"Ich schließe mich dem Praefecten an. Peregrini und Freigelassene sollten nichts in der gehobenen Verwaltung zu suchen haben. Das sollte den römischen Bürgern vorbehalten sein." erklärte ich.
Ordo Decurionum - Teil 2
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- Diskussion
- Valentin Duccius Germanicus
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Ich kann eure Meinung sehr gut verstehen. Doch eines sollte ich vielleicht noch zu bedenken geben. Die Mitglieder des Ordos sollen ihre Stadt unterstützen und sie verschönern. Sicher macht dies nicht jeder aus freien Stücken sondern ach mit einiger Berechnung. Auch werden die Mitglieder des Ordos in die Pflicht genommen, wenn wichtige Renovierungen anstehen und diese nicht allein aus der Stadtkasse zu bezahlen sind. Soll das wirklich nur aus den Taschen der römischen Bürger bezahlt werden oder nicht jeder, der es vermag die Kosten zu tragen ebenfalls dafür herangezogen werden. Ich möchte nur zu bedenken geben, dass dies einiges an Unmut aufbringen könnte wenn ein Bürger bezahlen muss und ein Peregrini, der es geschafft hat ebenfalls ein Vermögen anzusammeln sein Geld behalten kann aber ebenso die öffentlichen Gebäude nutzt wie der Bürger. Bedenkt bitte auch dieses. außerdem hätte er nur eine Stimme im Stadtrat, dem Organ was über die Gestaltung der Stadt entscheidet. Die Verwaltung hat er damit noch lange nicht übernommen...
Sie sah fragend in die Runde. Es war nur ein Einwurf, ein Punkt wo sie in der Zukunft Reibereien auf sie alle zukommen sah und wem wenn nciht dem römischen Bürger sollte es interessieren sein Geld gut beisammen zu halten und so würden sich die Kosten über mehrere Taschen verteilen und jeden weniger belasten.... -
Ganz von der Hand zu weisen war dies wohl nicht. Lange überlegte er und meinte dann: "Mhm, damit könntest Du Recht haben, wobei ich einen Einwand zum Thema Verwaltung, ausschliesslich klärender Natur einbringen möchte. Ein Stadtschreiber zum Beispiel muss nicht zwingend Bürger sein, also zieht das Argument Verwaltung hier vielleicht nicht so," meinte er lächelnd. "Nun sehe ich aber, konträr zu Deinem Argument vielleicht auch wieder Reibungspotential bei der Tatsache, wenn Peregrini und Freigelassene aufgenommen werden. Sprich manch einer könnte sich, nun sagen wir beleidigt fühlen mit ihnen auf eine Stufe gestellt zu werden." Er hatte sich vorgenommen, so weit als möglich den Advocatus Diaboli zu spielen. Venusias Argumentation war durchaus völlig korrekt, aber man musste versuchen beide Seiten zu beleuchten und dann das "kleinere Übel", auch wenn er es so vielleicht nicht betrachten würde, wählen. Doch welches es war, musste man noch sehen.
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"Das Argument mit der Verwaltung ist durchaus plausibel, alleridings hat ein einfacher Scriba nicht viel zu sagen und mir geht es eher um die höheren Posten!"
Ich überlegte kurz
"Erstens setzen alle gehobenen Positionen sowieso das Bürgerrecht vorraus.... und mir geht es nicht darum, dass ein Peregrinus im Stadtrat sitzt, nein, ich gehe immer vom Schlimmsten aus und erwarte mehrere, um nicht zu sagen viele...... was dann? Dann tritt genau das ein, dass Peregrini oder Freigelassene die Geschicke der Stadt lenken.....
Abgesehen davon wird oben angeführt, dass die Mitglieder des Ordo auch bei der Besetzung der Ämter berücksichtigt werden.... wie aber soll das funktionieren, wenn wir, wieder vom schlimmsten Fall ausgehend, nur Perergini oder Freigelassene im Ordo versammelt haben?"
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Zum einen mag ich kaum glauben, dass es viele Peregrini gibt, die es schaffen so viel Vermögen anzuhäufen, dass es so viele in den Ordo schafffen und zum anderen glaube ich auch nicht, dass keinen Römer geben wird, der sich nicht für seine Stadt und den Ordo interessiert. Wie du auch schon richtig festgestellt hast. Für die höheren Verwaltungsposten muss man das Bürgerrecht besitzen und wenn er dieses nicht hat, kann er auch kein Verwaltungsamt bekleiden. Damit wäre diese Sorge doch genommen.
Sie lächelte kurz...
Ich wollte nur die Gednakengängeerklären, die ich beim Aufsetzen der Punkte hatte und was ich für Probleme sah. -
interessiert lauschte ich der Erklärung. Sie leuchtete ein, jedoch verzichtete ich auf einen Kommentar und beobachtete die anderen Mitglieder.
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"Naja, die Argumente sind schon einleuchtend, dennoch würde ich mich wohler fühlen, wenn dieses Verhältnis auch geregelt wäre!"
