Templum Iunonis Februatae

  • Das Voropfer war nun beendet. Mittlerweile hatte ich mich auch wieder erhoben und wandte mich nach rechts. Ob die Göttin unser Opfer annehmen würde, war noch abzuwarten. Dies würde sich in dem zeigen, was nun folgte.
    Die Priesterin wartete bereits auf uns. Gemeinsam folgten wir ihr. Dabei fiel mir auf, wohin mein Zukünftiger starrte. Natürlich war ich mir der Ernsthaftigkeit der Situation bewußt. Mein Gesicht blieb ausdruckslos, doch innerlich grinste ich. Ich dachte mir, wenn ich es bemerkt hatte, wohin Corvinus starrte, dann konnten das auch andere tun. Deshalb versetzte ich ihm mit meinem Ellenbogen einen leichten Stoß in die Seite. Allerdings war der Allerwertete der rundlichen Priesterin auch zu einladend!
    Draußen wartete bereits das geschmückte Opferlamm. Ich kam neben Marcus zum stehen und verfolgte den weiteren Fortgang des Opfers. Marcus weihte das Lamm, indem er es mit der Salzlake benässte. Dann sprach er noch ein Gebet. Er bat noch einmal die Göttin, mich in Zukunft unter ihren Schutz zu stellen. Erst vermisste ich die Fürbitte für unsere bevorstehende Ehe. Doch nach einer kleinen Pause fügte er sie noch an. Nun war es an mir, noch einige Worte zu sprechen.
    "Oh erhabene Iuno, große Göttin, Herrscherin des Himmels, nimm unser demütiges Opfer an und schenke uns deine Gunst. Verleihe uns die Stärke, alle Höhen und Tiefen unseres Lebens zu meistern und spende uns deinen Segen für unsere Verbindung. Bitte schenke uns Fruchtbarkeit. Wir bitten dich nimm unser Geschenk als Zeichen unserer niemals versiegenden Dankbarkeit an."Nun strich Marcus mit dem Opferesser über den Rücken des Tieres. Damit war das Tier bereit, geopfert zu werden. Die Priesterin stellte die obligatorische Frage, die wir beide, mittlerweile Hand in Hand nacheinander beantworteten. "Age!"
    Nun ging alles sehr schnell. Es beunruhigte mich etwas, wie wenig Blut das Tier verlor. Inständig hoffte ich, Iuno würde das Opfer trotzdem annehmen. Die Priesterin indes hatte alle Hände voll zu tun, als sie sich an dem Lamm zu schaffen machte. Wieder war ihr enormer Podex zu sehen, den sie nun in die Höhe streckte. Diesmal wichen Marcus´ Augen diesem Anblick aus. Auch ich ersparte ihn mir.

  • Es war immer wieder putzig, wenn Brautleute den Segen einholen wollten für ihre kommende Ehe. Selbstverständlich kümmerte sich Iuno dabei nicht darum, wie sehr die Ehe von den beiden gewollt war, dafür war sie nicht zuständig. Sie war die Göttin der Ehe und damit verbunden des häuslichen Friedens. Wehe den Sterblichen, die sich mit ihr nicht gut stellten!


    Aber dieses Opfer fand Wohlgefallen vor der höchsten aller Göttinnen. Es war angenommen.

  • Als die Priesterin die litatio verkündete, riss ich meinen Blick los und lächelte, teils erleichtert, teils aufgesetzt. Natürlcih war es gut, wenn Iuno ein getätigtes Opfer annahm, und ebenso natürlich war es gut, wenn es das Opfer vor einer Heirat war. Allerdings bedeutete dies, dass keinerlei Zeit mehr aufgeschoben werden würde, und das wiederum bedeutete, dass alles nach Plan verlaufen und unverzüglich seinen Gang gehen würde: In nicht einmal einer Woche würden Celerina und ich vor der Nordwind stehen und den Bund eingehen.


