Ordo Decurionum - Teil 2

  • "Gut, dann schlage ich vor, eine schriftliche Ausführung fertigzustellen, welche wir uns noch einmal ansehen können, bevor wir zur Abstimmung schreiten. Wäre das akzeptabel?"


    Meridius hatte die Dinge gerne in fertiger Version in der Hand. Nicht, dass man dann nach der Abstimmung noch feststellte, dass hier und da was fehlte oder schlimmer noch, hinzugefügt wurde.

  • Er nickte. "Gut. Ich denke, wir machen eine kleine Pause, in der jeder etwas Essen kann und danach weiter. In der Zwischenzeit werde ich die Ausarbeitung anstreben, so das wir nach der Mittagspause noch einmal kurz drüber sehen können und dann abstimmen."


    Sim-Off:

    Dauert noch etwas, bin gerade zeitlich sehr eingebunden.

  • Nach der Pause, welche der Scriba fleissig genutzt hatte, traten die Mitglieder wieder zusammen.
    Er reichte nun eine korrigierte Ausgabe herum.


    Ordo Decurionum -
    Provinciae Germania

    Der Ordo Decurionum bildet den Zusammenschluß von engagierten Bürgern einer Stadt, die sich dort verdient gemacht haben.


    §1 Mitgliedschaft - Vorraussetzung
    (1) Vorraussetzung für die Mitgliedschaft ist, dass der Anwärter ein Bewohner dieser Stadt ist, aus ihr stammt oder eine Villa oder Casa in dieser unterhält.Der Anwärter muss frei geboren und mindestens Peregrini sein.
    (2) Duumviri sind automatisch Mitglieder des Ordo Decurionum. Jeder kann zugleich Mitglied in einem anderen Ordo und dem Ordo Decurionum sein.
    (3) Die Ersternennung der Ordo-Mitglieder finden durch die Duumviri der Städte statt, müssen aber von der Curia bestätigt werden.
    (4) Ein Mindestbetrag für die Mitgliedschaft in den Ordo ist Städteabhängig von diesen zu bestimmen. Die Mitgliedschaft ist nicht nur von der Zahlung des Mitgliedsbeitrages abhängig sondern auch vom Engagement, dass dieses Mitglied in die Gestaltung und Verschönerung der Stadt mit einbringt.
    (5) Den Priestern des Cultus Deorum sollte eine freie Mitgliedschaft aufgrund ihres Engagements auch monetärer Art eingeräumt werden.


    §2 Der Stadtrat
    (1) Die Mitglieder des Ordo Decurionum sind auch Mitglieder des Stadtrates und entscheiden bei der Verwendung von finanziellen Mitteln und Bauvorhaben mit.
    (2) Die Mitglieder werden auch bei der Besetzung der Stadtverwaltung berücksichtigt.

    §3 Sonstiges
    (1) Die Mitglieder des Ordo Decurionum erhalten freien Eintritt in die Thermen, das Theater oder weiteren städtischen Einrichtungen, die die Entrichtung eines Entgeltes vorsehen.


    "Schaut bitte noch einmal drüber, ob nun alles so korrekt ist, dann kann es, wenn keine weiteren Dinge dazu kommen, in die Abstimmung gehen."

  • Meridius sah sich die Ausführung an.


    "Bleibt es dabei, dass nur Freigeborene in den Ordo aufgenommen werden? Was ist mit reichen Freigelassenen?"


    Er überflog die weiteren Zeilen.


    "Mitglied in einem anderen Ordo - was bedeutet das konkret? Auch in einer anderen Stadt, oder bezüglich dem Ordo Equester? Oder dem Ordo Senatorius, oder jedem beliebigen Ordo?


    Und was ist unter Engagement auch monetärer Art zu verstehen?"

  • Commodus, der die Mittagspause für ein kleines Nickerchen im Sitzungssaal genutzt hatte, schaute nun über die Neufassung und nickte.


    Bei Meridius' Anmerkungen fügte er hinzu: "Wie sieht es mit dem Mindestbetrag? Muss der von der Stadt festgesetzt und dann unveränderbar niedergeschrieben werden? Oder kann er regelmässig revidiert werden?"

