[Domus] Factio Veneta

  • Darüber sann Tiberius ein bisschen nach.


    "Warum kämpft man gegen etwas, was uns doch von Natur für uns gegeben wurde, an?...Mhm. Das würde voraussetzen, dass das was uns von der Natur gegeben ist, automatisch auch gut ist. Glaubst du, dass daraus wie irgendetwas nun einmal ist, auch folgt, dass dieses auch so sein soll?"*


    Tiberius war sich da nicht unbedingt sicher.


    "Oder geht es nicht eher darum, seinen natürlichen, manche würden sagen, barbarischen Urzustand soweit wie möglich hinter sich zu lassen, um etwas besseres zu werden, als das was man eigentlich ist?"


    Jetzt wurde es intensiv.



    Sim-Off:

    * ;)

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  • Der merklich wechselnde Ton der Konversation gab Clemens das Gefühl, dass an seinem seiner Meinung nach geistvollen Argument doch etwas nicht stimmte. Die Welt um ihn wurde unscharf, als sich sein Fokus mehr und mehr vom Raum in sich verkehrte.

    Der Punkt von Tiberius war gut verständlich und, bedenkt man die abstoßenden Szenen im colloseum, dem Marsfeld oder den so hoch gelobten Taten auf dem Schlachtfeld, auch schwer von der Hand zu weisen. Das alles stammte aus Hybris, fehlgeleitetem Ehrgeiz und ziemlich sicher auch einer Prise Gier. Aber musste das denn wirklich schlecht sein? Clemens selbst war ja allzu oft schon "niederen" Reizen und Freuden ergeben. Wieso sollte das denn falsch sein, wenn alles am Ende doch ein Geschenk der Götter ist?


    Der süßlich-zarte Geruch seines Weinglases, das der Arm des Quintiliers in seiner Geistesabwesenheit näher und näher an sein Gesicht geführt hatte, klarte die Welt wieder auf. Seine Augen weiteten sich, als hätte ihn ein Blitz getroffen.

    Mit einem dramatischen Schwenk seines Bechers wurde die Gegenrede eröffnet.


    "Es muss gut sein, sonst müsste man ja sagen, dass die Götter Schlechtes geschaffen hätten!"*


    Eine dramatische Pause. Der stärkste Punkt muss erstmal auf sich wirken lassen können. Nachdem der Schwere des Statements Genüge getan worden war, fuhr Clemens unbeirrt fort.


    "Ich denke, das muss man mehr wie mit dem Alkohol sehen. Kriege und Intrigen entstehen daraus, dass man nicht mehr richtig einschätzen kann, bis wann etwas gut ist. Mit Schlechten muss es so ähnlich sein: So wie der Betrunkene irgendwann nicht mehr weiß, wann der Wein seine Seele verklärt. Sich anderen Teilen verschließen zu wollen, heißt auch, sich dem uns Gegebenem zu widersetzen."


    Sim-Off:

    *Gut, dass das noch in Zeiten spielt, wo so eine schwache Defensive noch funktioniert... :D Hume hätte die gesamte Antwort hier verflucht.

  • Tiberius kniff zuerst nachdenkend die Augen zusammen, fand dann aber - so glaubte er - das Loch in der Argumentation. "Mhm, dann müsstest du aber glauben, dass alles, was uns nicht naturgegeben vor die Füße fällt, schlecht ist. Sind Häuser schlecht? Sie sind uns nicht einfach so gegeben und die Götter haben sie auch nicht geschaffen. Und sogar deine wunderbaren Tempel der Fortuna wären schlecht, denn obwohl sie der Göttin geweiht sind, hat sie sie doch nicht selbst gebastelt. Das wäre also eine ziemlich... radikale Ansicht. Aber. Nichts gegen... innovative Ansichten. Man kennt hier eine Priesterin der Athene, brilliante alte Dame, aber sie scheint immer eine andere Ansicht zu haben, als alle anderen um sie herum, sehr verwunderlich." Er schwenkte seinen Becher etwas gedankenverloren.

