Am Stadttor - Wer nach Rom will soll sich Zeit für die ordentliche Durchsuchung und Befragung nehmen!

  • Die Urbaner winkten den Mann durch, ohne ihn weiter zu beachten. An ihm gab es nichts, was kontrollierenswert wäre, er trug nicht einmal Gepäck bei sich, das man durchwühlen oder auskippen konnte und es schlug auch bei niemandem ein schlechtes Bauchgefühl an.

  • Ein kleiner Zug bestehend aus Leibwächtern, Romana hoch zu Pferd sowie einer Leiche und zwei gefesselten Sklavinnen in einer Sänfte näherte sich dem Stadttor. Romana war bereits müde vom Reiten, das sie nicht wirklich gewohnt war, als sie endlich die letzte Strecke bis zum Stadttor zurückgelegt hatten. Unterwegs mussten sie noch einmal halten, nachdem die beiden gefesselten Weiber so laut gegreint hatten, dass man ihnen noch einen Lumpenknebel in den Mund stopfen musste.


    Die Unschuldsbeteuerungen prallten an Romana vollkommen ab und sie würde froh sein, wenn sie die beiden los war. Hoffentlich würde man die Sklavinnen in irgendeinen Kerker werfen oder sonst was mit ihnen tun, damit sie das Geheule nicht mehr ertragen musste. Nicht auszudenken, wenn sie sich auch so unverhohlen die Trauben reingestopft hätte wie ihr unglücklicher Vetter. Dann würde sie auch tot in der Sänfte da liegen.

  • Aufmerksamkeit erregte im ersten Moment nur die reitende Frau, denn das war weder üblich noch erlaubt und der Grund, warum der Tross angehalten wurde.


    Kein Vater mit Verantwortungsbewusstsein würde seiner Tochter das Reiten erlauben. Jeder wusste, dass die Fruchtbarkeit - das höchste Gut der Frau - darunter litt. Dass eine der Kleidung und Sänfte nach feine Dame obendrein mit gespreizten Schenkeln auf dem Pferd saß wie eine Hure, führte zu einem Stirnrunzeln einiger Soldaten. Ramnus grinste und warf Tarpa einen vielsagenden Blick zu, der erwiderte den Blick und schob seine Zunge ein paar Mal von innen gegen die Wange.


    Ferox hingegen sah die Dinge aus professioneller Sicht. Hier wurden die Sicherheitsbestimmungen und die Sittlichkeit verletzt. So trat er an den Tross heran.


    "Salve, die Dame. Bitte einmal absteigen", meinte er und zückte seine Tabula. Er hielt Ausschau nach dem männlichen Begleiter der Dame, um ihn entsprechend zurechtzuweisen, konnte aber auf den ersten Blick niemanden sehen, von den Sänftenträgern abgesehen. Vielleicht noch in der Sänfte. "Mit wem kann ich sprechen? Dein Pater Familias oder Tutor ist ... ?"

  • Romana saß seitlich und vorsichtig auf dem Pferd, das sich ohnehin nur im Schritttempo bewegte, da sie ja im Tross mit der Sänfte reiste. Einer der Leibwächter half ihr vorsichtig vom Pferd und sie glättete kurz ihre Kleidung, bevor sie sich dem Miles zuwandte. "Salve, Miles. Mein Name ist Octavia Romana und das mit dem Tutor oder Pater Familias wird ein wenig schwierig, wenn du einen Blick in die Sänfte werfen möchtest. Ich wurde von meinem Vormund in Ostia abgeholt und auf der Rückreise nach Rom wurde er von seinen Sklavinnen vergiftet. Ich tippe auf die Trauben, die ich nicht angerührt habe - sonst wäre ich wahrscheinlich auch mausetot dank der mörderischen Weiber."


    Romana trat beiseite, damit der Urbaner sich von ihren Worten überzeugen konnte. Trotz der Knebel gab es Gequietsche und Geschaukel aus der Sänfte, in der sich die gefesselten Sklavinnen wanden und die Flucht suchten. Der Leichnam von Gracchus verlor bereits die lebendige Farbe und seine Haut sah schon ganz grau aus und die restlichen Trauben waren auch nach wie vor in der Sänfte verstreut. Außer den beiden Leibwächtern und den Sänftenträgern befanden sich noch zwei weitere Sklaven im Zug, die Romanas Kisten trugen.

