• Passend zu ihrem Ring, der nun seinen Weg aus dem Schmuckkästchen an ihren Finger gefunden hatte, trug Valentina heute eine blassrote Stola. Die Bänder, welche den Stoff zusammen hielten, waren in einem satten Scharlachrot gehalten. Eigentlich eine sehr gewagte Kombination doch heute war es ihr das wert.
    Dafür hatte sie auf Schmuck verzichtet und auch ihre Haare nur mit einem, ebenfalls roten, Band im Nacken etwas zusammen gerafft.
    Serapio kam auf sie zu und Valentina schenkte ihm ein Lächeln. Auch wenn sie wusste, dass ein weiterer Bote heute zu Varus unterwegs war und dieser zu diesem Zeitpunkt nun schon wusste, wie Valentina sich entschieden hatte, war es so richtig. Vor ihr stand ein guter Mann und er würde hervorragend für ihre kleine Familie sorgen.


    „Salve Serapio.“ Erwiderte Valentina die Umarmung, nicht aber ohne ihre Hand so hinzudrehen, dass er den Ring auch wirklich sehen musste. Sie wollte, dass er erkannte wie sehr sie sein Geschenk wertschätzte.
    Ein klein bisschen länger als nötig, hielt sie ihren zukünftigen Mann im Arm. Sie drückte ihn mit einer Kraft, die man ihr nicht zutrauen würde. Fast so als wollte sie sich an ihm festhalten. Sie atmete tief ein, dann löste sie sich von ihm. Ein rosiger Schimmer auf ihren Wangen. Den Kuss genoss sie und sie nahm seine Hand in die Ihre um ihm direkt in die Augen zu sehen. Sie wollte etwas sagen, doch die schwieg einfach. Überwältigt von dem Gefühl nun wieder in der Position zu sein eine Ehefrau zu werden und dieses Mal musste es einfach so kommen. Sie wollte nicht wieder enttäuscht werden.


    Es klopfte an der Türe und der Sklave schickte sich an diese zu öffnen. Als Valentina sich umdrehte trat Borkan ein. Der Dritte im Bunde. Mit ihrer Zusage hatte sie auch ihm zugesagt. Sie heiratete nicht nur Serapio. Diesen offiziell und vor aller Augen aber auch Borkan war ab sofort ein Teil ihres Lebens. Sie würde versuchen ihn als Bruder zu sehen. Ihre eigenen waren alle gestorben und wer konnte schon etwas gegen einen Bruder einwenden?

  • Beim Eintreten sah ich, wie die beiden sich an den Händen hielte. Kurz hielt ich einen Moment inne. Ja dies war wohl etwas an das ich mich würde gewöhnen müssen.
    Dennoch trat ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf sie zu. Und weil es wohl der Anstand so gebietet begrüßte ich auch zuerst Valentina.
    „Salve Quintilla Valentina. Ich freue mich dich hier zu sehen.“ Ja ich freute mich wirklich, denn es hieß doch, dass Serapios Pläne aufgingen. Und ich war überzeugt davon, dass er keine Besser würde finden können. Und außerdem konnte ich bei ihr hoffen, dass sie mich akzeptieren würde. Wenn sie es zu lassen würde, wäre ich ihr ein guter Freund und sie würde sich immer auf mich verlassen können. Ja das würde sie, so lang sie mir meinen Serapio nicht streitig machen würde.“
    „Salve Serapio.“ begrüßte ich ihn nun auch endlich mit einem tiefen Blick in seine Augen, der ihm wohl all das sagen würde, was ich jetzt hier nicht aussprechen wollte.

  • Meine zierliche Zukünftige war stärker als sie aussah. Ich mochte es, wie sie mich fest umarmte, ich mochte das gerne. Herzlich drückte ich ihre Hand, und sagte ihr artig:
    "Du siehst atemberaubend aus, Carissima Valentina, schön wie eine Kirschblüte, auf der im ersten Sonnenstrahl der Morgentau funkelt." Mit einem verstohlenen Lächeln betrachtete ich den Ring an ihrem Finger. "Und er steht dir ganz furios gut!"
    Borkan traf ein. Mit einem mal doch ziemlich beklommen verfolgte ich das Aufeinandertreffen der beiden... Aber es lief gut. Ich war so dankbar!
    "Salve mi corazón..."
    Ich trat auf ihn zu und... ach, wie beredt sein Blick mich umfing, und ach, wundervoll ihn seine orientalischen Gewänder kleideten, so gut dass ich sie ihm jedesmal wenn ich ihn darin sah am liebsten gleich wieder ausgezogen hätte. Doch Valentinas hochanständige Präsenz machte mich befangen. So hauchte ich ihm nur einen zarten Kuss auf die Lippen und murmelte: "Es ist schön, dass du da bist."


    Und wieder zu beiden gewandt sprach ich: "Ich habe die Cena für uns draussen im Garten richten lassen. Bei dem schönen Wetter. Aber vielleicht gebe ich euch erst einmal eine kleine Führung durch das Haus?"
    Valentina würde ja in absehbarer Zeit hier die Hausherrin sein. Es sei denn Livianus' Gattin kehrte zurück. Und was Borkan anging hoffte ich ja noch immer, dass es sich bald arrangieren ließ, dass er auch hier einzog.

