Hochzeitsfeier von Furia Stella und Decimus Annaeus Varus



  • Gemeinsam mit Lupus ging ich zum Buffet. Nach kurzer Zeit begann die eigentliche Feierlichkeit bereits.


    Die Opferung beobachtete ich genau, schließlich war ich gerade erst genau über Opferungen und besonders die Leberbeschau geschult worden.
    Der Haruspex schien gewissentlich zu arbeiten, er schaute sich die Innereien genau an. In einem kurzen Augenblick kam mir aber doch etwas sonderbar vor. An einer Stelle hatte er sehr schnell die Unterseite der Leber wieder auf den Tisch gelegt, als ob er etwas verbergen wollte. Ich runzelte etwas die Stirn und hoffte inständig dass die Götter, insbesondere Iuno, dieses Opfer tatsächlich anerkannten.
    Ansonsten würde das kein gutes Licht auf die Hochzeit werfen und ebensowenig auf dieses Haus. Ich nahm mir fest vor das Ehepaar und auch die Bewohner meines Heimathauses noch darauf anzusprechen und ihren zu raten möglichst bald den Tempel der Iuno aufzusuchen, um ihr erneut zu opfern.

  • Genau im richtigen Moment betrat ich das Atrium. Die Sonne erhellte den ganzen Raum, der mit Gästen überfüllt war, durch
    die großen und pompösen Fenster. Mit einem höflichen Nicken begrüßte ich die Anwesenden und näherte mich langsam dem
    Brautpaar. Stella bat mich die Rolle der Brautführerin zu übernehmen, da ich in erster Ehe verheiratet war, was ich für eine
    große Ehre hielt und mit Begeisterung zugestimmt hatte.


    Die Opferung wurde bereits vollbracht und nun lag es an mi,r die Hochzeitszeremonie zu ihrem Höhepunkt weiter zu führen.
    Und so trat ich an den Altar, wo Varus und Stella auf mich bereits warteten,


    "Seid ihr bereit?" - fragte ich die beiden und wartete auf ihre Antwort

  • Als ich Clara erblickte, wie sie das Atrium betrat und zielgerichtet auf uns zu kam, fiel mir ein Stein vom Herzen. Sie fragte uns auch ohne Umschweife, ob wir bereit wären, worauf ich Stella anlächelte, Clara zunickte und mit einem energischem "JA" die Frage beantwortete. "Das ist schon, das alles so reibungslos abläuft." meinte ich in Richtung Clara und wartete gespannt, das sie mit der dextrarum iunctio begann.
    Nur wenige Augenblicke trennte nun Stella und mich von einer Verbindung als mann und Frau. Zwar sind die Feierlichkeiten damit nicht beendet, der Brautzug in die Casa Annaea würde uns auch noch bevorstehen, doch ein großer Schritt in diese Richtung wäre damit getan.

  • Wie die anderen Anwesenden auch beobachtete Ursus das Opfer sehr genau. Immerhin war dies ein ausgesprochen wichtiger Moment. Er erwischte sich dabei, daß er die Luft anhielt, während der Haruspex seine Inspektion der Leber durchführte. Und lächelte erleichtert, als das erlösende Wort "Litatio" gesprochen wurde. Er fiel in den Beifall mit ein und freute sich für das Brautpaar. Das war doch schon mal ein gutes Zeichen für die Zukunft der beiden.


    Die Zeremonie nahm ihren Fortgang und wieder trat Stille ein. Gespannt lauschte Ursus auf die Worte, die nun gesprochen werden sollten.

  • Aurelia Prisca? Das weckte Erinnerungen, Glocken läuteten in seinem Kopf, wenn auch nicht Hochzeitsglocken – oder gerade die nicht – sondern andere kleinere Schellen; denn war das nicht die Frau, um die sein Vetter – der Rom verlassen hatte – gefreit hatte? Schön war sie gewiß, wenn auch nicht Marcus Typus, und mit Sicherheit hatte sie einen Haufen anderer Bewerber, die sich nur so um sie rißen. Er musterte sie einige Herzschläge, wurde dann jedoch von der Zeremonie und dem Opfer abgelenkt, was ihn auch am Essen gehindert hatte, gleichwohl noch ein begehrlicher Blick zu den Köstlichkeiten wanderte. Marcus wartete und lächelte auch frohgemut als er das litatio des Eingeweidelesers hörte, dann war ja alles gut und die Zukunft der Braut sicher; daran bestand kein Zweifel für Marcus.


