[Officii Decimviri Litibus Iudicandis] - Wer auch immer

  • Celer war innerlich untröstlich. Er wusste aber nicht, wie er einen solchen Fall anders hätte angehen sollen. Es war nicht seine Aufgabe, einen Praetor mit einer Klage zu belästigen, das war Sache der Erben. Er hatte bloss die vorhandenen Informationen geprüft und mit diesen festgestellt, dass es kaum mehr etwas zu erben gab. Wenn dies nicht im Sinne des trauernden Ehemannes war, dann tat ihm dies zwar aufrichtig Leid, aber er konnte nichts dagegen tun.


    So verabschiedete er den Fabier und hoffte, dass sich die Angelegenheit auch ohne seine Zeugenaussage vor einem Gericht erledigen würde.

  • Iulia Stella an den Decemvir Caecilius Celer


    In Anwesenheit meines Vormundes und mit seinem Einverständnis erkläre ich, das Erbe der Iulia Graecina anzunehmen.


    Die Erbin: Iulia Stella


    Der Vormund: Decimus Iulius Antipater

  • Sorgfältig ging Celer die Listen der Verstorbenen durch. Plötzlich stockte sein Atem als er den Namen las Gaius Octavius Victor. (RE: Lectio)

    Doch nicht der Senator Octavius Victor? Doch auch die weitere Prüfung ergab keinen Zweifel, der Senator war verstorben. Das würde wieder Arbeit bedeuten.


    Schnell ging er die restliche Liste noch durch und notierte die weiteren Namen von Bürgern, über welche er Erkundigungen einziehen musste.

  • Ein zuverlässiger Sklave der Gens Decima klopfte an der Türe und wartete eingelassen zu werden.
    Höflich überreichte er dann dem diensthabenden Beamten ein Schriftstück seiner Domina.


    Ad:

    Titus Caecilius Celer

    Officium der Decemviri Litibus Iudicandis


    Ich, Quintilia Valentina, nehme hiermit das Erbe von Iullus Quintilius Sermo an.


    Quintilia Valentina

    ANTE DIEM III KAL IAN DCCLVII A.U.C. (03.05.2021)

  • Celer war äusserst erstaunt, dass er einen Brief mit Annahme eines Erbes erhielt, da er in diesem Fall noch gar keine Benachrichtigung über ein Erbe ausgestellt hatte. Zuerst musste ja überprüft werden, welche Personen überhaupt erbberechtigt waren. Also wandte er sich an den Sklaven:


    Bitte richte deiner Domina aus, dass die Erbberechtigung zuerst geprüft werden muss, bevor sie ein solches annehmen kann. Auf Grund dieser Erklärung hier werde ich die Annahme des Erbes anerkennen, sollte sie sich als erbberechtigt herausstellen. Sie wird nach Abschluss meiner Untersuchung über das Ergebnis unterrichtet werden.

  • Nachdem der Sklave das Officium wieder verlassen hatte, machte sich Celer an die peinlich genaue Analyse der möglichen Erben für die letzten 4 Verstorbenen.


    Zuerst prüfte er, ob einer der vier noch unter patria potestas gestanden hatte. Der Senator war selbst pater familias, Tiberius Ahala, Sergia Fausta und Iullus Quintilius Sermo waren freies Gensmitglied. Es brauchte also weitere Abklärungen, da bei niemandem ein pater alles erben würde.

    Im nächsten Schritt überprüfte er die Liste der Testamente. Gemäss seinen Informationen, welche er durch seine Nachfrage bei den Vestalinnen erhalten hatte, hatte niemand von den Verstorbenen ein Testament hinterlegt. Also wurde es nochmals komplizierter. Als nächstes zog er also die Stammbäume der Gentes aus den tausenden Schriftrollen hervor, welche im Archiv des Officium lagen.


    Sim-Off:

    Es wurde per Konversation bei den Vestalinnen nachgefragt.


    Neben die Namen der Verstorbenen notierte er sodann fein säuberlich alle möglichen, noch lebenden und nicht vermissten oder unerreichbaren Gensmitglieder.


    Mit Hilfe der Stammbäume strich er dann wiederum alle die Namen durch, welche sicher nicht erbberechtigt waren und notierte die genauen Verwandtschaftsdaten zu den Namen, welche übrig blieben.


