Nach der Wahl auf dem Forum Romanum – Der Kaiser präsentiert sich!

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    Kam er schon, der neuen Kaiser? Nein, noch nicht...
    Alles war bereit, harrte seines Erscheinens. Kam er schon? Nein, noch nicht. Drinnen wurde noch geredet.
    Atemlose Stille lag über dem Platz. Die Feldzeichen blitzten. Hinter den akkuraten Reihen meiner Soldaten wimmelte die bunte Menge der Zivilisten. Die Nachricht verbreitete sich, mit jedem Augenblick stießen neue Menschen hinzu, ihre Gesichter ein Meer heller Ovale, alle auf dem Eingang der Curia gerichtet. Selbst mein Ross spürte was in der Luft lag, stampfte und scharrte nervös mit den Hufen.


    Da! Eine Gestalt am Eingang der Curia! Schon zuckte mein Arm, um endlich das Signal zu geben. Doch ich hielt wieder inne, denn es war nur Maevius, der da heraustrat, der blässliche Pappkamerad, der als "Praefectus Praetorio" dilettierte. (Er war ein unfähiger Schleimer, als Gardepräfekt in ungefähr so überzeugend wie ein wahlbetrügerischer Waldbarbar als Konsul, und somit ein typisches Produkt des Palma-Regimes.)
    Maevius hüstelte und machte mir hektische Gesten: "Der Kaiser, Tribun, der Kaiser kommt!"


    Ich gab das Signal. Tubae und Cornua schmetterten einen ohrenbetäubenden Salut.
    "Militeees!" ließ ich meine Stimme über den Platz erschallen,
    "Akklamiert unseren Imperator Caesar Augustus Tiberius Aquilius Severus!"
    Nun endlich brach sich die angespannte Erwartung Bahn, und als die Gestalt des Kaisers auf der Schwelle der Curia erschien, hallten die Hochrufe kraftvoll über das Forum:
    "IMPERATOR AQUILIUS VIVAT! VIVAT!! VIVAT!!!"
    erscholl es aus den Kehlen der Gardesoldaten, dazu brüllten die Zivilisten begeistert durcheinander, und die Soldaten schlugen die Schäfte der Hastae gegen die Schilde, so dass ein Donnergetöse über den Platz rollte und dröhnend zum blauen Himmel aufstieg...

  • Die Prätorianer hatten einen kurzen Vorsprung, denn zwischen dem Präfekten und ihm mussten erst zwölf Liktoren ihren Weg aus der Curia bahnen, um dann den Blick für den Star des Tages preiszugeben: Wie ein römischer Consul gehüllt in die Toga Praetexta trat Aquilius Severus aus dem Schatten des Gebäudes. Im Vorbeigehen schenkte er Serapio und den übrigen dort wartenden Männern ein freundlichen Lächeln, blieb dann aber erst an der ersten Stufe der Kurie stehen, sodass das wartende Volk ihn gut sehen konnte.


    Die Hochrufe beantwortete er mit einem huldvollen Lächeln und einem genauso huldvollen Heben des Armes zum Gruß.

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  • [Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/02.05.15/lpkh2ywkrefl.jpg| Der Praefectus Praetorio: Sextus Maevius Mussidianus


    Hektisch hatte Maevius die Boten losgeschickt – einen schnellen Läufer hoch zum Palast, und den Tribun Decimus zur Augusta – dann wich er dem Kaiser nicht mehr von der Seite.
    Wie eine Sonnenblume sich nach dem Himmelsgestirn richtet, so postierte Maevius sich stets neben ihm, während dieses öffentlichen Auftrittes, ließ hin und wieder einen schmeichlerischen Kommentar fallen, und sonnte sich genießerisch, mit aalglatter Miene, in der Nähe des Erhabenen. Zu kommandieren überließ er dem Trecenarius. Maevius repräsentierte.




  • Appius Aquilius Bala hatte die vergangenen Stunden des Wartens im Kreise seiner Jugendkameraden auf dem Forum verbracht. Während der Senat seine Wahl über die Kaisernachfolge fällte, verharrte der Sohn des Aquilius Severus bei Würfelspiel und Wein - natürlich in Maßen, um später im Falle der Fälle kein negatives Bild beim ersten Auftritt seines Vaters abzugeben. Leibwächter schirmten die kleine Gruppe der sechs jungen Männer vom Pöbel ab. Die kleine Gruppe bestand ausschließlich aus Senatorensöhnen, die teilweise zusammen ihren Militärdienst absolviert, teilweise gemeinsam ihre Rhetorenausbildung bestritten hatten. Sie alle vereinte am Ende die Lust an Symposien, Kräftemessen und öffentlichen Spielen.


