Triclinium | Convivium im Oktober

  • Senator Tiberius Durus hatte zur Cena geladen, folglich lief der Haushalt der Tiberier auf Hochtouren. Man hatte zahlreiche illustre Gäste geladen und die meisten hatten sogar bereits zugesagt.


    Der Maiordomus persönlich führte diesmal die Aufsicht, da Jakobus auf ein Landgut in der Fremde verschickt worden war - als neuer Vilicus. So stand er inmitten des Raumes, in dem seine Untergebenen herumwuselten.


    In einer Ecke war eine Leiter angelegt worden und Marcus hängte eine Girlande auf, während zwei Fleischberge die Klinen hereinschleppten. Sie waren frisch mit weißem Leinen bezogen - allerdings nur oben, denn die Seiten erstrahlten noch von der letzten Renovierung in strahlendem Rot.


    Gleichzeitig waren zwei Sklavinnen damit beschäftigt, den Staub zusammenzukehren.

  • Als der Senator nach seinem, zugegebenermaßen sehr kleinen Mittagessen im Triclinium erschien, war alles bereit. Zufrieden betrachtete er den Raum, der nicht nur mit Girlanden, sondern auch Kandelabern in allen Ecken geschmückt war. Das frischbezogene Triclinium sah auch recht bequem aus - die Gäste konnten kommen!

  • Ich hatte lange mit mir gehadert, ob ich Tilla mitnehmen sollte oder nicht, mich letztendlich allerdings dafür entschieden. Auf diese Weise konnte ich sie testen und würde gleichzeitig erfahren, wie sie sich in einem fremden Haushalt zu benehmen wusste. Dei Einladung an sich hatte ich gern angenommen. Auch, wenn das letzte Ereignis, welches mich zur villa Tiberia geführt hatte, so geendet hatte, dass ich nicht gern daran zurückdachte. Doch da man den halsstarrigen Hausherren nach Parthien geschickt hatte und darüber hinaus Durus ein recht guter Bekannter war, den ich seit mehreren Jahren kannte, war es mir nicht schwer gefallen, zuzusagen. Da es sich um ein convivium handelte, ging ich davon aus, dass Durus zum praetor kandidieren und am heutigen Abend seine Kandidatur bekannt geben wollte. Dementsprechen waren gewiss Leute von Rang und Namen eingeladen worden, was meinen vestispicius Alexandros in höchste Aufregung versetzt hatte. Schließlich dürften viele der geladenen Gäste Senatoren sein, was mich wiederum auf die erfreute Vermutung brachte, Durus hatte mich der Freundschaft halber eingeladen, da ich kein Senator war.


    Nachdem Alexandros mich mit seiner Nervosität zur Genüge drangsaliert hatte und ich endlich fertig gewandet vor ihm gestanden hatte, hatte ich Tilla rufen lassen, die mich an jenem Abend begleiten sollte. Es war ihr erster Abend außer Haus, seit sie sich in meinem Besitz befand. Ich hoffte, sie würde dies zu schätzen wissen. In einer dunkelroten toga mit goldenem Bortenbesatz hatte ich in der Sänfte Platz genommen. Jene Sänfte, an deren Seite Tilla zu gehen gehabt hatte, war bald darauf vor dem Ziel abgesetzt worden. Von einem Knaben wurden Tilla und ich nach der Hürde des ianitor zum Ort des Geschehens geführt. "Ich möchte, dass du dich benimmst, Tilla. Mache dich nutzlich, unterhalte dich oder gehe den anderen Sklaven bei ihrer Arbeit aus dem Weg", wies ich sie leise an, ehe wir das triclinium betraten. Sogar ein kurzes Lächeln schenkte ich ihr, dann aber galt meine Aufmerksamkeit allein dem momentanen Hausherren, auf welchen ich nun zutrat. "Durus, mein Freund, wie lange ist es her? Es müssen fast drei Jahre sein, wenn nicht sogar mehr. Es freut mich, dich zu sehen. Und ich danke dir herzlich für diese unverhoffte Einladung", begrüßte ich ihn und reichte ihm die Hand. Eine Umarmung wäre vermutlich zu viel des Guten gewesen, und außerdem hätte ich Alexandros' Arbeit so gleich am Anfang zunichte gemacht.