    • Senator Gaius Octavius Victor - Manius Octavius Gracchus (Sohn) - Marcus Octavius Maro (Sohn eines Cousins) - Titus Octavius Frugi
    • Aulus Tiberius Ahala Tiberianus - keine aktiven Gensmitglieder - Erbe geht an den Staat
    • Sergia Fausta - Sergia Severa (Cousine)
    • Iullus Quintilius Sermo - Lucius Quintilius Clemens (über den Urgrossvater) - Quintilia Valentina (Cousine)


    Nachdem er auf diese Art die direkten Erben oder sonstige gradnächste Agnaten ausfindig gemacht hatte, verschloss er die Tabula und legte sie auf die Seite. Für heute war das genug Arbeit gewesen. Morgen würde er dann die Schreiben diktieren, aber für heute war es schon spät.

  • Wieder hatte sich um die Zeit einer Amtsübergabe herum eine Menge an Papierkram angesammelt. Caecilius Celer sah sich daher genötigt, eine neue Tabula anzufertigen, damit kein Name unterging:

    • Numerius Duccius Marsus: Ehefrau Petronia Octavena - Sohn aus erster Ehe ist verstorben, ebenso die erste Ehefrau. Der Bruder befindet sich in Exilium


    • Appius Decimus Massa: Beide Brüder verstorben - Eltern ebenfalls verstorben - alle Tanten und Onkel ebenfalls verstorben oder in Exilium - alle Cousins und Cousinen ebenfalls verstorben oder in Exilium. Erbe geht an die Wohnsitzgemeinde.


    • Gaius Germanicus Nero: Paullus Germanicus Cerretanus + Gaius Germanicus Varro


    • Marcus Helvetius Commodus: 6 Grundstücke! Tiberius Helvetius Faustus


    • Marcus Aelius Bala: Kein Erbe bekannt
  • Titus Caecilius Celer

    Officium der Decemviri Litibus Iudicandis


    Hiermit nehme ich das Erbe meines Vaters, Gaius Octavius Victor, mit Stolz an.


    Es verwundert mich, dass jemand, der unter einer Patria Potestas des Erblassers stand, aktiv zustimmen müsste. Erbt dieser doch im Gegensatz zu den sui iuris nach den Zwölftafeln automatisch.


    Manius Octavius Gracchus

    u.a. römischer Bürger, Quindecimvir …

  • Der Decemvir war gerade ziemlich mit Arbeit eingedeckt. Es sammelten sich alte und neue Todesfälle und es mussten dutzende Tabulae geschrieben werden.


    Eine der wichtigsten war dabei die, mit welcher am Ende die Erbschaften auch tatsächlich überwiesen wurden:


    • Senator Gaius Octavius Victor - Manius Octavius Gracchus (Sohn) - Erbe angenommen :richtig:
    • Aulus Tiberius Ahala Tiberianus - keine aktiven Gensmitglieder - Erbe geht an den Staat! :richtig:
    • Sergia Fausta - Sergia Severa (Cousine) - Kein Interesse am Erbe - Falls etwas da wäre, ginge es an den Staat! :richtig:
    • Iullus Quintilius Sermo - Quintilia Valentina (Cousine) - Erbe angenommen :richtig:


    Dann ebenfalls eine, auf der die neuen Fälle standen, zusammen mit dem Status der Arbeit:



    • Appius Decimus Massa: Beide Brüder verstorben - Eltern ebenfalls verstorben - alle Tanten und Onkel ebenfalls verstorben oder in Exilium - alle Cousins und Cousinen ebenfalls verstorben oder in Exilium. Erbe geht an den Staat! :richtig:




    • Marcus Aelius Bala: Alle Aelii sind entweder verstorben oder im Momemt "in Exilium" - Erbe geht damit an den Staat! :richtig:


  • Erneut hatte sich eine ganze Flut von Erbschaften angesammelt, welche nun abgearbeitet worden waren. Die Tabula sah in der Zwischenzeit herzlich benutzt aus, weshalb Celer sie noch einmal neu abschrieb, bevor er die neue Tabula zu den Akten legte und die alte für weiteren Gebrauch löschte.


