Circus Mogontiaci | LUDI CONSUALIA KAL SEP DCCCLVI A.U.C. (21.8.2006/103 n.Chr.)

  • Ich nickte den dreien zu und grüßte zuvorderst den Legaten.


    "Salve, Legat. Ich hoffe Dir wird es an nichts mangeln. Sollte dem nicht so sein, lass es mich wissen...", sagte ich lächelnd und machte auch Platz für Frau und Sohn.

  • Schüchtern schlich ich die Treppe zur Loge hinauf, ich trug eine Tunica von aubergineroter Farbe mit eienr rosa Palla. Merkwürdig, ich hatte sorgfältigst auf mein Äusseres geachtet bevor ich die Herberge verliess, obwohl das sonst nicht ausgesprochen meine Art war.


    Jetzt hielt ich Ausschau nach Strabo. Die Wache am Eingang zur Loge liess mich bereitwillig passieren, das sagte schon, dass er hier sein musste, ich lächelte sanft vor mich hin und lief weiter.

  • Ich hatte mich etwas außerhalb hingesetzt, um noch einen Blick auf den Eingang der Loge zu werfen. Und da stand sie plötzlich. Mein Herz tat einen Sprung und so sprang auch ich förmlich auf und ging bis zum Eingang.


    "Sei gegrüßt, schöne Priesterin...", scherzte ich und fasste sie galant bei der Hand. So geleitete ich sie zu unseren Plätzen.


    "Es ist schön, dass Du gekommen bist!"

  • Verwirrter Römer http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer22.jpg


    "Factio Albata!
    Factio Albata!"


    schrie in diesem Moment in der Nähe ein verwirrter Römer voller Siegesgewißheit. Seine Fantreue in allen Ehren, musste er jedoch übersehen haben, dass sich zu diesem Rennen kein Wagen der Weißen gemeldet hatte. So standen die Wagen weder in den Listen der Ausrichter noch auf den Flugzetteln, welche vor dem Circus verteilt wurden.


    "Haha! seht euch den Spinner an!" brüllte ein anderer und in die geschwätzige Stimmung brach Gelächter ein. "Die Factio Albata ist doch gar nicht dabei!" sagte ein ganz Schlauer um seinen Nebensitzer aufzuklären.


    Einzig der verwirrte Römer schnitt der Menge ein Fratze, streckte ihr die Zunge heraus und verbeugte sich dann artistisch, was jene mit einem Szenenapplaus für den gelungenen Scherz quittierte. Die Spiele, das wussten alle, waren immer wieder etwas Besonderes und es gab genug Zeitgenossen, die sich diese Momente für ihren großen Auftritt reservierten.

  • Es war verrückt. Maximian kam sich an diesem Tage vor wie, wie... Er konnte es gar nicht wirklich beschreiben. Allein, dass er in einer Sänfte getragen wurde, brachte ihn zum Lachen. Es war skurril und es war so ziemlich mit das Letzte, was er je erwartet hätte. Im Ernst, hätte man ihm vor 2 Jahren gesagt, er würde einmal eine Toga tragen, bei der selbst ihm jeder Knick leid tat, in einer schaukelnden Sänfte getragen werden und zudem von all den Leuten begafft werden - er wäre in schallendes Gelächter ausgebrochen.


    All das entsprach so gar nicht seiner Natur. Es war ungewohnt und beinahe schon zu viel des Guten. Allerdings wäre er wohl nicht so schnell durch die Straßen gekommen, wäre er zu Fuß gegangen. Alles war verstopft. Und laut war es...
    Maximian tauschte vielsagende Blicke mit seinem Freund, der zweifelsohne in den Genuss eines wirklichen Spektakels kam.


    Endlich waren sie angekommen. Maximian half seiner Mutter in einem sagenhaften Gewand die Stufen hinauf. Hinter ihr und Meridius betrat er die Ehrenloge, begrüßte den Pompeier und lief dann sogleich nach vorn, um einen Blick in das Oval zu werfen. Das hatte er immer schonmal machen wollen.