  • Ihr neuer Herr hatte sie ausgesucht zu dem Essen mitzukommen. Tilla wusste nicht woran sie sich das verdient hatte. Aufregung machte sich in ihr breit. Und sie war froh, diese Aufregung mit dem Gehen neben der Sänfte abzuschütteln. Allmählich wurde sie ruhiger, bemühte sich Schritt mit der Sänfte zu halten. Mit ihren neuen Sandalen lief es sich doch gleich viel besser. Tilla war wahnsinnig stolz auf diesen Besitz. Kein loser Riemen, kein brüchiges Leder, kein Loch in der Sohle. Es dauerte nicht sehr lange, da kamen sie schon am Ziel an.


    Neugierig blickte sie am Haus hinauf, während sie drei Schritte hinter Marcus stehend auf den ianitor wartete. Ein schönes Haus! Ob es einen Garten hatte? Den Fischteich in der Villa Aurelia hatte sie unlängst entdeckt. Fast jeden Morgen lief sie als erstes zu den Kaninchen und dann zu den Fischen, um nachzusehen ob alles in Ordnung war. Wenn sie das nicht tat, war sie unruhig und zappelig. Dina merkte schnell, was Sache war und liess sie oftmals erst das angefangene zu Ende führen, bevor sie gehen durfte.


    Mit einem stummen Seufzer betrat sie hinter Marcus die ihr fremde Villa. Ihre gespitzten Ohren nahmen seine Worte auf. Rasch nickte sie, um ihm zu zeigen, dass sie ihn gehört hatte. Sie war froh, eine Anweisung zu haben, wie sie sich verhalten habe. Es ging ins Speisezimmer. Nervös fuhr sie über ihre schlichte moosfarbene Tunika, der dunkelbraune Borten aufgestickt worden waren. Tilla blieb abermals hinter ihrem Herrn stehen, der inzwischen einen anderen Mann begrüßte, verschränkte die Hände hinterm Rücken. Noch hatte sie keine Idee, wie sie die Anweisung ausführen sollte, sah sich aus dunklen Augen um. Marcus behielt sie im Auge.. vielleicht wollte er ja noch was von ihr?

  • Nebenbei hatte Albina vor ein paar Tagen von dem von Durus geplanten Convivium erfahren und so hatte sie sich entschlossen sich heute entgegen ihrer eigentlich Laune ebenfalls der Gesellschaft anzuschließen. Eine ihrer Sklavinnen hatte sich wahrlich viel Mühe mit ihrem Äußeren gegeben. Ihre Haare waren zu kleinen Löckchen auf ihrem Kopf zusammengesteckt worden, während die ein oder andere locker in ihren Nacken fiel. Sie trug eine neue dunkelblaue Tunika mit silberner Borte, die ihre blasse Haut und ihre blauen Augen auf vorteilhafte Weise betonte. So aufgemacht betrat sie nun das Triclinium in dem sich bisher nur ihr Vetter und ... damit hätte sie nun wahrlich nicht gerechnet... Aurelius Corvinus befanden. Ihr letztes Zusammentreffen, so erinnerte sie sich war wahrlich ein Fiasko gewesen. Dennoch waren sie eigentlich in Freundschaft verblieben und nun, so schien es, war er aus Germanien zurückgekehrt.
    Leichten Schrittes bewegte sie sich auf die beiden zu und begrüßte beide gleichermaßen freundlich, wenn auch nicht überschwenglich.


    "Salve, Durus. Und auch dir Salve, Corvinus." Sie blickte den Aurelier musternd an. "Es ist ein Weile her, dass ich dich das letzte Mal sah und es freut mich dich wieder zu sehen." fügte sie dann hinzu.

  • Die Villa Tiberia war mehr als geräumig, sie war schon fast pompös. So zumindest kam es Meridius vor, welcher in seinem Leben schon viele römische Häuser einflussreicher Personen betreten hatte. Ob in Tarraco, Mogontiacum, Rom, er wusste nicht mehr wie viele es waren. Senatoren, Ritter, Honoratoren, Provinzielle, Offiziere, Soldaten, verdiente Männer Roms und Kaufleute, er war fast schon überall gewesen, hatte auch schon Teile Galliens durchquert und vom Westen des Imperiums jede wichtige Provinz gesehen. Auch in Rom hatte er einige einflussreiche Freunde, so Vinicius Hungaricus, Purgitius Macer, die Octavier und Iulier, bei den Tiberiern war er indess noch nie gewesen. Dieses Terrain war gänzlich neu.