    "Habe ich dich schon gefragt, wie du darauf gekommen bist, dich dem Dienst an den Göttern zu verschreiben?"

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  • Die Welt wirkte irgendwie... schief nach Tiberius Gegenangriff. Es war die Art von Unbehagen, die man erlebt, wenn es einen juckt und die Umwelt es einem gerade nicht erlaubt, Erlösung durch ein paar Kratzbewegungen zu bekommen. Andächtig schaute Clemens in seinen inzwischen fast leeren Becher. Es gab ein Problem, nur konnte er es nicht wirklich in Worte fassen.

    Die einzige göttliche Eingebung war der Gedanke, dass sein Weinbecher einen bedenklichen Tiefstand erreicht hat. Bacchus war heute definitv seiner hold; Minerva hat Clemens göttlicher Bruder im Geiste wohl schon lange verscheucht.


    Mit einem Seufzen schenkte er nach.


    "Das kommt mir dann doch auch eigenartig vor... Ich kann aber nicht sagen, wieso. Vulcanus müsste dann ja ein Bote des Bösen sein."


    Begeistert beugt sich Clemens nach, vorne, ein verschwörerisches Lächeln im Gesicht.


    "Vermutlich ist er mit Mars im Bunde, dem Mistkerl. Nicht nur verrät er uns für seine Kriegsleidenschaft, er betrügt auch noch uns um unsere Gewinne!"


    Ein schallendes Lachen zog wie eine Lawine über den Raum, sämtliche anderen Geräusche unter sich begrabend. In den Becher sollte vielleicht noch etwas Wasser...


    Dieses letzte Aufbäumen seines rationalen Geistes wich leider Tiberius Frage, die noch immer in der Luft hing und nicht länger verweilen wollte. Dankend nahm der Quintilier ihr Angebot an, da ihm sein Standpunkt - so lustig und wahr er für ihn auch sein möge - in ihm einen schlechten Anwalt gefunden hat.


    "Eine längere Geschichte... Ich hatte eine sehr gläubige Mutter, die viel Wert auf Fortunas Gunst gelegt hat. Mein Vater war viel unterwegs, vor allem in Germania. Sie glaubte daran, dass nur die Schicksalsgöttin ihm bei den Wilden dort helfen kann. Wir waren eigentlich jeden Tag am Tempel, wobei sich auch ein aedituus dort ab und an um mich kümmerte. Irgendwie... bin ich einfach reingewachsen.

    Ich hatte mal eine rebellische Phase aber... das gab sich auch wieder."

  • Tiberius prostete ihm zu.


    "So eine Phase haben wir alle, nicht wahr? Wie gesagt, mein Vater war schlau genug, mich derweil nach Griechenland auszulagern. Obwohl man in Rom sicherlich mehr Spaß haben konnte. Aber gelegentlich sich an die rebellische Phase zurück zu erinnern ist ja auch nicht verkehrt. Und dann setzt man eben mal auf den unerfahrenen Neuen im Wagenrennen.


    Sonst irgendwelche Ambitionen was die Karriere angeht?"


    Für letzteres saß Tiberius ja an der richtigen Stelle gegebenenfalls. Als Minorer Pontifex half er ja den Pontifices bei der Aufsicht über die Tempel der Stadt. Die hielten sich jedoch nicht gar so oft damit auf in irgendwelchen Schreinen die Erbsen einzeln zu zählen.

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  • Andächtig schaute Clemens in den Sternenhimmel um Helios Wagen.

    Karriere? Irgendwie hatte er darüber noch nie nachgedacht. Bis jetzt war sein Leben mehr wie ein Fluss, dessen Wogen einen mal an Küsten des Elysium, mal in die Tiefen der Verzweiflung zogen. Und so war es doch auch ganz lustig, oder?