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Welches Verhältnis meinst du,
fragte Venusia Magnus und direkt.
Soll die Anzahl der Peregrini im Ordo begrenzt werden? Denn die Zugangsvoraussetzungen für die Stadtverwaltung sind ja bereits vorgeschrieben. Wir geben hier nur die Vorlage. Einen Rahmen, den die Städte dann eh für sich noch ein wenig anpassen können. -
Ich ergriff das Wort.
"...dann ist diese Diskussion meiner Meinung nach sinnlos. Wir sollten es den Städten überlassen, wer zu den Honoratoren der Stadt gehört. Sei es ein unfrei geborener Einwanderer, der sich bemüht und hervorragende Leistungen bringt, so sollte man die Stadt nicht daran hindern ihm in den Kreis der städtischen Honoratoren aufzunehmen. Daher stimme ich acuh gegen eine 'Verhältnissregelung'. Bei der Frage wer den Ordo bekommt muss die Stadt, meiner Meinung nach, Freiraum haben. Wie schon gesagt wurde erstellen wir nur einen Rahmen..."erklärte ich, da ich eigentlich sowieso der Meinung war, dass soetwas nicht groß diskutiert werden müsste.
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Unfrei geborener Einwanderer? Er hielt sich zurück zu dieser Konstellation etwas zu sagen und sah in die Runde. "Weitere Meinungen dazu?" Er sah Commodus an, auch Sebastianus und Meridius. Natürlich ging sein Blick auch wieder zu Venusia und Magnus, falls sie dazu noch etwas äussern wollten.
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Commodus hatte sich eigentlich vorgenommen diese Sitzung schweigend hinter sich zu bringen, da er dem Thema ursprünglich nichts beitragen wollte. Doch nachdem er die Diskussion der Sodales verfolgt hatte, wollte er doch etwas sagen. So begann er mit ruhiger Stimme und gerade so laut, dass alle es hören konnten, zu sprechen:
"Im Gegensatz zu unserem jungen Freund hier..." er deutete auf Augustinus "... empfinde ich diese Diskussion nicht als sinnlos. Es ist wichtig, dass wir uns hier darüber klar werden, dass der Ordo Decurionum nicht einfach eine Ansammlung von Menschen ist, die Geld in ihre Heimatstadt stecken oder die die Stühle irgendwelcher Officien warmhalten.
Viel mehr handelt es sich um eine Gruppe von Menschen, die sich aktiv für ihre Heimatstadt einsetzen und versuchen diese durch ihre Arbeit und natürlich auch durch ihr Geld, zu verschönern und am Laufen zu halten. Diese Menschen mögen meist das römische Bürgerrecht erlangt haben, doch gibt es unter ihnen auch genug die dies nicht haben. Ich war einst selbst Duumvir einer Stadt und glaubt mir, ohne eine gewisse Anzahl Peregrini und Liberti, die dazu bereit waren der Stadt etwas zu geben, würde diese Stadt heute sicherlich nicht so sein wie sie heute ist.
Wenn wir einen Entwurf für die Rahmenbedingungen des Ordo Decurionum erstellen und in diesen hereinschreiben, er bilde' den Zusammenschluß von engagierten Bürgern einer Stadt, die sich dort verdient gemacht haben', dann sollten wir daran denken, dass die Bürger einer Stadt nicht unbedingt auch Bürger Roms sein müssen. Daher wäre ein Ausschluss von Peregrini und Liberti aus diesem Kreis sicherlich etwas, dass den Städten Germanias schaden könnte."
Er war sich nicht sicher, ob er tatsächlich das gesagt hatte, was er sagen wollte, denn er hatte mitten in seiner kleinen Ansprache ein wenig den Faden verloren. Trotdem hoffte er, dass seine Botschaft rübergekommen war.
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"Nun gut!" sprach ich "Ich lasse mich auch gerne von anderen Meinungen überzeugen und Senator Commodus tat dies gerade!
Dann lassen wir diesen Passus bestehen und überlassen den Städten selbst, wen sie aufnehmen und wen nicht.
So gesehen, denke ich, dass sich die Stadthonoratoren wohl überlegen, wen sie in ihren Kreis bestellen!"
Ich nickte Commodus zu
"Eine andere Frage, die mich aber quält: Der Ordo wurde bis jetzt völlig ausser acht gelassen, nicht wahr? Wer entscheidet also jetzt, zu Anfangs, wer in den Ordo aufgenommen wird?"
Sim-Off: vielleicht ist das jetzt auch eher mehr SimOFF als SimON, dennoch aber eine wichtige Frage, denk ich
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Nach der Ansprache des Senators entschloss ich mich zurückhaltender zu sein, so sagte ich vorerst nichts hinzu und rutschte etwas auf meinem Stuhl herum.