    "Sieh an, ich bin nicht der erste, zum Glück auch nicht der letzte."


    sprach er lächelnd, als er aus dem vestibulum und atrium kommend das triclinium betrat und auf die drei Anwesenden zusteuerte. Die Sklavin einmal ausgeklammert. Es waren zum einen der Hausherr und Gastgeber, zum anderen Aurelius Corvinus, einen Mann, welchem er schon des öfteren begegnet war und dessen Familie ebenfalls zu den Freunden des Hauses zählte, sowie eine weitere Dame.


    "Ich hoffe, ich komme nicht zu überraschend."


    sprach er in Richtung des Gastgebers.


    "Die Einladung zu diesem convivium erhielt ich erst auf meinem Landgut in den albanus mons. Es reicht mir gerade noch, mich selbst auf den Weg zu machen. Es ist mir eine Ehre, eingeladen worden zu sein, Senator! Im Übrigen ein geschmackvoll und stilsicher eingerichtetes Anwesen."


    Er nickte erst dem Angesprochenen zu, dann auch dem Corvinier.


    "Corvinius!"


    Dann wandte er sich auch die Dame. Er kannte sie nicht, nickte ihr jedoch zu, wartend, ob der Gastgeber sie vorstellen würde.

  • Ich Corvinier, der ich ja eigentlich ein Aurelier war, wandte mich just in jenem Moment um, als zwei weitere Personen den Raum betraten. Ich gewahrte Albina, die hübsch zurechtgemacht war und doch meine Verwunderung auslöste, da ich angenommen hatte, in eine Männerrunde eingeladen worden zu sein. Und auch Decimus Meridius war eingetreten, der ehemalige Statthalter Germaniens und Vorsitzender der factio Aurata. Ein erfreutes Lächeln zeigte sich auf meinem Gesicht, als Meridius Durus begrüßt hatte und sich mir zuwandte. Doch zuerst wollte die Dame begrüßt werden, das gebot allein schon die Höflichkeit. "Tiberia Albina, du siehst wahrhaft bezaubernd aus", sprach ich also und schenkte ihr ein Lächeln. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Und Decimus, wie erfreulich, dich ebenfalls hier anzutreffen. Wie geht es deiner Gattin?" fragte ich. Es war unter den factiomitgliedern zwar bekannt, dass Meridius und seine Frau ein Kind erwarteten, doch wie weit die Schwangerschaft inzwischen fortgeschritten war, wusste ich nicht. Gewiss würde Meridius darüber sprechen, vermutete ich, sprachen doch alle werdenden Väter gern über ihren ungeborenen Erben. Dass Tilla sich in meiner Nähe aufhielt, registrierte und billigte ich. Sie sollte zusehen und lernen.

  • Noch ein Mann näherte sich ihrem Herrn. Er sprach ihn mit Corvinius an... das klang komisch. Für sie trug ihr Herr den Namen Marcus.. aber vielleicht sollte sie ihn gedanklich so ansprechen, wie es der fremde Herr getan hatte. Tilla trat einen Schritt zurück um Platz zu machen, besser nicht im Weg zu stehen. Danach stand sie plötzlich mit dem Rücken zu einer Wand, die sich seltsamerweise ganz weich anfühlte. Sie sah nach oben und hinauf. Aha, das war eine Wand, die mit einem buntbestickten Vorhang verdeckt war. Mit auffunkelnden Augen sah sie zu Marcus zurück, der inzwischen die Frau begrüßte, die dazu gekommen war. Oh, sie sah wahrlich gut aus. Und so blaue Augen, die Farbe ihres Kleides gefiel ihr. Die Frau sagte den Namen des Fremdes: Durus. Tilla merkte ihn sich und erfuhr dank ihrer gespitzten Ohren auch den Namen der Frau: Tiberia Albina. Sie musste unwillkürlich lächeln, denn der Name der Frau begann und endete genauso wie ihr eigener Name. Jetzt hatte sie noch etwas entdeckt was ihr gefiel. Es würde ganz bestimmt nicht langweilig werden. Hin und wieder suchte sie Marcus Blick, einfach um keinen stummen Auftrag zu verpassen.