    "Schaut mal, da tut sich 'was", sagte irgendwann einer der Kameraden und deutete auf die Stufen des Senats, wo der Praefectus Praetorio in Hektik zu verfallen begann. Appius Aquilius Bala wandte sich dorthin um, ebenso wie seine Gefährten. Es tat sich tatsächlich etwas, denn nun erkundigte sich offenbar auch der eine oder andere Offizier, was passierte.


    Und letztendlich wurde dann auch das Ergebnis des Wahlgangs verkündet. Ein Tribun, den Appius Aquilius Bala als einen gewissen Decimus identifizierte, brüllte lauthals über das Forum. Das Volk begann zu Jubeln. Bala und seine Gefährten erhoben sich von ihren Plätzen. "Los, weiter nach vorne!", befahl Bala. "Was hat er gerufen? Wer ist der neue Kaiser? Bei Iuppiter, ich hab's nicht verstanden!" Fragend sah Bala seine Kameraden an, aber die konnten auch nur mit den Schultern zucken. So schob sich die Gruppe über das Forum auf die Curia Iulia zu. Die Leibwächter bereiteten ihnen einen Weg durch die Menschenmenge.


    "Das gibt's ja nicht...", murmelte Appius Aquilius Bala, als er dann des neuen Kaisers angesichtig wurde. "Das ist doch wirklich Vater!" Er schlug einem seiner Freunde kumpelhaft auf die Schulter. "Sieh sich das einer an..."
    Und weil der Sohn des neuen Imperators - überrascht und beeindruckt zugleich wie er war - nichts weiter sagen konnte, übernahm das einer seiner Gefährten:
    "Macht Platz! Macht Platz für Appius Aquilius Bala, den Sohn des Imperators!"
    Die kleine Gruppe schob sich nun also auf die Reihen der Praetorianer zu, dort wo sich in ihrem Zentrum der Imperator höchstselbst gerade dem Volk Roms präsentierte. Während seine Leibwächter ihm einen Weg bahnten, realisierte Appius Aquilius Bala langsam die Konsequenzen der Wahl und warf sich eiligst in eine würdige Pose, um daraufhin ein angemessenes Bild mittels seiner Toga und eines gemessenen Ganges abzugeben.

  • Die Begeisterung der Menge fiel verhaltener aus, als der neue Kaiser erwartet hatte. Irgendwie sah sie auch gar nicht so groß aus, aber vielleicht täuschte das auch ein wenig von seiner kaum erhöhten Position aus. Jedenfalls strahlte und winkte er tapfer weiter, bis er seinen Sohn ausmachte, der mit der Schar seiner Freunde auf ihn zuhielt.
    "Lasst meinen Sohn durch!" befahl er sofort und der Schutzgürtel öffnete sich.


    Damit bot sich sofort eine hervorragende Gelegenheit für Aquilius Severus, sich als Familienmensch zu zeigen und so fiel er Bala wortlos um den Hals. Hören konnte man sowieso nicht, was er sagte, sodass er ein paar eher unspektakuläre Worte in dessen Ohr murmelte: "Jetzt wird einige Arbeit auf dich zukommen, junger Mann."

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  • Die Senatoren Roms folgten dem neuen Augustus wie gewünscht nach der Wahl auf das Forum Romanum, um sich dem Volk zu stellen - denn letztendlich war Aquilius Severus Kaiser geworden da sie es derart hatten bestimmt, so dass an seinem Erfolg oder Scheitern der gesamte Senat sich würde messen lassen müssen. Für Flavius Gracchus hätte der Wahlsieg des Aquilius im Grunde bereits ein Scheitern bedeuten müssen, doch als er auf das Forum hinaus trat wurde ihm in aller Deutlichkeit bewusst, dass dies der Beginn eines Weges war, welchen er niemals hätte gehen wollen. Letztendlich war er sich - tief in seinem Innersten - gar dessen sicher, dass der Beginn dieses Weges das Ende seiner Person hätte bedeutet, und so sehr ihm diese Person bisweilen zuwider war, so sehr war er ihr doch verfallen als ihr Ende allzu sehnsuchtsvoll herbei zu sehnen.
    "IMPERATOR AQUILIUS VIVAT!"
    riefen die Römer dem neuen Imperator zu, und Gracchus mochte ihnen durchaus aus vollem Herzen beipflichten.