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  • Das sollte er also nun werden. Ihr zukünftiger Ehemann. Immer noch konnte es Valentina nicht ganz glauben, doch das Gefühl war wunderschön.
    Bei seinem Kompliment nahmen dann ihre Wangen, passend zu ihrem Gewand, eine rötlich Farbe an und sie sah ihn dankbar an.
    Dann löste sich Serapio von Valentina und begrüßte Borkan. Es war ein Moment an den man sich erst gewöhnen musste. Doch die junge Quintilia hatte sich dafür entschieden und nachdem die Beiden sich ausreichend begrüßt hatten, trat auch Valentina vor, sah zuerst Serapio an, dann Borkan. Einen Moment zögerte sie noch, dann nahm sie den Mann ebenfalls in den Arm.
    Als sie sich wieder von ihm löste suchte sie den Blick des orientalisch gewandeten Mannes.
    "Nun lieben wir wohl beide den gleichen Mann. Aber du sollst wissen, dass ich nicht deine Feindin werden möchte. Ich bin nicht diejenige die dir den Mann wegnehmen wird. Ich bin für das Geschenk welches Serapio mir macht äußerst dankbar und das auch vor allem im Namen meiner kleinen Familie. Auch dir bin ich dankbar für dein damals so besonnenes Handeln. Und deswegen biete ich dir hier und jetzt meine Freundschaft an, vielleicht irgendwann die Liebe einer Schwester, die keinen Bruder mehr hat."
    Während sie sprach hatte Valentina Borkans Hand genommen und hielt sie kurz fest.
    "Ich bin es die Serapio heiraten wird, doch er liebt dich."
    Diesen Satz sagt sie so leise, dass Serpaio vielleicht schon Probleme hatte ihn zu verstehen. Er war nur für Borkan bestimmt. Sie lächelte dabei mit einer gewissen Traurigkeit. Wusste Valentina doch, dass es dort draußen jemanden gegeben hatte, der sie so liebte wie Borkan geliebt wurde. Doch das war nun nicht mehr wichtig. Sie war nun hier, zwischen zwei Männern. Welche Frau konnte das offiziell schon von sich behaupten?
    Dann atmete sie tief durch, sah Borkan noch einen Moment an und wandte sich dann wieder an Serapio.
    "Das ist eine ganz hervorragende Idee. Ich würde gerne zuerst ein bisschen das Haus sehen."
    Ein fragender Blick über die Schulter zu Borkan ob dieser ebenfalls damit einverstanden war.

  • Unsicher ja doch ich fühlte mich etwas unsicher, auch wenn er versuchte mir das zu nehmen, wenn wohl auch unbewusst, aber dennoch konnte ich nicht so unbefangen sein wie sonst, wenn wir uns allein trafen. Doch auch bei ihm spürte ich diese Befangenheit, die mich umgab wie der Frühnebel die Wiesen und Felder.
    Zart ja fast wie ein Hauch war sein Kuss der meine Lippen traf. Ein schüchternes Lächeln zu ihm und ein fast schon entschuldigender Blick zu der Quintilla.
    Und dann trat sie zu mir und nahm mich in den Arm. Erst war ich noch stocksteif doch dann war ich schier überwältigt von dieser so großherzigen Geste. Sie nahm mich an, sie akzeptierte mich. Ein Lächeln, ein ehrliches, herzliches und warmes Lächeln war es nun das meine Lippen umspielte. „Ich bin es der dir zu danken hat und nichts würde mich glücklicher machen, als wenn wir Freunde sein könnte.“ brachte ich mit brüchiger Stimmer heraus. Ja diese Frau war in ihrer Großzügigkeit überwältigend. Serapio hatte eindeutig die richtige Wahl getroffen. Ich nahm nun meinerseits ihre Hand und sie drückte. „Ich habe es gehofft, aber nun weiß ich es Serapio hätte keine bessere Wahl treffen können und wenn du mir eines Tages die Liebe einer Schwester schenken würdest, dann so sei versichert hättest du einen treuen Bruder und Vertrauten, der immer versucht sein wird dich zu beschützen.
    Ich blickte lächelnd zu Serapio. „Ja ein Führung wäre schön.“ Als wir aufbrachen flüsterte ich ihm noch zu. „Sie ist wundervoll, fast schon göttlich.“
    Dann jedoch hielt ich mich wieder im Hintergrund, Serapio sollte sie ruhig führen, denn das hier heute war ihr Tag, ihr großer Auftritt. Ich würde ihn ihr nicht streitig machen.

  • Jahrelang hatte ich vor potentiellen Bräuten stets hurtig die Flucht ergriffen, und es als furchtbares Unglück angesehen, sich in die Fesseln der Ehe verstricken zu lassen.
    Dann kam Valentina.
    Und als ich da so mit den beiden im Atrium stand, und hörte, wie unglaublich großherzig sie zu Borkan sprach, ihn umarmte und willkommen hieß, und mit welch edlen Worten er dies erwiderte, da... da verschlug es mir echt die Sprache. Ich hätte niemals gedacht, dass so was möglich war! Es rührte mich zutiefst, ich schluckte und wischte mir verstohlen etwas Feuchtigkeit aus den Augenwinkeln. Dies hier war etwas ganz besonderes... aber es war auch zerbrechlich. Ich wusste, dass ich mich dem würdig erweisen musste. Gedanken an andere, ausserhalb unseres Dreierbundes, waren da gar nicht gut.
    Ach, das würde schon werden. Jetzt ging's auf zur Hausführung! Borkan flüsterte mir beeindruckt etwas zu, und ich raunte zurück, mit einem übermütigen Lächeln:
    "Allerdings!!"
    Recht hatte er.