    Ein sanfter Seufzer begleitete seine Rede.


    "Ich glaube, irgendwo bin ich noch immer der Junge von damals. Über mehr als den nächsten Tag habe ich bis jetzt keine Gedanken gehabt. Irgendwie sorgt Fortuna wohl auch für die, die für sie da sind. Aber..."


    Er hielt ein wenig inne. Bilder von wütenden Gläubigern und verzweifelten Seelen, die "nur noch einmal" spielen müssen, um alles wieder in Ordnung zu bekommen, zogen an Clemens vorbei. Der Wein danach war irgendwie bitterer als sonst, die Kleider weniger hübsch... Wie lange kann man sowas noch machen, bis einen ein solches Leben endgültig verschlingt?


    Clemens Blick ruhte auf Helios.


    "Vielleicht ist es Zeit, das zu ändern."

  • Tiberius breitete die Arme aus. "Es ist immer eine gute Idee, Gedanken über den nächsten Tag hinaus zu haben." Er lehnte sich entspannt zurück. "Treib es aber nicht zu weit, nicht wahr? Das andere Extrem ist für den Kopf wahrscheinlich sogar schädlicher. Für alle Eventualitäten immer voraus geplant sein. Auch die Eventualitäten, die völlig abwegig sind. Dieses ständige sich im Kreis drehen. So wie es mich manchmal befällt. Ich glaube," sagte er und füllte den Kelch nach "das ist es was Bacchus uns mit dem Wein - also dem Wein an sich - beibringen will, sein zu lassen. Meinst du nicht auch?"

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  • Factio Veneta

    Domus Factionis

    Roma


    Aedilis Curulis M' Flavius Gracchus Minor M Iulio Diviti Domino Vicario Domini Factionis Venetae s.p.d.


    Seit jeher zählt die Cura Ludorum zu den vornehmsten Obliegenheiten der Aedilen, weshalb ich gedenke, den Mores Maiorum gemäß zu den Ludi Megalenses Wagenrennen zu veranstalten. In deiner Funktion als Vicarius Domini Factionis Venetae ersuche ich dich daher, mich zu informieren, ob und im Falle einer positiven Rückmeldung mit welchen beiden Aurigae deine Factio gewillt wäre, sich an den Rennen zu beteiligen.


    Vale bene!


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  • Tiberius breitete die Arme aus. "Es ist immer eine gute Idee, Gedanken über den nächsten Tag hinaus zu haben." Er lehnte sich entspannt zurück. "Treib es aber nicht zu weit, nicht wahr? Das andere Extrem ist für den Kopf wahrscheinlich sogar schädlicher. Für alle Eventualitäten immer voraus geplant sein. Auch die Eventualitäten, die völlig abwegig sind. Dieses ständige sich im Kreis drehen. So wie es mich manchmal befällt. Ich glaube," sagte er und füllte den Kelch nach "das ist es was Bacchus uns mit dem Wein - also dem Wein an sich - beibringen will, sein zu lassen. Meinst du nicht auch?"


    Tiberius Mahnung erwischte Clemens gerade, als er selbst einen Schluck aus seinem Glas nahm. Mit einem Prusten ergoss sich ein Teil des Weins aus seinem Mund über den Boden.


    Nach einigem Husten fing sich der Gast wieder.


    "Ich und überarbeiten? Für so Witze brauche ich eine Vorwarnung! Ich könnte dir nicht mal sagen, wann ich das letzte Mal härter hätte arbeiten können. Selbst bei Fortuna war's herrlich ruhig in den letzten Wochen. Meine größte Sorge war, dass mir meine Münze nicht von der Handfläche fällt!"


    Um den Punkt zu illustrieren, holte Clemens seine Münze hervor. Er ließ sie über die einzelnen Finger seiner Faust wandern, bis seine linke Faust ruckartig nach oben schoss und das fliegende Silberstück von seiner rechten Hand im Flug gefangen wurde.

