>Meditrinalia< | Die Cena

  • Helena hatte nichts dagegen das Theaterstück für den heutigen Abend zu vergessen. Ob ihnen das allerdings gelingen würde war fraglich. Sobald sie sich in der Gesellschaft der anderen Gäste befanden, würde es wohl oder übel einige Fragen geben. Und sie konnten sich wohl kaum den ganzen Abend verstecken. Trotzdem nickte sie zustimmend, zumal sie deutlich erkennen konnte, dass es Prisca gleich besser ging, als sie über etwas Anderes nachdachte. Mittlerweile hatte ein Sklave eine Platte mit Leckereien zu ihnen gebracht. Helena griff nach einem kleinen Stück Käse, nachdem sie Prisca zugeprostet hatte. Sie war erleichert, dass ihre Freundin nicht weiter nachfragte, sondern damit einverstanden war, dass sie später redeten. Das machte es Helena einfacher doch noch ein wenig Spaß an diesem Fest zu haben. Auf Priscas Frage hin schüttelte sie kurz den Kopf und schluckt in Stückchen Käse hinunter, bevor sie antwortete.


    "Nein, ich muss zugeben, dass ich hier kaum jemanden kenne. Seit wir hier sind habe ich die meiste Zeit auf meinem Zimmer verbracht. Die Kopfschmerzen haben es mir kaum möglich gemacht an gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen. Ich hoffe, dass sich das nun ändern wird. Ich fühle mich mittlerweile doch ein wenig außen vor. Ursus jedenfalls scheint sehr symphatisch zu sein."


    Helena warf einen kurzen Blick zu ihn hinüber, doch er konnte sie nicht sehen, da er sich gerade mit mehreren Männern unterhielt. Von Marcus war bis jetzt keine Spur zu sehen und das war auch ganz gut so. Sie wusste nicht, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte. Helena lächelte kurz als sie Priscas belustigten Worte hörte. Es stimmte, sie Beide kannten Caius Flavius so gut wie gar nicht, aber sie hatte bemerkt, dass Prisca ihm gefiel. Natürlich war er auch zu Helena sehr höflich gewesen, doch sie war nicht so vermessen sich darauf etwas einzubilden. Sie wollte schon antworten, als Prisca plötzlich weitersprach. Bei ihrem Herumgedruckse musste Helena lachen und es war das offenste und hellste Lachen seit langer Zeit.


    "Ja, genau das meine ich. Ich weiß, dass Marcus auf der Suche nach passenden Ehemännern für uns ist. Das hat er mir selbst gesagt. Und ich kann mir gut vorstellen, dass Caius Flavius in seine engere Wahl fällt. Er schein einen angenehmen Charakter zu haben und er hat ein Auge für die Schönheit..." Sie zwinkerte Prisca kurz zu. "Ich denke, dass es wesentlich schlechtere Partien gibt. Hat Marcus dir denn nicht gesagt, dass es in den nächsten Tagen ein Abendessen mit einem gewissen Manius Tiberius Durus geben soll? Aus genau dem gleichen Grund, aus dem er uns auch Caius Flavius vorgestellt hat. Leider kenn ich Tiberius Durus nicht. Du vielleicht? Möglicherweise ist er sogar heute Abend hier?"

    teeeeeeeeeeeeeeeeeeeessssssssssssssssssssssssttttttttttttttttttt

  • In kühles Wasser tunkt Callista ihre Fingerspitzen. Das von Sklaven angereicht wird. Sie trocknet ihre Finger an einem feinen Tuch ab. Alsdann kann sich Callista all der deliziösen Kost widmen. Der Blick, den Hungaricus schweifen lässt. Der entgeht Callista nicht. Beiläufigkeit. Zufälligkeit. Das will er wohl ihrem Gespräch verleihen. Callistas Augen verschmälern sich. Sodann erkennt Callista. Auch ihr kommt das zu Gute. Sie ist gnädig gestimmt über die Unaufmerksamkeit. Alldieweil sieht Callista zu den anderen Gästen. Sie streift Antonia mit ihren Augen. Natürlich kennt sie ihre Cousine noch von früher. Die Jahre haben Antonia verändert. Ein würdevolles Strahlen umgibt sie. Befindet Callista zumindest. Gerüchte sind Callista ans Ohr gedrungen. Dass Antonia geheiratet hat. Einen Flavier? Einen Tiberier? Callista ist nicht definitiv. In dem nämlichen Wissen.
    Hinter einem Becher mit Wein verbirgt Callista das Lächeln. Das von dem Blick der Antonia geweckt wird. Das Nämliche sie Hungaricus schenkt.
    Callista wähnt einen andere Aufmerksamkeit auf sich zu spüren. Als sie danach sucht unterhalten sich die beiden Flavier und Antonia bereits angeregt. Callista sieht nicht lange zu den drei Patriziern. Es könnten sonst noch unanständige Gedanken aufkeimen. Bei dergleichen schönen Menschen.
    Nachdenklich betrachtet Callista die zwei jungen Schönheiten der Aurelier. Haben sie eben nicht noch um die Aufmerksamkeit des Flaviers gebuhlt? Jetzt scheinen sie in extenso die verschüchterten jungen Frauen zu mimen. Eventualiter geben sie sich noch einen Anstoß. Schließlich lohnt es sich bei dem Flavier. Callista wendet sich von ihrem wohlgestalteten Antlitz ab. Das Callista ebenso als sehr ansprechend empfindet.
    Desgleichen scheint Callistas Gesprächspartner die Inspektion der Gäste abgeschlossen zu haben. Silbern glitzert der Pokal in ihren Händen. Als sie ihn eine Nuance anhebt.
    "Auf einen berückenden und beflügelnden Abend, Vinicius Hungaricus."
    Anziehend findet Callista die Gesichtszüge des Hungaricus. Schwer fällt es ihr. Die Augen von ihm abzuwenden. Sie beneidet indes den Wein, der die Lippen von Hungaricus kosten darf.
    Wie sie wohl schmecken?
    Ambrosisch, Callista. Es kann nicht anders sein.
    Traun.