    Da wir schon mal im Atrium standen, begann ich gleich hier. Ich führte Valentina und Borkan von Wand zu Wand und machte sie auf die schöneren der Fresken aufmerksam, beginnend bei einer idyllischen Landschaft mit Kornfeldern, malerischen Hirten bei ihren Herden und zerklüfteten Bergen im Hintergrund...
    "Diese Szene hier ist inspiriert von unserer hispanischen Heimat. Und auch die hier..." Ich deutete auf ein Wandbild mit Fischerbooten, deren bunte Rümpfe und weiße Segel auf die türkisblauen Wellen vor einer lieblichen Küstenlandschaft getupft waren..."das mag ich am liebsten, so etwa sieht die Bucht von Tarraco aus, wo ich aufgewachsen bin."
    Dann kam ich zu dem repräsentativen Schlachtengemälde...
    "Das ist die Schlacht von Septimanca, bei der mein Onkel Meridius damals über die aufständischen Iberer siegte. Wofür er den Triumph bekam. - Auch mein Vater, also, mein Adoptivvater, Livianus, hat dort gekämpft. Livianus ist unser Pater Familias. - Und hier..."
    Ich ging weiter, vorbei an den Bänken aus Mamor und Tuffstein, Sitzgelegenheit für die vielen Klienten bei Livianus' Salutatio, und kam zu den Statuen. Wir wechselten die häufiger mal, zur Zeit war es ein klassischer Genius des römischen Volkes, der wohlwollend, die Flügel sauber hinterm Rücken verschränkt, auf das Impluvium blickte. Auf der anderen Seite wurde das Bassin von einer Tänzerin flankiert, die ein Mädchen aus Gades darstellte, in feuriger Gebärde doch aus kaltem Stein...


    Und so ging es weiter, ich führte die beiden zu unseren Ahnenmasken (die verrieten, dass unsere Familie, obschon glorreich, erst seit drei Generationen das römische Bürgerecht hatte) und zu unserem Hausaltar, wo ich im Vorübergehen etwas Weihrauch auf die Kohlepfanne streute, dann in Tablinum, ins große und ins kleine Speisezimmer, zu dem Arbeitszimmern, der Bibliothek und durch die Gänge des Hauses, auch hinauf in die obere Etage wo die Cubicula zum Schlafen lagen (mein Zimmer war im Augenblick aber viel zu chaotisch um es jemandem zu präsentieren), hinauf auf die Sonnenterasse oben auf dem Dach (wo man auch schlafen konnte wenn es im Sommer gar zu heiß wurde).
    Dann ging es die Treppen wieder hinab, ich zeigte den beiden unsere Hausthermen, und führte sie in die Küche. Dort war unsere Köchin Candace mit ihren Untertanen wild am werken. Alle waren sehr gespannt auf Valentina. Gegenüber Borkan war unsere Sklavenschaft, zumindest manche, ein Stück reservierter. Ich zeigte auch kurz die Quartiere unserer Sklaven und Angestellten und stellte Valentina und Borkan gleich mal unsere wichtigsten Dienstboten vor.
    Darauf traten wir ins freie, in den Peristylgarten, wo schon alles für die spontane Cena gerichtet war. Doch bevor wir es uns dort bequem machten, führte ich die beiden noch in den hinteren Garten, zeigte ihnen die wunderschöne Dianalaube, die Livianus einst für seine erste Ehefrau errichtet hatte, und die Fortunastatue, die meine Cousine Romana hier hinterlassen hatte, und sogar die Gemüsebeete und Apfelbäume (unsere ländlichen Wurzeln ließen sich halt nicht verleugnen), kurz auch den Hof mit Wagen- und Sänften-Unterständen, Stall und Hundezwinger.
    Das alles vorzuführen hatte doch eine ganze Weile gedauert, ich hatte Hunger bekommen und freute mich jetzt so richtig auf die Cena...

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    [Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/22.08.15/21p8g9pulhw.jpg| Optio Marius Musca


    "Da wären wir. Neptun und Mercurius seien gepriesen. Das Schaukeln und Rattern hat ein Ende."
    Optio Marius Musca ließ sich auf einem Kirschholzsessel mit modischen Löwentatzen nieder und streckte behaglich die Beine von sich. Auftrag erledigt, Medica heil nach Rom gebracht, Musca konnte zufrieden sein.
    Das Impluvium plätscherte leise. Der Prätorianer sah mit etwas skeptischer Miene zu dem mamornen Genius des römischen Volkes, der so nobel neben seiner Sitzgelegenheit aufragte. Dann zu der Statue der rassigen Tänzerin von Gades auf der anderen Seite des Impluviums. Musca war ja nicht zum ersten Mal hier, aber es war einfach nicht seine Welt.
    Eine Haussklavin huschte herbei und bot den Gästen schon mal je einen Kelch verdünnten Weines an...