    Numerius Duccius Marsus: Ehefrau Petronia Octavena - Information wurde nach Mogontiacum versandt - Erbe angenommen :richtig:


    Appius Decimus Massa: Beide Brüder verstorben - Eltern ebenfalls verstorben - alle Tanten und Onkel ebenfalls verstorben oder in Exilium - alle Cousins und Cousinen ebenfalls verstorben oder in Exilium. Erbe geht an den Staat! :richtig:


    Gaius Germanicus Nero: Gaius Germanicus Varro - Information wurde versandt - Erbe angenommen :richtig:


    Marcus Helvetius Commodus: 6 Grundstücke! Tiberius Helvetius Faustus - Information wurde versandt - Erbe angenommen :richtig:


    Marcus Aelius Bala: Alle Aelii sind entweder verstorben oder im Momemt "in Exilium" - Erbe geht damit an den Staat! :richtig:


    Lucius Annaeanus Tiro: Libertus einer verstorbenen ID. - Erbe geht damit an den Staat! :richtig:


    Antonia Phoebe: Niemand hat einen Erbanspruch angemeldet. - Erbe geht damit an den Staat! :richtig:


    Lucius Antonius Tacitus: Niemand hat einen Erbanspruch angemeldet. - Erbe geht damit an den Staat! :richtig:


    Matinia Musa: Niemand hat einen Erbanspruch angemeldet. - Erbe geht damit an den Staat! :richtig:


    Manius Octavius Gracchus: Testament von Manius Octavius Gracchus - Erbe geht damit an Marcus Octavius Maro :richtig:


    Titus Decimus Varenus: Testament von Titus Decimus Varenus - Erbe geht damit an Faustus Decimus Serapio :richtig:


    Decima Messalina: Testament von Decima Messalina - Erbe geht damit an Faustus Decimus Serapio :richtig:


    Lucius Aurelius Laevinus: Nächste lebende Verwandte ist Aurelia Prisca - Erbe geht damit an Aurelia Prisca :richtig:


    Titus Fabius Torquatus: Untersteht der Patria Potestas von Cnaeus Fabius Torquatus - Erbe geht damit an Cnaeus Fabius Torquatus :richtig:

  • Heute betraten Iulia Stella und ihr Ehemann, der noch knapp amtierende Volkstribun Lucius Annaeus Florus Minor, gemeinsam das Officium des Decemvir Litibus Iudicandis. Eine ganze Reihe an Todesfällen, oder zumindest die Nachrichten darüber, hatten in den letzten Tagen die Domus Annaea erreicht, so dass eine ganze Liste mit Namen an den Amtsträger zu übergeben war.


    Die Gesetze hatten sich in den letzten Amtsperioden geändert. Neu mussten die Leute, welche ihre Erbschaften antreten wollten, dies dem Decemvirn melden, da es immer häufiger passiert war, dass der Decemvir gar nicht über Todesfälle informiert gewesen war. Nun würde er die Namen entgegen nehmen, die Tatsachen prüfen, Informationen einholen falls notwendig und dann die Überschreibung oder Überweisung der Erbmasse veranlassen.


    Salve Decemvir! Wir müssen dich leider über eine ganze Sammlung an Todesfällen informieren. Ich bitte dich für mich, die folgenden Namen zu prüfen und mir, falls möglich, das Erbe zu überlassen:

    - Iulia Aviana Minor, verstorben erst kürzlich. [LECTIO]

    - Manius Iulius Avianus, verstorben erst kürzlich. [LECTIO]

    - Lucius Iulius Antoninus, verstorben erst kürzlich. [LECTIO]

    - Caius Iulius Spurinus, verstorben erst kürzlich. [LECTIO]


    Und dann leider auch noch Senator Lucius Iulius Centho. Auch die Nachricht über seinen Tod in einer fernen Provinz hat uns erst kürzlich erreicht. [LECTIO]


    Mein Ehemann, Volkstribun Lucius Annaeus Florus Minor, begleitet mich, damit er seine Zustimmung geben kann, sollte ich ein Erbe mit Grundbesitz oder grossem Geldbetrag antreten dürfen.

    Stella wusste, dass dies zwar offiziell nicht notwendig war, aber sowohl die Iulii als auch die Annaei hielten sich gerne an die alten Traditionen, wo dies ohne grössere Einschränkungen möglich war und dies war ein solcher Moment. Frauen sollten Geld- oder Besitzgeschäfte grösseren Ausmasses mit der Zustimmung ihres Vormundes oder Ehemannes tätigen. Das war für beide völlig normal.

