[MARE INTERNUM] Die Seereise nach Syria

  • Eine Mittelmeer-Möwe segelte bedächtig über der Tänzerin, der triere, auf der die zweite centuria der ersten cohors auf Befehl des praefectus der Legion verschifft worden war. Die Möwe ließ sich auf einem Seil nieder und streckte den tief schwarzen Kopf nach unten, knabberte mit dem blutroten Schnabel an einem Tau und plusterte die Federn auf. Marcus beobachtete das Tier einen Herzschlag lang ehe er sich dem probatus zu wandte. Seine Augenbraue wölbte sich in die Höhe und er musterte ihn prüfend. Was war denn das für ein Salutieren gewesen? Glaubte der Decimer etwa, sie wären auf einem munteren Segelausflug, wo ein bisschen Ertüchtigung nur die Laune heben sollte? Marcus presste die Lippen aufeinander und seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Aber eigentlich verlieh die Seeluft und das stete Heben und Senken des Schiffes, die Freude an der Reise Marcus Laune derart, daß er Serapio nicht zurecht wies, wie er es wohl an einem anderen Tag und auf dem campus in Mantua womöglich getan hatte. In dem Augenblick bemerkte Marcus die vielen Menschen, die an der Küstenlinie standen und wie kleine Ameisen von den Schiffen aus wirkten. Marcus Mundwinkel hoben sich und er widerstand der Versuchung zu winken, schließlich würden die Dorfbewohner das auch nicht wahrnehmen können.


    „Wie schon angekündigt, wird Deine Grundausbildung ganz anders als bei den übrigen Soldaten stattfinden. Wir fangen nämlich schon auf dem Schiff an. Die nächsten beiden Wochen wirst Du jeden Tag trainieren. Und diese Zeit wird auch über Deine Zukunft entscheiden.“


    Marcus wünschte sich in dem Augenblick seine vitis heran, die er stets auf dem campus trug, der jetzt jedoch in einer den wenigen Kabinen lag, die neben der für den praefectus und für den trierarchus- der eine Kajüte hatte- vorhanden war. Mit seiner heißgeliebten vitis hätte Marcus noch mehr das Gefühl für die Grundausbildung gehabt. So verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und richtete sich noch auf, sah den probatus streng an.


    „Die legio prima zieht an der Seite des Kaisers in den Krieg. Und die erste Legion des Imperium ist diejenige, die das Leben des Kaisers schützen muss und den Sieg für Rom erkämpfen soll. Somit brauchen wir gut ausgebildete, starke und mutige Männer in unseren Reihen. Faule Äpfel können wir nicht gebrauchen. Darum kannst Du Dich gleich von der Vorstellung verabschieden, hier einen Urlaub auf dem Schiff zu haben. Du wirst Tag für Tag üben und üben, schwitzen, Dich quälen und schuften. Am Ende der Reise werde ich dann entscheiden, ob Du überhaupt genug Potential hast, ein Soldat zu werden oder ob ich Dich nicht besser mit den Schiffen der classis wieder nach Italia schicke.“


    Einige Herzschläge lang ließ Marcus die Worte bei dem probatus wirken, dann deutete er auf die Lateinertakelung und dem Rahsegel.


    „Dann einmal bis zum Ausguck und wieder runter! Aber flott! Age!“


    Marcus trat zur Seite und ließ kurz den Blick schweifen, um zu sehen, wer von seinen Soldaten oder der praefectus selber auf dem Deck verweilte.