    Suchend guckte sich Marcus um, um zu sehen, was seine Ehefrau meinte. Doch er konnte nicht ganz einordnen, wer jetzt von den Frauen die pronuba war und sowieso, er kannte sie alle nicht, weswegen er mit der Schulter zuckte und leise erwiderte:
    „Das wird schon seine Gründe haben...wer ist es denn?“
    Marcus verstummte jedoch sofort, er wollte nicht störend auffallen, schließlich war dies doch einer der wichtigesten Tage im Leben eines Brautpaars – für die Braut, sofern sie nur einmal heiraten würde, mit Sicherheit sogar der Wichtigste.

  • Die Zeremonie ging weiter. Wie die anderen Gäste wartete auch ich mit Spannung auf die Worte die das Eheversprechen der beiden Brautleute bekräftigen sollten. Die Spannung stieg immer weiter an. Kaum einer der Gäste wagte es zu atmen weil er die Zeremonie nicht stören wollte. Selbst die Sklaven hatten ihre Tätigkeit unterbrochen und standen in einer Ecke des Atriums.

  • Zitat

    Original von Duccia Clara


    "Seid ihr bereit?" - fragte ich die beiden und wartete auf ihre Antwort


    Stella sah Clara ins Atrium kommen und ein leichten Zittern ging durch ihren Körper. Nun, es war soweit. Als Clara dann auf
    das Brautpaar zukam und ihre Frage stellte, bekam sie schwache Knie und nur Varus Lächeln gab ihr wieder Kraft.... Als er
    dann die Frage, die Clara dann den beiden stellte mit einem energischen "JA" beantwortete, holte Stella tief Luft und sprach:


    "JA, ich bin bereit!"

  • Das offizielle Teil der Hochzeitszeremonie wird nun bald ihren Höhepunkt erreichen. Ich trat zu den beiden und nahm jeweils
    die rechte Hand der Brautleute und legte sie ineinander.


    "Furia Stella und Decimus Annaeus Varus, es gilt nun, aus freiem Willen, Eure gegenseitige Erklärung der Einigkeit auszusprechen"


    sagte ich feierlich und lächelte die beiden aufmuntern an, auch alle anwesenden Gäste warteten mit großer Spannung auf das
    Eheversprechen des Brautpaares...

  • Nachdem ihre Hände miteinander verbunden waren, sah Stella Varus an. Und obwohl der Schleier immer noch ihr Gesicht
    verhüllte, konnte man Stellas glückliches Lächeln doch ein bisschen erkennen... Dann wurde sie ernst, seufzte leicht, nahm
    ihren ganzen Mut zusammen und sprach ihr Eheversprechen feierlich und deutlich aus,


    "Ich, Furia Stella, lege hier vor allen Zeugen und aus freiem Willen meine Treuegelübde ab ... .


    Decimus Annaeus Varus, ich gelobe, mein Leben mit dir zu teilen, Dir treu zu sein und Dein Vertrauen nicht
    zu enttäuschen. Ich will Dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens...."


    Stella machte eine kleine Pause und fügte mit einer zärtlichen, einfühlsamen Stimme hinzu


    Ubi tu Gaius, ego ibi Gaia

  • Nach der kleinen Unsicherheit des Opfers bewegte sich die Zeremonie mit sicheren Schritten weiter voran, so dass der kleine dunkle Schatten bald wieder vergessen war.


    Die Eheversprechen standen an und Furia Stella schien das Ihre wirklich ernst zu meinen. Ihre Stimme war so sanft, so ruhig, dass sie auch mich berührte. Schnell wischte ich eine kleine Träne weg.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Stella sprach laut und deutlich ihr Eheversprechen aus. Niemand, außer mir, merkte das leichte zittern in ihrer Stimme. Das passierte ihr immer wenn sie Aufgeregt war. Und der heutige Tag war der aufregendste in ihrem bisherigen Leben. Schließlich heiratet man nur einmal. In Gedanken wünschte ich ihr alles Glück der Welt. Aber das konnte ich ihr jetzt noch nicht sagen da die Zeremonie noch nicht zu Ende war.


