Die Kaiserin und die Stadt Mogontiacum

  • Zwei Tage nach dem Bankett war es wieder soweit. Die Stadt Mogontiacum sollte die Kaiserin aus größter Nähe sehen dürfen, soweit die Praetorianer sie vorlassen würden. Der Winter war auch an jenem Tage spürbar und die Kälte klirrend, doch wenigstens zeigte sich die Sonne. Schon früh wurde alles für die Stadtbesichtung bereit gemacht. Nicht nur die Praetorianer, sondern auch die Dienerschaft hatte sich die Wegstrecke genau angeschaut. Es wurde dafür gesorgt, dass kein Schnee und kein Eis auf dem Weg der Augusta lag, weder auf der kurzen Strecke zwischen der Regia und der Sänfte, noch sonst an den Stellen, wo die kaiserlichen Füße den Boden berühren würden oder könnten.


    Zuerst strömte eine Schar von Dienern heraus. Auch Artoria Medeia kam auf den Platz vor die Regia und wartete, dass die Sänfte der Augusta vor den Treppen abgestellt wurde. Sie sah sich suchend nach den Praetorianern um, die sie natürlich auch gleich ausmachen konnte. In ihrer Hand hielt sie wieder ihr Wachstäfelchen, damit sie auf keinen Fall etwas an jenem Tag vergass. Sie sah noch mal auf die Tafel, die sie eigentlich schon in und auswendig kannte. Suchend sah sie sich nach Ioanna und auch nach Amatia um, ob Beide ebenfalls anwesend waren.


    Zuerst sollte es an jenem Tag zu den Tempelanlagen der Stadt gehen. Doch mussten sich erst mal alle vor der Regia sammeln und auch die Stadtführer herbei kommen, ehe die Augusta heraustrat.

  • Einen einfachen Bürger der Kaiserin zur Seite zu stellen gehörte sich nicht, auch nicht bei einer Stadtführung. Also war es die Aufgabe des Duumvirs diese durchzuführen. Er erschien vor der Regia und sah sich nach den Verantwortlichen für dieses Spaktakel um. Als jemand auf ihn zukam, verneigte er sich leicht und sagte: "Salve, mein Name ist Valentin Duccius Germanicus, Duumvir der Stadt Mogontiacum. Ich leite heute die Stadtführung, in Begleitung meines ersten Magistratus Tiberius Germanicus Parcus, der ebenfalls jeden Augenblick erscheinen müsste. Wo finde ich die Verantwortlichen, um mich gegebenenfalls über letzte Dinge zu beraten?"

  • Ein junger Diener nickte höflich. "Da wendest Du Dich am Besten an die Praeposita Sacri Cubiculi, Artoria Medeia!" Er sah sich suchend um. "Ah, da ist sie ja! Folgt mir doch bitte!" Der junge Mann dirigierte den Duumvir und seinen ersten Magistratus durch die Praetorianer durch und auf Artoria Medeia zu, die sich die Sänfte noch einmal von Nahem ansah und zufrieden nickte.


    Gerade in dem Moment als der Diener auf sie zutrat, drehte sie sich um. Der Diener raunte ihr etwas zu und Medeia sah zu Germanicus. Medeia lächelte erfreut und ging auf den Duumvir zu. "Duccius Germanicus, schön Dich wieder zu sehen. Wie geht es Dir?"

  • "Artoria Medeia," erwiederte er die Begrüßung lächelnd. "Es ist auch schön Dich wiederzusehen und eine Ehre. Danke, ich kann nicht klagen. Der Winter ist wieder etwas milder geworden und die Stimmung der Stadt, durch den Besuch der Augusta mehr als gut. Eine sehr positive Sache nach den Unbillen des letzten Sommers. Und wie geht es Dir? Du bist für die Planung und Durchführung zuständig habe ich gehört?"

  • Missmutig überblickt Sev die in der Kälte wartenden Menschen. Seine Prätorianer haben bereits ihre Positionen vor, hinter und neben der Sänfte eingenommen. Weitere Einsatztrupps sind bereits auf dem Weg in die Stadt, um sich an einigen kritischen Punkten gezielt zu platzieren. Auch unter dem Publikum der einfachen Leute befinden sich mittlerweile unerkannt zivil gekleidete Prätorianer, welche die Stimmung der Bevölkerung beobachten werden.


    Trotz warmer Kleidung unter seiner ihm allmählich lästig werdenden Paraderüstung hat Sev das Gefühl, hier in Germania ständig frieren zu müssen. Er bemerkt Medeias suchenden Blick und nickt ihr kurz bestätigend zu. Die Leibwache ist bereit.

  • Nachdem alle bereits auf sie warteten, erschien nun auch die Kaiserin. Einen warmen Umhang um Körper und Haupt, lächelt sie einem Prätorianer zu, der sich offensichtlich ebensowenig wie sie selbst an die Kälte gewöhnt hatte.