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    Nein eine Sänfte war es nicht in der die neue Augusta auf dem Forum ankam. Sie ritt auf einem weißen Pferd langsam durch die Straßen der Stadt. Wann kam man schon mal dazu, durch die Gassen zu reiten? Und sie wollte sich ja auch nicht verstecken. Die Bürger Roms hatten ein recht darauf ihre neue Kaiserin auch zu sehen. Und ja das sollten sie auch, sie sollten sie sehen. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen winkte sie den Menschen, die die Straßen säumten zu. Um so näher sie dem Forum kamen um so dichter wurde den Menge.
    Ihre Begleiter, die allesamt eine stattliche Figur machten, bahnten ihr den Weg über das Forum.


    "Macht Platz! Für VETURIA SERENA die Frau des Imperators!"


    Die Menschen gaben den Weg frei, dennoch war jeder versucht einen Blick zu erhaschen, weshalb sie wohl nur halb so langsam vorankamen wie gewünscht. Doch wer wollte es den Römern verdenken.


    Als sie nun endlich in der Nähe ihre Mannes angekommen war, ließ sie sich vom Pferd helfen und ging langsam und würdevoll auf ihn und seinen Sohn zu.

  • Wenn im Senat ein neuer Kaiser gewählt wurde und sich außerhalb der Kurie die Leute versammelten, um das Ergebnis der Wahlen zu erfahren, dann durfte ich natürlich nicht fehlen! Und so hatte ich mir ein hübsches Plätzchen zusammen mit meinen beiden Freundinnen Paula und Tusca gesucht, von wo aus wir noch gut sehen und auch einigermaßen gut hören konnten, wo wir aber dennoch nicht zwischen irgendwelchen anderen Leuten zerdrückt wurden. (Letzteres auch dank einer handvoll Leibwächter.)


    "Was meint ihr? Ob der Purgitius jetzt auch da drinnen sitzt und mit seiner Stimme den neuen Kaiser wählt?", kam Tusca natürlich früher oder später auf ihr absolutes Lieblingsthema zu sprechen. "Es wird Zeit, dass der endlich wieder heiratet.", meinte daraufhin Paula. "Dann kriegst du den vielleicht endlich mal aus deinem Kopf und singst auch mal ein anderes Lied." Immer dieser Konsular Purgitius. Die Pontia war genvert. "Pssst. Seid still. Da vorne tut sich was!", forderte ich meine beiden Freundinnen dann auf. Denn würden die beiden so unentwegt weitertratschen, könnte hier niemand auch nur ein Wort verstehen - und keiner würde wissen, wie die Wahl am Ende nun ausgegangen war. "Das sagst du nur, weil du ihn selbst gerne hättest, aber ihn nicht haben kannst!", dachte Tusca jedoch nicht daran, jetzt ihren Mund zu halten. "Ach, sei doch still. Ich habe meinen Mann gefunden und bin eine anständige, verheiratete Frau. Du auf der anderen Seite.." Tusca war noch immer single. Das wussten wir alle drei. Das war nichts Neues. "Jetzt haltet aber mal die Luft an! Passt lieber auf, was da gleich ausgerufen wird!" Denn der Gardetribun (den ich aus der Entfernung zum Glück nicht weiter identifizierte) gab einen Befehl an seine Soldaten: Und.. es war.. dieser Aquilius. Nicht der Flavius, ein Verwandter des Flaviers, der einst das Patronat über meinen Großvater Stephanus übernommen hatte. Nicht der Vinicius, der Patron meines Ehemannes. Nicht der Cassius, über den ich auch nur nicht viel mehr wusste, als über diesen Aquilier. Ich applaudierte trotzdem.