  • Dem jungen Türsklaven nachfolgend, betrat auch Gracchus das Triclinium der tiberischen Villa, welchem noch immer der leise Nachhall der Reminiszenz an das Convivium des Tiberius anlässlich seiner Erhebung in den Senat anhaftete, welches durchaus äußerst interessante Einblicke in verschiedene Denkweisen hatte geboten. Wie zu erwarten war der Gastgeber bereits anwesend, neben ersten Gästen zu Gracchus' Verwunderung ebenso eine Dame. Augenblicklich sann er über die Einladung nach, ob er womöglich den Namen seiner Gemahlin von deren Oberfläche hatte verdrängt - frappierend wäre dies in keinstem Maße, hatte er es doch regelrecht perfektioniert, Antonia aus seinem Geiste zu verbannen, wann immer dies möglich war - doch in solchem Falle hätte ihn selbstredend sein Sklave auf das Versäumnis aufmerksam gemacht. Gracchus entschied, die Situation vorerst zu ignorieren, im Bedarfsfall konnte er sie noch immer ob des legendären weiblichen Unwohlseins als abwesend entschuldigen. Neben der ihm unbekannten Dame gewahrte sich Gracchus augenscheinlich in illustrer Runde, konnte er doch den älteren der beiden bereits anwesenden Gäste als Senator Decimus ausmachen, dessen Person ihm von der Verlobung seines Vetters Aristides her vage bekannt war, sonstig nur weitläufig aus der alltäglichen Politik. Auch der jüngere Mann neben diesem schien ihm aus der Öffentlichkeit bekannt, obgleich er dessen Gesicht keinem Namen konnte zuordnen, doch zu zahlreich waren wichtige Gesichter in Rom, als dass ein Mann, welcher ohnehin lieber tiefer zu Blicken beliebte, sich all diese konnte einprägen und mit einem passenden Namenzug in seinem Gedächtnis versehen. Ohnehin war es die Pflicht eines jeden Gastes, den Gastgeber zuvorderst zu begrüßen, im Anschluss würden sich namentliche Lücken sicherlich selbsttätig füllen.
    "Salve, Senator Tiberius! Es ist mir immer eine überaus große Freude, deinen Einladungen zu folgen, und ich möchte dir für diese Dank sagen."
    In seiner üblich defätistischen Art ging Gracchus nicht davon aus, ob seiner selbst Willen geladen zu sein, denn viel mehr als derzeitiger Repräsentant der Flavia in Rom, würden die Stimmen der senatorischen Flavia doch maßgeblich von dem abhängen, was ihnen brieflich aus der Hauptstadt oder auch persönlich bei der Rückkehr in jene würde zugetragen werden.
    "Senator Decimus"
    , grüßte er sodann eben jenen knapp, neigte höflich seinen Kopf zum Gruße vor dem ihm unbekannten Aurelius und bedachte auch die Tiberia mit einem freundlichen Nicken.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Geführt vom Sklaven, erreichte Commodus jene Räumlichkeiten, in deren sich bereits viele Größen des Imerpiums versammelt hatten. Meredius erkannte er eindeutig und auch Durus. Obwohl er letzteren nur aus den Sitzungen des Senats kannte. Als er wenige Schritte näher trat, erkannte er auch Albina. Jene Albina die durch ihre Schönheit vermochte, allein diesen Raum zu füllen. Ihre Graziösen Handbewegungen ließen Commodus schneller Atmen, sein Herz pochte und seine Sinne wurden schärfer. Wie die Klinge eines kampferprobten Schwertes. Er konzentrierte sich nur noch auf ihre blauen Augen. So Blau wie das Meer Griechenlands, in welchen er gerne ertrinken würde. Wahrlich ihr Götter, manche Menschen Wissen nicht wie gut es ist, sie einfach nur zu sehen. Allein ihr Lächeln hat sein Herz berührt und seine Seele verleitet, nur noch von ihr zu Träumen.


    Nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder gefasst und seine kühle Haltung wieder errungen. Er grüßte Durus und die anderen höfflichst, ohne Albina auch nur einen Blick zu schenken. Viel zu viel Angst hätte er, sie könnte jenen Blick nicht erwidern. Ihn dastehen lassen wie einen dummen Schuljungen. „Salve Durus, ich bedanke mich für deine Einladung.“