    Ihre eigenen Lippen bekommen davon nichts zu kosten. Sie müssen sich mit einem Hühnerei begnügen. Mit Fischeiern ist das Ovum gefüllt und getränkt in der gelben Fischsoße. Langsam kaut Callista die Vorspeise und genießt es.
    Nochmalig ein Kompliment an Callista. Einer welken Blume ist sie similär. Wenn sie nicht genug Galanterie erhält. Die Flatterie tut Callista gut. Ihrem Narzissmus. Vergnügt blitzen Callistas Augen. Das Lächeln ist vollmundiger. Callista blüht auf. Einer roten Rose ähnlich.
    "Deine Worte offerieren mir deutlich. Ich darf die Gesellschaft eines exzeptionellen Mannes genießen."
    Gewinnend. Berückend. Verführerisch. All das möchte Callista ebenso erwähnen. Aber noch ist es nicht so weit. Das Spiel noch am Anfang. Aber ihre schwarzen Augen offenbaren ein Quäntchen von ihren Gedanken. Ein goldener Löffel wandert in Callistas Hand. Funkelnde Steine verzieren den Griff. Kunstvolle Ornamente den Stiel. Glitzernd erscheint er in dem Licht der Öllampe. Callista ergreift ein zweites Ei. Es ist ein kleines Taubenei. Mit einer Olivenpaste gefüllt. Die Speise zergeht in Callistas Mund. Der Gold glitzernde Löffel jedoch. Der wandert ganz woanders hin. Nämlich in die bauschigen Falten ihres Kleides. Einer diebischen Elster similär bemächtigt sich Callista des Löffels. Ein unwiderstehlicher Goldglanz ist jener Löffel. Callista kann nicht an sich halten. Ohne es zu bemerkten steckt sie den Löffel ein.
    Ihre Sklavin indes bemerkt es. Dezent fasst sie in die Falten des Kleides. Benohé zieht den Löffel hervor. Legt ihn zurück auf den Tisch.


    "Ich stelle mir das so aufregend vor. Verbrecher zu jagen. Mörder zu überführen."
    Callista strahlt. Abenteuer liebt sie. Sie sucht danach. Lechzt nach Aufregung und Gefahr. Ihrem Bruder gleicht sie darin
    "Sklaven waren schon meine gewählte Beute. Aber Verbrecher. Das ist doch eindeutig etwas anderes. Sind sie nicht oft gewitzter und verschlagener? Sklaven sind nur wie Vieh, das man zusammen treiben muss."
    Das stimmt nicht so ganz. Callista entsinnt sich an sehr hartnäckige Entflohene.
    "Es sei denn, es sind Meroer. Die Sklaven."
    Callista lächelt vergnügt. Sie sollte dem Vergnügen mal wieder nachgehen. Aber ohne ihren Bruder ist das sicherlich nur halb so kurzweilig. Blass und langweilig womöglich.
    "Jagst Du gerne, Vinicius Hungaricus?"
    Ein stattlicher Römer. Verwegen. So scheint er Callista. Gut gebaut. Sicherlich frönt er dieser Freizeitbeschäftigung. Wenn man als Praefectus Urbi noch Mußestunden besitzt. Nicht ohne Doppeldeutigkeit ist ihre Frage hinwieder. Ihre Augen funkeln panurgisch.

  • Und wieder bestätigte sich seine Vermutung. Natürlich waren so gut wie alle Frauen, außer ganz gewissen Typen die er gerne Trampel nannte, für ehrlich gemeinte Komplimente empfänglich, aber sie, Callista, war es in besonderem Maße. Die Veränderung konnte er in ihrem Gesicht deutlich sehen, er war erfreut, aber auch amüsiert, weil sie so unverhohlen ihre Gefühle ihm gegenüber zur Schau stellte. Wie untypisch für eine Patrizierin. Aber wie schmeichelhaft für sein Ego. Und sie konnte es genauso, ihm ein Kompliment machen. Er beobachtete sie wieder, wie sie ihr Ei verspeiste, mit einer solchen Lust, die schon an Frivolität grenzte. Er nutzte die Gelegenheit um selbst eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen, ein Ei, gefüllt mit einer scharfen Sauce wanderte in seinen Mund und nur kurze Zeit in seinen Magen. Sich die Hände putzend, hörte er ihr schmunzelnd zu.