    ...Oder zumindest sollte sie das. Leider fiel dem Darbieter, vermutlich schon wegen Bacchus Einfluss, nicht auf, dass seine Hand ein paar Momente hinter der Münze lag. Sie schoss knapp an ihrem Ziel vorbei. Ein metallenes Klackern ließ auch Clemens dies gewahr werden.


    Mit einem verlegenen Lächeln hob er das gute Stück wieder auf und steckte es ein. "Man sieht, manch einer Herausforderung bin ich trotz allem noch nicht gewachsen!"


    Der Quintilier machte sich wieder locker.


    "Allerdings könnte ich das auch auf unsern guten Freund Bacchus schieben. Damit würde ich ihm aber Unrecht tun - schließlich lässt er einen die Monotonie des Lebens und dich deine Brütereien mit seinen Gaben vergessen. Wenn das nicht schon Geschenk genug wäre, gibt einen der Rausch oft sowohl Denkern als auch Dichtern wundersame Eingebungen! Man kommt sich manchmal selbst schon so vor, als würde man beim Verlust der Sinne eine neue, andere Welt erfassen..."


    Ob Clemens selbst von diesem Geschenk vielleicht etwas zu exzessiv in letzter Zeit Gebrauch gemacht hat, wollte er bewusst seinem Zuhörer überlassen. Ein enigmatisches Lächeln begleitete Satz und Gedanken des Sprechenden.

  • Tiberius stimmte dem vollkommen zu.


    "Auf Bacchus und die neuen Welten. Dass es an eurem Tempel gar zu ruhig zugeht, geht ja nun gar nicht an. Vielleicht sollte ich bei den Pontifices anregen, mal ein paar Routineüberprüfungen bei euch durchzuführen - Spaß."


    schloss er, um eventuellen Panikreaktionen seines Gegenübers zuvor zu kommen.


    "Aber den Leuten in dieser Stadt scheint es ja doch zu gut zu gehen, wenn niemand die Göttin anruft. Hoffen wir, dass sie ob dieser fehlenden Aufmerksamkeit und Verehrung nich launisch wird. Das könnte fatal sein.

    Oder vielleicht ist es einfach eine gute Göttin, die dafür sorgt, dass ihre hart geprüften Aeditui nicht zur zusätzlichen Publikumsverkehr an ihrem Tempel überarbeitet werden. Wer weiß."

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  • Clemens hob sein etwas zur Neige gekommenes Glas in die Höhe.


    "Auf Bacchus und seine Großzügigkeit! Und auf Fortuna, die ihre schützende Hand über Roma und dessen Einwohner zu halten scheint!"


    Eine kurze Stille verlieh dem Toast ein zumindest mentales Echo. Wäre das Licht bescheidener oder Helios tatsächlich präsent gewesen, hätte das vom Glas reflektierende Licht dem Raum etwas Andächtiges verliehen.


    "Es muss wohl echt die pax deorum sein... Ansonsten treibt den Menschen doch so viel rum, das nicht in seiner Macht steht. Und wen soll man denn sonst fragen als das Glück selber?

    Nur mein... Mentor? schaut ab und zu vorbei. Das zählt auch als Qualitätskontrolle; jedenfalls einer Anwesenden scheint es zu reichen!"


    Auf der Suche nach einem passenden Bild wanderte Clemens Blick durch die Halle, doch seine Augen verweilen nirgends lang. Stattdessen ballte sich seine rechte Hand um den Beutel, der auch seine Münze beherbergte.


    Wenig, aber genug. Der Angeber in ihm hatte nach seiner letzten Darbietung vorerst Sendepause.

  • "Dass das den Anwesenden reicht, glaub ich aufs Wort." grinste Tiberius.


    Er gedachte das Thema nicht weiter zu verfolgen und statt dessen einen Gedanken anzusprechen, den er schon ein bisschen im Kopf hin und her geschoben hatte.