    Die Priesterin erhielt aus Klientenhand eine überaus angemessene Entlohnung für ihre Hilfe bei der Opferzeremonie, wir dankten ihr noch einmal persönlich und verließen hernach den Tempel. Was Celerina dachte, als ich sie die marmornen Stufen hinabgeleitete, wusste ich nicht. Ich half ihr in ihre Sänfte und blickte dem flavischen Gefährt noch einen Moment nach, ehe ich selbst mich ebenfalls auf den Heimweg machte.

  • ....vorerst allerdings erst nur dem Opfer-altar der Iuno Februata. Und genau genommen war es auch noch nicht mal meine Idee gewesen, sondern mein Galbinus, der mir ja unbedingt diese dämliche Iuno-Statuette schenken musste, damit wir sie gemeinsam opfern. Das einzig Gute am heutigen Tag war wohl, dass ich dieses hässliche wie vollkommen nutzlose Dinge danach nie wieder sehen müsste! Aber seis drum. Ich hatte mich für den heutigen Tag hübsch in Schale geworfen, genauer: in einen wahrhaften Traum aus tiefblauer Seide. Schließlich opferte ich ja nicht jeden Tag! (Genau genommen hatte ich zuletzt wohl notgedrungen Neptun vor meiner Überfahrt aus Alexandria etwas geopfert, weil eine meiner alten Freundinnen da etwas abergläubisch war und ich sie nicht anders beruhigen konnte.)


    Wenige Tage vor dem Festtag der Iuno Februata, an dem dieser Tempel (wie praktisch jeder Tempel an einem Festtag seiner Gottheit) wohl wieder völlig überlaufen sein würde, hatte ich mich also mit meinem Verlobten hier eingefunden. Ich trug diese komische Messing-Iuno, die genauso unecht golden glänzte wie Iuno hier persönlich auftauchen würde und unser Opfer annahm oder auch nicht annahm. Vielleicht schaute sie zu, ja. Mit etwas Glück (war sowas Glück?) sah sie uns. Aber aktiv in das Theaterstück "Menschheit" griff sie bestimmt nicht ein. Niemals! "Na, ich hoffe, du hast gut geschlafen, Marcus?", grinste ich ihn, der für die restlichen Opfergaben hoffentlich noch gesorgt hatte (ich hatte ja diesen Messing-Ramsch), gewinnend an. "Du bist doch mit meiner Wahl des Tempel zufrieden, oder? Ich hörte, dass Iuno Februata auch zuständig ist für die Liebesleidenschaft" Ich nährte mich meinem Verloten bis auf einen Digitus. "und erotische Liebe.", hauchte ich dann sinnlich in seine Richtung, bevor ich kurz kichern musste. Ich hielt mir die Hand vor den Mund und brachte wieder etwas Abstand zwischen uns. Ob Marcus wohl daran glaubte, dass er mich plötzlich unsterblich liebte, nachdem wir dieses Schauspiel hier hinter uns gebracht hatten? Ich war ehrlich etwas gespannt....

  • In der Tat hatte Dives mit vielem gerechnet, nicht jedoch damit, dass sich die Sergia für ein Opfer zu Ehren der Iuno Februata entscheiden würde. Hatte sie noch immer nicht verstanden, dass er sie weder jetzt noch irgendwann in der Zukunft je so lieben könnte, wie er Faustus zugeneigt war? Hörte sie ihm denn gar nicht zu? Oder gab es hier vielleicht doch noch eine andere, alternative Interpretationsmöglichkeit für die Wahl gerade dieser Göttin?