  • Clara verband unsere Hände miteinander, ich versuchte einen Blick durch den Schleier, der Stella`s Gesicht , doch der Schleier machte es mir unendlich schwer. Doch ich meinte, bevor Stella ihr Eheversprechen aussprach, ein kleines Lächeln zu erkennen. Ich spürte, das ich mit meinem Kontakt zu ihrere Hand Sicherheit und Innigkeit versprühte. Auch ich fühlte mich so schon viel sicherer, was dies der in meinem bisherigen Leben größte Tag und er sollte noch lang andauern. Als ich das Treuegelübde aus Stella`s Mund vernahm, lief mir ein kalter Schauer den Rücken hinunter, so ergriffen war ich. Gleich würde ich mit voller Hingabe mein Eheversprechen abgeben.
    Als die letzten Worte aus Stella´s Mund erklangen, drückte ich sanft ihre Hand. Nur für uns beide war dieser Moment gemacht. Ich holte noch einmal tief Luft und begann zu sprechen.
    "Ich, Decimus Annaeus Varus, lege hier vor allen Anwesenden und aus freiem Willen meine Treuegelübde ab ... ."


    Ich stellte mich nun so vor Stella, als ob der Schleier überhaupt kein Hindernis wäre.


    "Furia Stella, ich gelobe, mein Leben mit dir zu teilen, Dir treu zu sein und Dein Vertrauen nicht zu enttäuschen. Ich will Dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens...."


    Ohne Umschweife fuhr ich fort und fügte....


    "Ubi tu Gaia, ego ibi Gaius...."

  • Jetzt war der Bräuigam an der Reihe. Er drehte sich zu Stella und sprach sein Eheversprechen in Stella´s, leider verhülltes, Gesicht. Ich hätte gern ihre leuchtenden Augen am heutigen Tag gesehen. Ich denke, auch der Bräutigam hätte gern den Schleier Stella abgenommen um in ihr Gesicht zu sehen.

  • Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    „Das wird schon seine Gründe haben...wer ist es denn?“


    Epicharis sah ihn irritiert an, schwieg jedoch, bis die beiden Eheleute ihren Schwur geleistet haben. Darauf folgte auch sogleich die rituelle Formel, die man sich doch eigentlich erst im Haus des Bräutigams erwiderte. Nun ja. Vielleicht wohnte ja auch Annaeus Varus hier in diesem Haus. Als die ersten Gäste zu klatschen begannen, beantwortete auch Epicharis Aristides' Frage, indem sie sich leicht zu ihm hinüber lehnte. "Es bringt Unglück, wenn die Pronuba nicht in erster Ehe verheiratet ist, Marcus", sagte sie. "Das ist Duccia Clara, sie arbeitet in der Bibliothek der Schola." Und wie viel Unglück mochte es dann bringen, wenn die Brautführerin noch gar nicht verheiratet war? Epicharis war nur froh, dass Antonia bei ihnen diese Rolle übernommen hatte. "Wollen wir nicht gehen und gratulieren?" fragte sie ihren Gemahl. Sie glaubte nicht daran, dass das Brautpaar die übrigen Riten nun ebenfalls vorziehen würde.

  • Proximus konnte es nicht fassen...nun war sein Freund unter der Haube.........seine Frau..Furia Stella ..... kannte er nur vom Sehen aus der Schola.....


    War aber schon schön..man konnte deutlich sehen, dass sich beide mochten.....


    wie lange es wohl dauern....würde.......bis diese Liebe Früchte tragen würde ?? ;) :D :D


    Proximus hoffte, dass an diesem Tag für beide alles Wunschgemäß lief....

    ir-civis.png Iulia2.png

    DECURIO - MISENUM

    Klient - Lucius Aelius Quarto

  • Sehr aufmerksam verfolgte ich die gegenseitige Eheversprechen von Stella und Varus und nickte zufrieden, als die uralte
    Ehe-Formels ausgesprochen wurde. Es war ein beweglicher Moment und eine Stille herrschte in dem Raum. Die beiden
    standen immer noch Hand in Hand vor mir und konnten ihre Augen nicht von einander abwenden.


    "Am heutigen Tage haben Decimus Annaeus Varus und Furia Stella ihre ewige Liebe und Treue beschworen und gehen nun
    als verbundenes Ehepaar durch ihr gemeinsames Leben..."


    verkündete ich feierlich, seufzte erleichtert und sah die beiden mit einem freundlichen Lächeln an,


    "... Ihr könnt nun die Ringe austauschen ... "


    Der Ringwechsel war ein traditionelles Ritual, womit die Verbundenheit der Eheleute auch öffentlich demonstriert wurde.
    So sollte es auch bei dieser Hochzeit geschehen.