  • Nachdem sich die erste Unruhe nach dem Ablegen gelegt hatte, alles Gepäck verstaut war und die Männer sich für's erste entschieden hatten, ob sie unter Deck oder an der frischen Luft sein wollten, hatte Priscus sich einmal von vorne bis hinten durchs Schiff und wieder zurück gearbeitet. Sein Pflichtgefühl als Optio, der einfach wissen wollte, was mit seinen Leute los war trieb ihn dazu genauso wie sein technisches Interesse, das er an so einem Schiff mehr als sättigen konnte. Am Ende wusste er daher erstens halbwegs, wie so ein Schiff gebaut ist, dass es gesegelt werden würde, wo man es steuerte, wo der Anker war, wie die Wassertiefe gemessen wurde und an welchen Stellen kein Gepäck gelagert werden sollte, weil es sonst den Seesoldaten im Weg wäre. Zweitens wusste er, wo die 160 Mann seiner Centurie waren, wo der Praefectus mit seinen Schreiber seinen Platz hatte, wo die Schiffsbesatzung war, wo die Maultiere mit dem restlichen Gepäck waren und dass alles so dicht aufeinander lag, dass dazwischen kein Platz war. Und drittens wusste er, welche Stelle der Bordwand als Ersatzlatrine dienen konnte, ohne dass die Gesicht oder der Wind das Geschäft unangenehmer als nötig machen würden. Was er noch nicht heraus hatte war, wie das mit dem Essen funktionieren würde, denn einfach einige Lagerfeuer auf Deck zu entzünden war wahrscheinlich keine gute Idee. Aber das würde er wohl noch heraus bekommen.


    Jetzt hockte er sich erst einmal zu seinem Gepäck und schaute zu, wie die einen Soldaten die Leiter nach oben hoch kletterten, weil ihnen unter Deck zu langweilig wurde und die anderen die Leiter herunter kletterten, weil ihnen oben zu langweilig wurde.

  • Der Centurio sah auf einmal so grimmig drein, dass ich schon meinte, gleich ein Donnerwetter erleben zu müssen. Erschrocken hielt ich den Atem an (und wusste wieder mal nicht was ich falsch gemacht hatte), doch dann sprach er ruhig zu mir. Eindringliche Worte waren das. Ich nickte ernst - ja, in der Prima zu sein war eine große Ehre, das wußte ich, eine Ehre die man sich auch verdienen mußte... Doch in der Tat hatte ich schon die Vorstellung gehabt, mich auf dem Schiff ein wenig erholen zu können. Wo die anderen jetzt schon stöhnten, dass es nichts für uns zu tun gab und dass sie sich langweilten, hatte ich mich auf die Ruhe gefreut.
    Doch ich machte ein entschlossenes Gesicht, ein fauler Apfel wollte ich nämlich nicht sein. Bei der Drohung er könne mich gar zurückschicken, lief es mir kalt den Rücken hinunter! Ich muss ihn wohl ziemlich entsetzt angestarrt haben - denn das wäre für mich wirklich die Krönung der Blamage, der absolute Gipfel des Versagens, dann würde ich es niemals wieder wagen, meinem Onkel unter die Augen zu kommen. Das durfte einfach nicht passieren!


    Und so dachte ich keinen Augenblick lang nach, als er den Befehl erteilte, sah auch nicht hoch zum Mast, und zu dem Ausguck weit weit über uns, sondern schwang mich auf der Stelle in die Wanten. Nur nicht zurückgeschickt werden! Ich kletterte als wäre der Cerberus hinter mir her. Der erste Teil war auch nicht so schlimm, ich hatte so eine Art Strickleiter erwischt, die nicht viel steiler aufgespannt war als die Stiege die unter Deck führte. Aber dann wurde es angsterregend, als ich den Mast erreichte, schon ziemlich weit oben über den Köpfen der Leute auf Deck.
    Beklommen sah ich, dass es ab jetzt senkrecht nach oben ging. Das sanfte Auf und Ab des Schiffes vervielfachte sich hier in der Höhe, und als ich den Fehler beging nach unten zu sehen, da wurde mir ganz anders... Ich klammerte mich an den Mast, der mit mir weit hin und her schwankte, und gar nicht sehr dick oder solide aussah!