    In seinem weißen Gewand und selbstredend auch mit den übrigen Opfergaben - Weihrauch, einige weiße Lilien und ein paar leuchtend rote Winteräpfel wurden von zwei Sklaven getragen - blickte der Iulier seine Verlobte nur wenig erfreut stumm an bei ihrer Frage, ob er gut geschlafen hätte. Was ihre Frage sollte, offenbarte sich direkt danach.
    "Ich war überrascht, ja. Doch mittlerweile kann ich deinem Gedankengang hier sehr wohl folgen und halte es ebenfalls für eine gute Idee.", antwortete Dives überzeugt und ohne vor der sich annährenden Sergia zurückzuweichen. Sein Verständnis hier war nämlich das folgende: Einst nur von einer Lilie berührt empfing Iuno Februata bekanntlich unbefleckt den Gott Mars. Und zwar war es nun zweifelhaft, inwieweit auch Menschen nach entsprechender Bitte an die Götter auf diese Weise schwanger werden konnten, doch den Symbolcharakter dahinter meinte der Iulier damit erkannt zu haben: Auch ihm war durchaus daran gelegen, dass eine Schwangerschaft seiner Verlobten kein Übermaß irgendeines Einsatzes von ihm verlangen würde - solange er am Ende kein Kuckuckskind eines Freundes oder Nachbarn oder ähnliches aufzog!


    Am Eingang ins Tempelinnere bedeckte Dives seinen Kopf mit einer Falte seiner Toga und vollzog die symbolische Reinigung am dafür vorgesehenen Wasserbecken:
    "Möge dieses Wasser alle Unreinheit von unseren Körpern waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So ist es."


    Hernach betrat der Iulier als erster von beiden das Innere des Heiligtums, bevor ihnen kurz darauf auch die Sklaven mit den Opfergaben folgten. Er schritt andächtig zum Altar, dorthin, wo das Opferfeuer brannte. Dort prüfte Dives noch einmal den korrekten Sitz seiner Kopfbedeckung, bevor er sich den Weihrauch reichen ließ und anschließend erwartungsvoll zu seiner Verlobten blickte. Ein gemeinsames Opfer auszuführen hieß schließlich genau das: Beide hatten hier einen Part zu übernehmen. Und diesen Teil hier, die Anrufung von Ianus zur Herstellung einer Verbindung zu den Göttern allgemein und Iuno Februata speziell, überließ er gerne der Sergia, bevor zu Iuno dann sicherlich beide wieder etwas zu sagen hätten...

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Eine gute Idee?? Überrascht zog ich beide Augenbrauen nach oben, bevor ich mir ein gewinnendes Lächeln nicht verkneifen konnte. Das hörte sich ja fast so an, als hätte ich hier kampflos schon halb den Sieg errungen; als wäre mein Marcus endlich wieder klar im Kopf! Aber mal ehrlich: Bei meinem Aussehen, wen wunderte das schon? Eine bessere Partie als mich konnte mann eben kaum finden - das war ganz schwierig unter den Frauen und praktisch unmöglich unter irgendwelchen Männern. Pardon: Galbini!


    Im Anschluss an diesen kleinen Wortwechsel ging es nun also zum Tempeleingang und dem dort befindlichen Wasserbecken. "So ist es.", bestätigte ich die Worte meines Verlobten mit einem leicht unbekümmerten Unterton. Denn es war ehrlich schon eine lustige Vorstellung, dass ein paar Tröpfchen Wasser mich in irgendeiner Weise reinigen sollten, wenn selbst ein Starkregen keine meiner Missetaten auch nur im Ansatz wegwaschen konnte! Es war also.. überflüssig, diese gesamte symbolische Reinigung. Aber ich wollte mich ja nicht beschweren (oder gar vorschlagen, dass man die Leute lieber vorher gleich ganz in die Thermen schicken sollte, weil man davon im Ergebnis mehr hätte!). Nein, stattdessen folgte ich Marcus kommentarlos treu ins Tempelinnere.
    Dort, vor dem Opferaltar, sollte ich dann also unser gemeinsames Opfer einleiten. Ich traf kurz, denn ein bisschen Ahnung vom richtigen Opfern hatte ich ja schon, die letzten Vorbereitungen für eine angemessenes Gebet. Danach gings los: "Großer Ianus, Gott des Anfangs und des Endes, des Eingangs und des Ausgangs, Gott der Türen und der Tore! Mein Name ist Sergia Fausta und ich stehe hier mit meinem Verlobten Marcus Iulius Dives und bitte dich, nimm unseren duftenden Weihrauch und lass uns damit ein gutes Gebet sprechen! Nimm diesen Weihrauch und öffne uns das himmlische Tor, hinter welchem auch die große Iuno Februata thront!" Das musste an Theatralik reichen. Ich wandte mich nach rechts ab zu Marcus und ließ mir einen Teil des Weihrauchs geben, um ihn anschließend zu opfern. Den anderen Teil ließ ich Marcus, damit der auch ein bisschen zum Opfern hatte.