    "Ah! MädelsMädelsMädels, seht mal!", war Paula auf einmal ganz aufgeregt und deutete in die Menge. "Sieht der nicht fesch aus?! So jung und dynamisch und dabei trotzdem so würdevoll galant!" Tusca lächelte abschätzig. "Also alles, was dein Mann nicht ist, was?" Ich konnte mir ein kurzes Grinsen nicht verkneifen. "Ach, hör doch auf mit meinem Mann. Wer denkt denn noch an den, wenn er diesen jungen Aquilius da sieht!" Dann drang auch sein Name zu uns. "Und Bala, was für ein schöner Name!" Die Pontierin beschloss, genau so würde sie ihren ersten Sohn auch nennen.. vorausgesetzt ihr Mann hatte da nicht schon eigene Pläne. "Ganz nett ausschauen tut er ja. Aber das Format eines Purgitius zum Beispiel.. davon ist er noch weit entfernt."
    Kaum hatte Titia Tusca diese Worte gesprochen, da verschlug es uns allen die Sprache. Aber hallo! Da kam die neue Kaisergattin zu Pferd auf das Forum Romanum geritten! "Ich hab ja schon vieles erlebt.", fand ich als erste von uns dreien meine Worte wieder. "Alexandria bei Nacht, eine Fahrt über das Mittelmeer, einen germanischen Konsul.. ja sogar einen ganzen Bürgerkrieg. Aber DAS, eine reitende Kaisergattin!" Da fehlten mir wirklich die Worte. Denn jeder wusste doch, dass Frauen sich nicht auf ein Pferd setzten und ritten! ..nicht wenn sie irgendwann mal schwanger werden und Kinder kriegen wollten! - Und diese Frau sollte das neue Vorbild für die römischen Frauenwelt im ganzen Imperium werden! "Ich hoffe nur, die arme Sentia muss das hier nicht sehen." Fassungslos schockiert schüttelte ich den Kopf, während ich mich fragte, ob ihr diesen Floh womöglich der Bote aus dem Senat (irgendwer musste sie ja scheinbar informiert haben) ins Ohr gesetzt hatte oder ob diese Frau.. dieses Mädchen am Ende noch selbst auf diese fatale Idee gekommen war. "Kaum im Amt und schon der erste Skandal. Ich meine, das wäre in der Familie eines Purgitius bestimmt nicht passiert.", kommentierte dann auch Tusca die Szenerie, während Paula einfach nur niedergeschlagen war davon, dass ihr Hochgefühl wegen Bala dem Auftritt der Kaisergattin sei Dank gleich wieder verpuffte.

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    "Lasst meinen Sohn durch!" befahl er sofort und der Schutzgürtel öffnete sich.


    Damit bot sich sofort eine hervorragende Gelegenheit für Aquilius Severus, sich als Familienmensch zu zeigen und so fiel er Bala wortlos um den Hals. Hören konnte man sowieso nicht, was er sagte, sodass er ein paar eher unspektakuläre Worte in dessen Ohr murmelte: "Jetzt wird einige Arbeit auf dich zukommen, junger Mann."


    Die Praetorianer schufen eine kleine Lücke, durch die der Kaisersohn hindurchschlüpfen konnte. Seine Gefährten blieben dort zurück, schulterklopfend, glückwünschend, applaudierend. Er würde sie später im Palast wieder begrüßen können, so hoffte Bala.


    Sein Vater empfing ihn mit offenen Armen. Stolz und immer noch etwas ungläubig begrüßte Bala den Imperator. Als er sich aus der Umarmung wieder gelöst hatte, entgegnete er schmunzelnd: "Nicht nur auf mich."
    Dann wandte er sich der Menge zu. Bei dem Anblick der Leute verspürte er den Drang etwas staatstragendes zu sagen. Bala sprach darob in normaler Lautstärke zu seinem Vater: "Siehe Vater, Rom jubelt dir zu. Dies ist dein Triumph." Daraufhin zeigte er der Plebs ein offenes Lächeln und winkte verhalten.


    Es dauerte letztlich weniger lange als gedacht, bis auch Veturia Serena, Balas Stiefmutter, ihren Weg auf das Forum Romanum fand. Appius Aquilius Bala klappte beim Anblick der Kaisergattin kurzerhand die Kinnlade runter.
    "Bona dea", flüsterte er. Seinem Vater warf er einen überraschten Blick zu.

  • Gemeinsam präsentierten Vater und Sohn sich der Menge und genossen den Applaus. So überwältigt war Aquilius Severus, dass er auch nichts auf Balas Worte erwidern konnte.


    Als er dann seine junge Frau auftauchen sah, riss auch er kurz die Augen auf. Seine Gattin hoch zu Ross? Natürlich wusste er, dass sie Pferde liebte. Und sie war jung und an manchen Stellen doch noch ein wenig unerfahren. Und daher beschloss er, über diesen kleinen Fauxpas hinwegzusehen und lächelte tapfer weiter, während seine Gattin immer näher kam.