  • Das Gelächter und der Applaus für den Scherzkeks hatte nun auch die Loge des Legatus Augusti Pro Praetore erreicht und Meridius lachte. :D Eines musste man dem Burschen, den er aus seiner Position nicht richtig sehen konnte, lassen: Er hatte Humor. Galgenhumor sogar, falls es sich tatsächlich um einen Albata-Anhänger handeln sollte.


    "Ich bin gespannt, welches Gespann gewinnen wird."


    sprach er zu seiner Gattin. Er hoffte zwar auf den eigenen Rennstall, wusste aber auch, dass es als Veranstalter nie gut war, wenn der eigene Wagen gewann. In diesem Fall sollte er dann doch besser nur Zweiter werden.


    Erneut blickte er über die Strecke. Die Männer der Stadtverwaltung und der Legion hatten ganze Arbeit geleistet. Und auch dem Quaestur musste man danken.


    "Hat jemand den Quaestor gesehen?
    Und wo ist der Duumvir?"


    Er sah sich um, konnte jedoch keinen der beiden entdecken.

  • Valeria befand sich auch irgendwo in der Menge. Sie trug eine einfache, sandfarbene Tunika mit einer cremefarbenen Palla und war extra wegen der Spiele aus Colonia angereist. Wenn schon mal Spiele in Germanien stattfanden, konnte man sie sich auch anschauen. So war sie beizeiten mit Petronia Livia angereist, hatte in einem Gasthaus genächtigt und stromerte nun ganz allein an den Ständen entlang, sich hier und dort die Auslagen anschauend und mit ihrer Palla spielend. Irgendwo, das wusste sie, war Meridius mit seiner Familie. Sie würde es nicht darauf anlegen, ihnen zu begegnen. Und wenn doch, dann würde sie höflich grüßen und sehen, dass sie schnell wieder fort kam. Maximian würde nämlich bei ihnen sein.


    In diesem Moment lachte man hinter ihr über jemanden, der eine Factio anfeuerte, die gar nicht an den Rennen teilnahm, und Valeria entschloss sich, schon mal in die Arena zu gehen. Gesagt, getan, so fand sie sich bald inmitten der Menschen wieder, die in die Nähe der Loge drängte. Dorthin, wo sie eigentlich gar nicht hin wollte. Aber nun war sie einmal da und aufstehen und gegen den Strom der Menschen laufen konnte sie schlecht. Also setzte sie sich hin, vermied es ganz bewusst, zur Loge hinaufzuschauen und wartete auf Livia.

  • Zusammen mit Deandra kraxelte auch ich nun aus unserer Sänfte. Als Gäste des Meridius und seiner Familie würden wir ebenfalls mit auf der Loge sitzen dürfen, um uns die Spiele anzuschauen. Ich half Deandra aus der Sänfte, wie es beinahe die Regel zu werden schien, und deutete dann auf den Gang zu den anderen hinauf.
    "Gehen wir rauf", meinte ich, während ein breiter, böse aussehender Sklave vor uns beiden her schritt und eventuelle Im-Weg-Steher beiseite schaufelte.

  • http://www.imperium-romanum.in…/ava_galerie/roemer06.jpg | Ausrufer


    "BROT! BROT! BROT!
    BROTGESCHENKE DES STATTHALTERS!
    BROT! BROT! BROT!
    BROTGESCHENKE DES STATTHALTERS!"


    Mit den Worten des Ausrufers, zogen Sklaven kleine Wagen in den Circus, auf deren Ladeflächen sich die Laiber nur so türmten. Wenn die Spiele etwas positives hatten, dann die Tatsache, dass ein hungriger Magen an diesem Tag satt wurde. Und so drängten sich nicht wenige der ärmeren Besucher nach vorne und streckten sich, um die Brotlaibe, welche in die Zuschauermenge geworfen wurden, zu fangen. Die Wachen ließen die Menge gewähren und wirkten nur dort korrigierend, wo die Gefahr bestand, dass der Andrang zu groß werden könnte.


