Templum Iunonis Februatae

  • Die Antwort schien den Consular nicht wirklich vom Hocker zu hauen. Aber es gab auch schon Merkwürdigeres für weniger wenn man genau drüber nachdachte. „Ja das ist es in der Tat.“ Sagte er mit nicht wenig Stolz in der Stimme denn für Avaina war dies sicher einer der großen Momente. Ihr erstes öffentliches Opfer und dann auch noch im Beisein er Augusta. „Nun Iuno ist die Schutzgöttin der Augusta wie es Jupiter für den Augustus ist. Meine Tochter hat sie natürlich eingeladen. Außerdem und das muss ich jetzt einräumen sind die Opferhelferinnen nun auch nicht einfach irrgentwer.“ Auch wenn er nicht wusste ob Aviana das in die Einladung geschrieben hatte. Aber immerhin waren hier drei junge Mädchen beteiligt die die Töchter oder Enkelinnen von Senatoren waren. Lucius wies auf die klein Gruppe. „Die junge Dame links von meiner Tochter ist die Enkelin des Senators Claudius Menecrates und die junge Dame die grade so leicht verdenkt wird ist die Tochter des Senators Aurelius Commodus.“ Es wäre sinnlos hier mit Haarfahreben zu argumentieren denn alle Frauen trugen einen Schleier. „Du siehst es lohnt sich für die Augusta, bei diesem Opfer dabei zu sein.“ Mehr noch natürlich lohnte es sich für die Mädchen.

  • Die Erklärung klang für Macer sehr einleuchtend. Spätestens, als die Einladung erwähnt wurde. Wenn man die Kaiserin einlud, war es wirklich keine Überraschung mehr, wenn sie dann auch tatsächlich erschien. Was die Opferhelferinnen betraf, merkte sich Macer hauptsächlich die beiden Gentes Claudia und Aurelia. Das waren wirklich hochkarätige Namen, die hier zusammen gekommen waren.


    Dann beugte Macer sich wieder zu seiner Tochter herunter um ihr weiterzuerzählen, dass dort mehrere Senatorentöchter das Opfer ausrichten würden. "Vielleicht wirst du in einigen Jahren dasselbe tun und auch dir schaut die Kaiserin zu", sagte er zu ihr und lächelte sie an.


    Dann wandte er sich wieder an seinen Senatskollegen. "In der Tat ist das dann ja für alle ein schöner Anlass", bestätigte er, denn ein Opfer unter den Augen der Kaiserin als Debüt in der Öffentlichkeit war zweifellos ein angenehmer Anlass und die Kaiserin wäre sicher kaum gekommen, wenn sie eine solche Veranstaltung nicht ebenfalls schätzen würde. Damit ging Macer dann aber langsam der Stoff für weiteren Smalltalk aus und er schaute eine Weile schweigend nach vorne auf den Platz vor dem Tempel. Vielleicht hatte der Iulier ja noch ein Thema.

  • Die Kaiserin, die ja nur die Rolle der stellen Beobachterin hatte, tat genau das. Sie beobachtete. Und sie befand, das die junge Dame das für ihr erstes öffentliches Opfer recht gut machte und so nickte sie der Iulia auch mit einem kleinen Lächeln anerkennend zu. Dann stellte sie sich an ihre Seite um zusammen mit ihr den Tempel zu verlassen.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus Minor
    Manius Minor hatte den Beschluss gefasst, zukünftig die Götter intensiver zu ehren, weshalb er bereits den nächsten sich bietenden Feiertag nutzte, um seine neue Pietas den Unsterblichen zu präsentieren. An der Seite seines Vetters Scato hatte er sich zum Tempel der Iuno Februata aufgemacht, was ihm insonderheit adäquat erschien als Neubeginn seines Cultus Publicus, nachdem er privatim bereits den Manes Flavii hatte geopfert, da sie ihr eine reinigende Funktion wurde zugeschrieben. Und so erhoffte er in der Tat, nun gänzlich gereinigt zu werden von der Droge des Opium wie auch sämtlichem Gift des Epikureismus, welches sein ewigliches Schicksal so schändlich hatte gefährdet.