  • Der Beitrag wird von der Stadt festgesetzt und ich hoffe nicht, dass dieser unveränderbar niedergeschrieben wird. Denn er sollte sich den Blangen der Stadt folgend schon anpassen können.
    Sie hoffte, dass die Duumviri der Städte schon so vorrausschauend waren, dass sie dies taten ohne eine gesonderte Anleitung zu dieser Verordnung zu bekommen.


    Zu Meridius Frage sagte sie erst einmal nichts weiter. Denn diesen Vorschlag sollte Val erklären, hatte er diesen ja auch ausgearbeitet.


  • "Die Frage nach den Freigeborenen muss ich in die Runde weiter tragen, denn hier wurde entsprechendes diskutiert. Vielleicht können wir da fix noch einmal eine kurze Rückmeldung von jedem erhalten. Den Ordo betreffend würde ich folgendermaßen definieren: Jedem Ordo, der nicht mit dem städteabhängigen Ordo Decurionum zu tun hat, womit Equester und Senatorius eingeschlossen sind." Bei der letzten Frage musste er noch mal nachlesen, wo der Legat das gesehen hatte und ein "Ei," kam ihm dabei über die Lippen. "Mhm, der Satz muss mir entgangen sein," murmelte er und sah Venusia an, die diesen aufgesetz hatte ursprünglich um zu erfahren, was sie damit gemeint haben könnte.

  • Das bezog sich auf die Aufwendungen, die ein Prister tätigen muss um die Opfervollziehen zu können. Die Opfergaben, der Weihrauch. Dies bezahlt der Priester in den meisten Fällen selbst. Deswegen sollte ihm der Beitrag erlassen werden.

  • Meridius hörte sich die Ausführungen der Comes an.


    "Die bezahlen das wirklich selber? Ich dachte bisher immer, dass die Opfer, welche für Privatpersonen abgehalten werden bezahlt werden müssen und dass staatliche Opfer aus der Staatskasse oder der Kasse des Cultus Deorum finanziert werden. Sollte dies nicht der Fall sein, könnten entsprechende Kosten auch auf die jeweilige Stadtkasse oder die Provinzkasse umgelegt werden. Von einer allgemeinen Freistellung halte ich jedoch nicht viel."

  • Sie durchsuchte ihre Unterlagen, las hier und dort noch einmal nach und sah dann ein wenig bedröppelt drein.
    Ich glaube ich muss mich hier verlesen haben. Ich habe einige Ausführungen falsch verstanden und es tut mir leid. Der Passus sollte dann gestrichen werden.

  • "Nun auch ich kann mich irren. Aber wenn es so ist, dann streichen wir den Passus."


    Meridius nickte.


    "Was machen wir nun mit den reichen Freigelassenen? Werde sie in den Ordo Decurionum gelassen, oder nicht?"


    Er sah in die Runde seiner Berater.

  • Ich bin eigentlich dafür jeden mit gutem Ruf und ausreichend finanziellen Mitteln, somit auch reiche Freigelassene in den Ordo zu aufzunehmen. Es kann der Stadt nur zum Vorteil gereichen.

  • Meridius hatte diesbezüglich genug gehört und da er seine eigene Meinung präferierte, gab er der ganzen Sache eine Wendung, so dass es mit der Debatte weitergehen konnte.


    "Nun gut, verrennen wir uns nicht in Einzelheiten. Ich schlage vor, dass die Städte selbst definieren, ob sie reiche Freigelassene in ihre Reihen aufnehmen oder nicht. Es ist dann ihr Problem, wie sie ihre Finanzen decken und die Bauvorhaben umsetzen."


    Er schmunzelte.


    "Princeps, die Passage sollte entsprechend angepasst werden. Und zum einfacheren Verständnis des Codex wäre es gut, einfachere und verständliche Formulierungen zu wählen. Keine verschachtelten Sätze. Dies Verkompliziert nur die Auslegung und führt dazu, dass ich als Statthalter im Rechtsstreit zusätzliche Arbeit habe. Je einfacher die Gesetze gehalten werden, umso autonomer können die Städte sich selbst verwalten, ohne dass man mich anrufen muss."

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