Beiträge von Didia Caesonia


    "Au ja! Ich bin schon gespannt, wer mein Vater eigentlich wirklich ist ...", sagte ich und lachte.


    "Dann habe ich ja gleich noch eine Tante. Nein, ich bin ihr noch nicht begegnet fürchte ich. Das muss nachgeholt werden."


    Ich zwinkerte. Vielleicht erfuhr ich ja auch etwas über den Streit, irgendwann einmal. Dann setzte ich mich dankend.


    "Ich habe mich schon für die Prüfung zur Popa entschieden. Commentaria wäre nicht so mein Ding."


    Ich rümpfte meine Nase und zwinkerte Aemilia dann zu.


    Als er mir einige Momente lang in die Augen sah, erwiderte ich seinen Blick. Es war ein seltsamer Augenblick, der schnell endete, als Imperiosus das Schweigen brach. Ich sah ihn erwartungsvoll an, während er anscheinend nicht sorecht mit der Sprache herausrücken wollte.


    Dann fragte er, ob ich schon jemandem versprochen war. Mir war es, als würden meine Wangen augenblicklich in Flammen aufgehen müssen. Auch wenn er sich Mühe gab, ich durchschaute ihn. Oder ich glaubte es. Ich wollte es.


    "Nein, versprochen bin ich noch keinem.", sagte ich und schlug meine Augen nieder. Mir kam der Gedanke, dass ich Fortuna vielleicht noch ein Dankopfer schuldig war und konnte ein Lächeln nicht mehr verbergen.


    Ich sah meine Tante groß an. Ich war wirklich sehr überrascht.


    "War ja klar, dass er mir davon nichts erzählt hat."


    Ich zwinkerte.


    "Bei Gelegenheit musst du mir mehr über meinen Vater erzählen. Anscheinend kenne ich ihn gar nicht richtig."


    Ich schüttelte ebenfalls lächelnd den Kopf.


    "Aber wer ist Aelia? Und wo bist du denn gewesen?"


    Ich seufzte, aber lächelte schon noch ein wenig, als Aemilia weiter nach meiner Mutter fragte.


    "Ja, mir auch. Sie hieß Flacilla. Didia Flacilla. Ich weiß nicht einmal, zu welcher Gens sie vor der Ehe mit Falco gehörte. Er redet nicht viel über sie. Jedenfalls schickte er mich nach Achaia, kaum dass ich gescheit Gehen und Sprechen konnte. Dort lebte ich bei einem befreundeten Griechen und seiner Familie."


    Ich setzte mich und sah mich um. Diese Taverna war wirklich besonders günstig gelegen. Ich faltete meine Hände vor mir auf dem Tisch und schielte zu Imperiosus, als auch schon ein Sklave ankam, um die Bestellung aufzunehmen. Dieser sprach Imperiosus an, doch anstatt, dass er bestellte, machte er den Sklaven auf mich aufmerksam. Und wie er es tat. Wunderschön, nannte er mich. Mein Herz vollführte einen aufgeregten Hüpfer und meine Wangen färbten sich wieder rötlich.


    Imperiosus war schon wieder verlegen und wich ihrem Blick aus. Schon wieder musste ich lächeln. Ich fühlte mich wieder geschmeichelt und wandte mich an den Sklaven, nachdem er mich um Verzeihung gebeten hatte. Dann gab ich einfach mein Lieblingsessen auf.


    "Bring mir gedünstetes Lammfleisch und vorneweg etwas Gerstensuppe. Und dazu verdünnten Wein."


    Ich sah zu Imperiosus, der jetzt an der Reihe war.


    Aemilias Reaktion brachte mich zum lachen. Ich ließ ihr einen Moment Zeit, sich wieder zu sammeln und grinste sie dabei an.


    "Nicht Liliana. Weißt du gar nicht, dass er schon einmal, also vor seiner Ehe mit Liliana, verheiratet gewesen ist? Meine Mutter starb bei meiner Geburt."


    Ich lächelte und sah sie gespielt empört an, als sie sich über meinen Vater lustig machte.


    "Also wirklich ... Er ist doch gar nicht so schlimm."


    Und zögerlich und grinsend hinterher:


    "Oder etwa doch?"


    "Nein, der Inhalt war sehr gut verständlich. Keine Fragen."


    Ich lächelte, sah Aemilia fragend an und setzte mich dann zu ihr.


    "Ja, du bist meinte Tante, wenn ich mich nicht ganz irre. Aber ich bin nicht die Tochter von Servilia, sondern von Falco."


    Ich lächelte und zog meine Schultern hoch.


    Also sah ich ihm zu, wie er geschäftig den Korb "entsorgte" und es brachte mich erneut zum Lächeln. Aber als er sich zu mir umdrehte, ersparte ich ihm das Lächeln. Er war schon verlegen genug. Es schmeichelte mir.


    Ich hörte ihm schneinbar aufmerksam zu und nickte, wie eine gelehrige Schülerin, als er mir von den Tieropfern berichtete. Das würde mich nun doch noch eine ganze Menge mehr Überwindung kosten.


    "Ich werde es ja sehen."


