die späteren Ptolemäer für die Griechen eher den Dionisos als allmächtigen Reichsgott annahmen. Mit der Schaffung der römischen Provinz ging Letzterer aber quasi in Serapis auf, wohl auch deswegen, weil die Römer den Gott der Extase und des Rausches mit seinen orgiastischen Feiern traditionell skeptisch gegenüberstanden.


    Der Kult des Serapis ist eng mit dem Isiskult verbunden, weswegen er heute zusammen mit seiner Partnerin im gesamten Reich verehrt wird. Auch in Rom gibt es einen wichtigen Tempel. Das Sarapeion ist das größte existierende Heiligtum der Welt.

    Seit Urzeiten gibt es in Ägypten eine besondere Wertschätzung eines Schutzgeistes in Form einer Schlange. Dieser Schutzgeist taucht an Privathäusern auf, wo er die Menschen vor Bösem schützt und auch die Pharaonen tragen die Uräusschlange als Symbol ihres göttlichen Schutzes.


    Auch wenn man nichts genaueres darüber weiß: Als die Griechen nach Ägypten kamen übernahmen sie diesen Schutzgeist und passten ihn an ihre religiösen Vorstellungen an. Als Agathos Daimon (Guter Geist) besteht er seitdem in den griechischen Haushalten fort, wo der Schlangengeist einen eigenen Schrein hat unin d ihm eine ähnliche Bedeutung beigemessen wird wie den Laren in Rom.


    Analog zu der Entwicklung vieler anderer Städte im Hellenismus nahm Tyche, die Göttin des Schicksals, in Alexandria die Position der Schutzpatronin der Stadt ein und wurde im Tychaion verehrt.


    Die alexandrinische Tyche vermischte sich im Laufe der Zeit mit dem Glauben um den Agathos Daimon sowie mit dem Kult Alexanders des Großen. Aus den drei Gottheiten wurde dann Agatha Tyche. (Das Gute Schicksal).


    Im Magazin werden sämtliche Ausrüstungsgegenstände, Militärkleidungsstücke und Stiefel in verschiedenen Größen, sowie Waffen, Helme und Schilde vorrätig gehalten. In den angeschlossenen Werkstätten werden sie Instand gehalten und bei Bedarf repariert.
    Neue Rekruten erhalten hier ihre Erstausstattung.



    Das Valetudinarium dient als Lazarett der medizinischen Versorgung des Lagers und wird vom Medicus Ordinarius geleitet.
    Es handelt sich hierbei um eines der größeren Gebäude innerhalb des Lagers. Zwei Reihen von Krankenzimmern, die durch einen Gang verbunden sind, gruppieren sich um einen Innenhof, der als Garten für Heilkräuter genutzt wird. Die Krankenzimmer bilden Gruppen von drei zusammenhängenden Räumen, dazu gibt es separate Behandlungs-, Verwaltungs- und Lagerräume.



    Das ist das Rekrutierungsbüro der Legio XXII Deiotariana.
    Zivilisten, die am Lagertor ihren Wunsch bekundet haben der Legion beizutreten, werden von der dortigen Wache hierher geschickt. Ein Diensthabender Offizier wird ihre Tauglichkeit überprüfen und sie eingehend befragen. Denn wer Soldat in den Legionen des Imperium Romanum werden will, der muss den Anforderungen des Codex Militares genügen.




    Die Vorgeschichte der Legio XXII Deiotariana reicht bis in das Jahr DCXC A.U.C. (63 v. Chr.) zurück, als Deiotarus, der Stammesführer der Tolistoboger, mit römischer Unterstützung von Gnaeus Pompeius Magnus zum König der Galater erhoben wird. Deiotarus ist ein treuer Verbündeter Roms und mit römischer Hilfe stellt er eine Armee von 14.000 Mann auf. Diese Armee der Galater kämpft in den Jahren DCCV und DCCVI A.U.C. (48 und 47 v. Chr.) an der Seite Roms gegen das Heer von Pharnakes II., dem König von Pontos. Nach einer vernichtenden Niederlage wird die stark dezimierte Armee unter Gaius Iulius Caesar in Legionsstärke neu formiert und von ihm zum Sieg über Pharnakes in der Schlacht von Zela geführt.