    So verfolgte er durchaus ein Anliegen, als er in der (für flavische Umstände) schlichten Kleidung eines Mitgliedes des Ordo Senatorius vor dem Heiligtum sich in der Menge platzierte.
    "Scato, ist dir bekannt, wer heutig das Opfer wird vollziehen?"
    , fragte er unbefangen seinen Vetter, da der Herold noch nicht zu schweigen hatte geboten.


    Natürlich hatte Scato auch den Dienst an den Göttern im Sinn, doch auch bei derartigen Veranstaltungen stand das sehen und gesehen werden nicht unweit hinten an, ging es doch auch darum potenzielle Wähler und Kontakte zu knüpfen. Scato war mit seinem Verwandten zu Gast beim Opfer, hatte aber wenig bis gar keine Idee von den personellen Details dieser Veranstaltung, sodass er die Frage seines Begleiters verneinen musste.
    "Ich befürchte, dass ich dir hierzu nichts sagen kann. Eine Priesterin die dieser Göttin dient ist mir nicht bekannt." entgegnete der Flavier recht trocken, denn sie würden es ja bald erfahren.
    Derweil entdeckte er Claudia Sassia in der Menge und schaute sie etwas länger an als geplant bevor er seinen Blick wieder abwandte und sich erneut seinem Verwandten widmete, "Wo hast du eigentlich deinen Vater gelassen?" fragte Scato ihn, schließlich war Gracchus eigentlich stets nicht weit wenn sein Sohn sich auf derartigen Zusammenkünften blicken ließ.

  • Auch Lucius merkte das ihrem Gespräch langsam die Puste ausging. Nichts neues denn über den üblich Smalltalk kam er mit dem Conuslar selten hinaus. Eine Sache fiel ihm dann aber dann doch noch ein. „Siehst du den jungen Mann dort bei den Mädchen und der Augusta? Das ist Furius Philus ein Enkel des Consulars Matinius Agrippa. Er ist ein Klient des Consulas Vinicius Hungaricus, er strebt die Laufbahn eines Rittes an.“ Es war jetzt nicht so das er die beiden persönlich bekannt gemacht hatte. Aber vielleicht würde der Name des Furius ja schon mal haften bleiben. Zumal auch dieser heute kurz in der Öffentlichkeit stehen wurde wenn auch nur als Helfer.

  • Nach dem sie nun wirklich ein Nicken von der Augusta bekommen hatte schritt Aviana neben der Augusta aus dem Tempel. Draußen vor dem Tempel waren rechts und links Weißgekleidete aufgereiht die vorher Organisiert worden waren. Als Aviana ins Licht des Tages trat begangen diese die kleine Prozession mit Weihwasser zu besprengen. Natürlich nicht so das alle pitschnass wie die Pudel wurde sondern nur ein bisschen.


    Aviana orientierte sich erst mal und sah dann das sich die Mädchen in einer Art Halbkreis aufgestellt hatten. Oh da war eine Lücke durch die sie gehen konnte und das tat sie dann auch. Nicht mehr weit bis zum Altar wo auch das Mutterschaf schon angebunden war. Schön sah es ja aus und beinahe tat ihr das Schaf leid. Aber natürlich nicht wirklich den als Geschenk für eine Göttin konnte das Schaf es ja eigentlich nicht besser treffen.


    Der Herold trat nun auf und rief mit lauter Stimme, "favete linguis!" riefe um auf dem Tempelvorplatz die wartenden zu schweigen zu bringen. Dann begannen die Flöten,- und Doppelpfeifenspieler mit ihrem Spiel.

  • Nun endlich schien das Voropfer beendet zu sein den Aviana und die Augusta kam aus dem Tempel. Nun wurde es langsam Zeit das er wieder seines Amtes zu walten. Die Flötenspieler musste er nicht dirigieren denn das waren gemietete Berufsmusiker und die wurde öfter für so was gebucht. Aber als die kleine Prozession zwischen den Mädchen hindurchtrat gab er den Chor das Zeichen. Der Mädchenchor begann damit in einem beruhigendem Singsang los zu singen.
    Gnaeus der hier noch nichts weiter zu tun hatte sah nun erst mal wieder die kleine Gruppe an. Auch wenn es nicht mehr lange dauern wurde biss er in Aktion treten würde und auch das nur kurz. Na ja Hauptsache man wurde in der Öffentlichkeit überhaupt mal gesehen. Grade bei so einem Ritus konnte man ja zeigen das man an den Mos Maiorum festhielt oder sie zumindest achtete. Die persönliche Pietas legte freilich jeder anders aus aber hier bei dem Opfer zu helfen würde ihm sicher wenigstens ein Bisschen Ansehen einbringen.