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Zitat
Original von Primus Decimus Magnus
"Eine andere Frage, die mich aber quält: Der Ordo wurde bis jetzt völlig ausser acht gelassen, nicht wahr? Wer entscheidet also jetzt, zu Anfangs, wer in den Ordo aufgenommen wird?"
"Mhm," machte er nachdenklich. 2Da gäbe es zwei Möglichkeiten. Möglichkeit eins die Duumviri der Städte ernennen oder schlagen eben vor und Möglichkeit zwei die Curia, soweit in der Lage, macht dies." Er sah zu Venusia. "Oder wie siehst Du das?" -
Noch bevor Venusia antworten konnte warf ich ein....
"Das heisst, die Duumvire werden nun automatisch in den Ordo aufgenommen, bzw. als aufgenommen betrachtet?"
Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, ich wollte mich nur vergewissern, ob ich es auch richtig verstanden hatte....
"Und..... so entscheiden zu Anfangs die Duumviri alleinig über eine Aufnahme in der jeweiligen Stadt?"
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In den Ordo Decurionum sollen die jenigen, die sich um ihre Stadt bemühen. Ich denke, dass man davon ausgehen kann, dass dies ein Duumvir tut und dies auch mit dem Privatvermögen tut. Dem Ordo sollen auch die jenigen einer Stadt angehören, die sich für sie einsetzen können und wollen und dies im Notfall auch mit ihrem Vermögen, wenn die Stadtkasse einmal nicht reicht. Dazu müssen Versammlungen abgehalten werden auf denen man die Pläne für Renovierungen, Restaurierungen und Neubauten bespricht. Reicht das Geld der Stadt dafür nicht aus und soll dennoch das Bauvorhaben durchgeführt werden, müssen die privaten Vermögen her. So ist der Gedanke hinter dem Ordo. Wer dies nun tragen kann, kann am besten ein Duumvir entscheiden. Wir können natürlich eine Ausnahmeregelung für die ersten Ernennungen treffen, dass die Mitglieder vorgeschlagen werden und die Curia und/ oder der Legatus Augusti seine Zustimmung dazu gibt, damit man davon ausgehen kann, dass so Anfangsschwierigkeiten ausgemerzt werden. Danach hat der Ordo allein über seine Aufnahmen zu entscheiden.
Sie hoffte nun einen großen Teil der Fragen erst einmal beantwortet zu haben. -
Ich nickte....
"Nichts gegen unsere Duumviri, aber für die erste Ernennung würde ich so eine Sonderregelung begrüssen! man kann es ja so halten, dass die Duumvire die Vorschläge machen und die Curie sie absegnet?!"
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"Dem würde ich ebenfalls zustimmen." Ich überlegte auf wen das in Confluentes zutrefen würde. "Dürfen jetzt eigentlich auch Soldaten in den Ordo Aufgenommen werden?" vergewisserte ich mich.
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Meridius verfolgte die Debatte interessiert. Alles was er hörte hatte seine Berechtigung und einmal mehr stellte er fest, dass Senator Prudentius, wenn er etwas sagte, durchaus Recht mit seiner Meinung hatte.
"Der Ordo Decurionum bildet sich auch den Menschen, die vermögend und einflussreich genug sind, um der Stadt zu helfen, die Probleme, die auf sie zukommen anzugehen. Die Stadt definiert dabei, wer in diesen Kandidatenkreis passt und wenn sie meint, dass einer die Ehren umsonst genießt, kann die Stadt einen auch wieder aus selbigem Ordo entfernen. Der Ordo ist damit ein Stand der immer wieder neu vergeben oder bestätigt wird. Im Übrigen wie im Ritterstand oder im Senat auch. Einmal Senator bedeutet nicht automatisch immer Senator. Der Kaiser kann das schnell ändern und ebenso kann eine Stadt entscheiden, wen sie im Kreis der ihren duldet und wen nicht."
Er sah nun zu Octavius.
"Ein einfacher Soldat bringt der Stadt nichts. Bei einem Centurio oder einem Decurio kann dies bei einer kleinen Stadt schon anders sein. Sein Einfluss und sein Vermögen reicht aus, um in Confluentes etwas bewegen zu können."
Er hielt inne.
"In Carthago, Alexandria oder Rom hingegen dürfte der selbe Centurio, der in Confluentes zum Ordo Decurionum zählt, nur eine kleine Leuchte sein, ohne Einfluss und ohne Möglichkeiten auch nur im geringsten etwas zu ändern. Vermutlich ist die finanzielle Schranke dort schon viel höher und man hat erst als Tribun eine Chance in den Kreis der Gönner und Verantwortlichen der Stadt gerechnet zu werden."
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Ich nickte und hatte verstanden.
Einem meiner Scribae, die mich begleiteten gab ich leise Anweisung das festzuhalten. Nun hörte ich wieder interessiert zu und hoffte, dass die Sitzung bald ein Ende nehmen würde, jedoch hoffte ich noch mehr, dass nicht eine dritte Sitzung angesetzt wurde.
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