  • Die Dame auf dem Pferd war plötzlich nicht weiter wichtig. Während Ferox bei ihr blieb, begaben sich Ramnus und Tarpa zur Sänfte. Mit dem Schaft der Hasta schob Tarpa die Vorhänge auseinander, während Ramnus ihn mit stichbereiter Waffe sicherte. Der Anblick war nicht gut. Tarpa ließ den Vorhang wieder zufallen. Ramnus erstattete Ferox Bericht und ausgerechnet der sollte nun eine Entscheidung treffen, weil er der Dienstälteste war. Er verzog keine Miene, doch fragte sich, warum das ausgerechnet während seiner Schicht passieren musste. Viel Entscheidungsspielraum gab es nicht.


    "Wenn du und dein Gefolge uns bitte zur Zeugenvernehmung in die Castra Praetoria begleiten würdet", sprach er. Dass die Frau mit einem toten Römer in der Sänfte nicht einfach weiterziehen durfte, lag natürlich auf der Hand. "Dir ist aber nichts geschehen, du fühlst dich gut?", erkundigte er sich und gab den Weg vor.

  • Romana wirkte kühl und resolut, da sie der Tod des Verwandten wenig betraf. Sie hatte ihn nur ein oder zwei Mal in ihrer Kindheit gesehen und ein sonderlich sympathischer Verwandter war er nun auch nicht gewesen. Die kurze Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, hatte Romana nicht unbedingt genossen. Wahrscheinlich war Gracchus so beliebt bei seinen Sklaven, dass sie ihn wahrscheinlich reihenweise umbringen wollten. Die Begeisterung über diesen extra Trip hielt sich in Grenzen, aber sie wollte sich nicht mit dem Urbaner anlegen. Er war ja nicht unfreundlich gewesen und konnte ja nun auch nichts dafür, dass das Gesocks seinen Dominus getötet hat.


    "Natürlich werde ich alles tun um bei der Aufklärung zu helfen, Miles. Ich fühle mich gut, danke der Nachfrage." erwiderte Romana ungewohnt zahm und folgte dann dem Miles samt dem Tross zur Castra Praetoria.

  • Von Cappadocia war der Weg lang gewesen und die Winterstürme hatten nicht gerade dazu beigetragen, dass es angenehmer gewesen war. Nur mit Glück hatten wir überhaupt ein Kahn erwischt, der zu dieser Zeit noch die Gefahren des Meeres auf sich genommen hatte. Sonst hätten wir den ganzen Weg zu Fuss zurücklegen müssen und wären sicherlich nie rechtzeitig in Rom angekommen.


    Doch so hatte es genau gereicht. Die relativ kurze Strecke von Ostia nach Rom hatten wir schnell zurückgelegt und standen dann am Stadttor zur Hauptstadt des Reiches.


    Als zu den Prätorianern befohlene Soldaten hatten wir natürlich unsere Ausrüstung mit dabei, auch wenn diese in Kisten verstaut auf einem Wagen mitgeführt wurde, doch wir hatten unsere Waffen dabei, was die Abfertigung am Tor wohl nicht vereinfachen würde. Zum Glück hatten wir natürlich auch alle unsere Versetzungsschreiben dabei.

  • Pinus winktw den Kameraden der Torwache heran. "Schau dir mal an was die für ein Gerümpel mit schleppen. Da müssen wir wohl etwas näher hinsehen. Das schaffen ich nicht alleine." Langsam trat er näher heran, man konnte ja nie wissen. "Naaa wo sollst denn hingehen mit der Wagenladung? Ihr versteht schon wenn wir uns das ganze etwas näher ansehen?!" Sorgfälltig taxierte er seine gegenüber ab.

  • Ah, da war ja bereits die Stadtwache und wollte unser Gepäck inspizieren. Auf Grund seiner Ausrüstung war es ein Miles, der mich ansprach.