    Ich schluckte, und spürte das dumpfe Pochen meines Herzens, als ich ängstlich weiter kletterte. Ich hatte doch keine Wahl! Vorsichtig setzte ich die Füße, zog mich Stück für Stück nach oben, den Blick krampfhaft auf den Mast vor meiner Nase gerichtet. Die harten Sohlen der Caligae waren auch nicht gerade ideal für dieses Unterfangen...
    Nur nicht noch mal nach unten sehen! Gerade vorhin hatte ich ein paar Matrosen bewundert, die wie die Eichhörnchen in der Takelage herumturnten - wie machten die das?! Neben mir bauschte sich das Segel im Wind, er war hier oben viel stärker und pfiff mir nur so um die Ohren.
    Ich kam auf Höhe der Rah, dann ein kleines Stück darüber hinaus, und hob gerade hoffnungsvoll das Gesicht zu der kleinen Plattform des Ausgucks, die jetzt nicht mehr weit war, als eine plötzliche Bö die Trireme zur Seite legte. Das Segel knatterte, ein Stampfen ging durch das Schiff, ein heftiger Ruck neigte den Mast, und ich rutschte ab! Mit einem erstickten Aufschrei glitt ich an dem glatten Holz hinab, suchte vergeblich ein Tau zu fassen, oder irgendeinen Halt, und dachte nur NEIN! NEIN!!!
    Das Bild meines toten Körpers, zerschmettert auf den Planken des Decks blitzte vor meinen Augen auf - da tauchte mit einem Mal wieder die Rah vor mir auf, und ich erwischte gerade noch das Rundholz, schlang krampfhaft die Arme darum und hielt mich daran fest. Mein Oberkörper lag auf der Rah, doch meine Füße baumelten in der Leere unter mir. Schreckensbleich kniff die Augen zusammen, meine Gliedmassen waren eiskalt und es rauschte in meinen Ohren.
    ZU HILFE!!!
    Ich war mir sicher, mich keinen Fingerbreit mehr bewegen zu können.


    Hilfe kam von oben.
    "He, hör mir genau zu!", rief mich eine Stimme aus dem Ausguck an.
    "Stell dich mit den Füßen in die Fußpferde und halt dich an den Hafenbeschlagzeisingen!"
    Was?? Flußpferd?? Zeisinge?? Ich verstand kein Wort, doch ich öffnete vorsichtig ein Auge und spähte nach oben. Über den Rand der kleinen Plattform sah das tiefgebräunte Gesicht eines jungen Matrosen zu mir hinunter. Er grinste aufmunternd, bleckte dabei Zähne weiß wie die Meeresgischt und zeigte gestikulierend auf irgendwas unter mir.
    "Na da, die Fußpferde!"
    Ängstlich schielte ich nach unten. Da war so ein Seil unter der Rah gespannt... - meinte er das? Warum sagte er es nicht - jedenfalls angelte ich mit den Füßen danach und stand dann schon ein ganz klein wenig sicherer da zwischen Himmel und Meer.
    "Arme über die Rah, mit den Ellenbogen festklammern und bloß nicht zurücklehnen! Dann langsam zum Mast zurück!", kommandierte der Matrose.
    Ich atmete heftig, und machte, ganz langsam und zittrig, was er mir sagte. Als ich den Mast wieder erreichte, streckte der Seemann mir von oben eine Hand zu und half mir das letzte Stück hoch. Durch das Loch in der Mitte der Plattform kroch ich hinauf, blieb dann, mich fest am Mast haltend, keuchend und aschfahl da sitzen.
    "Oh bei allen Göttern! Bei allen Göttern!"
    Mehr brachte ich nicht heraus.
    "Immer eine Hand für Dich, eine Hand für das Schiff.", belehrte mich mein Retter, noch immer grinsend. "Was hat dich denn hier hochgetrieben?"
    "Mein Centurio..." ächzte ich, und sah unwillkürlich über den Rand nach unten auf Deck wo er stehen musste. Oh bei allen Göttern, wie das schwankte!

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  • "Herrje, stottern tut der Kamerad auch noch…" amüsierte sich Lucullus über den Matrosen. Er stützt seine Arme ineinander und grinst frech. "Hört mal, wir sind hier zwar nur zu Besuch, euch aber zahlenmäßig überlegen. Also, wie der Kamerad Imperiosus schon etwas netter ausgedrückt hat, verpisst euch. Oder wir nageln euch nacheinander an euren Masten und verkaufen eure Körper im nächsten Hafen als Schweinefutter. Ihr solltet wissen, mit der Legio I legt man sich nicht ungestraft an. Gelle, Imperiosus?"

  • Zitat

    Original von Appius Iunius Lucullus
    ...


    "Mensch Lucullus lass den Scheiß - was wenn wir die hier noch mal brauchen? Ich will nicht bis Parthia schwimmen."


    sagte Cicero ernst, da er nur ungern benötigtes Personal zusammenschlug.