    Verbrecher zu jagen... Leider ist es nur in seltenen Fällen aufregend. Ab und an sind ein paar Gustostückerl dabei, doch die meisten sind entweder dumm oder schlicht grobe Banditen. Kaum der Rede wert. Sie hatte eine interessante Freizeitbeschäftigung... Sklaven jagen. Nicht unbedingt seine Sache, denn bei sowas sterben Sklaven immer so gern und das wäre eine Verschwendung von Geld. Sieht man von diversen Sklavinnen in seinem Haushalt ab, die jagte er auch gern... in seinem Schlafzimmer. Wo er wieder beim Thema wäre, welches er schon erfolgreich zurückgedrängt hatte. Einen Seufzer unterdrückend nahm er seinen Becher wieder in die Hand.


    Es kommt ganz auf die Beute an. Wiederum verschmitzt lächelnd nahm er einen Schluck aus seinem Kelch.

  • Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus


    Das war richtig. Aus diesem Grund hatte Durus in seinen jungen Jahren praktisch nur Verteidigungen übernommen - da war die Gefahr, einem mächtigen in die Quere zu kommen, war einfach geringer...

    "Aber ich denke, du kennst inzwischen genug wichtige Männer, um nicht mehr Angst vor einem Fall zu haben. Abgesehen davon sollte es ja um Gerechtigkeit gehen, nicht darum, seine Haut zu retten."


    Selbstverständlich war das für einen Anwalt manchmal wichtiger, aber das Ideal war dennoch anzustreben - gerade, wenn ein junger Politiker am Gespräch beteiligt war.


    "Um mich mache ich mir da weniger Gedanken. Eher um Iustitia. Aber eine Antwort darauf wird die Zeit bringen." sagte Mattiacus und ließ sich einen Becher Mulsum geben.

  • Durus nickte nachdenklich. Er trank selbst einen weiteren Schluck und blickte dann in den Raum. Plötzlich erinnerte er sich an den Brief von Quintus. Es war höchste Zeit, eine Frau zu finden und wo war ein besserer Raum dafür als hier? Zahlreiche junge Frauen waren hier, selbst sein Patron hatte bereits eine Gesprächspartnerin gefunden.


    Doch Durus war kein besonders kommunikativer Mensch - zumindest nicht gegenüber Frauen. Vielmehr hatte er selten das Bedürfnis nach einer Gattin gehabt - konnte er doch sein körperliches Verlangen auch weniger aufwändig stillen. Einzig das Problem eines Erben blieb ihm...abgesehen davon sollte er den Sitten folgen. Vielleicht sollte er wirklich aktiver werden...


  • Meridius nickte in Richtung Macer. Er hatte sein letztes Kommando niedergelegt und im Grunde kein großes Verlangen Offfiziere in der Academie auszubilden. Das Kriegshandwerk, auch wenn er es von Grund auf erlernt hatte, gehörte wahrscheinlich für immer der Vergangenheit an.


    "Nun, ich bin mir sicher, dass Florus der Academie diesbezüglich von Nutzen sein wird.
    Ich habe seine Karriere ein wenig verfolgt, er ist der absolut richtige Mann dafür."


    Er lächelte.

  • Ursus hatte dem Gespräch aufmerksam zugehört und er nahm sich vor, den angesprochenen Fall nach Möglichkeit weiterzuverfolgen. Noch wichtiger waren natürlich die Hinweise darauf, daß es nicht ohne Risiko war, sich als Anwalt zu betätigen. Natürlich war ihm das durchaus klar, daß man bei solch einer Arbeit einflußreichen Männern mächtig auf die Füße steigen konnte. Doch schien dies häufiger vorzukommen, als er bisher gedacht hatte.


    Das Gespräch verlief sich ein wenig und kurzzeitig breitete sich Schweigen aus. Für Ursus eine etwas schwierige Situation. Er war der Jüngste am Tisch und bei weitem der Unerfahrenste. Also wäre es vermessen, ein neues Gesprächsthema aufzubringen. Doch gleichzeitig war er einer der Gastgeber, was gewissermaßen die Verpflichtung mit sich brachte, für die Unterhaltung der Gäste zu sorgen. Eine klassische Zwickmühle. Wäre er selbst ein Gast und nicht einer der Betroffenen, wäre das Theaterstück sicher ein ergiebiges Thema. Doch er war ja froh, daß es in den Hintergrund rückte und wollte gewiß nicht damit anfangen.


    Kurzentschlossen wandte er sich einfach mit einer Frage an Durus. "Hattest Du in der letzten Zeit mit einem besonders interessanten Fall zu tun? Oder ist in nächster Zeit eine interessante Verhandlung zu erwarten? Ich würde gerne zuhören." Dabei gab es sicherlich einiges zu lernen.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Nun, ich bin mir sicher, dass Florus der Academie diesbezüglich von Nutzen sein wird.
    Ich habe seine Karriere ein wenig verfolgt, er ist der absolut richtige Mann dafür."