    "Brot!" "Brot!" Der Ruf ging durch den ganzen Circus und die Menge blickte applaudierend zur Loge des Statthalters. Dieser nickte huldvoll, wie man es von ihm erwartete und wie es bei tausend anderen Rennen und Spielen des Imperiums an hunderten anderen Orten schon geschehen war und wieder geschehen würde.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Zusammen mit Deandra kraxelte auch ich nun aus unserer Sänfte. Als Gäste des Meridius und seiner Familie würden wir ebenfalls mit auf der Loge sitzen dürfen, um uns die Spiele anzuschauen. Ich half Deandra aus der Sänfte, wie es beinahe die Regel zu werden schien, und deutete dann auf den Gang zu den anderen hinauf.
    "Gehen wir rauf", meinte ich, während ein breiter, böse aussehender Sklave vor uns beiden her schritt und eventuelle Im-Weg-Steher beiseite schaufelte.


    Es war mehr eine nette Geste als wirklich nötige Hilfe, die mir Corvinus gewährte und so legte ich meine Hand nur leicht in seine, als er mir aus der Sänfte half. Mit einem Lächeln dankte ich ihm dafür, bevor mir die Menschenmassen ein erstauntes „Oh“ abrangen. Viel einfaches Volk stand um uns herum und sehr viele Menschen, die mich an meinen Sklaven erinnerten. Hilfe suchend, blickte ich mich nach ihm um.


    Er setzte sich dann an unsere Spitze und damit konnte ich getrost Corvinus’ Aufforderung Folge leisten. Ich kannte Assindius’ Art, den Weg freizuräumen.


    „Ich habe bisher nur einmal gewettet. Es ist ja auch nicht erlaubt, aber damals habe ich einiges an Geld gewonnen“, flüsterte ich meinem Bruder ins Ohr.

  • "Du hast gewettet?" staunte ich nicht schlecht und absichtlich etwas lauter als sie.
    "Ist ja was ganz was Neues. Deandra, Deandra... Da tun sich mir Abgründe auf. Nebel, die über deiner Vergangenheit wallen..."


    Ich grinste breit und deutete nach vorn.
    "Ah, schau mal, da sind auch der Senator und seine Familie. Und..hm...wer ist das denn? Kennst du die anderen?" fragte ich sie leiser.

  • Auch Varus langte nun dank seines Aus-dem-Weg-räum-Sklaven an der Ehrentribüne an und begrüßte nacheinander alle.
    "Legatus...Iulia Severa.....na, junger Mann?....ah, salve Magister....."


    Endlich hatte er alle durch, da tauchten schon neue Gesichter auf, die Varus noch nicht kannte. Er stellte sich ihnen mit seinem Namen und seinem Amt vor und wartete ersteinmal ab. Es freute ihn, dass alles wie am Schnürchen lief. Wenn der Zeitplan korrekt eingehalten werden würde, dann mussten bald das Opfer und die Ansprache kommen...

  • http://www.imperiumromanum.net…ava_galerie/Cornicen1.jpg | Krachmacher


    trööt trööt trööt
    trööt trööt
    trööööt


    Just in diesem Moment, da wohl niemand damit rechnete, bliesen die Fanfaren und das Toben legte sich schlagartig.


    TITUS TARQUINIUS THERMUS, ein älterer, untersetzter Mann, trat nun in die Arena. Ihm folgten emsig wuselnde Opferdiener, die wie der Sacerdos alle in strahlendes Weiß gekleidet waren. Einige trugen einen kleinen Altar, ein anderer einen Foculus, wieder ein anderer schleppte schwitzend eine mittelgroße Marsstatue. Der letzte führte einen prächtigen roten Stier, dessen Hörner und Hufe vergolfet waren und der mit roten und weißen Bändern festlich geschmückt war.


    Die kleine Prozession gelangte am Kopfende der Arena an, wo eigens für die Opferzeremonie ein kleines Holzpodest errichtet worden war. Schnell und routiniert bauten die Opferhelfer alles zur Zufriedenheit des Thermus auf und standen dann in einem oftmals eingeübten Halbkreis locker neben dem Altar, um Thermus zur Hand zu gehen. Dieser wandte sich nun um unr räusperte sich.


    "Ihr Römer und Freunde des Imperiums!
    Heute wollen wir MARS zu Ehren diesen Stier opfern, aufdass er die jüngsten Vorfälle in seinem Tempel für wenige Stunden vergessen und sich vollends auf die Spiele konzentrieren mag, die zu seinen Ehren und zu Ehren unseres großen Imperator Caesar Augustus abgehalten werden!"