  • Nach dem nun der Chor und die Flötenspieler begonnen hatte war Avaina wieder dran. Und nun ging es wirklich los auch wenn sie drinnen ja schon geopferte hatte. Sie war nun direkt am Altar angekommen und nun war es Zeit das sie sich wieder an die Göttin wand und die rituelle Darbringungsformel sprach. Sie drehte wieder die Hände nach oben um nun das Tier der Göttin zu weihen. „Göttliche Juno, demütig bin ich hier hergekommen mit nachten Füßen und offenem Haar. Ich bitte dich erhöre mein Gebet. Ich bringe Dir dieses Opfer da. Dir die Du Königin unter den Göttern bist. Ich bitte dich schütze alle Römerinnen vor Übel die auf sie kommen mögen. Mögest du mein Opfer wohlwollend annehmen.“ Ja gut es war jetzt nicht eine Rede von Cicero aber sie war auch kein Politiker auch wenn sie eine Ausbildung in klassischen Künsten hatte. Aber damit hatte sie das Tier der Göttin geweiht. Natürlich drehte sie sich nach rechts denn ein Gebet wurde immer mit einer Wendung nach rechts beendet. Und so eine Fehler konnte sie sich nicht leisten. Nun war es wieder an ihren Freundinnen, Drusilla wurde ihr eine Schüssel reichen und sie würde sich noch mal reinigen. Dann würde ihr Sassia das traditionelle Tuch reichen das mallium latum. Sie warte jetzt also auf die Schüssel um sich die Hände noch mal zu reinigen.

  • Sie lief zwar hinter Aviana aber eben auch hinter der Augusta. Brr das Tageslicht war so grell das sie sich fast eine Hand für die Augen halten musste. Sie hatte wohl zu lange ins Dunkle geschaut. Drusilla lief hinter den beiden neben Sassia her und wurde nun von der Seite mit Weihwasser besprengt. Sie selbst wusste zwar wie so ein Ritual abzulaufen hatte aber sie hätte sicher nicht an alles gedacht und ihr Onkel schon gleich nicht. Sie versuchte sich das alles zu merken. Denn auch wenn sie hier und heute ihre Pietas zur Schau stellte. Würde sie wohl früher oder Später selbst mal so was machen müssen. Einige Aurellii waren in den Collegia gewesen oder waren es noch. Ein Verwandter war sogar Pontifex gewesen. Ein Anderer Aurelius Augur und ein weiter war Haruspex mit diesen war sie aber nicht weiter verwandt soweit sie wusste.
    Sie war im Grunde recht froh erst mal nur im Hintergrund zu stehen und sich das ganze anzusehen ohne allzu großen Schaden anrichten zu können.


    Nun da sie es fast geschafft hatten und Aviana die Darbringung gesprochen hatte, trat Drusilla wieder nach Vorne und hielt ihr eine kleine Schale mit Wasser für eine Weitere rituelle Reinigung hin. Drusilla stellte fest das es wirklich nur ritueller Natur sein konnte. Wie sollte man auf dem Weg in den Tempel und wieder hinaus schmutzig werden? Zumal man ja noch auf dem Weg aus dem Tempel mit Weihwasser besprengt wurde. Aber gut sie trat wieder zurück als Aviana ihre Hände kurz in die Schale gehalten und angewaschen hatte. Nun war Sassia dran mit dem Tuch.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Auch Lucius merkte das ihrem Gespräch langsam die Puste ausging. Nichts neues denn über den üblich Smalltalk kam er mit dem Conuslar selten hinaus. Eine Sache fiel ihm dann aber dann doch noch ein. „Siehst du den jungen Mann dort bei den Mädchen und der Augusta? Das ist Furius Philus ein Enkel des Consulars Matinius Agrippa. Er ist ein Klient des Consulas Vinicius Hungaricus, er strebt die Laufbahn eines Rittes an.“ Es war jetzt nicht so das er die beiden persönlich bekannt gemacht hatte. Aber vielleicht würde der Name des Furius ja schon mal haften bleiben. Zumal auch dieser heute kurz in der Öffentlichkeit stehen wurde wenn auch nur als Helfer.