    Nach dem Tod des letzten Galaterkönigs Amyntas im Jahr DCCXXVIII A.U.C. (25 v. Chr.) gliedert man Galatien als Provinz in das Römische Imperium ein. Unter dem römischen Statthalter Marcus Lollius werden die bisherigen galatischen Hilfstruppen daraufhin in eine reguläre, römische Legion umgewandelt und als Legio XXII Deiotariana in das Exercitus Romanus eingegliedert. Bald darauf wird die Legion auf Augustus’ Befehl hin nach Nikopolis verlegen, in eben jenes zu dieser Zeit neu errichtete Doppellager, dass sie auch heute noch ihre Heimat nennt. Bereits damals teilt sie sich das Lager mit der Legio III Cyrenaica (seit der Iulianischen Heeresreform des Jahres DCCCLIV A.U.C. Legio XXIII Cyrenaica), so wie auch heute wieder, nachdem die Legio XXIII von ihrem zwischenzeitlichen Standort Bostra nach Aegyptus zurückgekehrt ist.


    In den Jahren DCCXXVII und DCCXXVIII A.U.C. (26 und 25 v. Chr.) nehmen Teile der Legio XXII am Feldzug des damaligen Praefectus Alexandriae et Aegypti Gaius Aelius Gallus nach Arabia Felix teil. Ein Aufstand der Nubier unter ihrem König Meroe verhindert den Erfolg des Feldzuges. Unter dem Kommando von Caius Petronius marschiert eine römische Armee im darauf folgenden Jahr DCCXXIX A.U.C. (24. v. Chr.) den Nilus aufwärts bis zur nubischen Hauptstadt Napata und schlägt die Revolte nieder. Auch an dieser Strafexpedition sind Einheiten der Deiotariana beteiligt.


    Im Jahr DCCCXVI A.U.C. (63 n. Chr.) nimmt die Legion am Feldzug des Gnaeus Domitius Corbulo gegen die Parther und Armenier teil. Domitius Corbulo überschreitet mit seiner Armee den Euphrat, aber seine Gegner weichen ihm aus und stellen sich nicht zur Schlacht. Schließlich kommt es zu einem Friedensschluss ohne vorhergehende Entscheidungsschlacht. Im Jüdischen Krieg, der DCCCXVIII A.U.C. (65 n. Chr.) beginnt und erst im Jahr DCCCXXVI A.U.C. (73 n. Chr.) mit dem Fall der Festung Masada endet, kämpft die Legio XXII zunächst unter dem Befehl des späteren Kaisers Caesar Vespasianus Augustus, dann unter seinem Sohn und Nachfolger Titus Caesar divi Vespasiani filius Vespasianus Augustus treu für die Sache Roms. Im Bürgerkriegsjahr DCCCXXII A.U.C. (69 n. Chr.) steht die Deiotariana auf flavischer Seite.


    Im Ianuarius des Jahres DCCCLV A.U.C. reißt der Tribunus Angusticlavius Agnus Pilerius Valus das Kommando über die Legio XXII an sich, nachdem er den bisherigen Kommandeur zuvor hat ermorden lassen. Die Legion schließt sich dem Aufstand des Appius Porcius Laeca gegen die rechtmäßige Herrschaft des Imperators Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus an. Sie vereint sich mit der ebenfalls aufständischen Legio XXXII Adiutrix und gemeinsam landen sie im Februarius in Italia. Im Martius werden die Aufständischen bei Picentia in Campania von einem kaisertreuen Heer unter dem Befehl von Gaius Ulpius Aelianus Valerianus und Spurius Purgitius Macer gestellt und geschlagen. Im Aprilis besucht der Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus persönlich den Ort der Schlacht und lässt Gnade walten: Nur die Rädelsführer des Aufstandes, soweit nicht gefallen oder geflohen, werden bestraft. Dem Gros der rebellischen Legionen wird hingegen erlaubt, den Schwur auf den Kaiser zu erneuern. Die Legio XXII Deiotariana kehrt anschließend in ihr Stammlager nach Nikopolis zurück.

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    LEGIO XXII DEIOTARIANA


    AUFSTELLUNGSDATUM:
    DCCXXVIII A.U.C.


    EMBLEM:
    GALATISCHES ROSS


    STANDORT:
    NICOPOLIS, CHORA ALEXANDREIS
    PROVINCIA ALEXANDRIA ET AEGYPTUS


    AUSZEICHNUNGEN:
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    EHRENNAMEN:
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