    Das hörte sich nach einem klaren Verzicht auf den Posten des stellvertretenden Kommandeurs und gleichzeitig nach einer deutlichen Empfehlung für Annaeus Florus an, fand Macer. Mit einer so klaren Aussage hatte er bei diesem Anlass gar nicht gerechnet, aber warum sollte man solche Dingen nicht einfach direkt regeln? "Nun, dann werde ich in die Wege leiten, dass du nicht mehr mein Stellvertreter bist. Auch wenn du dich in der Tat wenig in der Academia hast blicken lassen, danke ich dir trotzdem für diese Zeit." Dann wandte er sich an Florus. "Du hast die Worte eines erfahrenen Legionslegaten gehört. Hättest du Interesse an einer dauerhaften Mitarbeit an der Academia?"

  • Als Ursus Durus ansprach, schaute sich Mattiacus im Raum um. Ob wohl irgendeine Venus im Raum war, mit der ein Glas Mulsum trinken konnte.


    Nach einem kleinen Schluck aus seinem Becher betrachte Mattiacus die Speisen und überlegte sich, was er wohl essen würde. Es sah alles wirklich sehr gut aus.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Das hörte sich nach einem klaren Verzicht auf den Posten des stellvertretenden Kommandeurs und gleichzeitig nach einer deutlichen Empfehlung für Annaeus Florus an, fand Macer. Mit einer so klaren Aussage hatte er bei diesem Anlass gar nicht gerechnet, aber warum sollte man solche Dingen nicht einfach direkt regeln? "Nun, dann werde ich in die Wege leiten, dass du nicht mehr mein Stellvertreter bist. Auch wenn du dich in der Tat wenig in der Academia hast blicken lassen, danke ich dir trotzdem für diese Zeit." Dann wandte er sich an Florus. "Du hast die Worte eines erfahrenen Legionslegaten gehört. Hättest du Interesse an einer dauerhaften Mitarbeit an der Academia?"


    Ich war von dieser Entwicklung etwas überrumpelt.


    Senator, Patronus, ich fühle mich geehrt, überhaupt in Betracht zu kommen! Bisher war ich nicht oft in Rom während meiner Dienstzeit. Ich betrachtete es als meine oberste Pflicht, in Misenum die Dinge in der Hand zu halten, doch eigentlich ist dies ja Sache des Nauarchus. Wenn ihr also der Meinung seid, dass ich in der Academia mein Wissen weitergeben soll, oder Prüfungen abnehmen soll, dann kann ich mir gut vorstellen, so etwas zu tun. Es bedürfte aber erst einmal einer Einarbeitung meinerseits. Ich kenne die Academia ja auch erst als Schüler, seit meiner letzten Prüfung war ich auch nicht mehr dort!

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • "Eine Frau, ob nun Sklavin oder auch nicht, ist doch stets ein Blickpunkt des Interesses für eine andere Frau. Du solltest wirklich nicht dauernd Sklaven als bessere Möbelstücke betrachten, denn das hieße, ein großes Potential zu unterschätzen. Dass jemand Dir dient, bedeutet nicht gleichzeitig, dass er es gern tun muss, oder dass er Dir zugeneigt ist, auch wenn er Deinen Namen stöhnt," gab ich zu bedenken, während mein Blick wieder über die Anwesenden schweifte. So mancher der schauspielenden Sklaven schien nicht anwesend, und ich wunderte mich nicht darüber, mussten sie doch fürchten, dass sich die Gäste, die nicht mit ihrer 'Rolle' einverstanden gewesen waren, an ihnen schadlos halten würden.
    "Dass es für eine liebende Frau schwer ist, neben sich überhaupt eine andere Frau zu akzeptieren, kann ich durchaus nachempfinden, es würde mir auch nicht gefallen, würde ich vermuten müssen, dass das Ziel meiner Liebe sich anderweitig vergnügt und dabei gefühlsmäßig engagiert wäre. Reines körperliches Verlangen mag gestillt werden, aber das emotionale ist doch etwas anderes. Das lässt sich schwer ersetzen oder eintauschen gegen etwas anderes."


    Ernst war die Thematik geworden, erstaunlich ernst sogar, bedachte man die Konnotation, die ausser uns beiden hier im Raum niemand kennen durfte. Unterhielten wir uns wirklich über unsere ureigensten Gefühle oder war es doch etwas oberflächlicheres? Letztendlich war ich mir bei Gracchus in gesellschaftlichem Umfeld nicht immer sicher. "Die Effizienz eines Haushalts liegt denke ich nicht im Geschlecht, sondern in der Disziplin begründet, die man übt. Zu harte Zucht macht Sklaven zu furchtsamen Individuen, die jede Gelegenheit nutzen, sich Sicherheit zu verschaffen, und darauf ein Haus des Vertrauens errichten zu wollen, hieße auf Sand zu bauen. Und glaubst Du nicht, dass in der heutigen Zeit, in der man Scheidungen im Grunde immer wieder beobachten muss, eine ehrbare Frau noch existiert? Ich denke, die meisten Menschen, ob nun Mann oder Frau, verbergen sich hinter einer guten oder weniger guten Maske, und man weiss nie so recht, was man entdeckt, wenn man tiefer zu blicken versucht."