    Macer blickte in die angezeigte Richtung und nahm den genannten Namen wahr, verband aber zumindest bisher nicht viel damit. Die Erwähnung von Vinicius Hungaricus regte das Gespräch da schon mehr an. "Ah, ein Klient von Consular Vinicius", wiederholte er. "Weißt du, wie es ihm geht? Er war doch zuletzt Statthalter in Germania, bevor er dort von Duccius Vala abgelöst wurde, oder nicht?", kramte er in der eigenen Erinnerung.

  • Natürlich ließ Sabinus sich das Opfer nicht entgehen, zumal er ja auch seine Zukunft im Cultus Deorum sah. Ganz besonders stolz war er allerdings auf seine Schwester die dort oben an der Seite der Opferherrin das Opfer zu Ehren der Venus vollziehen würde. Der Claudier hielt sich allerdings ein bisschen abseits der Menge, die ihm doch immer ein wenig unheimlich war, am Rande des Tempelvorplatzes, von wo aus er zwar einen guten Blick auf den Opferaltar hatte, dabei aber nicht vom Mitgliedern der Plebs hin und hergeschubst werden konnte.

  • Noch eine Reinigung konnte ja nicht schaden und außerdem gehörte die Handwaschung eben zum Ritus. Aviana griff also kurz in die Wasserschale und wusch sich kurz die Hände und lächelte Drusilla dankbar zu. Das die Beiden ihr hier und heute war mit nichts aufzuwiegen. Diese Opfer war wirklich hochkarätig besetzt konnte man sagen. Nun drehte sie sich auf die Andere Seite um von Sassia das mallium latum zu bekommen.

  • Einem Opfer zu Ehren der Iuno Februata beiwohnen? Sein Freund meinte die Kaiserin wäre zu gegen. Rufus hatte sich überreden lassen. Frauen über Frauen, das war das richtige für Rufus Freund. In null-komma-nichts war der in der Menge verschwunden und Rufus stand alleine da. Jetzt war er einmal hier, da wollte er auch was sehen. Sein bestimmtes Auftreten und unnachgiebiges aber höfliches Drängeln verschaffte ihm einen Platz in der ersten Reihe. Logenplatz besser ging‘s nicht. Aus den Gesprächen im Umfeld, bis Ruhe geboten wurde, hatte er ein paar Namen aufgeschnappt. Naja, sie sagten ihm nicht viel, seine Anwesenheit bei großen öffentlichen Anlässen war unterirdisch. Deswegen war es auch kein Wunder wenn die Einladungen ausblieben.


    Seine Blicke wanderten über die Anwesenden. Eine Menge Persönlichkeiten, von denen ihm die Namen geläufig waren. Sein Hauptaugenmerk galt allerdings der opfernden Klientel. Iulia Aviana Minor war die eigentliche Hauptperson. Ihr Vater hatte ordentlich was auf die Beine gestellt. Sie wirkte etwas angespannt. Na bei dem hochkarätigen Besuch, kein Wunder. Was ihm ins Auge sprang war die kleine Rotblonde bei der Iulia. Nach einigen Rückfragen und der unendlich langen Aufklärung durch eine Matrone, die neben ihm stand und augenscheinlich über alles und jeden Bescheid wusste, kannte er nun ihren Namen. Claudia Sassia, niedlich die Kleine. Die andere Aurelia Drussila…., jo, Rom hatte einiges zu bieten. Ein Ellbogen, der schmerzhaft seine Rippen traf, brachte ihn total aus dem Konzept. Die Matrone wies ihn mit einem strengen Blick zurecht. Was dachte die Alte sich eigentlich. Rufus hatte genug Anstand um nicht ausfallend zu werden. So schlimm hatte er ja nun wirklich nicht geguckt. Es war eine rein oberflächliche Sondierung der vorhandenen Gegebenheiten. Die Rippen schmerzten immer noch. Rufus verdrückte sich weiter nach rechts. Hier war keine Matrone und er sah viel besser. Mit leisem Räuspern folgte er interessiert den Opferhandlungen der jungen Frauen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Wie es dem Consulas Vinicius genau ging wusste er nicht aber er hatte sich kurz mit Gnaeus darüber unter halten. „So weit ich weiß war der junge Furius sein Scriba Personalis in Germanien. Und er hat ihn dann noch kurz nach Hispania begleitet. Er hat nichts berichtet was Krankheit oder ähnliches beim Vinicius angeht. Er scheint sich erst mal dem Landleben in Hispania hingeben zu wollen und sich um seinen umfangreichen Besitz dort zu kümmern.“ War auch verständlich der Consula Vinicius war nicht mehr der Jüngste. Nach einem solchen Posten schien man dann auch mal eine Pause zu brauchen. Aber vielleicht wollte der Purgitius ja selbst moch mal mit dem Furius sprechen. „Ich stelle Dir den jungen Mann gern nach dem Opfer ein Mal vor dann kannst du ihn selbst fragen.“