    "Also ich wäre dafür da die Matrosen ihre Aufgaben erledigen und wir uns auf den Kampf vorbereiten."


    sagte Cicero nun in die Runde. Dann drehte er sich zu Imperiosus und Lucullus um und sagte


    "Was ist nun, läuft wer mit mir n paar Runden ums Deck?


    Cicero beachtete die Matrosen nicht weiter und wartete auch keine Antwort ab. Er drehte sich um und lief in einem lockeren Tempo los.


    Sim-Off:

    okay ich bin auf dem falschen Schiff ^^ daher hab ich meine Charakter durhc einen NPC ersetzt der jetzt einfach mal bei der ersten simmt hoffe das das als Ausweichmöglichkeit und um die Handlung weiterzuführen genehmigt ist - außerdem will ich Vitamalacus nicht noch dazu bringen mich auspeitschen zu lassen

  • Imperiosus schaute zu Lucullus und nickte ihm zu.


    " Ein paar Runden laufen tut uns sicherlich gut. ",
    sagte der Artorier und lief los. Sicherlich würden die Matrosen dies natürlich melden, aber das war Tiberius eigentlich egal gewesen.


    Nachdem Tiberius einige Runden gelaufen war, wollte er einige weitere Übungen machen, doch dann schaute er zu Gnaeus rüber, dem es anscheinend immer noch schlecht ging. Tiberius gign zu ihm rüber und schaute ihn an.


    " Oh mann, du musst doch mittlerweile alles ausgekotzt haben, was in deinen Magen ist. Doch du siehst kein bisschen besser aus. "


    Marcellus war immer noch Kreiseweiß und ihm ging es wirklich hundsmisserabel.

  • Sim-Off:

    Sorry Leute! Ich hatte gestern mal frei! :)


    Marcellus blickte hinter sich. Kameradschaft stand bei den Legionen ganz oben! Er genoß das Gefühl, dass die Männer zusammenhielten. Er fühlte sich stark. "Wenn ihr so gut schwimmen könnt, wieso tut ihr das denn dann nicht? Dann haben wir mehr Platz und euch täte eine Abkühlung sicherlich mal gut!" Der Matrose kochte bereits vor Wut. "Andererseits sind wir auf euch angewiesen. Also tut verdammt noch mal eure Pflicht und wir tun die unsrige, verstanden?!" Marcellus blickte ihn finster an. Die Legionäre waren in der Überzahl. Eine Schlägerei würde beiden Einheiten jedoch nicht gut tun, denn irgendwo auf einen der anderen Schiffe würde der Kaiser sitzen. Der Leichtmatrose mischte sich wieder ein. "Komm sch-schon! La-ass uns gehen!" Marcellus und der Störenfried blickten sich noch einige Zeit an, dann drehte der andere um. "Wir sehen uns noch!" Marcellus nickte entschlossen. "Da kannst du dir sicher sein!" und drehte sich dann zu Imperiosus um. Er würde den Matrosen sicherlich noch einmal alleine treffen und dann würde er nicht so ruhig bleiben! "Wo waren wir stehen geblieben?"

  • Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Marcellus
    ...


    Sim-Off:

    Also wir laufen mittlerweile am Bord des schiffen, dann blieb ich bei Gnaeus stehen. ;)


    Imperiosus schaute wieder zu Marcellus, der mittlerweile die Matrosen weg gejagt hatte.


    " Na endlich sind sie weg, das Laufen an Bord tat wirklich sehr gut. "


    Meinte Imperuiosus und ging zu dem Helvetier.


    " Wir werden sicherlich aufpassen müssen, unsere Reise ist noch weit und die Matrosen würden sich sicherlich rächen wollen. "


    Dann schaute er zu Sparsus, der ausversehentlich auf das falsche Schiff gegangen sein musste.


    " Ausserdem haben wir einen blinden Passagier. "


    Mit einem Kopfnicken zeigte er auf Sparsus, der eigentlich zur II. Centurie gehörte. Sie würden ihn vor dem Tribun verstecken müssen, wenn er keinen ärger haben wollte.