  • Medeia erwiderte kurz das Nicken zu Severus und wandte sich wieder an Germanicus. "Das freut mich für Dich und die Menschen hier. Der Krieg hat das Land hier wirklich genug gequält." Sie sah ihn ernst an und zog sich bei den Worten den Umhang fester um die Schultern. "Sehr viel Arbeit, eine anstrengende Reise, aber sonst geht es mir gut." Sie lächelte leicht und musste in dem Moment jedoch niesen. Entschuldigend zuckte sie mit der Schulter.


    Auf seine letzte Frage hin antwortete sie: "Ja, ich bin für das Wohl der Kaiserin verantwortlich und somit auch für die Planung. Wirst Du uns durch die Stadt führen? Und werden noch mehr Würdenträger eintreffen?"


    In dem Moment traf jedoch die Kaiserin ein. Ein Diener machte Medeia darauf aufmerksam und sie drehte sich um, um sich vor der Augusta zu verneigen. Zwei Diener öffneten die Vorhänge der Sänfte, damit die Kaiserin jederzeit in die Sänfte steigen konnte.


    "Guten Morgen, verehrte Augusta!" begrüßte Medeia die Kaiserin. Sie trat etwas zur Seite, damit auch Germanicus die Kaiserin begrüßen und seines Amtes walten konnte.

  • Wie es sich für solche Anlässe gehörte, war die Kaiserin nicht alleine mit ihrem Stab und der Leibwache, sondern eine grosse Menge an Offizieren der verschiedenen Einheiten, Kommandanten, Politiker und auch der eine oder andere normale Bürger versuchten in ihrem Schlepptau mit dabei zu sein.


    Ich hatte die Ehre, als Kommandant der Classis dabei zu sein. Trotzdem wusste ich, dass es nicht gut wäre, mich in den Vordergrund zu drängen und hielt mich daher immer in 3. oder 4. Reihe auf.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Auch Macer hielt sich bei diesem Anlass im Hintergrund, um die Präsenation ganz der Stadt Mogontiacum zu überlassen. Als Statthalter stand er bei genug Ankässen weit vorne, da war er hier auch mal mit der zweiten oder dritten Reihe zufrieden. Dort traf er den Praefecten der Classis und grüßte ihn kurz. "Salve Florus. Auch mal angenehm, sich im Gefolge der Augusta durch die Stadt führen zu lassen, nicht wahr?"

  • Überrascht bemerkt Sev das Lächeln der Augusta und kann sich gerade noch davon zurückhalten, ihr schelmisch zuzuzwinkern. So lächelt er lediglich schicksalsergeben zurück und macht sich mit neuem Elan daran, seine Aufgaben vorbildlich zu erfüllen und die Männer auf den bevorstehenden Aufbruch vorzubereiten. Seine schlechte Laune hat er über dieses wunderbare Lächeln vorerst vergessen. Viel gibt es momentan allerdings nicht für ihn zu tun. Die Prätorianer schließen ihre Reihen wieder und warten nun geduldig darauf, dass die Träger der Sänfte ihre Arbeit beginnen.

  • Gut gelaunt, es musste das sonnige Wetter sein, das sie trotz der Eiseskälte mit Leben füllte, begrüßte die Kaiserin ihre Untergebenen.
    "Einen guten Morgen wünsche ich auch euch."
    Dann blickt sie erwartungsvoll zum danebenstehenden Duumvir.

  • Auf Medeias Frage hin antwortete er: "Ja, es werden noch einige erwartet und ich sehe schon, der Kommandant der Classis und der Legat sind auch schon angekommen. Die Magistri werden noch erwartet und ein paar Andere, aber auch jene sollten jeden Moment erscheinen." Als dann die Augusta mit einem Gute Laune Gesicht erschien, verbeugte er sich vor ihr. "Ich grüße Dich ehrenwerte Augusta und wünsche Dir einen guten Morgen. Als Duumvir der Stadt Mogontiacum ist es mir eine Ehre und Freude Dich heute durch diese schöne Stadt führen zu dürfen. Solltest Du irgendwelche Fragen haben, stehe ich zu deren Beantwortung jederzeit zur Verfügung."

  • Venusia kam nun auch zum Ort des Geschehen und sah schon eine ganze Reihe von Leuten versammelt. Sie blieb etwas entfernt stehen und beobachtete das Treiben.