    Salve Miles. Ich bin Gaius Sempronius Sophus, Immunis der Legio XV aus Cappadocia und auf dem Weg zu meinem neuen Posten bei den Cohortes Praetoriae. Diese Männer sind mit demselben Befehl unterwegs wie ich. Hier ist der Versetzungsbefehl. Unser Gepäck beinhaltet dementsprechend auch unsere private Bewaffnung, welche wir für die Reise benötigten.


    Ich zog das Papyrus aus meiner Ledertasche, welche ich die ganze Reise über mit den wichtigsten Gegenständen gefüllt immer bei mir getragen hatte und reichte ihn dem Soldaten. Eine Durchsuchung konnten wir nicht ablehnen, doch konnten wir alles tun, damit der Soldat wusste, was er erwarten musste.



    MARSCHBEFEHL


    Mit Wirkung zum KAL DEC DCCCLXXI A.U.C.

    (1.12.2021/118 n.Chr.)


    wird


    Legionarius Gaius Sempronius Sophus

    zu den Cohortes Praetoriae versetzt.


    Der Legionarius hat sich am


    KAL DEC DCCCLXXI A.U.C. (1.12.2021/118 n.Chr.)

    in Roma bei den Cohortes Praetoriae in Roma zu melden.



    Gezeichnet

    Cossus Tuccius Tychicus

    legio-xv-tribunus-angusticlavius.png

  • Ausgerechnet ein schwarzer, einer von den eingebildeten Fatzkes, dachte Pinus. „Na was haben wir denn da?" Neugierig spähte er auf den Karren. Den erklärenden Kommentar des Miles überhörte erst einmal. Zog dann aber seine Stirn in Falten, riss ihm fast den Marschbefehl aus der Hand. Las das Datum und grinste hämisch. „Tja Kamerad, da hast du Pech gehabt, du bist zu spät dran. Wohl unterwegs einen kleinen Abstecher gemacht?“ Ohne mit der Wimper zu zucken gab er das von sich, obwohl
    er genau wusste, dass alles in Ordnung war.

  • Als Immunis wusste Sophus ganz genau, dass es keinen Sinn hatte, sich den Spitzen eines anderen Miles anzupassen und entsprechend ebenfalls zu antworten. Er wusste auch ganz genau, dass er an den Kalenden des Decembris am Tor der Urbs angekommen war und daher nicht zu spät war. Und selbst wenn, dann war das ein Detail, welches man vernachlässigen konnte, da zu dieser Jahreszeit niemand davon ausgehen konnte, dass überhaupt noch Verkehr zu so entfernten Provinzen wie Cappadocia möglich war, da die meisten Strassen über Pässe bereits vom Schnee bedeckt und damit unüberquerbar waren und die Seewege bereits seit über einem Monat nur noch von ganz unverwegenen Kapitänen befahren wurden.


    Daher liess Sophus alles einfach so stehen, wie es der Miles der Cohortes Urbanae gesagt hatte und wartete darauf, dass dieser seiner Arbeit nachging und was er sonst noch alles fragen wollte. Rechenschaft über die Reise war er ihm auf jeden Fall keine schuldig.


    Sim-Off:

    Mein erster Post am Stadttor stammt vom 1.12. und damit sind wir rechtzeitig in Rom angekommen. Für die Verspätung bei der Antwort durch die CU können wir nichts. Es ist daher nicht fair, simON von einer Verspätung zu sprechen. Danke.

  • Sim-Off:

    Die Richtigkeit des Datums wurde nie angezweifelt! Leider war nicht bekannt, dass kein kleines Wortgeplänkel erwünscht ist und dies lieber auf solche Art geklärt wird. Danke für den Hinweis!


    Pinus setzte sein übliches, fast unverschämtes Grinsen auf, gab dem Prätorianer seine Papiere zurück. „Na dann willkommen in Rom“, kam noch zum Abschied von ihm. Er drehte sich um, zuckte mit den Schultern, ein Schwarzer eben.

  • Sim-Off:

    Ich habe nie geschrieben, dass Wortgeplänkel oder die Durchsuchung des Gepäcks nicht erwünscht sind, sondern bloss darum gebeten, simON nicht Dinge zu schreiben, welche für eine ID nachteilig sein könnten, ohne dass diese ID etwas dafür kann. Schade, dass es hier immer wieder zu solchen Missverständnissen kommt weil man Dinge in einen Text hineininterpretiert welche gar nicht da stehen. Wirklich schade, ich hatte mich eigentlich darauf gefreut.