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  • Ein farbiger Ianator führte Musca und Chrysogona in die Casa Decima Marcator. Aus Alexandria war sie dunkelhäutige Sklaven gewöhnt.
    Neugierig sah sie sich um, während der Optio mit ihr ins Atrium ging. Musca schien sich fast wie zuhause zu fühlen. Er setzte sich entspannt auf einen modischen Sessel.


    Chrysogona ließ die edle Ausstattung mit Impluvium und Statuen auf sich wirken. Sie war in Rom. Das Kribbeln in der Magengrube verstärkte sich. Bislang war sie auf der Reise gewesen, gedanklich noch fern von dem was sie erwarten würde. Nun jedoch kam es auf alles an. Jeder Satz den sie sagte, jede Geste, würde auf die Goldwaage gelegt werden. Das machte sie nervös. Alles war unbekannt. Die Stadt, die Menschen, die Sitten und Gebräuche. Es war definitiv die härteste Prüfung in ihrem bisherigen Leben.
    Sie strich ihr langes Gewand glatt, prüfte den Faltenwurf und sah ein wenig indigniert auf Musca, der so tiefenentspannt wirkte. Der hatte Nerven! Für ihn ging es ja um nichts mehr. Sie war schließlich heil angekommen.

  • Ihre Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Faustus Decimus Serapio, der Gardetribun, der nach ihr hatte schicken lassen, schien ein vielbeschäftigter Mann zu sein. Die Medica begann unruhig auf und ab zu gehen. Wie würde es ihr erst im Palast auf dem Palatin ergehen, wenn sie jetzt schon so nervös war.


    Chrysogona besah sich den Genius des römischen Volkes und die Statue der Tänzerin, doch ihr Blick blieb an nichts wirklich haften. Musca schien sie amüsiert zu beobachten und nippte an seinem verdünnten Wein. Chrysogona hatte das Getränk noch nicht angerührt, doch als sich die Warterei noch länger hinzog, griff auch sie zum Becher und nahm einen Schluck.

  • Als ich von der Ankunft des hohen Gastes hörte, war ich gerade draussen im Stall, um nach meiner guten Quarta zu sehen. Meine kostbare Rennstute hatte nämlich letzte Nacht eine Kolik gehabt – es war dramatisch gewesen, aber nun schien sie über dem Damm. Ich ließ sie also in Stallmeister Damons Obhut, wechselte in etwas respräsentativeres, und kam, gekleidet in eine ziegelrote Eques-Synthesis, eilenden Schrittes in das Atrium.


    "Salve!" grüßte ich die junge Frau, die die berühmte Medica sein mußte, und "Salvete!" alle beide, ging ich auf sie zu, um zuerst Plinia kräftig die Hand zu drücken. Musca war aufgestanden, er führte mit einem Hauch von ironischem Kräuseln der Lippen die Faust zur Brust, und ich erwiderte den militärischen Gruß. Die lange Geschichte, die uns verband, ließ das Formelle zwischen uns immer etwas seltsam erscheinen.
    "Ich bin der Tribun Faustus Decimus Serapio." stellte ich mich der Plinia vor, " Willkommen im Hause meiner Familie. Ich bin hocherfreut, dass du meiner Einladung Folge geleistet hast, und ich hoffe du erweist uns die Ehre unser Gast zu sein. Hattet ihr eine gute Reise?"
    Auch wenn es ewig her war, dass ich mit ihrem Vater zu tun gehabt hatte – die Familienähnlichkeit sah man gleich. Ich war überaus neugierig auf unseren Gast – und etwas aufgeregt, eine so berühmte Gelehrte unter unserem Dach zu beherbergen. Die griechischen, bzw griechisch geprägten, Intellektuellen waren ja oft sehr... wie soll ich sagen... hochgeistig. So dass ich mir, obgleich nicht ungebildet, bisweilen in solcher Gesellschaft ein wenig "bäurisch" vorkam.

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  • Schwungvoll betrat Decimus Serapio das Atrium. In die Kleidung eines Ritters gehüllt, genauso wie man sich einen Gardetribun vorstellte. Chrysogona kam nicht umhin, beeindruckt zu sein.


    "Salve!", beantwortete sie den Gruß und schob ein "Chaire!" hinterher.


    Er sprach von der Ehre, die sie seinem Haus erwies und Chrysogona runzelte die Stirn ob der unglaublichen Höflichkeit.
    "Ich danke dir für die Gastfreundschaft. Es beschämt mich, das du meine Anwesenheit als Ehre bezeichnest. Es ist gerade umgekehrt. Ich fühle mich geehrt in deinem Haus als Gast aufgenommen worden zu sein, obwohl wir uns nicht kennen."


    Dann beantwortete sie seine Frage. "Ja, ich hatte eine gute Reise. Das Wetter war hervorragend, die See ruhig. Allein diese Schiffsreise war es wert, dass ich mich auf den Weg nach Rom gemacht habe. Sonst muss sich ja erst zeigen, ob ich den Anforderungen genüge, die die Kaiserfamilie an einen Medicus stellt."