  • Die Dienerschaft stand in der Nähe der Sänfte und wartete auf den Start der Führung. Die neue Sklavin Ioanna hatte Amatia immer neben ihrer Seite. Die Kleine brauchte jetzt zu Beginn jemanden, der noch auf sie aufpasst, damit sie sich langsam eingewöhnt und sie versuchte es ihr so angenehm wie möglich zu machen und tratschte ein wenig belangloses Zeug. "Glaub mir, nicht immer wo die Kaiserin auftaucht, ist so ein Wirbel wie hier in Germanien, wo die ganze Stadt neugierig auf sie ist.
    Hach, ich bin schon neugierig was wir zu sehen bekommen. Bisher kam mir die Stadt schon eher fad vor."

  • Ioanna konnte sich noch immer nicht wirklich an diesen ganzen Trubel gewöhnen und sah sich immer wieder neugierig um, achtete aber peinlichst darauf immer bei Amatia zu sein. Es war ja nicht aus zu denken wenn sie diese verlor.
    Es waren sehr viele Menschen da und alle warteten nur darauf, dass die Fürhung los gehen würde auf die sie, wenn sie ehrlich war sehr gespannt war.
    "Nicht immer? Ich dachte man würde sie überall so begrüßen" sagte sie leise neben ihr.
    Sie konnet es sich gar nicht anders vorstellen und dachte sich, dass sie doch überall so empfangeen werden müsste und nicht nur hier.
    "Ich kann mir hier unter der Stadt nichts vorstellen. Ich war ja noch nie so richtig woanders oder konnte mir Städte anschauen."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Auch Macer hielt sich bei diesem Anlass im Hintergrund, um die Präsenation ganz der Stadt Mogontiacum zu überlassen. Als Statthalter stand er bei genug Ankässen weit vorne, da war er hier auch mal mit der zweiten oder dritten Reihe zufrieden. Dort traf er den Praefecten der Classis und grüßte ihn kurz. "Salve Florus. Auch mal angenehm, sich im Gefolge der Augusta durch die Stadt führen zu lassen, nicht wahr?"


    Auch ich war eingeladen, am Gefolge teilzunehmen und kam auf den Platz vor der Regia.
    Ich suchte nach bekannten Gesichtern und fand sie auch..... Florus und Macer.... ich ging auf die Beiden zu...


    "Salve, Legatus Augusti, salve Praefectus! Ein schöner Tag für einen Rundgang, nicht wahr?!"

  • Zitat

    Original von Ioanna
    "Nicht immer? Ich dachte man würde sie überall so begrüßen" sagte sie leise neben ihr.
    Sie konnet es sich gar nicht anders vorstellen und dachte sich, dass sie doch überall so empfangeen werden müsste und nicht nur hier.
    "Ich kann mir hier unter der Stadt nichts vorstellen. Ich war ja noch nie so richtig woanders oder konnte mir Städte anschauen."


    "Ja, schon, sie wird überall begrüßt. Aber in Rom schauen die Leute, treten zur Seite und das wars dann auch schon. Hier ist ja wirklich die ganze Stadt auf den Beinen, und wahrscheinlich sogar mehr."
    Sie beugt sich näher zu Ioanna. "Irgendwie schon lustig. Die Leute streiten sich hier um den Platz um was zu sehen, das wir gar nicht mehr sehn wollen." Sie kichert leise und winkt den letzten Satz dann aber gleich wieder als nicht ernstzunehmend ab. "Nein, keine Sorge, die Kaiserin ist eh ganz nett. "


    Sie schaute sich um und deutete auf Macer."Schau, sogar der LAPP ist wieder dabei. Wieviel Zeit der schon wegen unserem Besuch verbraucht hat. Ist aber ein netter Mann, gell? An die Herkules-gleichen Beschreibungen kommt er zwar nicht ganz ran, aber das war zu erwarten."
    "Warst du bisher wirklich nur in Tarraco und jetzt hier und sonst keiner Stadt? Na warte, Rom wird dich dann richtig umhauen". :)

  • Verstohlen sah er sich um und sah seine Cousine, die wie er einen Kompromiß zwischen germanischer und römischer Kleidung gefunden hatte, weshalb er ja auch in Hosen rumlief. Er nickte ihr kurz verstohlen zu und wandte dann seine volle Aufmerksamkeit der Augusta zu. Wobei sein Blick kurz eine hübsche Frau unter den Dienerinnen streifte, die irgendwie anders war als die anderen. Er sah die Augusta wieder freundlich an. "Es sieht so aus, als wären mittlerweile alle anwesend. Wenn es Dir dann genehm ist, können wir jederzeit mit der Stadtführung beginnen."

  • "So sei es," nickte er und sah kurz zu den anderen Verantwortlichen. Dann nickte er auch jenen zu und wartete, bis alle bereit waren. "Darf ich fragen, ehrwürdige Augusta, was Du bereits über die Stadt Mogontiacum weisst?" Er sah wieder höflich zu ihrer Sänfte, in der sie mittlerweile Platz gefunden hatte.

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