Beiträge von Aurelia Severina

    Freundlich lächelte ich. Auch fühlte ich mich gleich sicherer.


    "Die Aurelier haben ihren Hauptwohnsitz ebenfalls in Rom. Eine andere Stadt kommt nicht in Frage. Selbstverständlich verfügt meine Gens aber noch über weitere Villen. Es sind Landsitze. Die Villen sind kleiner, aber nicht bescheidener."


    Ich kam von diesen Hüllen der Öllichter nicht los. Wie gebannt sah ich sie an.

    Ich gab meiner Tochter einen Wangenkuss zurück.


    "Sehr schön. Wir haben dich alle vermisst!"


    Gespannt sah ich auf ihren Begleiter. Ich kannte ihn noch, es war mein Schwager. Lächelnd wartete ich, bis sich die Männer begrüßt hatten.

    Freundlich grüßte ich.


    "Salve! Ich bin Aurelia Severina. Leider weiß ich auch nicht, warum so viele Soldaten in Misenum sind. Es beunruhigt mich. Sehr freundlich aber, dass ein ehrwürdiger Claudier mir seinen Schutz anbietet. Vielen Dank. Lassen sich die Claudier nun auch in dieser Stadt nieder?"

    Ich lächelte und nickte, als Antoninus fragte, ob für mich alles bestens lief. Seine Hand zu spüren. Ich hielt sie fest. Gern hätte ich ihn umarmt, tat es aber nur mit Blicken.


    Fast erschrocken hörte ich von den geplanten Wechsel. Bestimmt hatte er einen gewichtigen Grund. Die Heirat würde also noch warten müssen. :(

    Am heutigen Tage liefen viele Uniformierte in Misenum herum. Ich fragte mich, ob wohl etwas passiert war. Da sie aber ruhig irgendeiner Arbeit nachzugehen schienen, lief ich ebenfalls beruhigt in Begleitung meiner Sklavin über den Markt.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    Seine Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass es der Hausherr ernst gemeint hatte. Er nahm mit einem leisen Ächzen Platz und bot Severina den Platz am Fußende seiner Liege an. Er wollte sie bei sich haben.


    Ich setzte mich zu Antoninus. Schweigend verfolgte ich die Unterredung. Mir wäre nicht in den Sinn gekommen, mich einzumischen. Aufmunternd nickte ich Maxentius zu. Weder machte es Sinn, gegen den Vater zu rebellieren noch sollte er sich die Worte zu sehr zu Herzen nehmen. Seine Eltern liebten ihn, daran bestand kein Zweifel. Schließlich war alles geklärt und ich wartete gespannt darauf, was Minervina alles zu berichten haben würde.
    Eine Sklavin reichte mir den Teller. Als Getränk wählte ich Quellwasser.


    Zunächst fiel mir keine Antwort ein, denn ich war abgelenkt. Maxentius gab keine Erklärung ab und nochmals wollte ich ihn nicht ermahnen müssen.


    "Ich habe mich langsam in Misenum eingerichtet. Die Stadt ist sehr schön. Die Luft ist rein und es weht oft ein frischer Wind."


    Der Aufforderung nach einem Spaziergang durch das Atrium kam ich gern nach. Ich fasste die dargebotene Hand und stand auf. Als wir losliefen, drückte ich Antoninus. Wir hatten uns lange nicht gesehen.

    Überrascht von dem unerwarteten Besuch sah ich Maxentius an. Er kannte offenbar die Frau.


    "Willst du sie uns nicht vorstellen?"


    Leichte Kritik schwang in meiner Stimme. Höflichkeit und Benehmen hatten wir unserem Sohn beigebracht.

    Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    Froh endlich da zu sein, entstieg Antoninus der Kutsche. Zielgerichtet ging er auf das von ihm erworbene Anwesen zu. Er besaß einen Schlüssel und so trat er ein. Seinen Reisemantel übergab er einem Sklaven.


    Kurz lauschte er, ob er Stimmen vernehmen würde, dann ging er ins Atrium der Villa.


    Fast stieß ich mit meinem Mann zusammen.


    "Antoninus, ich freue mich so!"


    Zuerst gab ich ihm einen Kuss, dann umarmte ich ihn.


    "Wir sehen uns viel zu selten."


    Nur zögerlich ließ ich ihn los.

    In Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei zwei Briefen um Post von Familienmitgliedern handelte, schaute ich Maxentius ob seiner Reaktion befremdet an.


    "Nun, dann werde ich dich mal in Ruhe lassen, wenn du deine Ruhe brauchst."


    Sehr merkwürdig, dachte ich. Zuerst fühlt er sich einsam, jetzt will er seine Ruhe haben.

    "Junge, du willst doch wohl nicht krank werden. Soll ich einen Medicus holen lassen?"


    Besorgt sah ich Maxentius an.


    "An Briefen sind inzwischen sogar drei eingegangen. Hier geht es zu, wie auf einer Poststation. Einer von deinem Vater, einer von Deandra und eine Einladung aus Mantua."

    Ja, so war das schon immer. Wo Deandra auftauchte, pulsierte das Leben. Manchmal fragte ich mich selbst, woher sie ihre andauernde Kraft bezog. Sie sah Auswege, wenn andere sich am Ende glaubten und nie fand sie sich mit etwas kampflos ab. Von mir hatte sie das jedenfalls nicht.


    Ich setzte mich neben Maxentius.


    "Ich kann sie nicht ersetzen, aber wenn dir reden hilft, ich bin immer für dich da. Hast schon den Brief gesehen?"

    Diese Antwort gefiel mir ganz und gar nicht. Ich schüttelte mit dem Kopf.


    "Die Tätigkeit als solche muss Spaß machen. Sonst hältst du das nicht lange durch. Komm setz dich und sage mir, wie es sein müsste, damit du Freude an der Arbeit hast."

    Ich legte das Handarbeitszeug zur Seite und ging Maxentius entgegen.
    "Salve, du siehst müde aus, Junge. Macht dir die Arbeit denn wenigstens Spaß?"


    Besorgt betrachtete ich seinen müden Blick und die kraftlos wirkenden Bewegungen.

    "Du arbeitest zu viel, Junge. Wenn du wieder in der Villa bist, lass dir ein Bad anrichten. Ich habe auf dem Markt einen wundervollen Badezusatz erstanden, der dich erfrischen wird."


    Ich blickte besorgt.


    "Kläre mich auf. Wie ist der letzte Stand in der Sache Vogelschutz."

    "Salve, Maxentius!"
    Ich sparte mir den Begrüßungkuss. :D


    "Da du ja in der Villa kaum noch anzutreffen bist, offenbar nächtigst du hier, und weil Deandra diese Sache nicht weiterführen kann, sie ist ja bereits nach Germanien abgereist, wollte ich fragen, ob ich irgendwie behilflich sein kann."