    Sie schlug bescheiden die Augen nieder. Dann aber hob sie den Blick wieder und fixierte mit ihren dunklen Augen den Tribun. "Kennst du meinen Vater? Ich habe ihn selbst lange nicht gesehen und auch in letzter Zeit nicht gesprochen. Es wäre wohl vermessen, dir von ihm Grüße auszurichten, aber ich bin sicher, dass er sich freuen würde, zu hören, dass du mir Obdach gewährst während ich dem Kaiser meine Aufwartung mache. Du bist sehr nah dran am ersten Mann im Staate... "


    Chrysogona war neugierig, biss sich aber gleich wieder auf die Lippen. Am liebsten hätte sie gleich gefragt, was der Kaiser für ein Mann war, aber sie wollte nicht im Atrium mit der Tür ins Haus fallen. Also ließ sie den Satz unbeendet und lächelte stattdessen herzlich.
    "Er muss große Stücke auf dich halten und ich beginne zu verstehen, warum."

  • Schon vor Tagen hatte Scipio eine Nachricht seiner Mutter erhalten. Sie hatte wohl bereits schon vor seiner Abreise nach Rom einen Sklaven gekauft, welcher ihm als Leibwächter dienen sollte. Dass sie ihm davon nichts gesagt hatte wunderte ihn kaum, so war sie eben.
    Immerhin hatte dieser noch Glück, denn statt der harten Erziehung seiner Mutter ausgesetzt zu sein wurde er erst noch in eine Gladiatorenschule gesteckt.
    Viel erfahren hatte er ansonsten nicht. Er kam aus dem Norden, musste sehr groß und kräftig gebaut sein, sie vermutete wohl er wäre ein Friese oder Chaute. Ach ja, und sie hatte ihm den Namen Lenarius gegeben.


    Er hatte sich in das Atrium begeben, die Sonne tat ihm gut und so konnte er in Ruhe etwas trinken und mal die Seele baumeln lassen. Plötzlich kam einer der Sklaven herein.
    "Dominus Scipio, hier ist ein Sklave für dich. Er sagt er nennt sich Lenarius, du wärst über seine Ankunft informiert."
    "Ja, danke. Bring ihn herein ich möchte ihn mir erstmal ansehen. Danach zeigst du ihm alles was wichtig ist."


    Er wartete gespannt auf das, was kommen würde. Und er hatte auch mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Als Lenarius den Raum betrat sah man Scipio das Erstaunen deutlich an. Das war kein Mann mehr, das war ein Tier. Er war riesig, Berge von Muskeln und wirkte als könnte er mit der bloßen Hand einen Schädel zerdrücken. Und doch, hatte er sanfte Augen... eisblau.


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    "Salve Dominus. Ich bin Lenarius, dir ergeben und treu."
    Ok, er kannte also bereits die Sprache und das sehr gut. Einen leichten Akzent, aber den konnte man verschmerzen. Er konnte reden, das war entscheiden.


    "Lenarius? das ist doch nicht dein richtiger Name. Wie ich meine Mutter kenne hat sie dir einen tollen römischen Namen verpasst. Und vermutlich auch deine Treue dir mit der Peitsche einverleibt... naja das wird sich nun ändern. Wie heißt du wirklich, Lenarius?"


    Der Sklave wirkte verwirrt, man merkte dass er so etwas nicht kannte.
    "Bro.... Brocka Herr. Aber du darfst mich nennen wie du beliebst."
    "Gut, dann Brocka. Ich würde auch nicht wollen dass mich jemand nicht mit meinem Namen anspricht. Hier wird einiges anders Laufen als du es bisher kanntest. Ich erwarte absolute Loyalität und Gehorsam, im Gegenzug bekommst du Freiräume. Keine Peitsche, aber wenn du Mist baust.... nun du bist ja auch Gladiator, dann darfst du in der Arena um dein Leben kämpfen... oder mein erbarmen. Aber soweit wird es nicht kommen."


    Brocka wirkte verwirrt, aber zufrieden.
    "Ja Herr, ich werde keine Schande machen."
    "Gut, das erwarte ich auch. Du wurdest als Gladiator ausgebildet, als was genau?"
    "Als Murmillo, Dominus."
    "Sehr gut. Dann wirst du neben deinen eigentlichen Aufgaben als mein Leibwächter eine weitere wahrnehmen. Du hilfst mir das kämpfen zu lernen. Und nun geh, mach dich frisch, iss etwas. Wir werden später auf den Markt gehen, so schäbig kannst du nicht herum laufen."


    Brocka nickte, verbeugte sich und ging mit dem anderen Sklaven in Richtung der Unterkünfte. Das war also sein Leibwächter... nun damit würde er sich auch in tiefster Nacht nach draußen wagen. Er konnte nur hoffen dass der Germane loyal war.