    Der Miles wurde durch meine Reaktion oder eben durch meine ausbleibende Antwort offenbar in seinem Eifer gebremst. Er verzichtete auf eine Durchsuchung unseres Gepäcks und liess uns direkt passieren. Da wir jedoch noch während des Tages angekommen waren, liessen wir den Wagen mit dem Gepäck direkt innerhalb der Mauern in der Obhut einer extra dafür vorgesehenen Mansio zurück. Dem Wirt zeigten wir ebenfalls unsere Versetzungsbefehle, damit er wusste, mit wem er es zu tun bekommen würde, falls nach dem Einbruch der Nacht und der Aufhebung des Fahrverbotes für Wagen das Gepäck nicht in die Castra Praetoria geliefert werden würde.


    Danach betraten wir die Urbs und machten uns direkt auf, uns bei der neuen Dienststelle zu melden.

  • Angekommen.

    Appius starrte mit zusammengekniffenen Augen auf das offene Tor und blieb stehen. Mit seinem Gepäck und auch an der Kleidung war zu erkennen was er war.

    Dann holte die Tabula hervor und Schritt weiter auf das Tor zu bis er direkt vor einem Miles stehen blieb.

    Ohne Gemütsregung meinte er:" Optio Furius. Man erwartet mich." Dsbri hielt er dem Mann die Tabula vor die Nase.


    Optio Appius Furius Cerretanus


    hat sich unmittelbar nach Erhalt dieser Nachricht* nach Rom zu begeben und bei den Cohortes Urbanae zu melden.


    Gezeichnet

    Cossus Tuccius Tychicus

    legio-xv-tribunus-angusticlavius.png

  • Unausgeschlafen und dem entsprechend müde stierte Pinus die Tabula an. Es dauerte ein wenig ehe ihm richtig aufging was da stand. "Ah achso, Salve Kamerad, dann wikllkommen. Du kennst den Weg? Geht in Ordnung, der kann durch"., wandte er sich an seinen Kameraden. Dann kam ihm eine Frage in den Sinn: "Woher kommst du eigentlich? Siehst etwas lediert aus."

  • " Kappadokien" kam die knappe Antwort.

    " Augen auf und kein Schludrian, Miles. Vale."

    Die Unlust auf weitere Kobversation war unmissverständlich gesendet worden. Appius grüsste mit einem Nickrn die Wache und startete durch ohne Umwege direkt zur Castra.

  • Und noch einer, der mit dem Schiff aus Cappadocia eingetroffen war, stand in der Schlange.


    Stilo saß auf seinem Hengst Onyx, einem Rappen aus seinem privaten Besitz, der langsam im Tempo der Reihe vorwärts schlenderte. Eine weiße Blesse zierte die edel gewölbte Stirn. Seinerzeit war er das beste Pferd dieses Jahrgangs vom Gestüt Umbrenus gewesen, ein wertvolles Geschenk von Cimber, ausgestattet mit dazu passendem schwarzen Zaumzeug und Sattel. Stilo schätzte das Tier, insbesondere gefielen ihm die kräftigen Glieder, da er Pferde mit dürren Beinen nicht mochte und wenn ihm zehn Mal eingeredet werden sollte, dass sie elegant aussehen würden. Auch auf solche Sonderwünsche hatte Cimber bei seinem Geschenk geachtet. Onyx war von stabilem Knochenbau mit großen Hufen und kurz geschorener Stehmähne. Auch der Schweif war zu einer kleinen Bürste gekürzt. Man sah, dass es sich hier um ein Schlachtross handelte und kein Paradepferd.


