Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)

  • Mit einem Nicken nahm Andriscus die Dokumente entgegen und prüfte diese auf ihre Richtigkeit.
    “ Danke, Praefect. Und natürlich steht eine entsprechende Unterkunft im Inneren der Castra bereit. Aber es gibt auch Offiziere die gerne in der Stadt, in der eigenen Casa, Zeit verbringen.“


    “ Eine Wache wird dich zum Praefectus Alae begleiten.“ fügte Andriscus abschliessend hinzu und deutete seinem Kameraden dass die Gruppe eingelassen werden konnte.

  • Eine Casa in der Stadt? Hmm.. klang eigentlich gar nicht so übel. Gaius war bisher nicht bewusst gewesen das dies eine Option war, die er frei wählen konnte. Während der junge Prudentier sich das durch den Kopf gehen ließ, nahm der Sklave wieder die Dokumente entgegen und verstaute sie sicher in seinem Beutel. Der Prudentier nickte dem Soldaten dankend zu und folgte der Wache weiter in das Innere der Castra, während sich auch hinter ihm langsam sein kleiner Tross in Bewegung setzte um den Ziehsohn ihres Herren das letzte Stück seines Weges zu begleiten. Vermutlich wollten die decimianischen Sklaven bereits morgen wieder den Heimweg antreten um schnellstmöglich zurück nach Rom und vor allem wieder in temperaturmäßig wesentlich angenehmere Gefilde zu gelangen.

  • Ein Kurier der Legion saß vor dem Tor der castra der Ala ab und gab einem der Wachen eine Schriftrolle, mit der Bemerkung sie sei für den Präfekten.





    Ala Numidia II
    An den Präfekten Aulus Iunius Seneca


    Salve Präfekt,


    im Auftrag des Tribunus Lucius Vinicius Massa soll ich nachfragen,
    ob die Ala bei ihren Ausritten Unregelmäßigkeiten am Limes festgestellt hat.


    Vale



    Appius Decimus Massa


  • Teres ließ nochmal einen schweren Seufzer los.
    Bereits jetzt vermisste er seine Heimat Cambodonum als auch seine Frau und seine beiden Söhne.
    Letztere hatte er in einer kleinen Wohnung in der Canabae von Mogontiacum zurück gelassen. Seine Frau Maria hatte eine Arbeit gefunden und so hoffte er das sie, seinen Sold würde er Ihnen natürlich größtenteils auch zukommen lassen, über die Runden kamen.


    Er wäre gerne in Cambodonum geblieben. Doch der elterliche Hof war zu klein geworden als das er neben seinen alten Eltern und seinen älteren Bruder mitsamt Familie auch noch Teres und seine ernähren konnte. Anderthalb Jahre hatte er versucht mehr Land oder eine andere Hofstelle zu bekommen ohne Erfolg. Immer wieder und wieder merkte er das er als Peregrinus ohne Bürgerrechte keine wirkliche Chancen hatte. Er musste, auch wenn dann hauptsächlich seine Söhne davon profitieren würden, das Bürgerrecht erlangen. Der einzige Weg der ihm dabei gangbar erschien war der bei einer Auxilliareinheit eine Dienstzeit zu absolvieren.


    So stand er nun also hier. Nachdem er noch ein letztes Mal über Alternativen nachgedacht hatte, ihm nicht wirklich welche eingefallen waren, zog er es durch.


    Er ging auf die Wache zu und sagte mit fester Stimme:


    "Salve Soldat...ich möchte mich für eine Dienstzeit einschreiben...wo muss ich da hin?"

  • " Salevete " grüsste die Wache recht freundlich trotz der unangenehmen Hitze und der drückenden Feuchte in der Luft.


    " Auf der Flucht?" frug er amüsiert und nickte zur Frage des Mannes.


    " Also. Allein kommst du sowieso nicht weit. Wer hier allein rumrennt und dann auch noch planlos wird nicht weit kommen.


    Ein Kamerad wird dich dorthin bringen wo du richtig bist."

  • "Auf der Flucht...nicht wirklich," die Frage verwirrte Teres ein wenig.
    Es schien sich aber um einen Scherz gehandelt zu haben und deshalb grinste er dann zurück.