    Dann entstand eine Pause und weder ich noch er wussten, was man sagen konnte. Denn auch ich wollte mich ungern von ihm verabschieden. Schließlich ludt er mich ein. Mein Herz klopfte. Ich überlegte noch ein wenig. Doch dann strich ich mir mein Haar hinter ein Ohr und legte meine Hand auf seinen Arm, damit er mich wieder einhaken ließ.


    "Das würde ich sehr gern."


    Ich lachte leise, weil er sie so verwundert ansah und auf sich deutete.


    "Natürlich, wie hatte ich dich vergessen können ..."


    Ich zwinkerte ihm zu und dann sah ich ihn verwundert an. Nicht wegen dem Lob, über das ich mich freute, aber wegen seinem ... Versprecher? Und natürlich, weil Imperiosus sich gleich verbesserte und rot wurde. Ich lächelte immer noch, schlug die Augen an seiner Verlegenheit teilnehmend nieder und hörte auf mein Herz, das ganz aufgeregt pochte. Er hatte sich nicht nur einfach versprochen, sagte es mir.


    "Danke", sagte ich und sah ihn mit einem Augenaufschlag, verlegen und doch geheimnisvoll, an.


    Ich kam am nächsten Morgen in den Tempel und wurde in diesen Nebenraum geführt. Aemilia wartete bereits. Ich lächelte sie an.


    "Salve, Aemilia. Hier ist die Fibel. Ich habe eine Abschrift davon angefertigt, damit ich auch ja nichts vergesse."


    Ich reichte sie ihr.


    Ich seufzte leise und erleichtert, dass er nichts einzuwänden hatte und lauschte noch einmal vor Ehrfurcht starr in den Tempel hinein, nachdem ich vom Altar zurückgetreten war. Hoffentlich hatte die Göttin mich erhört. Wie sie mir gewogen war, würde ich ja bald erfahren.


    Lächelnd sah ich Imperiosus an, dessen Gegenwart während der Opferung beruhigend auf mich gewirkt hatte. Dennoch klopfte mein Herz.


    "Das habe ich noch nie ohne einen Priester getan."

    Zitat

    Original von Titus Iulius Imperiosus
    Sie schritten beide auf die große Statue zu, neben der sich gleich ein Altar befand...


    "Am besten du opferst und ich assistiere dir, denn du hast ja die Bitte, dass dir die große Göttin bei den Prüfungen und deinem Werdegang hilft."


    er lächelte ihr freundlich zu und stellte den Korb hin...



    Langsam schreitend hatte ich mir das innere des Tempels angesehen. Wie immer musste man Ehrfurcht fühlen, wenn man sich den vielen Schmuck an Wänden und Stufen ansah.


    Am Altar angekommen, nickte ich Imperiosus dankend zu. Dann griff ich in den Korb, nahm nacheinander Früchte und Blumen, um sie Fortuna darzureichen. Der Wein sollte, über den Altar gegossen, folgen.


    Als das alles getan war, sah ich kurz prüfend zu Imperiosus und senkte anschließend mein Haupt, die Hände auf eine Statue hinter dem Altar gerichtet. Jetzt war ich ganz ruhig und konzentriert, so wie die Griechen es mich gelehrt hatten.


    "Fortuna, Göttin, die du mein Glück lenkst, nehme meine dir dargebrachten Gaben an und erhöre meine Bitte: Sei mir in meiner Prüfung zur Popa der Iuno gewogen. Stehe mir bei, damit ich meinen Weg erfolgreich fortsetzen kann, um eines Tages Priesterin zu werden."


    Ich unterbrach mich kurz und goss noch einmal Wein nach.


    "Und schenke meiner Familie Kraft, Gesundheit und Zufriedenheit, sowie dem Kaiser und dem römischen Volke unzählige Jahre des Wohlergehens."


    Einen kurzen Moment lang schloss ich meine Augen, dann drehte ich mich nach rechts weg und somit direkt hin zu Imperiosus.


    Zitat

    Original von Didia Aemilia


    Fragend schaut Aemilia die beiden nun an.
    "So... Habt ihr sonst noch weitere Fragen? Falls nicht, könnt ihr für heute nach Hause gehen. Bis morgen solltet ihr euch intensiv mit der Religions-Fibel auseinandergesetzt haben. Ich werde euch dann nämlich einige Fragen dazu stellen."
    Geduldig wartet sie ab. =)



    Caesonia dachte angestrengt nach, aber ihr wollten keine Fragen einfallen. Die Fibel hielt sie in ihren Händen und nickte.


    "Ich werde auf deine Fragen vorbereitet sein. Vale, Tante!"


    Aber bevor ich ging, machte ich noch ein paar Umwege, um mir Dianas Tempel noch einmal anzusehen. Dann ging ich.



    Sim-Off:

    :( Ich hoffe, dass ich nur so selten schreibe, ärgert keinen. Vor Weihnachten schreibt man immer so viele Klausuren ...



    Wie es schien, hatte ich ein nicht allzu gutes Thema gewählt. Imperiosus senkte den Kopf und wirkte plötzlich sehr traurig. Mir tat es gleich leid, dass ich ihn nach seiner Mutter gefragt hatte. Er schien noch immer sehr an ihr zu hängen.