  • Albina bedachte Corvinus mit einem leichten Lächeln. "Danke, Corvinus. Wie freundlich von dir." antwortete sie auf sein Kompliment bevor sie sich dem anderen ihr noch unbekannten Gast zuwandte und sein Nicken mit einem eben solchen freundlich erwiderte. Durus würde sie einander sicher noch vorstellen.
    Dann allerdings trat auch schon der nächste Gast ein, den sie vom Sehen her als einen Flavier erkannte, den sie aber ansonsten nicht näher einordnen konnte und erwidert auch dessen Gruß mit einem leichten zurückhaltenden Nicken.
    Man hätte meinen Können die Gäste hätten sich die Klinke in die Hand gedrückt, so schnell folgte ein Gast dem anderen und schon bemerkte Albina das ein weiterer Mann eintrat. Beim Anblick desjenigen war sie allerdings leicht überrascht und es kostete sie viel Mühe, diese Überraschung zu verbergen.
    Es handelte sich um den Senator Commodus, dem sie vor einigen Tagen begegnet war und erst gestern eine Nachricht über ihren geplanten Theaterbesuch hatte zukommen lassen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass auch er geladen war. Sie spürte, dass sein Blick ein paar Momente auf ihr ruhte, wunderte sich dann aber umso mehr, dass er sie nicht einmal grüsste.
    Warum das so war, dass verstand sie nicht recht , doch wollte sie dessen Entscheidung nicht in Zweifel ziehen und überließ es daher anderen, die sich eigenltich bekannten einander vorzustellen.
    Nebenbei schenkte sie Commodus immer wieder einen kurzen Blick. Er sah gut aus, dachte sie ohne weitere Hintergedanken erneut, ebenso wie bei ihrem ersten Treffen. Und wie schon beim letzten Mal, war sie noch immer gespannt auf die Person hinter dem Namen und den Oberflächlichkeiten.

  • Zitat

    Original von Tiberia Albina
    Man hätte meinen Können die Gäste hätten sich die Klinke in die Hand gedrückt, so schnell folgte ein Gast dem anderen und schon bemerkte Albina das ein weiterer Mann eintrat. Beim Anblick desjenigen war sie allerdings leicht überrascht und es kostete sie viel Mühe, diese Überraschung zu verbergen.
    Es handelte sich um den Senator Commodus, dem sie vor einigen Tagen begegnet war und erst gestern eine Nachricht über ihren geplanten Theaterbesuch hatte zukommen lassen. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass auch er geladen war. Sie spürte, dass sein Blick ein paar Momente auf ihr ruhte, wunderte sich dann aber umso mehr, dass er sie nicht einmal grüsste.
    Warum das so war, dass verstand sie nicht recht , doch wollte sie dessen Entscheidung nicht in Zweifel ziehen und überließ es daher anderen, die sich eigenltich bekannten einander vorzustellen.
    Nebenbei schenkte sie Commodus immer wieder einen kurzen Blick. Er sah gut aus, dachte sie ohne weitere Hintergedanken erneut, ebenso wie bei ihrem ersten Treffen. Und wie schon beim letzten Mal, war sie noch immer gespannt auf die Person hinter dem Namen und den Oberflächlichkeiten.


    Ein Blick! Ja er spürt es genau. Sein Herz machte einen Sprung. Wie durch Zufall trafen sich beide Blicke und Commodus konnte sich ein kurzes verlegenes lächeln nicht verkneifen. Allerdings wollte er nicht weiter vorgreifen. Das sie sich bereits kannten, brauchte niemand zu wissen. Er dachte dabei an ihre Ehre und ihren guten Ruf, welchen er unter keinen Umständen, auch nur ankratzen wollte. Jetzt noch könnte er sich ohrfeigen, wie er sie hat angesprochen auf der Straße. Wie ein Scharlatan oder Verbrecher… Sie müsste wirklich schlecht über ihn denken. Aber so schlecht nun auch wieder nicht, immerhin hatte er endlich ihren Brief erhalten. Jenen Brief, der sagte: Ja, ich möchte mit dir ins Theater gehen. Die Götter müssten Commodus lieben, eine andere Erklärung gab es dafür nicht.


    Erneut stand seine ganze Welt nun still, nur für Albina schlug die Welt weiter. Wie ein junges Herz, was in tausend Stücke zerspringen will vor Freude. Könnte er sie doch einfach nur ihn die Arme nehmen, ihren Atem spüren, ihr Geflüster vernehmen.


    Schließe mir die Augen beide
    Mit den lieben Händen zu!
    Geht doch alles, was ich leide,
    Unter deiner Hand zur Ruh.


    Und wie leise sich der Schmerz
    Well' um Welle schlafen leget,
    Wie der letzte Schlag sich reget,
    Füllest du mein ganzes Herz.*


    Sim-Off:

    *Theodor Storm

  • Es ging nun tatsächlich zu wie in einem Taubenschlag. Meridius konnte die Aufmerksamkeit des Aureliers, sich nach seiner Gattin zu erkunden, gerade noch mit einem "Danke, den Umständen entsprechend gut!" erwidern, als auch schon die nächsten Gäste eintrafen. Zum einen handelte es sich um einen Flavier, welchen er kaum kannte, der ihn jedoch grüßte, so dass der Senator ihm ebenfalls zunickte. Zum anderen um Senator Aurelius Commodus. Ihn hatte er des öfteren im Senat gesehen, auch wenn er dort nicht sonderlich aufgefallen war. Keine wirkliche Überraschung, denn von einem Neuling erwarteten die älteren Quirites häufig, dass er sich erst einmal zurückhielt. Alles andere hätte man auf dem Parket der Politik als forsches Aufbegehren ausgelegt.