  • In all dem Trubel hatte ihr Cousin sie anscheinend ganz überhört. Prisca nahm es ihm nicht übel, doch bevor sie ein zweites Mal auf sich aufmerksam machen konnte, polterte es ganz in ihrer Nähe. Die Aurelia warf einen flüchtigen Blick auf die 'Bescherung', die einer der Sklaven am Buffet angerichtet hatte. Nur gut, dass es nicht meine Sklaven gewesen sind. Wie peinlich wäre das , dachte sich die Aurelia nur und wandte sich damit wieder der Zeremonie zu.


    Missgeschicke passierten nun mal, aber zum Glück blieb die Hochzeit vor größeren Vorfällen verschont. Nicht auszudenken, wenn der Haruspex bei der Beschau der Innereien etwas festgestellt hätte! Es hatte nämlich ganz schön lange gedauert bis er die Litatio endlich verkündet hatte, doch da atmete Prisca erleichtert auf.


    Nun kam das gemeinsame Eheversprechen an die Reihe und gebannt sah Prisca dabei zu wie Stella und ihr Mann es verkündete. Ein ergreifendes wie schönes Ritual, da war an das Essen gar nicht zu denken, obwohl es überall so verlockend danach duftete. "Herrin ich hab dir hier etwas zu ess … " - "Nicht jetzt! … du siehst doch, dass die Zeremonie noch nicht ganz vorüber ist!", raunte Prisca ihrer Sklavin zu, ohne den Blick von der Trauungszeremonie abzuwenden.


  • Der private und diskrete Haruspex:


    Hatte er da etwas verspürt, war ihm die eifersüchtige IUNO hinter die kleine Unwahrheit gekommen, nein sagte er sich. Nichts dergleichen war geschehen - aber falls doch? In diesem Moment geschah etwas merkwürdiges, der kleine Scharlatan bekam ein schlechtes Gewissen und merkwürdige Gefühle und er beschloss in ein paar Tagen, wenn das Schwein gegessen und die Feierlichkeiten vorbei waren, dem Annaer noch einen Brief zu schreiben mit der Empfehlung zur Sicherheit noch ein Opfer darzubringen, es wäre ein winziges Knötchen dagewesen, das er um die Hochzeit nicht zu gefährden nicht erwähnt hätte.


    Jetzt aber versuchte er sich auf den Rest der Zeremonie zu konzentrieren und dabei würdig auszuschauen, was ihm nach außen hin auch gelang, innen brodelten aber merkwürdige Gefühle in ihm...

  • Tatsächlich hatte Ursus die Worte seiner Cousine gar nicht wahrgenommen. Bei dem Trubel eigentlich kein Wunder. Und er hatte ja die Augen auch nicht von der Zeremonie nehmen können. Doch ein Poltern im Hintergrund veranlaßte ihn dann doch, sich umzudrehen. Wegen der vielen Leute konnte er nicht sehen, was geschehen war. Doch er sah etwas anderes. Nämlich Prisca, die direkt bei ihm stand und ebenfalls aufmerksam der Zeremonie folgte. "Prisca! Salve! Entschuldige, ich wußte gar nicht, daß Du hier bist. Als ich die anderen fragte, wer mich begleiten möchte, warst Du leider gerade nicht da." Er sprach sehr gedämpft, da er nicht stören wollte. Doch sein strahlendes Lächeln verriet, wie er sich über ihre Anwesenheit auf dieser Feier freute. Schnell schob er sich neben sie, viel reden konnten sie natürlich nicht, sonst hätten sie die Zeremonie gestört.

  • Clara fasste nochmals alles, was diesen für Stella und mich so großen und bedeutenden Tag umfasste zusammen und verkündete uns nun, das die Ringe ausgetauscht werden können. Ich wandte mich kurz zur Seite, wo schon eine Sklavin mit einem samtenen Kissen in der Hand die Ringe bereithielt.


    Ich nahm daraufhin den Ring, den ich eigens für Stella habe anfertigen lassen von dem Kissen, mit der anderen Hand nahm ich sanft Stella´s Hand und streifte ihr den Ring über. Der Ring glänzte im Sonnenlicht, welches durch die großen Fenster in das sonnendurchlutete Atrium drang.

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