  • Nun fuhr die Flotte schon einige Tage gen Osten und Appius hatte jetzt schon die Schnauze voll, weder war das Essen besonders gut noch die Gesellschaft auf diesem Schiff. Vielleicht hätte er doch seine Frau mitnehmen sollen. Andererseits: Frauen auf Schiffen waren eine sichere Maßnahme unterzugehen. So ging er also frustriert das Deck auf und ab und überlegte sich eine eigene Yacht zu kaufen. Mit allem Komfort, denn dieses Schiff zeigte wie man es nicht machen sollte.
    Der Kaiser hatte diese Probleme sicher nicht. Sein Schiff war bestimmt mit Stoffen und alleri Pomp ausgestattet. Jaja Kaiser hätte man sein müssen. :D

  • Die Aussicht hier oben, nahe der Spitze des Mastes, war so grandios, dass ich den Schock meines Beinahe-Absturzes nahezu vergaß. Der Wind pfiff kräftig, über mir war die endlose Bläue des Himmels, unter mir rauschte das blendend weiße Segel, noch tiefer wogte das Meer. Man hätte meinen können zu fliegen...
    "Gut, nich?", meinte der freundliche Matrose, und ich nickte überwältigt. Oh ja!
    Ich kniff die Augen zusammen, beschirmte sie mit der flachen Hand gegen die Sonne und spähte über das Meer.
    In wohlgeordneter Formation glitten die Schiffe der Flotte durch die Wellen, die langen Geschwader der Transportschiffe umgeben von den kleineren und wendigeren Kriegsschiffen, wie eine Schafherde zwischen den Hütehunden. Und im Herzen der Formation segelte das imposante Flagschiff, auf dem der Kaiser uns in den Krieg führte.
    Die Kaps der italienischen Küste waren gut zu erkennen, sie erinnerten an die Rücken von riesigen, halb im Meer versunkenen Tieren. Ich sah steile Klippen, bewaldete Kuppen, und immer wieder Dörfer, deren Ziegeldächer in der Sonne glänzten. An einer Stelle war ein ganzer Haufen Leute zusammengelaufen, die anscheinend das Vorüberziehen der Flotte bestaunten.
    Ganz vorsichtig richtete ich mich auf, einen Arm um den Mast geschlungen. Die Bewegungen des Schiffes fühlten sich an wie lebendig. Über mir flatterte der Wimpel mit dem Emblem des Schiffes im Wind - ein Delphin, glaube ich - unter mir lag mir die Welt zu Füßen. Es war berauschend schön! Ich hätte wohl noch sehr lange Zeit da oben verbringen können - aber hatte der Centurio nicht sowas gesagt wie 'aber flott'?


    Widerstrebend riss ich mich von dem Anblick los, und sah mich vor dem nächsten Problem.
    "Wie komm ich da bloß wieder runter?", murmelte ich hilflos.
    Runter ist immer schwieriger. Ich kam mir vor wie ein kleines Kätzchen das sich im Baum verstiegen hat.
    "Zum abentern", beriet mich der Matrose, "nimmste einfach das Achterstag hier, und lässt Dich Hand für Hand runter. Nur Mut, is ganz einfach."
    "Ah...", skeptisch griff ich nach dem Ding. Dem Stag.
    "Danke, werd ich mal versuchen. Ähm, ich schulde Dir was. Serapio heiße ich. Im nächsten Hafen geb ich Dir aber einen aus, ja?"
    "Sicher", grinste mein Gegenüber, und deutete auf sich: "Ticinus."

    Und wie er es gesagt hatte, nahm ich für den Rückweg das Achterstag, dachte gar nicht mehr nach sondern ließ mich mit dem Mut der Verzweiflung einfach Stück für Stück daran herunter rutschen, wobei ich allerdings ab einem gewissen Punkt immer schneller wurde. Meine Handflächen brannten, als ich an dem Tau hinabsauste, und mit ordentlich Tempo kam ich auf den Planken des Hecks auf - es gab einen Rumps, und ich landete erst mal auf dem Hintern.
    Aber Puuh, geschafft! Überlebt! Ziemlich mitgenommen rappelte ich mich gleich wieder auf und lief zu Centurio Flavius zurück. Ich nahm Haltung vor ihm an und harrte, noch etwas benommen von meinem Abenteuer, der Dinge die da kamen.