    Langsam aber sicher begann sich der Raum mit diesem göttlichen Dunst zu füllen. "Ich denke, du kannst wieder.", ließ ich meinen Verlobten daher wissen, damit er anschließend fortfuhr.

  • Sim-Off:

    Was lange währt, wird endlich gut? - Sorry fürs viel zu lange Warten!


    Ein wenig überrascht davon, dass die Sergia trotz ihrer bekanntlichen Abneigung gegen allzu großen Götterglauben hier dennoch so routiniert zu handeln schien, nahm der Iulier anschließend also den restlichen Weihrauch, um auch diesen in der Folge zu 'veropfern'. Dann wandte auch er sich, um dieses Voropfer abzuschließen, um zur rechten Seite, wo er zunächst einen längeren Augenblick lang verharrte, um nachfolgend die hoffentlich richtigen Worte für das nun anstehende Opfer zu finden.
    "Hmm." Mit diesem ganz leicht in die Länge gezogenen beinahe brummenden Geräusch löste sich Dives nach den zum Weitermachen auffordernden Worten seiner Verlobten aus seiner temporären Starre. Mit einer heranwinkenden Geste bat er sodann die beiden Sklaven mit den unblutigen Opfergaben zu sich.


    "Mater Iuno Februata! Göttin der Leidenschaft, Schutzgöttin und Gebieterin der glühenden erotischen Liebe! Wir, Marcus Iulius Dives, Sohn des Caius Iulius Constantius, und Sergia Fausta, Tochter des Caius Sergius Curio, möchten dir mit diesen Opfergaben unsere tiefe Ergebenheit ausdrücken! Danken wollen wir dir dafür, dass du unsere Wege einst in Ostia kreuztest, sodass wir hier und heute nun als verlobtes Paar vor dir stehen! Wir danken dir mit diesen weißen Lilien, die daran erinnern sollen, wie du einst nur durch die Berührung einer Lilie deinen Sohn Mars unbefleckt empfingst! - Wir danken dir mit diesem feurigen Wein, der gerühmt wird für sein hispanisches Temperament! - Wir danken dir mit diesen roten Winteräpfeln aus meiner eigenen Zucht bei Bovillae!"


    So sprach der Iulier mit nach oben zeigenden Handflächen, auf welche er sich von den Sklaven immer wieder die entsprechenden Opfergaben legen ließ. Dann streckte er nacheinander die einzelnen Gaben der Gottheit entgegen, bevor er sie ihr gemäß römischer Riten und Traditionen opfernd darbrachte. Doch das Gebet, das nur bis hierher bereits auch nicht ganz so wahre Aussagen beinhaltete, war noch nicht beendet damit. Er schielte erwartungsvoll zur Sergia.


    "Und wir danken dir auch mit dieser glänzenden Statuette deiner selbst, erworben am Tag unserer Verlobung! Und gleichsam möchten wir dich mit dieser Gabe nun auch darum bitten, dass du unserer gemeinsamen Ehe deinen wärmenden Segen und dein Wohlwollen schenkst, auf dass wir beide, meine Verlobte und ich, uns bald schon nach unserer Hochzeit über Nachwuchs freuen dürfen!"