    "Wir haben uns für eine Weile auf ein Landgut in den albanus mons zurückgezogen. Der Trubel Roms ist auf Dauer nichts für Schwangere. So haben wir die weitläufige Natur direkt vor der Haustüre ..."


    griff er das Gespräch mit Aurelius Corvinus wieder auf und musste dabei sogleich an dessen Schwester denken. Aurelia Deandra kam ihm in den Sinn und er konnte nicht umhin sich nach ihr zu erkundigen.


    "Wie geht es Deiner Schwester?"


    In der Tat hatte er sie das letzte mal gesehen, als sie zusammen mit ihrem Bruder zu Besuch in Mogontiacum gewesen war. Eine nette unterhaltsame Zeit. Jeder Besucher war damals im fernen Germanien willkommen geheißen. Es war eh selten, dass sich dorthin jemand verlief.

  • Camilla hatte sich entschlossen ebenfalls mit auf die Feier zu gehen. Irgendwann musste sie ja mal neue Leute kennen lernen. Schließlich war das ja der Hauptgrund dafür, dass sie nach Rom gekommen war. Sie hatte sich von zwei Sklavinnen zurehmachen lassen. Sie wurde geschminkt, allerdings nur dezent etwas wangenröte und ihr ihr Haar hatte sie glatt kämmen lassen, sodass es ihr einfach über die Schultern nach unten viel. Außerdem hatte sie ihr neues Kleid angezogen. Heute Abned würde sich zeigen, ob ihr das blaue Kleid wirklch stand. Doch sie fand es als passabel und begab sich in das Triclinium.
    Dort hatten sich schon einige eingefunden, doch alle samt waren sie ihr fremd. Na gut, von Durus und Albina mal abgesehn. Und da sie schlicht einfach nur zu feige war, um einen der anwesenden Gäste von alleine anzusprechen verdrückte sie sich ersteinmal zu Albina. Dort, fand sie, war sie vorübergehend am besten aufgehoben.


    "Salve Albina. Wie geht es dir?"


    Bei den Göttern, sie wusste schon jetzt das sie für solche Abende ungeeignet war. Einfach zuviele Senatoren auf einem haufen, die wahrscheinlcih den ganzen Abend über Politik reden würden.

  • Albina war noch immer ein wenig von Commodus Verhalten verwirrt und wartete darauf, dass Durus sie erneut vorstellte, als auch schon ihre Halbschwester eintrat. Auch sie hatte sich, wie Albina bemerkte für ein blaues Kleid entschieden, was ihr wirklich gut stand. Albina hatte das Gefühl, dass Camilla sich noch nicht so recht wohlfühlte und so lächelte sie sie sacht an.


    "Salve Camilla. Mir geht es gut, wie sollte es in so charmanter Gesellschaft auch anders sein." komplimentierte sie indirekt die Gäste." Und wie ist es bei dir? Hast du dich langsam in der Villa eingelebt?"

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    [...]


    Von einem Knaben wurden Tilla und ich nach der Hürde des ianitor zum Ort des Geschehens geführt. "Ich möchte, dass du dich benimmst, Tilla. Mache dich nutzlich, unterhalte dich oder gehe den anderen Sklaven bei ihrer Arbeit aus dem Weg", wies ich sie leise an, ehe wir das triclinium betraten. Sogar ein kurzes Lächeln schenkte ich ihr, dann aber galt meine Aufmerksamkeit allein dem momentanen Hausherren, auf welchen ich nun zutrat. "Durus, mein Freund, wie lange ist es her? Es müssen fast drei Jahre sein, wenn nicht sogar mehr. Es freut mich, dich zu sehen. Und ich danke dir herzlich für diese unverhoffte Einladung", begrüßte ich ihn und reichte ihm die Hand. Eine Umarmung wäre vermutlich zu viel des Guten gewesen, und außerdem hätte ich Alexandros' Arbeit so gleich am Anfang zunichte gemacht.