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  • Auf dem Flaggschiff des Kaisers geht es nur wenig komfortabler zu als auf den Schiffen der Soldaten. Es ist größer und robuster als die anderen Schiffe, dafür ist hier neben der Leibgarde des Kaisers auch ein Teil seines Stabes untergebracht. Zwar kann selbst einem Kaiser auf einer Seereise keine Post direkt nachgeschickt werden, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er eben der Kaiser ist. Spätestens im nächsten Hafen würden Meldungen ausgetauscht werden können. Seinen großen Schreibtisch im Kaiserpalast hat er gegen einen kleineren auf dem Schiff getauscht und kann nun dort weiter arbeiten, während draußen in der Ferne die Küste vorbei zieht.

  • Für den Magister Domus Augusti war kein Platz mehr auf dem Flaggschiff des Kaisers. So hatte man ihm zumindest gesagt und als er sah, wie viele Gardisten mit dem Imperator an Bord des Führungsschiffes gingen, glaubte er das auch unbesehen.
    Überhaupt hatte er den Eindruck, dass man ihn ein wenig als unnötigen Ballast ansah. Einige Soldaten, die dazu abkommandiert waren sein umfangreiches Reisegepäck zu verladen, hatte er sogar sagen hören, statt seiner hätte man doch lieber eine halbe Schiffsladung Getreide, oder besser noch Wein für die Siegesfeier mitnehmen können. Natürlich wähnten die Legionäre sich außerhalb seiner Hörweite, denn sonst hätten sie sich eine derartige Unverschämtheit nicht herausgenommen. Aber Aelius Quarto wusste, dass auch die meisten Stabsoffiziere seine Anwesenheit bei diesem Feldzug eher kritisch betrachteten.


    Man hatte ihm ein dickbäuchiges, nicht mehr ganz neues Frachtschiff zugewiesen und ihm versichert, dort würde er es ungleich bequemer und geräumiger als auf einem der Kriegsschiffe haben. Das entsprach vielleicht sogar den Tatsachen, bedeutete aber auch, dass er im langsamsten Teil der Flotte nach Syria reiste, die als letztes ankommen würde.


    Immerhin entschädigte ihn der Anblick dieser stolzen Flotte. Das ganze Meer war bis zum Horizont mit Segeln gespickt. Quarto hatte sich gewundert, dass man eine ganze Legion auf direktem Wege von Italia nach Syria verlegte. Aber es war vermutlich der Tatsache geschuldet, dass es dem Kaiser nun eilig war, nachdem sich seine Abreise länger als geplant verzögert hatte und es war fraglos eine logistische Meisterleistung. Er vermutete fast, dass man dafür fast jedes seetüchtige Schiff im Mare Adriaticum requiriert hatte.


    Natürlich gab es für ihn an Bord des Schiffes praktisch nichts zu tun. Also beschloss er, es sich an Deck auf einem mitgebrachten Reisestuhl (beim dem man die Stuhlbeine herausnehmen und wieder ganz leicht hineinstecken konnte, wobei sie sich sicher fixieren ließen) bequem zu machen und noch einmal die Abschriften der alten Berichte über die Parther durchzugehen, die er aus der Kaiserlichen Bibliothek mitgenommen hatte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    ...


    Sparsus sah sich verlegen um und erst jetzt vermisste er irgendwie seinen centurio. Er sah nun abwechseln zu Imperiosus und dem Schiff der Zweiten was links hinter ihnen schwamm.


    "Ach, das fällt doich gar nicht auf"


    sagte Sparsus grinsend um zumindest etwas selbstvertrauen vorzutäuschen.


    "Ich würde sagen, ich versteckt mich in einem Fass Falerner, obwohl es zur Not auch normaler Wein tun würde, und da halte ich es bestimmt bis zum nächsten Hafen aus."


    Er entschied sich lieber nicht auszumahlen was der centurio mit ihm anstellen würde. Beiein paar Strafliegestützen würde es wohl nicht bleiben.

  • Tag 1 auf See:
    Plautius stand mit grünem Gesicht an der Reeling und fütterte die Fische.


    KOTZ! SPUCK! KOTZ KOTZ KOTZ! SPUCK! WÜRG WÜRG! ICH GLAUB ICH STERBE! KOTZ!