  • "Nun, das Leben dort kann man sicher genießen", stimmte Macer bei der Erwähnung von Hispania zu. "Da ist er ja nicht der einzige Senator, der sich dorthin zurückzieht", fügte er hinzu und dachte dabei vor allem an Decimus Meridius. "Und ja, gerne können wir nach dem Opfer mit dem Furier sprechen", stimmte Macer zu, der den Eindruck hatte, dass es dem Iulier recht wichtig war, dass es zu einem solchen Gespräch kam. Da Macer aber heute ohnehin nichts weiter vor hatte, hatte er auch nichts gegen eine solche Verlängerung des Aufenthalts am Tempel einzuwenden.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Ich befürchte, dass ich dir hierzu nichts sagen kann. Eine Priesterin die dieser Göttin dient ist mir nicht bekannt." entgegnete der Flavier recht trocken, denn sie würden es ja bald erfahren.
    Derweil entdeckte er Claudia Sassia in der Menge und schaute sie etwas länger an als geplant bevor er seinen Blick wieder abwandte und sich erneut seinem Verwandten widmete, "Wo hast du eigentlich deinen Vater gelassen?" fragte Scato ihn, schließlich war Gracchus eigentlich stets nicht weit wenn sein Sohn sich auf derartigen Zusammenkünften blicken ließ.


    Manius Minor, klein von Statur, reckte den Hals, um die Replik, welche Scato ihm nicht zu geben vermochte, empirisch zu gewinnen, als er erkannte, dass sein Vetter irgendjemanden unter den Damen, die soeben die Augusta begrüßten, intensiv fixierte. Zwar vermochte er nicht die genaue Direktion jenes Blickes zu erfassen, da ob seiner Hypermetropie die Augen seines Anverwandten als amorphe Flächen ihm erschienen, doch entging auch ihm nicht, dass jene etwas ferner stehenden Grazien partiell durchaus von gewisser Attraktivität waren. Selbst wenn sie unter einem Schleier verborgen war, erspähte er dortig rasch den vertrauten Habitus seiner Stiefmutter, welche sogleich einen Ansatz zur Beantwortung von Scatos Frage offerierte:
    "Mir scheint, eine Kommission der Pontifices tagt heutig bezüglich eines Gutachtens."
    Es mochte ein wenig befremdlich erscheinen, dass just die höchsten Priester des Imperiums einen Festtag für ihre Beratungen erkoren, doch war dies augenscheinlich dem Umstand geschuldet, dass sie zu diesem Anlass nicht vonnöten waren, da der Iuno Februata für gewöhnlich Frauen ihre Gaben darbrachten:
    "Aurelia... meine Stiefmutter scheint ihn jedoch am Altar zu vertreten."
    Obschon Manius Minor den Beschluss hatte gefasst, nicht nur ein götterfürchtiger Mann zu werden, sondern zugleich den Vorsatz, seinem Vater ein folgsamer Sohn zu sein, so vermochte er trotz seines Sinneswandels nicht die Liebe zu seiner Stiefmutter zu entfachen, deren Motive nach wie vor ihm überaus dubitabel erschienen, deren intriganten Gespinste noch immer seine Sicht betrübten und den Verdacht, sie stecke hinter dem Mord an Flamma, mitnichten entkräfteten. So trübte sich die Miene des jungen Flavius, als er den Namen Priscas formulierte und er legte kritisch seine Stirne in Falten.


    Dessenungeachtet vernahmen die beiden nunmehr das Signal des Herolds, was eine Prolongation des Zwiegesprächs verhinderte.