    Durus hatte inzwischen seine königsblaue Synthesis angelegt, die er gern zu Gastmählern trug. Die Vestispicii hatten viel Arbeit darauf verwendet, das Kleidungsstück, aber auch die darunterliegende Tunica candida, die gewissermaßen eine Andeutung seiner heutigen Pläne war, ordentlich zurechtzumachen. Als erster erschien Aurelius Corvinus. Als dieser auf das letzte Treffen anspielte, kam ihm dieses gar nicht so lange vor und. Damals war das ganze eher schwierig geworden, weshalb ihn die Bezeichnung "Freund" etwas wunderte. Aber sein Gast durfte diese Gelegenheit durchaus als Friedensangebot werten. Abgesehen davon hatte Durus das Gefühl, dass Corvinus noch einmal ein einflussreicher Mann werden würde...


    "Salve, Aurelius Corvinus! Die Freude ist ganz auf meiner Seite!"


    Zu der Unverhofftheit der Einladung konnte er wenig sagen, sodass er es einfach unterließ. Der Sklavin schenkte er keine Aufmerksamkeit - er war sich nicht mal sicher, ob sie zu seinem Hausstand gehörte oder von Corvinus mitgebracht worden war.


    Zitat

    Original von Tiberia Albina
    [...]
    Leichten Schrittes bewegte sie sich auf die beiden zu und begrüßte beide gleichermaßen freundlich, wenn auch nicht überschwenglich.


    "Salve, Durus. Und auch dir Salve, Corvinus." Sie blickte den Aurelier musternd an. "Es ist ein Weile her, dass ich dich das letzte Mal sah und es freut mich dich wieder zu sehen." fügte sie dann hinzu.


    Auch Albina war gekommen, wie er sie gebeten hatte (;)).


    "Salve - du siehst bezaubernd aus!"


    Freundlich lächelte er auch sie an und sah zwischen Corvinus und ihr hin und her.


    "Ihr kennt euch?"



    Bevor er jedoch eine Antwort erhalten konnte, tauchte auch schon Decimus Meridius, der Veteran aus zahlreichen Schlachten in Germania, auf und begrüßte ihn.


    "Salve, Senator Decimus! Ich freue mich über Dein kommen und Dein Lob. Ich werde es meinem Maiordomus ausrichten."


    Durus hatte natürlich über die wenigsten Möbel und Dekorationen hier entschieden, eher über den Gesamtausdruck. Folglich konnte er ruhig seinen treuen Hausverwalter als wahren Addressaten nennen - der Raum war wirklich schön!


    "Das ist Tiberia Albina, eine Verwandte meinerseits. Sie lebt zur Zeit hier."


    stellte er Albina vor, wie es der Anstand gebot.


    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    [...]
    "Salve, Senator Tiberius! Es ist mir immer eine überaus große Freude, deinen Einladungen zu folgen, und ich möchte dir für diese Dank sagen."
    In seiner üblich defätistischen Art ging Gracchus nicht davon aus, ob seiner selbst Willen geladen zu sein, denn viel mehr als derzeitiger Repräsentant der Flavia in Rom, würden die Stimmen der senatorischen Flavia doch maßgeblich von dem abhängen, was ihnen brieflich aus der Hauptstadt oder auch persönlich bei der Rückkehr in jene würde zugetragen werden.
    [...]


    Als nächstes musste er auch gleich Flavius Gracchus begrüßen. Diesen schätzte er schon seit dem letzten Gespräch und dem Gastmahl im Hause der Flavier. Dass Flavius Felix ihn nicht als Klienten akzeptiert hatte, trübte seine Sicht auf die Flavier inzwischen kaum mehr - Vinicius war sicherlich sowieso ein mächtigerer Fürsprecher.


    "Salve, Flavius Gracchus. Ich freue mich, dass Du gekommen bist."


    erklärte er freundlich.


    Zitat

    Original von Lucius Aurelius Commodus
    [...]
    Nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder gefasst und seine kühle Haltung wieder errungen. Er grüßte Durus und die anderen höfflichst, ohne Albina auch nur einen Blick zu schenken. Viel zu viel Angst hätte er, sie könnte jenen Blick nicht erwidern. Ihn dastehen lassen wie einen dummen Schuljungen. „Salve Durus, ich bedanke mich für deine Einladung.“


    Als nächstes tauchte auch Commodus auf, den er aus dem großen Stammbaum der Gens Tiberia kannte.


    "Salve, Aurelius Commodus. Es ist doch selbstverständlich, einen ehemaligen Tiberier zu einem Essen zu laden. Bisher war es mir leider nicht vergönnt, Dich persönlich kennen zu lernen."


    antwortete er deshalb. Damit hatte er alle Gäste begrüßt - abgesehen vielleicht von Camilla, aber vorerst wollte er für einen kleinen Smalltalk ansprechbar sein - Camilla konnte er später vorstellen.