    Dives überließ es der Sergia, die Statuette an Iuno zu übergeben, bevor er sich nach rechts vom Kultbild abwandte und das Opfer damit abschloss. Mit dem Gefühl, dass die Göttin dieses Opfer wohl angenommen hatte, fragte sich der Iulier einen kurzen Moment lang, ob sie wohl die Botschaft der Lilien mit der unbefleckten Empfängnis verstanden hatte. Hernach verließ er gemeinsam mit seiner Verlobten vergleichsweise zufrieden den Tempel...




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  • Tja, nur weil ich nicht viel von diesem übermäßigen Gottvertrauen hielt, bedeutete das ja nicht, dass ich nicht wusste, wie man sich auch auf diesem Gebiet einigermaßen gesellschaftskonform bewegte! Schließlich war ich wohlerzogen - auch in religiösen Dingen, was ja auch gut so war, weil ich nicht nur heute, sondern hoffentlich auch noch öfter an der Seite von Marcus in und vor allem dann vor irgendeinem Tempel eine gute Figur machen musste. Senatoren hatten da ja Pflichten, wenn sie irgendwelche Ämter ausfüllten!


    Anschließend also erzählte Marcus seine paar Verse, an deren Ende ich dann endlich auch diese dämliche (nicht: damenhafte) Statuette loswurde. Nur goldig glänzendes Messing war sowieso nicht mein Stil und passte auch einfach nicht zu mir, sodass ich wirklich erleichtert war, dass ich dieses Ding hierlassen konnte. (Zum Vergleich: Bei einer hässlichen Vase hätte ich meine Leibsklavin Callisto wahrscheinlich damit beauftragt, dass sie "aus Versehen" ganz unglücklich gegen das Ding lief, es umstieß oder es sonst irgendwie "versehentlich" zerdepperte.) "Bitte.... also.. danke.", nuschelte ich ein bisschen, während ich das Messingteil auf dem Altar abstellte. Mit einem erleichterten Lächeln wandte ich mich rechts herum wieder zu meinem Marcus.


    Dann war es an der Zeit wieder zu gehen. "Meinst du, sie hat unser Opfer angenommen?", versicherte ich mich auf dem Weg nach draußen bei ihm, dass er auch ja an den Erfolg unseres Opfers glaubte! Und während ich mich von meinem Verlobten nach Hause geleiten ließ, fragte ich mich, was das wohl mit den Namen auf sich hatte: Erst die drei Männer Marcus Iulius Dives, Marcus Decimus Aquila und Marcus Helvetius Commodus - und nun auch noch Caius Iulius C-onstantius und Caius Sergius C-urio. Das konnte doch langsam alles kein Zufall mehr sein, oder? Aber wenn es auch nicht göttlich gesteuert war (und das schien mir sicher!), wessen Hände waren hier dann im Spiel..?

  • Aviana war zwar nicht gekleidet wie eine Matrone den eine Stola trugen nur verheiratet Frauen. Aber dem Anlas entsprechend trug sie eine schlichte weiße Tunika und hatte die Harre offen aber unter einer ebenfalls weißen Pella versteckt. Auch wenn sie sich sonst nicht all zu freizügig kleidete, war dass schon ehr die Ausnahme. Aber sie war wie alle Kinder ihres Vaters an den Kult und seine Handlungen und gewohnt. Auch wenn Sie solch ein großes Opfer noch nicht vollzogen hatte, war Sie dennoch zuversichtlich, den auch das war wichtig für ein Opfer. Wenn man nervös war machte man Fehler und das mochten die Götter nicht. Also versuchte Sie so viel Zuversicht auszustrahlen wie möglich. Barfuß war Sie und Teile der Familie und einige andere zum Tempel gekommen. Es waren für ihre Begriffe zu viele Menschen aber ihr Vater hatte das alles organisiert und auch die hostiam probare die Prüfung des Tiers vorgenommen. Ein weises Mutterschaf war auf dem Markt gekauft worden und Sklaven des Hausstandes hatten das Fell gewaschen und gekämmt. Die Hufe waren ausgekratzt geschnitten und die kleinen Hörner vergoldet worden.