    "Ach ja. Nun man kann jedenfalls zwischen Weib Wein und Wagenrennen hier ein ganz ordentliches Leben führen. Apropos: Du hättest nicht zufällig Lust daran, bei unserem kleinen Verein hier einzusteigen?" Mit einer durch den Wein etwas ausladenderen Geste umfasste er den Raum und gleichsam das ganze Gebäude. "Angenehme Zeitgenossen sind hier sehr willkommen und wenn sie Priester der Glücksgöttin sind, schon sowieso, hehe. Annehmlichkeiten beinhalten... alles was du hier siehst. Guten Wein, angenehme Gesellschaft und den besten Rennstall Roms."


    Tiberius fand die Art des Quintiliers in der Tat sehr angenehm und glaubte, dass er absolut ein Gewinn für die altehrwürdige Factio Veneta darstellen konnte.

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  • Clemens hob eine Augenbraue, ein verschlagener Ausdruck in seinem Gesicht.


    "Aha, da zeigt sich die wahre Natur meines Besuches, was?"


    Ein kurzes Lachen signalisiert, dass dem Sprechenden auch diese Seite des Treffens nicht ungelegen kam. Zumindest nahm er sie mit Humor. Die Welt verschenkt selten - Menschen noch weniger.

    Doch schlimm war das nicht. Wenn man weiß, wo der Andere steht, kann das sogar beiden nützen. In Clemens Fall wirkte Tiberius wie ein Mann von Welt, der ihm die ein oder andere Tür öffnen könnte. Selbst der Alkohol konnte den kleinen Funken Ambition, den sich der Quintilier am heutigen Tag erlaubte, nicht löschen.

    Auch der Gedanke an neue Gesellschaft... reizte irgendwie, auch wenn beim Gespräch eine Hälfte die meiste Zeit wild im Dunkeln herumzuirren schien. Wenn er ehrlich zu sich war, hat er den Austausch bis jetzt ausnahmslos genossen.


    "Zumindest zwei von dreien scheinen die Veneta ja liefern zu können. Geht man beim Rennen nach dem Herzen und Stil, dann alle drei. Die Menschen hier scheinen auch alle ziemliche Charakter zu sein."


    Sogar Narcissos. Vor allem Narcissos.


    "Wenn Wein und Gesellschaft hier auch nur halb so gut sind wie heute, bin ich dabei. Wie du schon sagtest: Guter Wein ist in Roma kaum zu finden. Und auch die letzte sucht man oft vergebens."


    Na wenn das mal mein Schwager erfährt... Das nächste Rennen wird... interessant.


    Bevor er zu einem Toast ansetzen konnte, hielt Clemens jedoch inne.


    "Was muss man ausfüllen?"

  • Sehr schön. Werbung kann ich, dachte sich Tiberius.


    "Hervorragend. Wein und Gesellschaft sind meistens sogar noch besser. Und um Papyruskram brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Es wird bald eine Versammlung geben hier in diesem Haus, wo wir allen möglichen Kram diskutieren werden und dich offiziell in unseren Reihen willkommen heißen. In dieser besten Factio der Stadt."


    Diese Treffen waren oft ganz unterhaltsam. Nach der Tagesordnung (die erste Runde) kam die "zweite Runde". Und für die, die noch konnten kam dann auch gelegentlich noch die dritte Runde.
    Tiberius streckte die Hand aus, damit der Quintilier einschlagen konnte.


    "Einstweilen freue ich mich darauf, dich an Bord zu haben, Lucius."

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  • Clemens holte etwas beherzt zu einem Handschlag aus. Seine Hand landete genau zwischen Handfläche und Finger. Dieser Fehler blieb jedoch lediglich ein leises Hintergrundgeräusch in den tobenden Gedanken des Quintiliers, der sich schon inmitten dekadenter Festivitäten voller atemberaubender Sklavinnen, Alkohol und Menschen voller erhabener und inspirierter Gedanken sah. Das mit der Karriere ging da auch irgendwie rein - zumindest Clemens Gefühl nach.