  • Nun da sie nach draußen traten und die Kaiserin ja nichts weiter zu tun hatte, sah sie sich um. Unter den Zuschauern erblickte sie auch das ein oder andere bekannte Gesicht. So nickte sie dem Senator Purgitius zu. Ah dieser hatte heute seine Tochter dabei. Die Kleine wurde mit einem Lächeln bedacht. Später würde sie den Purgitius begrüßen, schließlich wollte sie die kleine Tochter kennenlernen. Der Senator hatte so von ihr geschwärmt, bei der Cena, das die Kaiserin neugierig war.
    Ja die Kaiserin würde sich später unter die Zuschauer mischen, und sicherlich noch ein paar interessante Gespräche führen.
    Nun ging es aber mit dem Opfer weiter. Also konzentrierte sie Serena nun wieder darauf.

  • Kurz blinzelte sie, denn die Sonne meinte es heute wieder besonders gut. Als sie endlich wieder alles deutlich sehen konnte, stand sie auch schon wenige Schritte hinter der Opferherrin, die sich gerade die Hände wusch. Nun kam also ihr Einsatz. Sassia reicht der Iulia das Tuch zum trocknen der Hände. So das war ihre letzte Amtshandlung für heute. Nun konnte sie schauen, wer sich so alles unter den Zuschauern eingefunden hat. Sie fing gerade noch den Blich des Flaviers auf. Sie nickte ihm zu. Ihren Bruder konnte sie auch entdecken. Sassia freute sich, dass er es doch noch geschafft hatte hier zu erscheinen. Er würde sie später dann bestimmt nach Hause begleiten. Und er würde sie sicher darum beneiden, dass sie – seine kleine Schwester - heute zusammen mit der Kaiserin opferte. Gut eigentlich war sie ja nur Handlanger, aber später würde da keiner mehr nach fragen.

  • Die Handwaschung war nun auch abgeschlossen und Aviana reichte Sassia das Tuch zurück.
    Jetzt wurde es langsam ernst denn der Teil bei dem am meisten schief gehen konnte kam nun. Ein weiterer Helfer kam und reichte ihr wieder in einer Schüssel die Mola salsa das heute morgen von einem der Haussklaven am Atrium Vestae geholt worden war. Sie nahm die Mischung und rieb etwas auf die Stirn des Tieres und streute etwas über den Rücken des Schaffes.
    Dann lies sie sich von Gnaeus das culter das Opfermessers geben das an seinem Gürtel gehangen hatte. Zum Schluss strich sie dem Tier langsam mit dem Messer vom Kopf bis zum Schwanz. Jetzt bloß keine hastigen Bewegungen mehr. Jetzt sollte alles so würdevoll wie möglich aussehen. Sie reichte Gnaeus das Messer zurück dann trat sie einen Schritt vom Opfertier zurück. Auf ein Mal bemerkte sie das sich ihr Herzschlag in ein heftiges pochen verwandelt hatte. Na hoffentlich ging jetzt nichts mehr schief. Warum fragte Gnaeus nicht was dauerte da so lange? Die Zeit kam ihr unglaublich langsam vor.

  • Gnaeus hatte nun wieder seinen Auftritt, der Mädchenchor im Hintergrund sang und die Flötenspieler dudelten. Alles so weit so wie es ihm der Senator aufgetragen hatte. Die Weihung des Tier war erfolgt die Handwaschung war abgeschlossen. Er reichte Aviana das Messer nach dem diese die Schrotmischung über das Schaf gestreut hatte. Nun stieg auch seine Aufregung als Aviana ihm das Messer zurückgegeben hatte. Gnaeus hatte beobachtet das Aviana sehr langsam mit dem Messer umgegangen war. So langsam würde er wohl nicht sein denn auch wenn das Tier geopfert werden sollte wollte er es schnell und sauber machen. Als er das Messer wieder in der Hand hatte schwang er ein Bein über den Hals des Schafs. So das er das Tier zwischen den Beinen hatte. Dann zog der den Hals des Tiers nach oben auch wenn das Tier versuchte sich zu befreien hatte er es fest im Griff. Dann legte er die Klinge an den Hals des Tieres. "Agone?" Die Frage aller Fragen. Hoffentlich war es gleich vorbei.

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