Beiträge von Cynara

    Ich hatte ihm nicht mehr nachgesehen oder etwas geantwortet. Das einzigste was ich vernahm war, dass er die Türe sorgfälltig wieder verschloss. Ich lehnte mich mit dem Kopf an die Wand und musste wegen meinem Rücken aufpassen. Die Wunden waren noch lange nicht verheilt und in meinem Kopf drehten sich wieder die Gedanken wie ich hier entkommen könnte.

    Ich wusste, dass er mir nicht helfen würde, aber einen Veruch war es wert gewesen.


    "Ich werde mich niemals fügen" sagte ich ganz leise.


    Danach starrte ich wieder auf den Boden und erwiederte nichts mehr darauf, dass er gehen wollte.

    Umso besser dachte ich mir bei seinen Worten.
    "Warum kannst du mir nicht helfen? Nehmen wir mal an, die Türe wäre nicht verschlossen, es wüsste doch keiner, dass du hier warst."


    Ich sah ihn an und wartete ab. Mir war klar, dass er das nicht zu lassen würde aber einen Versuch war es wert.

    Für einen Moment erstarrte ich wirklich, aber fasste mich dann dennoch wieder. Meine Hände verkrampften sich um ein Stück Stoff meiner Kleidung.


    "Ich werde es schaffen" flüsterte ich war aber selber nicht so übezeugt davon.


    "Hat er gesagt wann er mich da hinbringt?"

    "Ich....." Das war doch alles wirklich zum verzweifeln. Ich schaute auf den Boden und dachte mir, dass ich solange ich hier war unbedingt einen Weg finden musste. "Hatte er etwas gesagt?"

    Ich zuckte mit den Schultern.


    "Ich werde voher weg sein, dass kannst du mir glauben.Bei der nächstbesten Möglichkeit werde ich fliehen."


    Das hatte ich mir schon in Rom geschworen und ich würde es auch durchziehen.

    "Ich will euch das Leben nicht schwer machen, aber ich will auch nicht, dass jemand über mein Leben bestimmt. Und wenn euer Herr ja so nett ist, dann wird er euch anderen wohl nichts tun oder?"


    Erst sagt er, dass sein Herr so gütig ist und jetzt sowas. Meine Gedanken überschlugen sich.


    "Ich würde den Tod vorziehen als mein ganzes Leben lang auf die Befehle von anderen zu hören."

    "Solange ich lebe und denken kann werde ich von niemandem das Eigentum sein. Ich weiß nicht wie oft ich das noch sagen soll. Ich werde mich weigern, bis ich mein Ziel erreicht habe."


    Ich war so ziemlich stur und wollte nicht auf seine Worte hören.

    "Er hatte mit mir gesprochen, doch das Gespräch endete damit, dass er mich ausgepeitscht und geschlagen hat. Auf ein erneutes Gespräch kann ich gut verzichten, es würde sowieso in einer Katastrophe enden, da bin ich mir so ziemlich sicher. Ich möchte mit ihm nicht mehr sprechen nicht nachdem er mir das angetan hat."


    Ich verschwie ihm, dass ich mich dafür noch rächen wollte. Mir war es egal wie, aber er würde es noch bereuen was er getan hatte.

    "Ich weiß nur, dass ich nicht für alle Ewigkeit eine Sklavin sein werde, lieber würde ich einen anderen Weg einschlagen."


    Noch immer schaute ich auf den Boden dann sah ich ihn wieder an.


    "Warum den anderen Frauen aus dem Weg gehen?"

    "Ich bin aber nicht sein Eigentum" wiedersprach ich seinen Worten.


    "Ja ich wollte sterben, aber er hat es nicht zugelassen. Ich erinnere mich noch sehr gut an seine Worte. Er sagte, dass er es mir so einfach nicht machen wolle. Und da sagst du es hätte ihm keinen Spass gemacht. Seine Worte klangen für mich anders."


    Ich sah ihn kurz an, als er sich neben mich setzte.


    "Ich werde nicht ewig hier bleiben."

    "Ein schönes Leben? Verständnis? Sehe ich aus, als hätte er mir gegenüber Verständnis gezeigt?"


    Ihm mochte es hier ja gut gehen, aber ich würde hier dennoch nicht ewig bleiben.


    "Dein HERR hat mich geschlagen und ausgepeitscht. Ich bin mir sicher, es hat ihm auch noch Spass gemacht."

    Ich betrachtete den alten Mann der mich eben engesprochen hatte.


    "Ich heiße Cynara, aber ich bin von niemandem das Eigentum, schon gar nicht von diesem........." Mit einer Handbewegung winkte ich ab, da mir kein Wort einfallen mochte für meinen 'Herrn'.


    "Ich habe keinen Aufgabenbereich, weil ich mich weigere. Und das wird auch so bleiben."


    Mein Ton war nicht unfreundlich sondern ganz ruhig.

    Die Reise war nicht so lange gewesen wie ich sie mir vorgestellt hatte. Wobei ich die meiste Zeit geschlafen hatte und mein Fieber zurückgegangen war. Meine Wunden am Rücken wurden immer wieder versorgt und ganz langsam nahmen die heftigen Schmerzen wieder ab. Richtig bewegen konnte ich mich allerdings immer noch nicht. Der Rücken spannte und ich musste aufpassen, dass die Wunden nicht immer wieder aufplatzten. Mit meinem Herrn hatte ich keine weiteres Wort mehr gewechselt, aber nun wo ich wieder klare Gedanken fassen konnte sehnte ich mich nach Rache. Irgendwann!


    Sie brachten mich in eine Kammer wo ein älterer Mann half mich reinzubringen. Das Bewegen fiel mir immer noch sehr schwer. Ich setzte mich auf meinen Schlafplatz. Jetzt war ich also in meinem neuen Heim und alles konnte wieder von vorne losgehen.

    Weit weg hörte ich Stimmen, die jemandem etwas befahlen. Dann spürte ich wieder etwas kaltes auf meiner Stirn und öffnete etwas die Augen. Nur schemenhaft sag ich wer vor mir saß. Ich wollte meinen Kopf von ihm wegdrehen, aber da ich auf dem Bauch lag wäre der Kraftaufwand zu groß gewesen, also schloß ich nur meine Augen um meinen Herrn nicht ansehen zu müssen.

    Nachdem man mich erst versorgt hatte und mich schlafen ließ wurde ich abgeholt. Ich bekam so nebenbei mit, dass wir nach Tarraco mit dem Schiff reisen würden. Bewegen konnte ich mich nicht und an Laufen war gar nicht zu denken. Die Sklaven legten mich auf eine Trage und brachten mich weg.
    Mein Gesicht war feucht und rot. Ich hatte Fieber, da sich einige Stellen im Keller entzündet hatten.
    Einer der Sklaven versuchte sich so gut es ging die ganze Zeit um mich zu kümmern.