  • Zitat

    Original von Plinia Chrysogona


    Silberzüngig erwiderte die Gelehrte meine Begrüßung.
    Ich muß sie mit Manius bekannt machen schoß es mir da unvermittelt und jäh durch den Kopf – ein Gedanke über den ich lieber schnell hinwegging.
    Höflich verlegen lächelte ich zu ihren Worten, hob die Hand zu einer abwehrenden "aber nicht doch"-Geste. Sogleich dünkte ich mir zurückversetzt in meine Zeit in Alexandria, erinnert an die Liebenswürdigkeit, welche die griechischen Würdenträger dort in der Form an den Tag legten – während sie in der Sache knallhart waren.
    "Das ist gut zu hören." meinte ich, als sie von der Reise sprach, es war ja alles andere als selbstverständlich dass das glattging.
    Die Anforderungen der Kaiserfamilie erfüllen - "Das wirst du gewiss, daran hege ich keinen Zweifel." kommentierte ich mit vollkommen überzeugter Miene. Insgeheim war ich nicht ganz so überzeugt, denn auch wenn Plinia fachlich bekanntlicherweise brilliant war – blieb halt das Manko dass sie eine Frau war. Ich hoffte natürlich dass ihre Brillianz das überstahlte.
    "Ich danke dir. Ich habe deinen Vater damals in den wirren Zeiten nach der Ermordung der Ulpier kennen und hoch schätzen gelernt, als aufrechten Mann und analytischen Geist. Als es nun um die Frage eines neuen kaiserlichen Leibarztes ging, habe ich ihm geschrieben und um seinen Rat gebeten." erklärte ich.
    Natürlich hatten wir auch andere Kandidaten in Betracht gezogen und Erkundigungen eingezogen, aber Plinia erschien eben doch, trotz Manko, am geignetsten.


    Nahe dran am ersten Mann des Staates. Naja. Ich unterdrückte ein sarkastisches Schnauben, möglicherweise huschte aber doch kurz ein Schatten über mein Gesicht. Denn die erratischen Entscheidungen unseres vertrauensbeseelten Kaisers zum Thema Sicherheit, mit der er uns Prätorianer davon abhielt unsere Arbeit ordentlich zu machen... und die Blauäugigkeit mit der er die germanischen Armeen in die Hände eines erwiesenermaßen Verrat und Putsch zugeneigten Barbaren gelegt hatte.... – sowie der Umstand dass auf die wohlklingenden "ich kenne nur noch Römer" Ankündigungen seiner Antrittsrede bisher noch keinerlei Taten gefolgt waren... das alles, sagen wir mal, reizte bis jetzt nicht gerade zu Jubelstürmen.
    Doch genauso wie meine Loyalität der Institution Kaiser an sich gehörte, auch dann wenn der Mensch, der diese Funktion im Gefüge des Reiches eingenommen hatte, nicht perfekt war, so gehörten auch diese Gedanken nicht hierher.


    Ich erwiderte Plinias herzliches Lächeln, der Wohlklang ihrer Schmeichelworte tönte angenehm in meinen Ohren.
    "Unser Imperator ist ein großer Mann mit einer großen Vision, Hoffnungsträger des ganzen Reiches. Mein Ziel ist es, für seine Sicherheit zu sorgen, und... ich würde mich glücklich schätzen, bei diesem Unterfangen in dir eine Verbündete zu finden. - Doch...", so unterbrach ich mich selbst in diesem eindringlichen Auftakt, Plinia war ja eben erst angereist, ich sollte sie nicht überfallen, "bitte, komm erst einmal an, nach der langen Reise. Columbana" – ein Seitblick auf die sanftmütige Haussklavin – "wird dir dein Zimmer zeigen und auch sonst zur Verfügung stehen. Fühl dich wie zu Hause. Ich werde mich gleich um eine Audienz für dich kümmern, doch es kann natürlich etwas dauern bis diese gewährt wird. Wenn es dir recht ist, wird meine Nichte Camelia dir ein wenig zur Seite stehen, und dir die Stadt zeigen."
    Um ehrlich zu sein juckte es mich auch in den Fingern, ein richtiges Gastmahl zu veranstalten, (nein nein, ich wollte nicht etwa prahlen mit meinem schicken Gast, oder mich als Freund hellenistischer Gelehrsamkeit präsentieren, nichts läge mir ferner) ich wollte sie nur mit anderen interessanten Persönlichkeiten bekannt machen! Hm...

  • Chrysogona lauschte den Worten des Gardetribuns. Er hatte eine angenehme Stimme und aus seinen Worten klang die unbedingte Loyalität gegenüber seinem Kaiser. Wie er elegant ihre zuküngtige Aufgabe als Vorsorge für die Sicherheit des Imperators zu sorgen umriss, gefiel ihr. So hatte sie die Position der Hofmedica bisher nicht betrachtet. Aber selbstverständlich hatte Decimus Serapio recht. Wer wenn nicht sie würde an erster Stelle stehen wenn es darum ging, dass jemand versuchen würde, den Kaiser zu vergiften. Ihr Vater hatte das leidvoll erfahren müssen.


    Höflich bot er ihr zunächst ein Zimmer an, zu dem eine Sklavin sie geleiten sollte und stellte ihr die Begleitung seiner Nichte Camelia in Aussicht, die ihr die Stadt zeigen sollte. Chrysogona lächelte dankbar.


    "Vielen Dank für die Gastfreundschaft. Es ehrt mich, dass du mir deine Nichte zur Seite stellen willst, um Rom besser kennenzulernen. Ich habe den dringenden Wunsch, das berühmte Heiligtum des Aesculapius auf der Tiberinsel zu besuchen. Es wäre mir eine große Freude, wenn deine Nichte mich dorthin begleiten würde."