    Sicher hatte jeder von der Tempelschändung gehört, da brauchte er das nicht noch einmal zu erwähnen. Immerhin sollte der Gott seine Aufmerksamkeit auf die Spiele lenken und nicht in Erinnerungen an seinen nun leeren Tempel schwelgen.


    Einer der Opferdiener entzündete die Kohlen, während der nächste schon Unmengen von Weihrauch darüberstreute. Im Nu stieg dichter, weißer Rauch auf, der eine berauschende Wirkung hatte und Mars in der Nase kitzeln sollte, damit er seine Aufmerksamkeit auf die Arena lenken würde. Man reichte Thermus eine Schale Kekse, die er hoch über dem Kopf dem Volk und auch dem Gott präsentierte, während seine Stimme über den Circus hallte.


    "Großer MARS, nimm diese Kekse an, die wir dir opfern, auf dass du wohl gestärkt die Spiele betrachten kannst!"


    Die Kekse wanderten auf den Foculus und verkokelten dort. Man reichte Thermus einen Opferkuchen aus Spelze.


    "Mächtiger MARS, möge dir dieser Kuchen munden, auf dass du den Imperator und seine Legionen auch in den kommenden Wochen und Monaten auf ihren Wegen begleiten magst."


    Auch der Kuchen wanderte ins Feuer. Nun mischte sich leicht fettiger Qualm in den Geruch des Weihrauchs und der Rauch nahm eine eher graue Farbe an. Thermus wandte sich zu der Menge um und hielt nun einen großen Weinkelch in den Händen.


    "Wunderbarer MARS, koste von diesem guten Falerner und stärke dein Volk mit deiner Kraft, behüte und beschütze es."


    Der Wein wurde langsam in die Opferschale gegossen und verzischte rauchend im Feuer. Nun ging Thermus flankiert von zwei Opferdienern hinunter vom Podest. Man führte den Stier heran, nahm ihm die Zierde ab und wartete darauf, was der Priester nun tun würde. Thermus hob die Hände zum Himmel.


    "Oh allmächtiger MARS, nimm diesen kräftigen, makellosen Stier an und erfreue dich wie dein Volk an den Spielen, die bald hier stattfinden werden. Labe dich am süßen Blute des Tieres und schmecke sein saftiges Fleisch."


    Ein Opferdiener kappte die Sehnen an den Hinterläufen des Stieres, worauf dieser nicht mehr stehen konnte und muhend einklickte. Zwei Opferdiener hielten nun jeweils eine große Schale, während ein dritter dem Tier mit der stumpfen Seite des Messers über den Rücken strich.


    "Agene?" fragte er den Priester leise, der daraufhin huldvoll nickte und mit einem "Age!" antwortete.


    Der junge Opferhelfer stach dem Tier in den Hals. Das Blut spritzte beinahe drei Meter weit und Thermus konnte eben noch gelassen zur Seite treten, um nicht besudelt zu werden. Rotes Blut durchtränkte den Sand der Arena und die Opferschalen waren schnell gefüllt. Man schnitt dem langsam verblutenden Tier nun auch schon die Bauchhöle auf, weidete es aus und reichte dem Priester die Eingeweide auf einer patera. Dieser unterzog sie einer eingehenden Musterung, nachdem er seine Hände in einer bereitstehenden Schale gesäubert hatte. Würde der Gott das Opfer annehmen?

  • Selbstredend war ja auch er da, wo er hingehörte und scaute sich schon entspannt um, nahm auch Anteil an der Opferzeremonie, wenn er dieser auch nicht so viel Augenmerk widmete, wie er vielleicht gesollt hätte, aber andere, seine Begleitung zum Beispiel verlangte da, aus seiner eigenen Perspektive heraus, mehr Aufmerksamkeit, wenn auch eher verstohlene.