  • Das Manko drückt immer mehr. Es ist das Ausbleiben von Unterhaltung. Callista sieht sich suchend um. Nach Musikanten. Keine sind zu finden. Indessen kann Callista nicht ihre Sklavin mit der Distraktion beauftragen. Superb sind hinwieder die Speisen. Die edle Kost. Sparsam ist Callista ungeachtet. Jede Sünde zu viel wird bestraft. Ein gebratener Tintenfisch findet den Weg von dem Löffel zu ihrem Mund. Ebenso der Löffel zum zweiten Mal in ihr Kleid. Benohé unterdrückt ein Augenrollen. Niemals würde sie sich ein derartiges Zeugnis in Gegenwart ihrer Herrin leisten. Als Callista sich vorbeugt, um eine weitere Speise zu kosten. In dem Augenblick greift Benohé in die Falten. Nimmt den Löffel und legt ihn zurück auf den Tisch.
    Callista spürt die Hand ihrer Sklavin. Konfus ist der Blick von Callista. Mit dem Nämlichen sie die Sklavin betrachtet. Devot ist indes die Haltung der Sklavin. Callista lässt sich nicht lange davon ablenken.
    Was ist ein Gustostückerl?
    Eine besondere Art des Verbrechens, Callista. Vielleicht ein Mörder?
    Mysteriös.
    Callista denkt über das Wort nach. Dreht es in ihrem Geiste hin und her. Gusto. Lust? Stückerl. Damit ist Callista überfordert. In keiner Schrift hat sie dereinst dieses Wort gelesen. Aber es gefällt ihr. Es hat etwas ungemein reizvolles. Vielleicht liegt es daran wie Hungaricus es ausspricht. Im Sinnen isst sie noch eine Olive. Ein drittes Mal. Der Löffel wandert zwischen die Stoffbahnen ihrer kostbaren Gewänder. Er glitzert auch zu schön. Zu funkelnd. Benohé greift möglichst unauffällig dazwischen und legt ihn zurück.


    Es kommt ganz auf die Beute an?
    Mit einer derartigen Antwort hat Callista gerechnet. Äquivok war die Frage dazu. Das schelmische Lächeln in seinem Gesicht. Das erfreut Callista außerordentlich. Es verleiht ihm einen anziehenden und panurgischen Glanz in den Augen.
    Soll ich es wagen?
    Warum nicht, Callista? Dieser Ort eignet sich sonst nicht dafür.
    Traun.
    Gerade legt ihre Sklavin das vierte Mal den Löffel zurück. Callista bemerkt es nicht. Will es womöglich nicht perzipieren.
    Schalkhaft ist das Glitzern in Callistas Augen.
    "Auf die Beute? Eventualiter erahne ich sie."
    Callista stützt ihr Kinn auf den Fingerspitzen ab. Ihre Augen ruhen auf den Nämlichen von Hungaricus.
    "Hätte ich eine derartige Beute. Wärst Du dieser geneigt?"
    Callista liebt das Spiel. Mit dem Feuer. Der Gefahr. Der Aufregung. Zudem des Liebesreigen. Sie riskiert gerne. Verliert durchaus etliche Male. Zuweilen gewinnt Callista indes.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Senator, Patronus, ich fühle mich geehrt, überhaupt in Betracht zu kommen! Bisher war ich nicht oft in Rom während meiner Dienstzeit. Ich betrachtete es als meine oberste Pflicht, in Misenum die Dinge in der Hand zu halten, doch eigentlich ist dies ja Sache des Nauarchus. Wenn ihr also der Meinung seid, dass ich in der Academia mein Wissen weitergeben soll, oder Prüfungen abnehmen soll, dann kann ich mir gut vorstellen, so etwas zu tun. Es bedürfte aber erst einmal einer Einarbeitung meinerseits. Ich kenne die Academia ja auch erst als Schüler, seit meiner letzten Prüfung war ich auch nicht mehr dort!


    Meridius nickte halb gönnerhaft, halb verlegen, hatte er im Grunde doch nicht wirklich etwas bewirkt. Nur, warum sollte man nicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Und wo stand geschrieben, dass der stellvertretende Kommandeur der Academie auch aus den Legionen zu kommen hatte? Macer war zweifelsohne einer der führenden Generäle des Imperiums und bei allem was die Legionen betraf die erste Adresse. Wenn sein Stellvertreter seinen Stellenwert eher bei den Auxilia und der Flotte hatte, konnte dies dem Gesamtpaket nur gut tun.


    "Ich denke ihr beide regelt das schon.
    Ich jedenfalls könnte mich mit dem Gedanken ernsthaft anfreunden."


    Damit war die Sache für ihn erledigt.

  • Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Ich denke ihr beide regelt das schon.
    Ich jedenfalls könnte mich mit dem Gedanken ernsthaft anfreunden."