    Am Tempel angekommen war natürlich die Reinigung nicht zu umgehen denn Reinheit war wichtig bei einem Opfer. Aviana wusch sich Hände und Füße an einem der Becken die es zu diesem Zweck am Tempel gab. „Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körpern waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So sei es. “ Sprach sie leise als sie sich das Wasser auf Hände und Füße goss und sich mit den Händen abrieb.


    Ob die Augusta schon da war konnte sie noch nicht sehen. Sie hatte zugesagt zu kommen. Ob sie mit Mann und Mau.... nein Caesa kam wusste Aviana aber nicht.

  • Natürlich war der Iuliusch Senator heute hier dabei den er selbst hatte seiner Tochter die Richtung gewiesen. Sie konnte es sich zwar leisten ihr Leben mit Nichtstun zu begehen aber das war nicht die Art der Iulia. Und dem Kult der Göttin zu dienen dem auch die Augusta diente konnte nicht schaden auch wenn seine Tochter keine verheiratete Frau war.


    So hatte er die Absprache mit der Tempeldienerin getroffen und hatte auch das Tier gekauft. Auch wenn seine Tochter das sicher hätte allein tun können. Es war aber das erste mal dass Sie in der Öffentlichkeit und an einem wichtigen Feiertag opferte da sollte nichts schiefe gehen.
    Natürlich trug er wie immer wenn er öffentlich opferte eine weiße Tunika und eine Toga auch wenn er heute nicht der Opferherr war. Seinen neuen persönlichen Assistenten hatte er ebenfalls verpflichtet heute hier beim Opfer zu helfen. Nicht weil er prüfen wollte in wie weit der dazu bereit war sondern damit der sich mal in der Öffentlichkeit präsentierten konnte. Denn wie ihm seine Tochter zugesagt hatte würde die Augusta heute hier an diesem Tempel zumindest dem Kult der Iuno beiwohnen. Und da war es gut wenn der junge Furius mal auf der Bildfläche erschien.


    Nachdem Lucius nun Barfuß am Tempel der Iuno Februata nur knapp hinter seiner Tochter angekommen war reinigte auch er sich an einem der bekenn vor dem Tempel.

  • Drusilla war schon geschult in den Pflichten aber sowas hier hatte sie auch noch nicht gemacht. Sie opferte höchstens mal Zuhause. Heute aber stand sie in der Öffentlichkeit und einer der Hauptgrund warum sie sich hatte überzeugenlassen Aviana zu helfen war das wahrscheinlich die Augusta auch kommen wurde da dies hier ihr Kult war. Und da konnte sich an Ende ein Gespräch ergeben und das war schon sehr verlockend. Sie trug auch weiß wie alle anderen und war Barfuß. Ihre Haar war offen und das fühlte sich mal richtig gut an. Immer waren sie eingedreht und aufgesteckt da war das wirklich mal eine Befreiung. Sie trug natürlich einen Schleier der heute mal nicht aus durchsichtigem Stoffbestand sonder wirklich auch mal was verdeckte. An dem Becken an dem auch Aviana stand, reinigte auch sie sich Hände und Füße. Was hatte diese grade gesagt? Das klang gut also sprach sie ihr nach. „Möge dieses Wasser alle Unreinheit von meinem Körpern waschen wie das Verwandeln von Blei in Gold. Reinige den Verstand. Reinige das Fleisch. Reinige den Geist. So sei es.“

  • Gnaeus der sonst seine religiösen Pflichten eher rudimentär war nahm. War von dem Mann seiner Cousine und jetzigem Arbeitgeber überredet worden sich heute hier in das Opfer einbinden zu lassen. Erstens war es ein Gebot der Höflichkeit bei solchen Dingen nicht abzulehnen. Zweitens so konnte man sich so mal in der Öffentlichkeit präsentieren.