  • "Salve Duumvir.", begrüßte ich Valentin grinsend und pflanzte mich kurzentschlossen neben ihn.
    "Habe ich schon etwas verpasst?"
    Neugierig setzte ich mich kerzengerade hin und sah zur Opferzeremonie.
    "Ah, nur das Opfer...gut."
    Mit einem Seufzer ließ ich mich wieder in eine bequemere Position sinken.
    "Treibt dich die Pflicht hierher, oder bist du Anhänger einer Factio?"
    Welche Factio ich anfeuerte zeigten die blaue Tunika und die blaue Stola. Wer noch Zweifel hatte, wurde durch eine Art blauen Schal überzeugt, dass ich Venetaner war 8)

  • "Die Pflicht, die Pflicht, die leidige Pflicht," grinste er sie an, nachdem er sie freundlich begrüßt hatte. "Ich bin eher Anhänger von Pferderennen und diversen anderen Wettkämpfen, wie man sie zum Beispiel an Beltane bei uns durchzuführen pflegte und sogar hier manches mal noch findet. Bei Dir sieht es dann doch eher nach der Kür aus, wie?"

  • | Priester


    Die Eingeweide. Er hatte sie sorgsam sortiert. Vorschriftsmäßig auseinander genommen. Nichts verwechselt und keinen Fehler gemacht. Sie sahen gut aus. Sehr gut sogar. Oder war das was? Er sah genauer hin. Nein, da war nichts. Sollte er das Ergebnis gleich verkünden? Nein - lieber die Leute noch ein wenig warten lassen. 'Mars, großer Mars' führe meine Hand' - Gleich würde er das Ergebnis verkünden - noch einen Moment warten - Ruhe - Ruhe - Gleich spricht der Gott! Gleich wird es verkündet!
    Mars! MARS! Mars!


    Nach dieser aufreibenden Woche würde er ersteinmal in Urlaub gehen...

  • Crispus lachte ebenfalls über den Burschen, der nicht-existente Factios anfeuerte und überlegte nicht lange, für wen er schwärmen sollte. Die Veneta wohl - sie war für die meisten Petronier der Lieblingsrennstall.


    "Vivat Veneta!"


    brüllte er mit seiner Kasernenhofstimme, wie es einige andere um ihn herum taten - er war schließlich im Veneta-Fanblock!
    Dann beruhigte sich der Lärm - ein Opfer für Mars stand an. Crispus reckte den Hals, um die Opferhandlung genau verfolgen zu können, denn er konnte Mars' Unterstützung gut gebrauchen - beim nächsten Mal ausrücken wäre er sicher dabei! Offensichtlich machte es der Priester spannend, denn er untersuchte lange und ausführlich die Innereien des Ochsen, dessen Blut auf den von ihm gestampften Boden lief.

  • Die Loge füllte sich und auch die Plätze der Normalsterblichen wurden nach und nach besetzt. Maximian hatte noch ein Weilchen von der Brüstung aus alles überblickt. Es war ein seltener Anblick, zumindest war ihm sowas bislang verwehrt gewesen. Nach einer Weile lächelte er, klopffte mit der Faust zweimal auf die Begrenzung der Loge und wollte sich gerade umdrehen, als er einen blonden Schopf mittenmang der Menschen zur rechten Seite hin erkannte. Einen Moment lang sah er ein ihm wohlbekanntes Gesicht, aber dann war es von zwei oder gar drei Köpfen verdeckt. Maximian konnte sich nicht vergewissern, ob er sich einfach getäuscht hatte, reckte sich nochmal, aber wandte sich dann mit aufeinander gepressten Lippen herum.


    Gerade betrat der Einbrecher von neulich nachts die Loge. Maximian lächelte und begrüßte den Petronier mit einem wissenden "Quaestor. Schön dich wieder zu sehen.", hatte er ihm an diesem doch Abend nicht verraten, welche seine Stellung war.


    Dann wurde ein Opfer für Mars vorbereitet und Maximian hatte sich auf seinen Platz gesetzt. Einen Arm auf die Lehne gestützt, strich er sich über die Lippen, folgte dem Geschehen jedoch nur mit geteilter Aufmerksamkeit und begrüßte zwischenzeitlich die beiden Aurelier und andere Menschen von hohen Ämtern oder hohem Ansehen.

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