    Es war auch für Macer nicht schwer zu merken, dass sich Annaeus Florus ein wenig überrumpelt fühlte. Macer hatte genau dasselbe geüflht, wenn er an seiner Stelle gewesen wäre. "Du brauchst die Entscheidung ja nicht jetzt sofort zu treffen. Das hat auch ein paar Tage Zeit", rückte er erst einmal die Dringlichkeit der Sache zurecht. "Um deine Anwesenheit oder Abwesenheit in Rom brauchst du dich nicht zu sorgen. Ich selber war wohl länger abwesend als anwesend, während ich das Kommando über die Academia inne hatte. Prüfungen können ja auch in den Außenstellen der Academia in den Provinzen verwaltet werden, so dass ohnehin nicht alles über die Anwesenheit in Rom läuft. Außerdem könnte ich bei bedarf sicher genauso gut einmal nach Misenum reisen."

  • Zitat

    Original von Aurelia Helena


    Prisca fand kaum Zeit sich in Ruhe dem Essen zu widmen, denn viel zu interessant waren momentan die vielen Gäste, die sich langsam zur Cena versammelten. Zweifelsohne waren viele bedeutende Persönlichkeiten, Senatoren und Adelige anwesend. Dumm nur, das sie die Namen zwar von der Gästeliste her kannte, diese aber den Gesichtern nicht zu ordnen konnte. So gesehen fühlte sie sich wie Helena etwas außen vor, aber das war nicht der Grund, warum sie ihre Freundin zunächst mit ernster Miene anblickte. Das Helena so lange krank gewesen war, war auch Prisca sehr nahe gegangen und deshalb suchte sie zuerst in Helenas Augen nach der Bestätigung das sie wieder ganz genesen wäre, bevor sich wieder ein leichtes Schmunzeln auf ihr Gesicht stahl und sie zu Helenas Bemerkung nickte.


    Ja, Ursus fand sie auch symphatisch, obwohl er sie als Kind so oft an den Haaren gezogen hatte. Gut, das lag zwar schon zwölf Jahre oder länger zurück, aber Prisca machte sich einfach einen Spaß daraus, ihrem Cousin diese frevelhafte Tat immer wieder vor zu halten. Das sie ihn aber zuvor immer hinterrücks gezwickt hatte, verschwieg Prisca geflissentlich. Kurz sah sie zu Ursus hinüber, der sich gerade mit einigen Gästen unterhielt und dann schielte sie wieder zu Caius, der sich ebenso gut zu unterhalten schien. Prisca konnte nicht leugnen, dass dieser Mann ihr Interesse geweckt hatte, obwohl sie sich bisher nur kurz miteinander unterhalten hatten. Doch wer würde dabei gleich an Heirat denken, wenn zwei junge und unbescholtene Patrizierinnen auf einer Feier einem oder mehreren Männern vorgestellt wurden? ... war Prisca wirklich so naiv, es nicht zu sehen? Vielleicht wollte sie es gar nicht, denn heute war schließlich ein Tag zu feiern. Im Augenblick zumindest besah sich Prisca ein Stückchen Brot mit Gänseleberpastete darauf, bevor sie es mit spitzen Fingern haltend in den Mund schob um es zu verspeisen. Und dabei verschluckte sie sich fast!!


    Bei allen Göttern, was hatte Helena da eben gesagt, nachdem sie so herzlich gelacht hatte? Prisca sah ihre Cousine verduzt an und unterdrückte mit Mühe einen Hustenanfall. Ihre Cousine erzählte ihr doch tatsächlich und ohne mit der Wimper zu zucken, dass Marcus für sie beide nach Ehemännern sucht. ... Zugegeben, das wusste bzw. ahnte Prisca auch schon, aber von einem gewissen Manius Tiberius Durus hatte sie noch nichts gehört. Ebenso wenig von einem geplantem Abendessen und das Caius Flavius in die engere Wahl fallen könnte. Am meisten aber verblüffte Prisca, wie Helena das alles so gelassen daher sagen konnte. Ganz so, als wäre es schon beschlossene Sache, das sie demnächst heiraten würden.


    "Helena!" rief Prisca tadelnd, obwohl sie im gleichen Augenblick selbst los lachen musste. "...so was musst du mir doch sagen! .. Ich wusste ja gar nichts von einem geplantem Abendessen und einem gewissen Manius Durus." Prisca musste zuerst einmal den Bissen hinunter schlucken und nahm einen tiefen Schluck von ihrem Wein. "... wie? .. Marcus hat dir das gesagt, was genau hat er denn gesagt? Ich kenne leider diesen Manius Durus auch nicht. Genau so wenig, wie ich bisher Caius Flavius kennen lernen konnte." Prisca klang nicht böse oder gar beleidigt, denn sie fand das Ganze ja auch amüsant und musste sogar grinsen. "Helena! Ich weiss auch, das Marcus nach Ehemännern für uns sucht. Aber du klingst gerade so, als wäre die Entscheidung schon gefallen?!" Prisca senkte wieder leicht die Stimme und sah Helena eindringlich an. "..und was machen wir jetzt? ..." mit Sicherheit müssten sie die potentiellen Heiratskandidaten genauestens unter die Lupe nehmen. Nur wie sollten sie das anstellen, oder war Helena etwa anderer Meinung und fand das so in Ordnung? Prisca saß einfach da und sah Helena erwartungsvoll an.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Es war auch für Macer nicht schwer zu merken, dass sich Annaeus Florus ein wenig überrumpelt fühlte. Macer hatte genau dasselbe geüflht, wenn er an seiner Stelle gewesen wäre. "Du brauchst die Entscheidung ja nicht jetzt sofort zu treffen. Das hat auch ein paar Tage Zeit", rückte er erst einmal die Dringlichkeit der Sache zurecht. "Um deine Anwesenheit oder Abwesenheit in Rom brauchst du dich nicht zu sorgen. Ich selber war wohl länger abwesend als anwesend, während ich das Kommando über die Academia inne hatte. Prüfungen können ja auch in den Außenstellen der Academia in den Provinzen verwaltet werden, so dass ohnehin nicht alles über die Anwesenheit in Rom läuft. Außerdem könnte ich bei bedarf sicher genauso gut einmal nach Misenum reisen."