    "Gehen wir deiner Mutter entgegen." sagte er schließlich zu seinem Sohn, der kaum jünger war als Veturia und ging langsam die Treppe hinab, während die zukünftige Augusta mit ihrer Prätorianer-Eskorte immer näher kam und schließlich ebenfalls durch den Sperrriegel gelassen wurde.


    Schließlich traf man sich am untersten Treppenabsatz und der neue Kaiser hauchte seiner Kaiserin einen züchtigen Kuss auf die Wange. Mehr war für einen züchtigen Vertreter alter Sitten unangebracht. "Was für ein Auftritt!" kommentierte er ihr Erscheinen, unklar ob kritisch oder anerkennend, während er ihr Raum gab, auch ihren Stiefsohn zu begrüßen.

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  • Natürlich gab es auch einige skeptische Blicke ob einer reitenden Kaiserin, aber darüber sah Serena großzügig hinweg. Wusste sie doch, das die meisten hier mit Tieren nur dann in Berührung kamen, wenn sie auf ihren tischen landeten. Das es nicht nur nützlich sein konnte reiten zu können, sondern auch noch die Körperkontrolle und Haltung schulte und obendrein auch noch gut für die Figur war , war den meisten hier wohl fremd. Sie hielten lieber immer noch an alten Aberglauben fest, das eine Frau dadurch unfruchtbar wurde. Aber Inzwischen hatten viele der vermögenderen Frauen erkannt, dass das Reiten durchaus seine Reize hatte.


    „Mein Kaiser!“ flüsterte sie ihm zu, als er ihre Wange küsste.
    Ihre Augen strahlten wie funkelnde Sterne am nächtlichen Himmel, als sie seine Hand nahm und diese fest drückte.
    Ja sie wusste wohl, dass er ihren „Auftritt“ vielleicht nicht so gut fand. „Ich wollte sie schnell wie möglich an deiner Seite sein. Mit der Sänfte hätte das eine Ewigkeit gedauert und zu Fuß wäre wohl noch unpassender gewesen.“ flüsterte sie ihm daher schnell noch ins Ohr.

  • "Schon gut." murmelte Severus zurück und wartete, bis Bala und Serena sich ebenfalls begrüßt hatten. Dann ergriff er erneut die Hand seiner Gemahlin und führte sie die wenigen Schritte über das Forum in Richtung der Rostra, die ein wenig höher als der Treppenabsatz der Curia Iulia war. Natürlich in angemessener Geschwindigkeit, um seiner neuen Leibgarde Gelegenheit zu geben, sich entsprechend zu formieren.

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  • Tja, das war eben das Tückische: Die Götter mussten nicht erst aktiv in Erscheinung treten und sich in die Leben der Menschen einmischen (wovon ich überzeugt war, dass sie es auch gar nicht taten). Trotzdem glaubte der Großteil des Volkes treu und brav an den Einfluss der Götter auf jedes ihrer Leben. Da könnte sich nun also der Augustus hinstellen und groß ankündigen, dass die Götter keinen Einfluss auf unser aller Leben hatten. Er könnte sagen, dass er deshalb auch nicht Pontifex Maximus werden würde, nur um zu beweisen, dass er mit seiner Behauptung recht hatte. Würde ihm das Volk deshalb glauben? Ich war davon überzeugt: Wohl kaum. Denn viel wahrscheinlicher würde das Volk vermehrt "göttliche Zeichen" sehen, die Rom den Untergang und dem Aquilius den baldigen Tod prophezeiten.
    Und was hatte das nun mit einer reitenden Augusta zu tun? Ich glaubte, sehr viel. Denn auch die könnte sich hinstellen und jetzt behaupten, dass Reiten auch für Frauen (und gerade die, die schwanger werden wollten) völlig ungefährlich sei. Das könnte sie machen. Und vielleicht hätte sie damit recht, vielleicht hätte sie damit unrecht. Der Großteil des Volkes würde wahrscheinlich trotzdem nicht auf sie hören und seine Vorurteile komplett ablegen. Im Gegenteil: Wurde die neue Kaisergattin nicht schwanger, würde das vermutlich jede einfache Römerin als eindeutigen Beweis für den allgemeinen Volksglauben ansehen. Und wurde sie schanger.... selbst dann konnte sie nur hoffen, dass sie ihr Kind nicht verlor, dass sie und ihr Kind die Geburt überlebten, und dass das Kind völlig normal war. Denn dieser erste Auftritt würde im Volk sicherlich in Erinnerung bleiben. Und wenn man irgendwann mal eine Erklärung für eine Fehlgeburt oder auch nur einen zum Stottern neigenden Nachwuchs brauchte.... genau hier würde das einfache Volk fündig werden. Ganz egal, wie sinnvoll oder sinnlos diese Erklärung dann auch wäre.


