Passend zu ihrem Ring, der nun seinen Weg aus dem Schmuckkästchen an ihren Finger gefunden hatte, trug Valentina heute eine blassrote Stola. Die Bänder, welche den Stoff zusammen hielten, waren in einem satten Scharlachrot gehalten. Eigentlich eine sehr gewagte Kombination doch heute war es ihr das wert.
Dafür hatte sie auf Schmuck verzichtet und auch ihre Haare nur mit einem, ebenfalls roten, Band im Nacken etwas zusammen gerafft.
Serapio kam auf sie zu und Valentina schenkte ihm ein Lächeln. Auch wenn sie wusste, dass ein weiterer Bote heute zu Varus unterwegs war und dieser zu diesem Zeitpunkt nun schon wusste, wie Valentina sich entschieden hatte, war es so richtig. Vor ihr stand ein guter Mann und er würde hervorragend für ihre kleine Familie sorgen.
„Salve Serapio.“ Erwiderte Valentina die Umarmung, nicht aber ohne ihre Hand so hinzudrehen, dass er den Ring auch wirklich sehen musste. Sie wollte, dass er erkannte wie sehr sie sein Geschenk wertschätzte.
Ein klein bisschen länger als nötig, hielt sie ihren zukünftigen Mann im Arm. Sie drückte ihn mit einer Kraft, die man ihr nicht zutrauen würde. Fast so als wollte sie sich an ihm festhalten. Sie atmete tief ein, dann löste sie sich von ihm. Ein rosiger Schimmer auf ihren Wangen. Den Kuss genoss sie und sie nahm seine Hand in die Ihre um ihm direkt in die Augen zu sehen. Sie wollte etwas sagen, doch die schwieg einfach. Überwältigt von dem Gefühl nun wieder in der Position zu sein eine Ehefrau zu werden und dieses Mal musste es einfach so kommen. Sie wollte nicht wieder enttäuscht werden.
Es klopfte an der Türe und der Sklave schickte sich an diese zu öffnen. Als Valentina sich umdrehte trat Borkan ein. Der Dritte im Bunde. Mit ihrer Zusage hatte sie auch ihm zugesagt. Sie heiratete nicht nur Serapio. Diesen offiziell und vor aller Augen aber auch Borkan war ab sofort ein Teil ihres Lebens. Sie würde versuchen ihn als Bruder zu sehen. Ihre eigenen waren alle gestorben und wer konnte schon etwas gegen einen Bruder einwenden?