    Er drückte die Hand.


    "Vielen Dank für das Angebot! Und wie läuft das mit der Versammlung ab?"

  • Tiberius grinste. "Lass dich überraschen."


    - - - - - - - - - - - - - - - - - -

    Einige Zeit später


    Seit dem ersprießlichen Gespräch mit Quintilius Clemens war einige Zeit ins Land gegangen und es stand die nächste reguläre Sitzung der Mitglieder der Factio Veneta an. Es war zu diesen Gelegenheiten, da die Gesellschaft der Blauen zu ihrer Hochform auflief und Tiberius freute sich jedes mal ganz besonders.

    Das Wort Sitzung war in der Tat ein ausdruck, der nicht besonders geeignet war, den Abend in seiner Gänze zu erfassen und die eigentlliche Tagesordnung erfasste meistens nur einen Teil von einigen. Außer, wenn besonders kontroverse Dinge diskutiert werden mussten. Oder solche, die kontrovers gemacht wurden. Die notorischen Sitzungsschwätzer, die sich einfach gern reden hörten, musste man schon möglichst früh adäquat versorgen, um einen reibungslosen Ablauf des Geschäfts zu gewährleisten und sich nicht stundenlang langatmige Ausführungen zu petitessen geben zu müssen. Auch eine Kunst.

    Meistens jedoch entwickelte sich ein rundherum angenehmer Abend.

    Küche und Weinkeller hatten wieder einmal alles mögliche aufgefahren, was an Vorhäppchen und Aperitifs so möglich war und so suchte Tiberius' Blick in dem versamelten Geschwader nach Saturninus und Clemens. Letzteren wollte er noch dem ersteren Vorstellen bevor es losging.


    Sim-Off:

    Les Bleus rassemblez-vous :D

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  • Der Weinkeller war offen ,und die Häppchen waren gerichtet. Ich hatte drei Servietten mitgenommen, um leckere Speisen einzuwickeln, was besonders den Diocles freuen würde. Fast alle Mitglieder außer den Siechen und ganz Alten waren gekommen, es war voll, angenehm warm und heiter. Ich drängte mich durchs Gewühle, als ich Tiberius sah: "Salve Tiberius, wieder erholt von unserem Symposium?", fragte ich mit einem Becher hervorragendem Falerner (Mischungsverhältnis 1/4 zu 3/4) in der Hand.

    (Ich hatte den Morgen danach mit Kopfschmerzen in der Kanzlei verbracht, und fast ein Schreiben nach Mediolanum anstatt nach Mediolanum Santonum verschickt)

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  • Es schien Clemens fast schon wie ein Wunder, als er durch die ihm inzwischen vage vertrauten Hallen der Veneta schritt. Die Gänge des von außen imposanten factio-Gebäudes haben nichts an ihrem mysteriös-eleganten Charme eingebüßt. Und doch... wirkten die Gänge heute irgendwie weiter, die Decke höher. Seine Schritte hallten durch die Mauern.


    "Muss wohl die Aufregung sein...", sagte er leise zu sich und begann, durch die Gänge zu tänzeln. Das falsche Datum ist es keinesfalls; sonst hätte er den sonst so reservierten Narcissos nicht mit seinem bloßen Namen aus dem Weg befördern können. Das allein war für ihn den Weg heute schon wert... und machte die Füße mit jedem Schritt leichter.


    Der ihm in letzter Zeit so vertraut gewordene Klang von durcheinander redenden, ausgelassenen Stimmen, einzig gedämpft von einer geschlossenen Tür, zog Clemens Aufmerksamkeit wieder ins Diesseits. Gerade diese Bekanntheit schien jedoch so eigenartig. Von seinen letzten Eindrücken (die zugegebenermaßen alle nur seiner Vorstellung entsprangen) schienen ihm die Veneta wie ein Schlag von Menschen, die intellektuelle mit exotischen weltlichen Freuden und einer Aura von Geheimnis kombinierten. Das Ergebnis stellt man sich wie einen Blick ins Elysium vor. Dafür wirkte es... überraschend weltlich.