    "Vielleicht.. hat sie ja auch schon.. genug Kinder?", stellte nach einer Weile Paula zögerlich und vorsichtig in den Raum. "Ich bitte dich, meine Gute. So jung wie die ist?", fand Tusca daraufhin natürlich sofort Gefallen daran, die neue Kaisergattin ein bisschen abzuwerten und damit demgegenüber "ihren" Konsular Purgitius und seine kleine Famillie ein bisschen aufzuwerten. "Selbst wenn sie schon drei Kinder hätte", was ich irgendwie bezweifelte, "wird in ihren jungen Jahren doch jeder damit rechnen und von ihr erwarten, dass sie nochmal schwanger wird und ein gesundes Kind zur Welt bringt.", überlegte ich laut. "Genau!" Tusca lächelte triumphierend. "Und was ist mit der Diva Augusta? War die nicht selbst erst um die 20, als sie den großen Augustus geheiratet hat? Die haben dann doch auch keine gemeinsamen Kinder mehr bekommen.", versuchte Paula zu verteidigen. Doch Tusca lächelte nur müde: "Die ist aber auch nicht mit einem Pferd übers Forum geritten." Oder anders gesagt: Die neue Kaisergattin war selbst schuld, wenn sie keine Kinder mehr bekam.... und nach diesem Auftritt würde es auch jeder wissen, dass sie selbst schuld war.

  • War das sein Ernst? Mit einem läppischen 'Schon gut' tat sein Vater diesen Auftritt seines Eheweibs ab. Appius Aquilius Bala war entsetzt von der Art wie seine Stiefmutter sich dem Volk soeben präsentiert hatte. Enttäuschend fand er dagegen die viel zu milde Reaktion seines Vaters. Sicherlich, vor aller Augen konnte er keine Schelte der Kaisergattin erwarten. Aber eine leise Ankündigung späterer Kritik war doch wohl das Mindeste.


    Als Sohn des Kaisers war es jedoch angebracht, sich nicht gänzlich seinen persönlichen Emotionen hinzugeben. Statt also in seinem Ärger aufzugehen, machte Bala eine staatstragende Miene, um seine Stiefmutter zu begrüßen. "Willkommen, Stiefmutter", sagte er mit einem möglichst gleichgültigen Tonfall und schenkte der Veturia den Hauch einer Umarmung. Nachdem er sich wieder von ihr gelöst hatte, folgte er seinem Vater die Stufen hinauf und platzierte sich an dessen Seite. Jetzt konnte die kaiserliche Familie den Jubel der Menge genießen.

  • Hinter dem neuen Princeps und doch an der Spitze des Senats traten auch die Konsuln auf das Forum, hielten sich ob den zu erwartenden Beifallsbekundungen für den Kaiser und seine Familie im Hintergrund, immerhin hatten sie ihren Moment gehabt.. und würden in die Geschichte eingehen als jene, die einen Princeps ernannten. Konnte auch nicht jeder von sich behaupten..


    Der Beifall war... nun... offensichtlich hatten nicht viele Römer gedacht, dass sich der Senat im zweiten Wahlgang erfolgreich auf einen Kandidaten einigen konnte. Es würde wohl einen Moment dauern, bis sich das Forum mit Schaulustigen und erleichterten Bürgern füllen würde. Immerhin war die Gefolgschaft des Aquilius mit Klienten und Klientensklienten anwesend und sorgte so für eine annehmbare akustische Kulisse. Dennoch hoffte Vala, dass sich mehr Volk auf das Forum begab, um der Situation auch gerecht zu werden..


    Schließlich stieß auch der Sohn des Princeps zu seinem Vater und wechselte mit diesem ein paar Worte. Bevor Vala sich diesem zuwenden konnte, wurden sie alle allerdings durch den Auftritt der Augusta unterbrochen, der durchaus gemischte Reaktionen hervorrief. Von atemlosem Staunen bis hin zu kaum verhohlener Entrüstung war alles dabei.. und Vala selbst gönnte sich ein schmales Lächeln als einzige Reaktion. Die Verve der Kaiserin erinnerte ihn an die Frauen seiner Heimat, und die Chuzpe zu haben mit dem ersten öffentlichen Auftritt den Traditionsfetischisten in Rom vor den Kopf zu stoßen ließ schon darauf schließen, dass die Regentschaft des Aquilius nicht so blass-langweilig wie die des Cornelius verlaufen würde.