    Tag 2 auf See:
    Plautius stand wieder noch mit grünem Gesicht an der Reeling und fütterte wieder die Fische.


    KOTZ! SPUCK! WÜRG! KOTZ! RÖCHEL! NEPTUN LASS UNS UNTER GEHEN DAMIT ES VORBEI IST! WÜRG!


    Aber er fühlte sich ein ganz klein wenig besser als am Vortag.



    Tag 3 auf See:
    Plautius stand schon wieder an seinem Stammplatz an der Reeling, hatte wieder ein ziemlich grünes Gesicht und kotzte in die See. Der genaue Beobachter konnte erkennen, daß er heute Puls zum Frühstück gehabt hatte.


    RÖCHEL! WÜRG! WÜRG! ICH GLAUBE ICH BEHALTE ES BEI MIR! SPUCK! WÜRG! KOTZ! KOTZ! VERDAMMT! KOTZ!


    Danach fühlte sich Plautius ein klein wenig besser.



    Tag 4 auf See:
    Jemand hatte an der Stelle, wo Plautius immer stand, die Initialen CMP in das Holz der Reeling geschnitzt. Der leicht grüngesichtige Plautius nahm dies aber nicht wahr, denn er war mal wieder andersweitig beschäftigt.


    SPUCK! WÜRG! KOTZ! RÖCHEL!


    Heute ging es Plautius fast schon gut.




    Tag 5 auf See:
    Die hohen Wellen brandeten gegen die Reeling. Der Wind blähte die Segel. Die bewegte See ließ das Schiff auf den Wellen tanzen. Am Horizont zog ein Sturm auf und es war noch fraglich, ob er vorüber ziehen oder die Flotte erreichen würde.


    Plautius kam aus seiner Kajüte. Sein Gesicht war blass, aber nicht mehr grün. Er streckte sich und sog die frische Seeluft in seine Lungen hinein, während er wie ein alter Fischer über Deck balancierte. Er nickte den vielen kotzenden Soldaten an der Reeling zu und bewegte sich weiter in Richtung Mast weiter, wo er Centurio Flavius Aristides zu sehen glaubte. Es konnte aber auch Optio Tallius Priscus sein. Aus dem Dunkel des Schiffsinneren kommend brauchte man stets einen Moment um sich in dem Gewusel an Deck zu orientieren, denn die meisten Leute versuchten sich auf Deck aufzuhalten, wann immer es ging. Er warf noch einmal einen Blick zu der vollbesetzten Reeling und allen Kotzenden. Er erkannte etliche Miles, welche sich die letzten Tagen grinsend an seinem Elend geweidet hatten. Er fühlte sich sauwohl, aber denen ging es wohl nicht mehr so gut. Ja ja, die Götter waren doch gerecht. Wie es wohl seiner Frau Medeia ging?


    "Salve Männer! Ich glaube ich werfe nachher mal das Netz und Angelleinen aus. Ich habe heute richtig Verlangen auf gegrillten Fisch, geröstetes Brot und Spinat."

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

  • Ganz ehrlich gesagt wäre der Tribunus doch lieber mit seinem neu-erworbenem Schiff gesegelt, schließlich roch es auf diesem Kahn hier ein wenig stark nach Erbrochenem. Man sollte ja meinen dass die Equites das ganze Geschüttel und Gewackel vom Pferde aus gewohnt sind doch irgendwie schienen die es anders zu sehen und kotzen sich wahrlich die Seele aus dem Leib. Numerianuns konnte nicht behaupten dass es ihm gut ginge doch schien er seinen Mageninhalt am dafür vorgesehen Platz halten zu können.


    "Kommt schon Männer stellt euch nicht so an euren Pferden macht es auch nichts aus!"
    brüllte einer der Decurionen...


    "Die Pferde können auch nicht kotzen, das ist alles!"
    fluchte ein Equites leise aber hörbar, zumindest für den Tribunus welcher direkt neben dem Jungen stand...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • RE: Mare Internum : Schif des Nauarchus


    Na so könten wir uns ein festmalzeit erlauben..die meiste digge Landsoldaten waren grün und grau vor See krankheit und dabei war es noch ein ruhiger See.
    Einige junge Nautae die bei den mast standen und diskutierten zeigte ich wo wir waren.
    "Diesser insel had ein wichtiger band mit Rom und Aeneas..es ist die insel des Königs Odyseus..genau das istNisos Ithaka.
    Der insel der Pheaken ist etwas südlicher es heist Nisos Kefallinia
    Behalte das"
    zeigte auf mein kopf.
    "Besser noch schreib es auf und notiere dazu wie das wasser und den wind sich benehmen."
    Schaute in mein eigner Gubermetrix.