    Auf die Ankündigung des Decimers, der Medica eine Audienz beim Kaiser zu verschaffen, nickte sie höflich. Sie konnte ja auch schlecht einfach an der Pforte der Domus Augustana anklopfen. Nun war Geduld gefragt. Dazu schadete es sicher nicht, sich des göttlichen Beistandes des Heilgottes auf der Tiberinsel zu versichern.
    Mit einem dankbarn Lächeln auf den Lippen folgte die Medica der Sklavin zu dem ihr zugewiesenen Gästezimmer.

  • "Gewiss." Diesen Wunsch würde Camelia mir bestimmt nicht abschlagen. "Ach, eines noch – bitte zögere nicht, dich auf den Wegen durch die Stadt von einem unserer Custodes begleiten zu lassen. Rom kann ein gefährliches Pflaster sein." gab ich unserem kostbaren Gast noch mit, dann wünschte ich eine gute Nacht, sah ihr lächelnd nach.
    Ich gab unserer Vilica die Anweisung, dafür zu sorgen, dass die Hausangestellten sich in jeder Hinsicht bestens um Plinia kümmerten. Zum einen natürlich, weil ich ein guter Gastgeber sein wollte – zum anderen auch, weil Plinia, wenn sie die Stellung bei Hofe tatsächlich bekäme, zu einer wertvollen Verbündeten werden könnte, die ich mir von Anfang an gewogen halten wollte. Auch bei Camelia schaute ich vorbei und instruierte sie kurz.
    Darauf zogen Musca und ich uns mit einem Krug Caecuber ins Tablinum zurück. Zuerst erstattete er mir Bericht. Mein ehemaliger Contuberniumsältester war, obschon er gern mal schwadronierte, im Grunde recht nüchtern veranlagt – doch als er von der Medica sprach wurde deutlich, dass er von ihr sehr angetan war. Fliessend ging der Rapport in eine angeregte Unterhaltung über, wir wälzten die politische Lage, die Frage der (stets bedrohten) inneren Sicherheit, gerieten dann ins Plaudern über Götter und die Welt und darüber was die alten Kameraden (die noch am Leben waren) heute so machten......

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    Klient - Decima Lucilla

  • Der dicke Lucius hatte sich aus der Sänfte geschält und war mit seiner Nichte zusammen ins Atrium gegangen. Natürlich war das ganze wie zu erwarten nicht auf Bescheidenheit ausgelegt den die Decima waren nicht das was man Arm nannten. Er hatte sich auf eine der Klinen pumsen lassen und sah sich um. Er selbst kannte die Beiden nicht sonderlich gut. Vespa hatte er nur bei der Hochzeit und bei kleinen Familien Feiern mal gesehen aber je kaum mit ihr geredet. Und seit dem Tod von Drusillas Elter, seit er die Kleine als Mündel bei sich aufgenommen hatte schon gar nicht mehr.


    Auch Drusilla sah sich erst mal um wo der Spielgefährte aus Kindertagen jetzt wohnte. Ihre Tante genauer die Frau ihres Onkels hatte Sie genau solange nicht gesehen. Fünf oder sechs Jahre musste das jetzt her sein. Würde Sie Gaius erkennen wenn Er hereinkam?

  • Gaius war der Erste der im Atrium eintraf, nachdem er vom überraschenden Besuch seiner Cousine Drusilla und ihrem Onkel erfahren hatte. Es war bestimmt etliche Jahre her, dass er sie zuletzt gesehen hatte. Seiner Erinnerung nach war sie ein sehr nerviges und eher dickliches kleines Mädchen gewesen, dass ungefähr auch sein Alter hatte. Noch während er in das Atrium trat, dachte er an einige bruchstückhafte Erinnerungsfetzen zurück, die sich vor seinem geistigen Auge abspielten. Das änderte sich jedoch schlagartig, als die beiden Besucher endlich in sein Blickfeld kamen. Zuerst ein recht dicker Mann, der es sich bereits auf einer der Liegen bequem gemacht hatte - sofern man dies bequem nennen konnte - und dann gleich ein paar Schritte daneben eine schlanke, zierliche und - bei den Göttern - wunderhübsche junge Frau. Das sollte seine Cousine Drusilla sein? Die kleine dicke Drusilla? Dieser Name alleine klang schon recht "üppig".


    Sein bis dahin flotter und selbstbewusster Schritt bremste sich mit einem Mal ein und während er die junge Frau von oben bis unten entgeistert musterte, spürte er unerwartete Hitze in sich aufsteigen. Vor allem seine Ohren glühten. Krampfhaft versuchte er sich abzulenken, in dem er zum Dicken sah, dem natürlich der erste Gruß galt. "Aurelius! Willkommen in der Casa Decima. Meine Mutter wird gleich hier sein." Das hatte schon mal geholfen den ersten Schock zu verdauen. Dann wandte er sich an Dursilla. "Cousinchen! Es.... Es freut mich dich nach so langer Zeit wieder zu sehen." brauchte er gerade noch so und wesentlich holpriger als gerade bei ihrem Onkel heraus, bemüht nicht vergessen seinen Mund danach zu schließen. Bona Dea - die kleine dickliche Drusilla. Schade das Scipio nicht da war um dieses Mädchen zu sehen. Das war ja mal eine Cousine mit der man vor diesem Jungdecimus angeben konnte.