    Als Vala sich schließlich an die kaiserliche Familie wandte, hatte er sein Lächeln zum Hauch desselben degradiert und übte sich in routinierter Würde: "Augusta, meine Gratulation.. du bist nun die wichtigste Frau im Staate. Ein bemerkenswerter Auftritt, wenn ich das sagen darf, verspricht mehr Leben im Palatin als zuletzt dort geherrscht hat.", sprach er zuerst die Augusta an, bevor er sich dem Caesar zuwandte: "Caesar, auch dir meine Glückwünsche.. mit dir und deinem Vater ist nicht weniger verbunden als die Hoffnung auf viele Jahre der Prosperität, des Friedens und der Kontinuität."
    Natürlich pokerte man darauf, dass der junge Mann irgendwann nach dem Tod seines Vaters Princeps würde.. auch wenn Verwandtschaft offenbar kein Garant für eine sichere Nachfolge war, wie zuletzt der Cornelius bewiesen hatte.

  • Die kaiserliche Familie war komplett versammelt, und der Kaiser führte die seinen nun gen Rostra. Dessen nicht achtend, scharwenzelten noch immer einige Würdenträger um die Herrscherfamilie herum.
    Die Reihen der Garde formierten sich nun leicht um, und die zwei Centurien, die zuvor wie eine martialische Mauer vor den Stufen des Senates aufgeragt hatten, bewegten sich unter den knappen Kommandos von Tribun und Trecenarius mittig vorwärts. Schaulustige wurden beiseite gedrängt und Raum sowie Sicherheitszone für die kaiserliche Familie geschaffen, sodann schwenkten die Reihen an den Rändern akkurat ein und wandelten sich zu einem die Rostra umschließenden Karree.





    FDS

  • „Salve Bala!“ war die ebenso knappe wie kühle Begrüßung. Ob der Umarmung mussten Außenstehende denken, dass das Verhältnis der Beiden gut war, doch Eingeweihte wussten, dass das Verhältnis der beiden wohl eher das war, was man gemeinhin als angespannt bezeichnete.
    So wand sich Serena fast schon dankbar dafür, dass sie sich nicht länger als nötig mit ihrem Stiefsohn beschäftigen musste dem Konsul zu.
    Kurz taxierte sie beiden, von der Beschreibung die sie erhalten hatte, musste der der sie eben angesprochen hatte der Germane sein. Eben jener Germane, der Rom teilte in jene die ihn unterstützten und jene die ihn wohl am liebsten tot sehen würden. Für die einen ein leuchtendes Beispiel was man alles erreichen könnt, für die anderen nichts anderes als ein Emporkömmling.
    Da Serena ja nicht unbedingt die war, die stur an Traditionen festhielt, die immer offen für Neues war – so es denn gut war, schenkte nun ihrerseits dem Konsul ein freundliches Lächeln.
    „Ich danke dir für deine Glückwünsche Konsul Duccius Vala. Nun ich werde mich bemühen, die in mich gesetzten Erwartungen zu erfüllen.“ Nein sie wollte nicht weiter auf das Thema ihres „Auftrittes“ eingehen und damit wohl die Geduld ihres Mannes überstrapazieren. „Ich habe schon sehr viel über dich gehört. Bemerkenswert ist also wohl eher dein Weg, den du bisher genommen hast.“
    War er doch auch noch mit einer Tiberia verheiratet. Wie er das angestellte haben mochte, ja das interessierte Serena brennend. Sie machte sich also schon mal eine geistige Notiz, das sie die Frau des Konsuls auf jeden Fall zu einer der folgenden Cena's einladen würde.

  • Der Kaiser schenkte der Begrüßungszeremonie seiner Familie wenig Aufmerksamkeit und wartete auch nur kurze Zeit, bis die Consuln auch Frau und Kind beglückwünscht hatten. Dann stand er endlich auf der Rostra, blickte hinab auf die Schiffsschnäbel, die dort seit alter Zeit an den Triumph Roms auf jedem Terrain erinnerten und schenkte der noch immer jubelnden Menge, die nun zumindest ein wenig angeschwollen erschien, ein zufriedenes Lächeln.