    "Danke", und folgte dem anderen Soldaten.

  • Varro ritt seinen Männern voran. Ocella mit fast schon unverschämten Grinsen neben ihm.
    Die Männer der Turma Prima folgten ihnen. Die Strapazen der langen Reise waren ihnen anzusehen. Einmal Londinium und zurück. Der römische Questor war wohlbehalten abgeliefert worden, ein arroganter verweichlichter Bürokrat. Varro hoffte die Dienstaufsichtbeschwerde gegen Ocella würde auf dem Postweg verloren gehen. Kopfschüttelnd versuchte er bei dem Gedanken an die Vorfälle nicht zu schmunzeln.
    Manchmal waren die Kerle einfach wie ein Haufen Halbstarker. Vor der Wache zügelte er sein Pferd und sah im Augenwinkel die Hand Ocellas hochschnellen um die Turma hinter ihnen zum Halten zu bringen. Er wechselte die Zügel in die linke Hand, sein rechter Arm machte wieder Probleme. Die Wunde heilte zwar, aber nur leidlich. Wie das nun einmal so war wenn man lebendiges Fleisch mit heißem Eisen behandelt. Ocella hatte gute Arbeit gemacht. Die zerschnittenen Muskeln schienen wieder zusammen zu wachsen.
    Ein kurzer Gruß an die Wache;
    Salvete Männer, Decurio Germanicus Varro und die Turma Prima zurück von der Missio...

  • Endlich waren sie wieder da. Nur noch durch das vermaledeite Tor, den Gaul einstellen, einen Tiro dranstellen und ordentlich anscheissen damit der Gaul nach der reinigung eine Extraportion Hafer bekommt. Alles in ihm schrie nach einem heißen Bad, außer vielleicht die zweifellos stattlich Anzahl an Sackläusen.
    Verdammt immer diese Formalitäten das dauerte ja ewig hier!!

  • Ein Meldereiter der Legio überbrachte die Nachricht, das Späher von einer kleinen Truppe Barbaren berichteten, die über den Limes gekommen seien und ein Lager in den Wäldern aufgeschlagen hätten. Er informierte auch darüber, dass die Legio mit 2 Cohorten ausrücken würde und die ALA sich anschließen sollte. Natürlich wartete er auf eine Antwort eines Verantwortlichen.

  • Cassius grinste ein wenig als er die Männer der Prima vor sich sah. Varro und er waren gute Freunde. Er trat an den Wachen vorbei auf diesen zu und salutierte.
    Salve Germanicus Varro,...gut euch wieder hier zu wissen,...ihr könnt passieren!
    Dabei trat er einen Schritt zur Seite um den Einritt der 20 Männer wohlwollend kopfnickend zu betrachten. Ein wenig Vorfreude kam in ihm auf, mit Varro und Ocella waren die Offiziersabende deutlich bunter.

  • Cassius wurde von einer Wache zum Tor gerufen. Dort angekommen nahm er den Rapport des Meldereiters entgegen und bestätigte den Erhalt. Ich werde den Praefectus in Kenntnis setzen. Du kannst dich einstweilen zur Principia begeben und dort auf die Antwort warten. Mit einer lässigen Handbewegung ließ er den Reiter passieren.

  • Ein Bote aus der Regia war an diesem Tag fleissig und bewegte sich flink durch die Stadt. Sein Auftrag war klar: er sollte die Informationen über den neuen Statthalter und Legionskommandanten zur Legion und zur Ala bringen.
    Die Anweisungen, die Prudentius Burrus dem Boten gegeben hatte, waren eindeutig gewesen. Er sollte herausfinden, ob die Einheit bereits informiert war, und falls nicht eine entsprechende Information überbringen.


    Bei der Castra der Legion hatte er erfahren, dass man dort bereits aus Rom informiert worden war, so dass er sich direkt auf den Weg zur Castra der Ala gemacht hatte.
    So trat er nun an das Tor der Castra und grüßte die dort wachenden Wachen.
    "Salve. Ich bin Marcus, ein Bote der Provinzverwaltung und müsste mit einem Stabsoffizier sprechen."