  • Das Drusilla mal mehr auf den Rippen gehabt haben mochte, mochte wohl stimmen aber Dick? Na ja wenn dann vielleicht wohlgenährt aber das hatte sich verwaschen. Sie selbst hätte sich aber nie so bezeichnete. Ihren Cousin Gaius aber hatte sie schon immer gemocht auch wenn sie sicher als Kind eine Nervensäge gewesen war wie es die meisten kleinen Mädchen wahren.


    Sie selbst war unsicher ob der junge Mann der da grad rein kam ihr Cousin war. Sein konnte das schon aber als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte war er mindestens einen gradus kleiner gewesen und auch die Gesichtszüge waren nun anders. Aber die Augen die Augen die erkannte Drusilla sofort nach dem Gaius so nah war das er ihren Onkel begrüßen konnte. Doch noch während Er Sie begrüßte lief sie ihm mit offenen Armen entgegen. „Gaius .. Gaius mein lieber Gaius.“ Bestürmte sie den Spielkammeraden aus Kindertagen und warf sich im wie einst ein kleines Mädchen und nicht grade Damenhaft an den Hals. Einen Moment später als sie sich wieder von ihm gelöst hatte nahm Sie sein Gesicht zwischen ihre kleinen Hände. „Wie groß Du geworden bist.“ Sagte sie als sei Sie nicht auch gewachsen.


    Lucius der als erstes begrüßt worden war und das sehr höflich nickte dem Gastherren freundlich zu. Auch wenn er sich selbst nicht vorgestellt hatte ließen Lucius die Worte meine Mutter vermuten das es sich um Gaius Prudentius handelte. „Ich freue mich dass ihr Zeit für uns finden konntet. .........“ Begann er doch da flippte seine Nichte schon völlig aus und er sah nun sicher das es eben der Cousin seiner Nichte war. Doch ihr Benehmen in einem fremden Haus war völlig inakzeptabel. „Hrm …. Räusperte er sich laut „Drusilla Du vergisst dich.“ Sagte er streng.


    Drusilla sah ihren Onkel verdutzt an. Aber er ist doch mein Cousin wollte Sie einwenden. Doch dann lies Sie Gaius los und bemühte sich um eine grade Haltung. „Du hast Recht verzeih mir Onkel.“ Gab Sie kleinlaut bei.


    Lucius Wand sich an den wohl etwas überrascht aussehen den Gaius. „Verzeih meiner Nichte sie hat viel Temperament und ihre Erziehung lässt mach mal etwas zu wünschen übrig.“ Meinte er platt mit einem Strafenden Blick an Drusilla gerichtet. Sie waren in Rom da konnte Sie sich nicht so gehen lassen, was sollten die Leute von ihr denken.

  • Also spätestens jetzt würde dieser langweiler von Scipio auf jeden Fall vor Neid erblassen dachte sich Gaius, als seine Cousine unerwartet auf ihm zustürmte und in seinen Armen lag, die er schnell ausgebreitet und sie ergriffen hatte, bemüht mit den Füßen einen festen Stand zu finden und mit etwas Gewichtsverlagerung nicht samt seiner Cousine nach hinten zu kippen. Was er dabei nicht sehen konnte, war jedoch die Blässe die es zuerst vor Schreck in sein Gesicht trieb, das kurz darauf nicht nur von roten Ohren sondern auch roten Backen geziert wurde. Einerseits von der Schamesröte die ihm auf Grund der ganzen Situation ins Gesicht stieg, die hübsche Cousine um seinen Hals hängend und danach den tadelnden Onkel im Hintergrund, andererseits auch weil gleich darauf ihre zarten Hände zu seinem Gesicht heraufschnellten und es liebevoll betätschelten. Eine Angewohnheit die er bisher eher mit alten Urstrumpftaten in Verbindung brachte, für die es zumeist eine Art Hobby darstellte bei Begrüßungen den Kindern in die Pausbacken zu kneifen. Immerhin ließ Drusilla das mit dem Kneifen weg. Ein "Du auch!" war die einzige und zudem nicht gerade von großer Redekunst oder Intelligenz geprägte Antwort, die er in diesem Moment auf seine angesprochene Körpergröße hervorbrachte.


    Als sie sich von ihm löste und den tadelnden Worten ihres Onkels artig nachgab, schaffte es auch Gaius wieder sich einigermaßen zu fangen. Die entschuldigenden Worte des Onkels quittierte er mit einem Kopfnicken und einem immer noch recht perplexen "Ja das hat sie wohl." was ebenso nicht als besonders geistige Glanzleistung einzustufen war. Abschließend schaffte er es aber dann doch noch seiner Cousine ein fröhliches und hoffentlich nicht all zu dumm wirkendes Lächeln zu schenken. Bona Dea - wie hübsch sie war. Unschlüssig ob er das Gespräch nun mit seiner Cousine oder besser ihrem Onkel und Vormund weiterführen sollte verlagerte er wieder sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Hoffentlich kam Mutter bald, um ihn in dieser Situation ein wenig beizustehen.

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