  • Ich begleitete meine Frau, die ein schweres Los getroffen hatte. Gleich 5 Familienmitglieder waren in den letzten Wochen verstorben, respektive die Information über ihren Tod bei uns eingetroffen. Obwohl die Verwandtschaften nicht sehr nahe lagen, war Stella gemäss meinem Wissensstand dennoch bei jedem durch Agnation erbberechtigt. Es gab im Moment ausser ihr niemanden, der sonst diese Erbe hätte antreten können.


    Ich bestätige die Aussagen meiner Frau und erlaube ihr, die Erbe anzutreten, auch wenn sie vielleicht Grundstücke oder Betriebe beinhalten würden.


    Dass wir selbstverständlich nach Antritt des Erbes gemeinsam schauen würden, welche Güter sie behalten konnte und welche nicht zu einer Dame in ihrer Stellung passten und daher abgestossen werden sollten, ging den Decemvir nichts an.


    Dann kam ich zu meinen eigenen Verlusten.


    Leider habe auch ich einige Verluste zu beklagen und möchte gerne, dass die erbberechtigten Mitglieder der Gens Annaea zu ihrem Recht kommen:

    - Mein Sklave Ancillus ist verstorben. [LECTIO] Als sein Herr geht sein Besitz automatisch in meinen über. Ich wollte dich nur darüber informieren.

    - Marcus Annaeus Conservator hat uns ebenfalls verlassen. [LECTIO] Durch Agnation sind Annaea Crispina und ich die Erben. Ich bitte darum, das Erbe jeweils hälftig an uns zu überschreiben. Annaea Crispina steht unter meiner Vormundschaft, so dass ich ihr diesen Besitz erlauben kann.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Celer notierte sich sorgfältig die Namen auf einer Tabula:


    Iulia Stella:

    - Iulia Aviana Minor

    - Manius Iulius Avianus

    - Lucius Iulius Antoninus

    - Caius Iulius Spurinus

    - Lucius Iulius Centho


    Lucius Annaeus Florus Minor + Annaea Crispina:

    - Marcus Annaeus Conservator


    Dann verglich er die Namen auf der Tabula mit einer gerade erst kürzlich bei ihm abgegebenen Liste und stellte fest, dass alle Namen darauf vermerkt waren und keine Testamente vorlagen. Sie waren also wirklich tot und hatten nicht vorgesorgt. Nun musste er bloss noch untersuchen, ob die Antragstellerin und der Antragsteller auch wirklich erbberechtigt wären. Dies würde einige Tage dauern, doch das wussten die beiden sicherlich ebenfalls.


    Volkstribun Annaeus Florus Minor. Das Vermögen deines Sklaven kannst du selbstverständlich an dich nehmen. Dies ist dein Recht.

    Über die genauen Verwandtschaftsgrade muss ich mich erst noch informieren. Dies wird einige Tage in Anspruch nehmen. Ich werde euch dann informieren, wenn klar ist, was die Untersuchung ergeben hat.


    Damit war diese Angelegenheit fürs Erste erledigt. Er verabschiedete die beiden, welche das Officium auch sogleich verliessen und widmete sich dann dieser neuen Aufgabe. Der Stammbaum der Iulii war gross und weit verzweigt, da würden einige Agnationsgrade auf ihn zukommen, die es zu prüfen gab.

  • Mit den Auskünften und Tabulae des Testamentarius gelangte ich zum Decemvir litibus iudicandis, der das Vermögen meiner verstorbenen Verwandten dann auch tatsächlich an mich überweisen lassen würde.


    Da die Dokumente in Ordnung waren, liess sich dies in kurzer Zeit erledigen und ich verliess das Officium wenig später bereits wieder.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Tief betroffen war Antoninus nach Rom gekommen. Die Aussichten der Iulier waren schlecht in diesen Tagen. Er hatte das Gefühl es sei alles auch, den auch er war von diesem Schicksalsschlag betroffen. Er war in Germanien darüber informiert worden und hatte sich so schnell als möglich nach Rom Begeben um die Formalitäten zu erledigen.

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