    Er war also mit den Iulii in der kleinen Prozession wenn man es so nennen wollte zum Tempel gekommen. Er trug eine weiße Tunika eine Toga trug er heute nicht er würde als Cultrarius beim Opfer helfen da war eine Toga nicht das richtige Kleidungsstück. Aber natürlich war auch für ihn wie für alle anderen rituelle Reinheit heute wichtig und so reinigte auch er sich vor dem Tempel an einem der Becken.

  • Manius Minor hatte den Beschluss gefasst, zukünftig die Götter intensiver zu ehren, weshalb er bereits den nächsten sich bietenden Feiertag nutzte, um seine neue Pietas den Unsterblichen zu präsentieren. An der Seite seines Vetters Scato hatte er sich zum Tempel der Iuno Februata aufgemacht, was ihm insonderheit adäquat erschien als Neubeginn seines Cultus Publicus, nachdem er privatim bereits den Manes Flavii hatte geopfert, da sie ihr eine reinigende Funktion wurde zugeschrieben. Und so erhoffte er in der Tat, nun gänzlich gereinigt zu werden von der Droge des Opium wie auch sämtlichem Gift des Epikureismus, welches sein ewigliches Schicksal so schändlich hatte gefährdet.


    So verfolgte er durchaus ein Anliegen, als er in der (für flavische Umstände) schlichten Kleidung eines Mitgliedes des Ordo Senatorius vor dem Heiligtum sich in der Menge platzierte.
    "Scato, ist dir bekannt, wer heutig das Opfer wird vollziehen?"
    , fragte er unbefangen seinen Vetter, da der Herold noch nicht zu schweigen hatte geboten.

  • Der Einladung der Iulia folgen traf nun also die Kaiserin mit ihrem Tross vor dem Tempel ein. Sie war wie immer für Opfer entsprechend gekleidet. So trug sie heute eine weiß lange Tunika, die mit goldenen Stickereien versehen war. Das Haupt war von einem ebenso weißen Tuch bedeckt. Ihre Leibwachen blieben nach dem Eintreffen auf Abstand so dass sie sich hier einigermaßen frei unter den Anwesenden bewegen konnte.
    Auch die Kaiserin reinigte sie am Eingang zum Tempel und schaute sich dann unter den Anwesenden um. Nein bisher erblickte sie noch kein bekanntes Gesicht. So nickte sie allgemein in die Runde und hoffte, dass sich die Iulia zu erkennen gab.

  • Opfer zu Ehren der Iuno gehörten üblicherweise nicht zu Macers wichtigsten Terminen, aber heute hatte er sich trotzdem auf den Weg zum Tempel der Iuno Februata gemacht. Es war eher Zufall gewesen, dass er erfahren hatte, dass die Kaiserin dort einem Opfer beiwohnen würde, woraus sich die Gelegenheit ergab, dass er seine Kleine Tochter mitnehmen konnte, um ihr zum ersten Mal ein großes Opfer und die Kaiserin zeigen zu können. Auf beides freute sich die kleine Albina sehr und war so aufgeregt, dass es umso länger gedauert hatte, bis alle zusammen das Haus verlassen konnten. Entsprechend spät kam der kleine Tross aus Macer, seiner Tochter, ihrer Erzieherin und Macers Laufburschen am Tempel an. Ohne Eile und mit dem einen oder anderen freundlichen Wort hier und dort schob sich Macer durch die Menge und achtete darauf, dass auch seine Tochter einen Platz bekam, von dem aus sie gut sehen konnte.