    Nun, wie gesagt plane ich, meine jetzige Reise auf jeden Fall mit einem Besuch in der Academia zu verbinden, da ich ja noch diese Arbeit abgeben möchte. Vielleicht ergibt es sich dann, dass wir weiter darüber sprechen? Ich wage zu behaupten, dass unsere Mitgäste vielleicht eher weniger an diesem Thema interessiert sind als wir, auch wenn ich sicher bin, dass wir uns tagelang über Militärsachen unterhalten könnten, bei unserem Werdegang.


    Doch sicherlich gibt es auch andere Themen von Belang. Was ist in Rom geschehen? Wisst ihr vielleicht mehr über den Feldzug im Osten als in der Acta publiziert wurde? Wisst ihr, warum in der letzten Acta kaum etwas über den Feldzug drin war?

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Kurzentschlossen wandte er sich einfach mit einer Frage an Durus. "Hattest Du in der letzten Zeit mit einem besonders interessanten Fall zu tun? Oder ist in nächster Zeit eine interessante Verhandlung zu erwarten? Ich würde gerne zuhören." Dabei gab es sicherlich einiges zu lernen.


    Durus sah von seinem Becher auf, als Ursus ihn ansprach.


    "Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen, Aurelius. Ich kann mich zur Zeit tatsächlich kaum mit dem Recht beschäftigen, da ich mich vorerst ein wenig intensiver mit dem Pontifikalangelegenheiten beschäftigen muss.


    Aber ich bin sicher, dass wieder interessante Fälle kommen werden."


    Er lächelte. Es war schön festzustellen, dass jüngere Männer zu ihm aufblickten und sich über seine Auftritte vor Gericht freuten. Vielleicht war es allerdings auch nur eine Schmeichelei gewesen...naja, dann hatte sie getroffen.


    "Hast du denn ebenfalls vor, neben deinen politischen Aufgaben juristische wahrzunehmen?"


  • Ursus legte seinen Kopf schief, da er auf diese Frage schlicht noch keine ganz klare Antwort geben konnte. "Zumindest habe ich vor, mich juristisch weiterzubilden. Ob ich in dem Bereich auch tätig werde... Geplant habe ich das vorerst nicht, aber vielleicht ergibt sich so etwas mit der Zeit. Zuhören möchte ich auf jeden Fall. Und vielleicht auch im Anschluß die eine oder andere Frage stellen können... Ich bin einfach der Meinung, daß ich in allen Bereichen, die von der Politik berührt werden, grundlegende Kenntnisse haben sollte. Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Karriere und möchte mich auch noch nicht zu sehr auf eine Richtung festlegen. Wie könnte ich das auch, bevor ich nicht alle Möglichkeiten kennengelernt habe? Es ist wirklich schade, daß Du keinen aktuellen Fall hast. Ich hätte ihn gerne mitverfolgt. - Deinen nächsten dann auf jeden Fall."