    Vielleicht ist es drinnen ungewöhnlicher, dachte Clemens. Und wenn nicht, scheint drinnen genug los zu sein, um einfach einen entspannten Abend zu haben.


    Auch wenn ihm seine blaue Toga, die er in Ungewissheit über die Förmlichkeit der Runde mit großen Mühen angezogen hatte, ihm jetzt etwas albern vorkam, öffnete der Quintilier behutsam die Tür und verlor sich im See der Menschen.

  • "Leidlich." grinste Tiberius als Antwort auf Aulus Bemerkung zu ihrem vorzüglichen Schwätzgelage neulich. "Sind ja Götter sei Dank noch jung genug, um sowas gelegentlich abzukönnen." Jedenfalls bildete er sich das gerne ein. "Und wo wir gerade von den Göttern sprechen Aulus, da hinten sehe ich auch schon uns Aedituus der Fortuna Lucius Quintilius Clemens. Du kennst ihn von neulich von unserem kleinen Debattenabend. Ich werde ihn als neues Mitglied für unsere wunderbare Factio vorschlagen."


    Er winkte Clemens lächelnd zu ihnen, damit er nicht allein dastand wie bestellt und nicht abgeholt.

    "Salve Lucius. Du hast den Weg gefunden, hervorragend. Hier laufen über all Wein und Knabberzeug rum. Bedien dich." begrüßte Tiberius den Kandidaten und biss selbst in eine Honigdattel.

    "Ich würde dich gerne heute auf der Versammlung offiziell in die Factio enführen. Dazu bräuchten wir noch den Vicarius. Aber unser Freund der iulisch-divitische Senator wurde schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

    Du weißt nicht zufällig wo er steckt, Aulus? Ohne regelrechten Dominus ist die Factio ja schon seit einiger Zeit. Ein ganzer Haufen Blauer hier heute Abend, aber keine Anführer. Die reinste Anarchie. Es wird wirklich Zeit, mal einen neuen zu wählen, wenn ihr mich fragt."

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  • "Quintilius Clemens - hervorragend, dass er Sodalis werden möchte.", sagte ich.:

    " Und ein Aeditus der Fortuna - besser kann es für den Wagenrennsport nicht sein, als wenn die Göttliche selbst die Hand über uns hält!"

    Ich schaute mich um, ob Iulius Dives, der mich damals aufgenommen hatte, irgendwo zu erblicken war, aber das Getümmel war zu groß, um einen einzelnen Mann herauszupicken.

    Auch ich grüßte den Quintilius, der eine blaue Toga trug. ( Ich machte eine Anmerkung an mich, dass ich mir eine solche auch anschaffen würde. Bisher besaß ich nur blaue Tunikas.)


    "Ich würde dich gerne heute auf der Versammlung offiziell in die Factio enführen. Dazu bräuchten wir noch den Vicarius. Aber unser Freund der iulisch-divitische Senator wurde schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

    Du weißt nicht zufällig wo er steckt, Aulus? Ohne regelrechten Dominus ist die Factio ja schon seit einiger Zeit. Ein ganzer Haufen Blauer hier heute Abend, aber keine Anführer. Die reinste Anarchie. Es wird wirklich Zeit, mal einen neuen zu wählen, wenn ihr mich fragt."

    Ich schüttelte den Kopf, leider wusste ich auch nichts über den Verbleib von Dives. Als Tiberius Flaccus bemerkte, dass es Zeit wurde, einen neuen Dominus zu wählen, sagte ich:

    " Sprich es doch an - ich werde dich dann als Kandidaten vorschlagen! Wir brauchen umbedingt wieder einen Vorsitzenden."

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