    Ich überlegte einen Moment, schweigsam Respekt zollend, ehe ich meine zweite Hand auf seinen Arm legte.


    "Sie haben sich bestimmt schon gefunden. Ich kann mir denken, dass dein Vater sie nach all den Jahren sogar erwartet hat. Und eines Tages wirst auch du dich dort bei ihnen wiederfinden."


    Gleichermaßen hoffte ich, dass meine Mutter mich einmal suchen würde und ich sie erkennen konnte. Doch wie, wenn man sich nie kennenlernen durfte, ehe die Götter das eine Leben beendeten, wo das andere gerade erst seinen Anfang hatte?


    Ich versuchte ein zaghaftes Lächeln, ihm Mut zu machen. Mir auch.


    "Nein, so recht ausgebildet wurde ich noch nicht. Sie hatte mir zur Aufgabe geben wollen, das Eheregister zu führen."


    Die nächste Frage konnte ich beantworten, weil ich in Achaia viel über die Götter gelernt hatte. Doch zuerst besah ich mir die Statue der Diana.


    "Saturnus ist Iunos Vater, Rhea ihre Mutter. Verheiratet ist sie mit Iupiter, der gleichzeitig auch ihr Bruder ist. So gesehen ist Diana, die durch Iupiters Ehebruch entstand, ihre Nichte und gleichzeitig auch ihre Halbschwester. Sie ist die Mutter von Mars, dem Kriegsgott, Vulcanus, dem Gott des Feuers und der Schmiede und der Geburtshelferin Ilithya. Auch die griechische Göttin Hebe ist ihre Tochter."


    Ich lächelte schon wieder goldig. Er wusste wirklich, was sich gehörte und was ein Mädchen wie mir gefiel. Bereitwillig ließ ich ihn den Korb nehmen und sorgte dafür, dass ich wieder den Platz an seiner Seite mit eingehaktem Arm bekam. So bekam er vielleicht wieder eine Gänsehaut, aber ich bekam wieder leichtes Herzklopfen.


    "Hab Dank.", sagte ich. Wir gingen weiter. Ich versuchte den Bogen zurück zu unserem Gespräch zu spannen.


    "Deine Mutter. Wo ist sie jetzt? Ist sie in Achaia geblieben?"


    Ich nahm den Korb entgegen und hing ihn mir an einen Arm. Er war nicht allzu schwer.

    "Das macht dann 30 Sesterzen."



    Ohne zu meckern nickte ich. Zum Glück hatte ich mir von meinem Vater etwas Geld geben lassen, sodass ich dem Händler seine 30 Sesterzen zahlen konnte, die ich in einem kleinen Lederbeutel in einer Falte meiner Tunika an der Kordel befestigt hatte.


    "Danke."


    Damit wandte ich mich Imperiosus zu, der geduldig gewartet und aufgepasst hatte.


    "Es kann weitergehen."


    Ich lächelte.


    "Ja, die werden Fortuna ganz gewiss gefallen."


    Wir gingen zu dem Stand, ich enthakte mich und trat zu dem Händler.


    "Salve! Ich hätte gern Obst, eine Amphore Wein und Blumen für ein Opfer."


    Der Händler nickte und legte die Amphore in einen geflochtenen Weidenkorb. Dazu legte er verschiedenes Obst und stellte ein kleines, buntes Sortiment Blumen zusammen. Ich sah ihm kritisch dabei zu ging hinüber zu ihm. Dort lag ein ganzer Bund weißer Lilien. Ich klaubte mir eine davon heraus und roch an ihr. Ich liebte diesen Duft einfach, auch wenn es bedeutete, dass der Duft, den ich von vorhin noch in der Nase hatte, verlor.


    "Noch drei dieser Lilien bitte."


    Ich lächelte meinem Begleiter zu.


    "Wenn ich eine Göttin wäre, müssten mir die Menschen Lilien opfern."




    Ich hörte der anderen Discipula aufmerksam zu und musste ebenfalls lächeln. Sie würde es gewiss weit bringen und insgeheim empfand ich Bewunderung für sie. Dann stellte Aemilia mir die Frage. Ich überlegte einen Augenblick.


    "Dass ich dem Cultus Deorum beitreten wollte, beschloss ich in einem Tempel auf Cyprus. Ich war noch ein kleines Mädchen und als ich eines Tages einen ihrer Tempel besuchte, fühlte ich mich gleich zuhause und wohl. Es war und ist ein seltsames Gefühl, als wäre ich an einen Ort gekommen, der mir nicht wirklich neu war. Und es war ein Tempel der Hera."


    Ich lächelte schüchtern.


    "Mit dem Eid, den ich geleistet habe, verspreche ich allen Göttern, aber insbesondere Iuno, der Königen der Götter, und dem Imperator, dass ich mein Leben mit Ehrfurcht in ihre Dienste stelle und es mir zu meiner Aufgabe mache, sie den Menschen näher zu bringen und mich für die Rituale und Zeremonien verantworte, denn das ist das mindeste, das ich ihnen erweisen kann."