    Einen großen schwarzen Reitesel mit weißem Maul aus eigener Zucht hatte Stilo ebenfalls dabei, Xerxes diente als Packtier und hatte in Kappadokia die frei grasenden Herden vor Raubtieren geschützt, dabei manch Fuchs totgetrampelt und sogar totgebissen, was man einem Esel nicht unbedingt zutrauen mochte, wenn man es nicht wusste. Berge von Gepäck türmten sich auf seinem Rücken. In Sachen Größe stand er nicht hinter dem Pferd zurück, hinsichtlich Kraft und Aggressivität übertraf er es bei weitem. Ein Anfängertier war das nicht und Stilo ritt ihn nur, damit Xerxes es nicht verlernte, ihn auf dem Rücken zu tragen. Spaß war jedoch etwas anderes.


    Als sie den üblichen Stau am Tor erreichten, stieg Stilo ab und führte die Tiere fortan am Zügel. Zum Kameraden Furius, der mit ihm auf dem selben Schiff gereist war, hielt er mit seinen Tieren etwas Abstand, der wirkte maulig, seit er den Marschbefehl erhalten hatte. Man ließ den Mann passieren. Stilo wartete, ob man ihn durchwinken oder kontrollieren wollte.

  • Der wachhabende Soldat wunderte sich nicht mehr über die eintreffenden Soldaten, weil es sich längst - wenn auch nur hinter vorgehaltener Hand - herumgesprochen hatte, dass die Stadteinheiten aufgestockt werden sollten. Die Kunde sickerte durch, aber sie machte nur unter den Soldaten die Runde. Zivilisten ging Militärisches nichts an. Jeder in Uniform hatte einen Eid geleistet, der ihn zu Loyalität gegenüber der Einheit und dem Kaiser verpflichtete.

    Der nächste Wartende, ein Offizier, wirkte wieder fremdartig, daher spekulierte der Wachsoldat, ohne den Marschbefehl zu rate zu ziehen: "Cappadocia?" Er bemühte sich um eine gute Haltung.

    Nachdem die ersten Soldaten noch durchsucht oder zumindest befragt wurden, blieb den Nachfolgenden jedwede Verzögerung erspart. Der Wachsoldat wartete die Antwort ab, dann gab er den Weg frei. Als der Fremde sein Ross an ihm vorbeiführte, fiel sein Blick auf den Schweif. "Kurzer Schweif trifft keine Fliege", flüsterte er seinem Kameraden zu und grinste verschwörerisch, bevor er sich dem nächsten Einreisenden zuwandte.

  • "Mag sein, dass der Schweif nicht mehr zum Abwehren von Fliegen taugt, dafür verfängt sich auch kein Dreck darin. Danke fürs Durchwinken, Kamerad. Angenehmen Dienst noch."


    Wo auch immer Stilo Soldaten traf, grüßte er sie zumindest mit einem Nicken, manchmal kam eine Handgeste dazu. Erlaubte es seine Zeit und die des anderen, war er auch einem Schwätzchen nicht abgeneigt, doch hier am Tor hatten die Urbaner alle Hände voll zu tun, so dass er keinen Versuch unternahm, ihre Zeit zu stehlen. Pferd und Esel am Zügel betrat er erneut Roma Caput Mundi, das Haupt der Welt.

  • "D-d -danke!" Mit geweiteten Augen blickte der Wachsoldat dem Mann aus Cappadocia hinterher. Er zog vor Schreck die Luft geräuschvoll ein, weil ihm klar wurde, dass der Offizier sein Flüstern gehört hatte. Die Worte galten eigentlich seinem Kameraden vom Wachdienst. Er würde sich nie herausnehmen, einen Offizier als Erster als Kamerad zu bezeichnen, hoffte aber, ihm würde das nicht verübelt werden. Möglicherweise traf man sich in der Castra einmal wieder und es gab neuerdings die Anweisung, Kontakte statt Konkurrenz zu pflegen. "Oh, man!" Er sah zu seinem Kumpel und grinste unsicher. "Er hat angenehmen Dienst gewünscht. Wird in Ordnung sein, oder?"

    "Natürlich nicht!", flachste der Angesprochene. "Morgen gibt es kein Essen und übermorgen auch nicht." Er ließ seine Hand auf die Schulter des Grübelnden fallen und lachte. "Klar war das in Ordnung. Jetzt komm, die Schlange wird nicht kleiner."

    Die nächsten Kontrollen verliefen holperig, weil der Wachsoldat noch über Dreck in Pferdeschweifen nachdachte.

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