  • Aviana er kannte die Augusta natürlich sofort den Prätorianer und andere Leibwächter gingen ihr natürlich voraus. Sie war wirklich gekommen. Ein Gefühl der Anspannung machte sich bei ihr breit. Denn natürlich war es Normal das die Augusta Kulthandlungen der Iuno Beiwohnte und Aviana hatte sie sogar noch mal eingeladen. Das sie nun doch in Persona da war doch schon aufregend. Aviana ging zur Augusta. „Salve Augusta.“ Grüßte sie sie ohne viel scheu. „Ich bin Iulia Aviana die Tochter des Senators Iulius Centho.“ Sie wies auf ihren Vater der nicht weit von ihr Stand. „Und das sind Aurelia Drusilla eine Freundin und Furius Philus ein Verwandter.“ Stellte sie noch mal die Leute vor die ihr heute helfen wurden und die auch wahrscheinlich nur hier waren um der Augusta vorgestellt zu werden. Zumindest vermutete sie das.

  • Nun aus Gnaeus Sicht war das Hiersein jetzt schon ein Erfolg, denn tatsächlich war die erste Frau des Staates hier und Aviana stellte ihn auch so gleich vor. "Salve Augusta, ich fühle mich tief geehrt dich kennenzulernen." Er wollte eigentlich nicht al zu dick auftragen aber was sollte man sagen wenn die Frau des Herrschers vor einem Stand.

  • Lucius der noch mal kurz mit der Tempelvorsteherin gesprochen hatte, bemerkte nu auch die Augusta. Die neben seiner Tochter Gnaeus und einer ihrer Freundinnen stand. Langsam weil er eine Toga trug bewegte er sich auf die Augusta zu. „Salve Augusta, ich freue mich das du dem Opfer meiner Tochter beiwohnen wirst. Wir sind geehrt das du uns die Ehre erweist.“ Begrüßte er sie freundlich. Doch in der Menschenmenge vor dem Tempel erkannte er den Consular Purgitius. Bevor es los ging konnte auch da ein kurzes Gespräch nicht schaden. (ein kleines quasi nur eine Begrüßung) Also entschuldigte er sich bei der Augusta mit dem Hinweis das es noch das eine oder andere zu Tun gab. Und sicher wollte diese vorwiegend mit seiner Tochter reden.


    „Salve Consular Purgitius. Salve auch Dir. “ Sagte er erst an den Consular dann an dessen kleine Tochter gewandt.

  • Auch Drusilla wurde der Augusta vorgestellt und auch aus ihrer Sicht war der Tag damit schon gerettet. Sie hatte bei dem Opfer nichts weiter zu tun als Aviana Sachen zu reichen. Und dafür konnte sie nun die Augusta höchst selbst treffen. „Salve Augusta. Ich bin Aurelia Drusilla, die Tochter des Senators Aurelius Commodus“ Grüßte sie etwas verlegen denn ihren Namen hatte Aviana schon genannt. Doch sie wollte sie keinesfalls nachstehen und betonte das auch sie die Tochter eines Senators war. „Ich bin ebenfalls sehr erfreut dich kennen zu lernen.“ Auch wenn die Gens Aurelia im Kult wohlbekannt war, war das ihr persönlich erster Auftritt bei solch einem Ereignis. Aber um so besser wenn die Augusta ihren Namen und speziell den ihrer Familie mal wieder zu hören bekam.

  • Sassia half heute der Iulia, die sie unlängst bei einer privaten Feier kennengelernt hatte, bei ihrem Opfer.
    So wie es Tradition war, war die junge Claudia in eine weiße Tunika gekleidet und hatte sie Sandalen am Eingang von dem Füßen streift. Dort hatte sie sich auch rituell gereinigt. Sassia war von einem normalen Opfer ausgegangen. Als plötzlich die Augusta erschien blieb ihr zunächt der Mund offen stehen. Wann bekam man schon mal die Chance der erste Frau im Staat so nah zu kommen. „Salve Augusta.“ Sagte sie und schluckte schwer. Ja sie hatte einen Kloß im Hals. „Mein Name ist Claudia Sassia. Ich freue mich sehr dich kennenlernen zu dürfen.“ Ha das konnte sie ihrem Burder heute Abend brühwarm unter die Nase reiben, dass sie die Augusta hier und heute persönlich getroffen hatte.

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