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Aquilius


    Marginal nur schob sich Gracchus' rechte Braue ein Stück weit in die Höhe, nicht eben indigniert, doch keinesfalls affirmativ.
    "Ich bitte dich, Caius, diese sentimentale Betrachtungsweise wird eines Tages dazu führen, dass du ohne Besitz enden wirst. Sklaven sind, was sie sind, Funktionsgegenstände, sie dienen mir nicht, sie gehören mir, und sie funktionieren nicht aus Furcht oder Wunsch, sie funktionieren, weil es das ist, was ihnen zu eigen ist, weil es das ist, was sie sind. Sie sind substituierbar, Pilzen gleich sprießen sie aus einer Laune der Götter heraus aus dem Boden, um als Werkzeug jenen Männern zu dienen, welche größer sind als sie selbst, damit diese Männer ihre Ziele verwirklichen können. Sklaven sind die Mittel, welche uns von demselben göttlichen Willen gegeben wurden, welcher bedeutende Männer inspiriert und ein Reich wie das unsrige groß macht."
    Es war dies ein Thema, bei welchem Gracchus unnachgiebig war, nicht immer gewesen, doch im Laufe der Zeit geworden. Er hatte einen Sklaven geliebt, mehr als dies ihm zuträglich konnte sein, hatte ihn zum lebenden Wesen erhoben, zum gleichwertigen Geschöpf deklariert, und ihn dadurch dem Ende Preis gegeben, welches letztlich jedes Lebewesen ereilte - dem Sterben. Durch seine Schuld zudem hatte dieser den Tod gefunden, im Ansinnen seinem Besitz zu schaden, hatte man ihm den Geliebten geraubt, wo ein Ding hätte devastiert werden sollen, war ein Mensch liquidiert worden, und wo die Sache hätte permutiert werden können durch eine neue, blieb letztlich eine klaffende Wunde, eine tiefe, substanzlose Leere zurück. Mit einem großzügigen Schluck aus dem Becher, welchen noch immer er in Händen hielt, spülte Gracchus den bitteren Nachgeschmack der Tristesse seiner Gedanken hinfort.
    "Das Leben selbst zeigt tagtäglich, dass dies so ist, denn sie funktionieren bestens, gerade weil sie sich der Art ihrer Existenz bewusst sind, wie auch wir."
    Niemals im Leben hatte Gracchus sich mit halbgarer Ware abgegeben, jene Sklaven, welche er selbst erkieste, stammten aus bewährten Sklavengenerationen, mindestens aber waren sie unfrei seit Beginn ihres eigenen Lebens, geformt durch eine harte, römische Schule. Jene, welche für das Funktionieren der eher unscheinbaren Teile des Lebens zuständig waren - Nahrung zubereiteten, Wäsche wuschen, Wasser erhitzten, das Haus reinigten - und mitunter minderwertig, da aufmüpfig waren, um all diese kümmerte er sich nicht persönlich, ebenso, wie ihm unter diesen nicht würde auffallen, wenn einer von ihnen fehlte da er der Felonie war schuldig geworden und ob dessen nicht mehr Teil des Haushaltes, sondern durch einen anderen, von funktionsgleichem Typ war ersetzt worden.
    "Zudem muss ich dir auch in Hinsicht der Damen widersprechen, mein lieber Vetter. Es mag für dich äußerst deplorabel sein, dass sie bereits an meiner Seite liegt, doch indes bezweifle ich dennoch, dass du Antonia ihre Ehre möchtest absprechen, denn ihre Existenz beweist, dass eine ehrbare Frau auch in diesen Zeiten noch erdenklich und wahrhaftig sein kann."
    Nicht mit einem Blick bedachte Gracchus seine Gemahlin bei diesen Worten, gereichte es ihm doch bereits, ihren vermeintlichen Blick in seinem Rücken spüren zu können.
    "Indes ist diese unsere Ehe andererseits sicherlich ohnehin als exzeptionell anzusehen, ist Antonia doch eine derjenigen Gattinnen, welche unzweifelhaft keinerlei Gedanken ob konkurrierender Frauen muss verschwenden."
    Für einige Herzschläge hingen die Worte im mit Stimmengewirr gefüllten Raume nach, während Gracchus sich einen weiteren Schluck des äußerst delikaten Weines genehmigte, welcher ungebärdig in seinem leeren Magen sich entfaltete.
    "Vermutlich ist dies jedoch eine äußerst seltene Konstellation der Ehe und ob sie trotz allem erstrebenswert ist, bleibt als Frage bestehen."
    Ambivalent, waren seine Worte, indefinibel, ambigue und impenetrabel, zudem indifferent schienen sie gesprochen, doch in eben diesem Sinne gewünscht. Ein Blick, ein subliminales Nicken dazu, und ein stets aufmerksamer Sklave füllte den Becher erneut mit Wein auf.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Nun, wie gesagt plane ich, meine jetzige Reise auf jeden Fall mit einem Besuch in der Academia zu verbinden, da ich ja noch diese Arbeit abgeben möchte. Vielleicht ergibt es sich dann, dass wir weiter darüber sprechen? Ich wage zu behaupten, dass unsere Mitgäste vielleicht eher weniger an diesem Thema interessiert sind als wir, auch wenn ich sicher bin, dass wir uns tagelang über Militärsachen unterhalten könnten, bei unserem Werdegang.


    Doch sicherlich gibt es auch andere Themen von Belang. Was ist in Rom geschehen? Wisst ihr vielleicht mehr über den Feldzug im Osten als in der Acta publiziert wurde? Wisst ihr, warum in der letzten Acta kaum etwas über den Feldzug drin war?


    Macer konnte dem Vorschlag gerne zustimmen. "Sehr gerne, dann erwarte ich dich in der Academia und belästigen die anderen Gäste nicht weiter mit Personalangelegenheiten." Wen es nicht interessierte, der brauchte zwar nicht zuzuhören, aber der Rahmen war vielleicht wirklich nicht der passende.


    "Bei Parthia hatte ich auf dich gezählt. Immerhin kommen doch die meisten Nachrichten auf dem Seeweg, nicht wahr? Wird das über euren Stützpunkt abgewickelt oder über Ravenna?" Macers Kenntnisse auf diesem Gebiet waren nicht gut genug, um abschätzen zu können, welcher Weg kürzer war.

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