    Sim-Off:

    **Gubermetrix :Buch wo Nautische sachen notiert werden wie Wind, Strömung, Wetter verhältnissen, stand der Sonne Mond Sternen etc.
    Gubermetica :Schiffs und reise buch wo alle technische detailes vermerkt sint und die ereignissen wie reisen, laden,löschen etc..


    Bald würden wir an Nisos Zakithos vorbei gehen und das war ein geförchtette windecke..
    "Wie warnt man dan andere schiffe?" wolte ein der Nautae wissen und so zeigte ich im das in mein Gubermetrix
    Signalen zwischen schiffen zur see

  • RE: Mare Internum : Schif des Nauarchus


    Über das randseil des segels ging die einsele gelbe flagge hogh..
    Diesser Gubernator der am rudder stand verstand sein geschäft und da kein der höhere Offizieren zu sehen war übernam ich die aufgabe die aus zu führen war.
    Ich rief zwei der Nautae die schon mahl gesegelt hätten zu mir.
    "Wir gehen manuvrieren ,du..Backbort und du..Steuerbort..alle personal der Legion weg von der Tranos und sicher aus den Tranos Supcavus ..wir wollen doch das Caesar Augustus mit all seine Legionäre ankommt...
    Und alles was nicht gesichert ist anbinden..LOS!!"


    Schaute auf meine eigne karte .Passage Italia Achea.indertat nun wir kefallinia fast vorbei waren musten wir west südwest um Zakinthos gut *runden* zu können und in den idial ströhmungs lage zu komen..

  • Zitat

    Original von Marcus Iulius Sparsus
    ...


    Imperiosus schaute sich um, sah allerdings kein Fass, in den man Sparsus verstecken konnte.


    " Tja, kein Fass Falerna Wein an Bord, dann werde wir dich wohl doch in unsere Koje verstecken müssen. ",


    sagte er etwas scherzhaft, wo er doch von vorne herein wusste, dass kein Fass am Bord war.


    Nun stellte sich Tiberius vor Marcus, so dass der Tribunus ihn nicht sehen konnte, wäre schließlich nicht gut für den Iulier. Gleichzeitig versuchte er zu überlegen, wie man ihn mehrere Tagelang verstecken konnte, ohne das es auffallen würde.

  • Auch wenn er mit dem Rücken zum Geschehen gestanden hatte, Tiberius Vitamalacus hatte genau mitbekommen, das "seine" Legionäre sich durchgesetzt hatten und der Streit zu gunsten der Legion ausgegangen war, ohne das die Disziplin gefährdet worden war.


    Und als sein Blick wieder über das die Miles wanderte, blieb dieser kurz an Iulius Sparsus, der allerdings zum grossen Teil von Artorius Imperiosus verdeckt wurde, hängen, als ob ihm an diesem etwas auffiel.

  • Zitat

    Original von Tiberius Artorius Imperiosus
    ...


    "Also ich würde sagen, genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt erstmal unter Deck zu gehen und dort weiter zusehen. Hier oben bin ich nämlich leichte Beute. Ich kann sogar Aristides auf dem Schiff der Zweiten von hier sehen."


    sagte Sparsus nun etwas hastiger und machte sich hinter Tiberius klein.


    "Also wenn kein Wein da ist, dann nehm ich auch Oliven - irgendwo wird ja wohl Proviant an Bord der Schife sein, oder?"


    fragte er wieder etwas hoffnungsvoller zu Tiberius und sah sich unauffällig, in diesem Fall eher höchst auffällig um, ob auch niemand zu ihnen schaute.


    Sim-Off:

    EDIT: bin von montag bis donnerstag erstmal auf klassenfahrt daher könnt ihr mich erstmal versuchen i-wo zu verstecken aber posten geht erst wieder am donnerstag abend wenn ich nüchtern bin

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