  • Callidus betrat das Triclinium und schaute sich zeitgleich um. Es waren offenkundig bereits einige Gäste eingetroffen, wie er feststellte. Die ersten Blicke des Aeliers dienten der Einordnung der Gäste. So erkannte er den Decimer, der einst den Palatin aufgesucht hatte, ebenso aber auch Aurelius Corvinus wieder.
    Er arbeitete sich zunächst jedoch zum Gastgeber vor, um diesem seine Grüße zu entrichten.


    > Tiberius Durus! Ich danke dir für deine Einladung und freue mich hier zu sein. <


    Angesichts der Senatorenschaft, die die Gästeliste zu bilden schien, wusste Callidus, dass der Tiberier sicherlich noch viel lieber seinen Verwandten Quarto eingeladen hätte, aufgrund der Abwesenheit desselbigen aber mit Callidus vorlieb nehmen musste. Doch auch der jüngere Aelier hatte ja etwas Einfluss zu bieten und konnte bei Quarto ein gutes Wort zu jeder Zeit einlegen.


    > Die von dir veranstalteten Gastmähler sind immer wieder prachtvoll. Ich habe schon Angst vor dem Tage, an dem ich einlade, muss ich mich doch anstrengen, mit einer solche Pracht und diesem Aufwand mithalten zu können; nicht, dass man danach in Rom sagt, die Aelier seien verarmt. <


    Callidus grinste den Tiberier an.
    Ebenso erblickte er beim kurzen Umschauen den herausgeputzten Flavier, den Mann kannte er allerdings nicht.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Hatte er gerade noch mit zahlreichen Senatoren gesprochen, erschien nun ein Mann, der möglicherweise einflussreicher als ein Großteil der Senatoren war. Aelius Callidus betrat das Triclinium und kam direkt auf ihn zu. Mit einem entschuldigenden Blick wandte er sich von Commodus ab, wobei er feststellte, dass dieser ohnehin etwas indisponiert wirkte.


    "Aelius Callidus! Wie schön, dass Du kommen konntest."


    Auf die Bemerkung über seine Feier, die noch gar nicht begonnen hatte, musste er ein beschämtes Gesicht aufsetzen, das er auch schon eifrig geübt hatte.


    "Du übertreibst doch - aber man tut natürlich, was man kann!"


    fügte er dann jedoch hinzu und grinste.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Salve, Aurelius Commodus. Es ist doch selbstverständlich, einen ehemaligen Tiberier zu einem Essen zu laden. Bisher war es mir leider nicht vergönnt, Dich persönlich kennen zu lernen."


    antwortete er deshalb. Damit hatte er alle Gäste begrüßt - abgesehen vielleicht von Camilla, aber vorerst wollte er für einen kleinen Smalltalk ansprechbar sein - Camilla konnte er später vorstellen.


    Commodus fixierte den Blick auf seinen Gastgeber. Wie immer lächelte er äußerst zurückhaltend und nickte dabei. „Leider ist es oft so. Uns allen mangelt es nicht an Arbeit, aber dafür viel zu sehr an Gelegenheiten wie diesen, um sich besser kennen zu lernen. Und auch wenn ich kein Blutsverwandter von Dir bin, so fühle ich mich dennoch mit Dir und der Gens Verbunden. Schließlich waren es Tiberia, die mich groß zogen.“ Er warf einen kurzen Blick hinter Durus und musterte Albina und Camilla aufmerksam. Wobei Commodus die letztere Dame nun wirklich noch nicht kannte. „Sag Durus, wem versteckst Du dort hinter dir? Solch hübsche und anmutige Damen brauch man wirklich nicht zu verstecken.“ Sein kühles Wesen ließ ein kurzes, ernst gemeintes, Lächeln zu. Doch nur wenige Augenblicke später, verbarg sich jenes Lächeln sofort wieder hinter dem frisch rasierten Gesicht.

  • Sim-Off:

    ich betrachte das einfach mal vor dem Eintreffen von Callidus, damits bisschen übersichtlich bleibt


    Er drehte sich um. Camilla war auch hinzugekommen! Die beiden stellte er natürlich gern vor, denn beide waren schließlich überaus vorzeigbar!


    "Das ist Tiberia Camilla und Tiberia Albina. Zwei weitere Verwandte, die hier in Rom weilen."

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