  • Die Turma wurde vor dem Castellum vom leichten Trab in den Schritt befohlen. Unter den großen Augen der Wache ging es durch das große Tor ins Castellum. Varro meldete dem Wachhabenden Turma Prima zurück von Patrouille unter Feindkontakt... Was natürlich angesichts der zerschundenen Truppe ein wenig untertrieben war.
    Sie passierten die salutierende wache und ritten zu ihren Ställen.

  • Die Prima wieder einmal. Die zogen die Germanen an wie die Scheisse die Fliegen. Natürlich waren sie neidisch auf den Ruf der Prima, andererseits wollte wohl auch niemand wirklich mit ihnen tauschen. Die dauernden Einsätze, die Verluste. Nein,...tauschen wollte niemand wirklich. Auch er salutierte vor den Kameraden und sah die Wunden an Mensch und Tier.
    Der Neid verflog...

  • Varros Miene war wie immer undurchdringlich. Seine Missio war eine harte Nuss und sicherlich nicht frei von Wagnissen. Er nickte der Torwache zu und brachte sein Pferd kurz darauf in Trab. Sein Blick fiel auf den Horizont...dorthin wo sie ihren Auftrag beginnen sollten waqr eine dunkle Wand aus Wolken. Ocellas Hinweis bedenkend hatte er sich trockene Kleidung in einen gewachsten Leinenbeutel gepackt. Ein Blick zurück zeigte ihm eine Turma in Trab, die Männer mit ungewöhnlich grimmigen Gesichtern. Auch Ocella neben ihm war ernster als sonst. Wohlan,...

  • Ocella ritt nach dem passieren der Porta neben Varro, wie immer. Er nickte dem alten Freund zu und erntete nur ein schmerzhaftes leises Lächeln.
    Die Geste irritierte ihn immer mehr auf den Weg ins Einsatzgebiet.

  • Germania zeigte sich von seiner hässlichsten Seite, als Fango die Castra Alae II Numidiae erreichte. Ein hässlicher nasser Herbstwind fauchte ihm entgegen. Dabei war das Wetter auf der Reise noch schön gewesen, doch die Gerüchte, dass Germania eine nasse und kalte Provinz sei, schienen sich zu bestätigen. Fango zog den Reisemantel enger um den Hals. Er war eindeutig zu leicht angezogen. Bald würde er sich wieder bewegen können und auftauen, er hatte das Ziel seiner Reise schon vor Augen. Da er von Süden kam, sah er das Reiterkastell, bevor er Mogontiacum erblickte. Er bedankte sich bei dem Händler, der ihn auf seinem Wagen mitgenommen hatte, zahlte ihm einen Obulus und sprang samt Reisebündel und Weidenkorb ab. Rumpelnd setzte sich der Ochsenkarren wieder in Bewegung.


    Fango vertrat sich ein wenig die Beine auf der Straße, während er die Castra aus der Ferne betrachtete, deren Schießscharten ihn drohend anzustarren schienen. Die Mauern schüchterten ihn ein, mehr noch die gerade vorbeireitenden Soldaten, die allesamt schlecht gelaunt zu sein schienen. Fango merkte, dass er den Griff des Weidenkorbes, in dem der schwarze Hahn saß, fest zusammendrückte. Sein Angstschweiß hatte den Henkel im Laufe der Reise verfärbt. Eigentlich hatte er noch eine Nacht in Mogontiacum verbringen und sich ausruhen wollen, bevor er sich bei der Ala vorstellte, doch nun wollte er es hinter sich bringen. Und so begab Fango sich samt seines Reisebündels und dem Hahn im Korb zum Haupttor, das der Straße zugewandt war.


    "Salve?", grüßte er vorsichtig einen der wachhabenden Soldaten.

  • Ocella hatte das Bürschchen schon eine ganze Weile im Blick. Grinsend feixte er mit der anderen Torwache. Doch als der Kerl auf das Tor zukamen verschwand das Grinsen und steinerne Mienen blickten auf den ungebetenen Gast.
    Halt! ...dies ist kein öffentlicher Bereich. Was willst du?
    Grimmig starrte er den Fremden an, während die zweite Wache sich bedrohlich annäherte.

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