    "Volk von Rom, Quiriten. Ich, Tiberius Severus aus dem Geschlecht der Aquilier habe die Ehre und Bürde, euch in diesen Zeiten unruhigen Zeiten als erster Mann des Staates vorzustehen." begann er mit einer kleinen Rede. "Die Wunden eines schrecklichen Bürgerkriegs sind noch immer nicht verheilt: Unser Exercitus leidet unter den Verlusten, die sie im Kampf gegen ihre Brüder erlitten. Die Freunde der einen Partei stehen der anderen unversöhnlich gegenüber und umgekehrt. Manch einer hat sich voll Enttäuschung von Rom und seinem Traum abgewandt." Mahnend blickte er in die Menge, die natürlich zu denen zählte, die sich nicht abgewandt hatten. Sonst stünden sie ja nicht hier. "Doch um all diese Leiden zu mildern hat der Senat mich auserkoren. Nur die Götter wissen, ob es mir gelingen wird, wie einst Divus Augustus aus Zeiten des Krieges goldene Zeiten zu schmieden. Doch eines kann ich euch fest zusagen: Ich werde ein Kaiser für alle sein. Ich kenne keine Parteien mehr, keine Vescularianer oder Cornelianer, keine Kriegsgewinnler oder Besiegten, ich kenne nur Römer!" Er wartete einen Augenblick, um dem Jubel Raum zu geben, dann fuhr er fort: "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, die Pax Deorum und die Pax Publica zu wahren und das Imperium Romanum zu alter Stärke und Einheit zurückzuführen."


    Damit war die kleine Rede des Aquiliers an ihr Ende gekommen. Er wandte sich kurz um und bedeutete Duccius Vala und seinem Amtskollegen, Veturia Serena und seinem Sohn ein wenig vorzutreten. Dann wandte er sich erneut an das Volk: "Diese Aufgabe ist eine große, vielleicht die größte auf diesem Erdkreis. Deshalb bin ich froh, getreue Helfer an meiner Seite zu wissen:"
    "Den Senat und die besten Männer des Staates,"
    Er schob die Consuln einen Schritt nach vorn.
    "meine geliebte Gattin, die ich zu diesem Anlass offiziell zur Augusta ernenne," Auch Serena wurde nun an die Brüstung der Rednertribüne gebeten.
    "und meinen Sohn Appius Aquilius Bala, der in Zukunft wie ich den Titel eines Caesar führen soll." Auch sein Sohn wurde ergriffen und in den Fokus gerückt.
    "Zuletzt hoffe ich, dass ihr alle meine Helfer werdet. Ich mag der erste Bürger dieses Staates sein, doch nehme ich jeden Bürger dieses Staates, jeden Bewohner unseres Imperiums in die Pflicht, unermüdlich an Einheit und Stärke unseres Volkes zu arbeiten, damit wir aufs Neue ein goldenes Zeitalter herbeiführen, wie es seit den Tagen des Divus Augustus nicht mehr gesehen wurde!"

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  • Da Vala als Consul die Kaiserwahl zu leiten hatte und dementsprechend bestens über den jeweiligen Stand informiert war, hatte sich Caius an diesem Tage angesichts der schicksalhaften Ereignisse in der Curia Iulia ebenfalls zum Forum Romanum begeben, um dem Ergebnis des finalen Wahlgangs zu harren. So wie gleichzeitig der Sohn des Aquiliers mit seinen Kumpanen sich die Zeit vertrieb, so scharwenzelte Caius zusammen mit seinem Begleiter Crassus über das Forum, probierte Köstlichkeiten oder bestaunte Handwerkskunst. Ein Dichter gab Einblick in seine Werke, die er lauthals auf einer Obstkiste stehend vortrug. Schließlich knurrten den beiden Germanorömern die Mägen. Der Hunger trieb sie in eine Garküche, wo sie aßen und tranken. So verging die Zeit, bis sich schussendlich doch noch etwas in den Reihen der Praetorianer tat.


    Dann überstürzten sich die Ereignisse. Der Kaiser zeigte sich dem Volk. Caius und Crassus sprangen auf und versuchten einen Platz zu ergattern, von dem aus sie einen guten Blick auf das Geschehen hatten. Das Forum war noch nicht überfüllt und dennoch wurde bereits gedrängelt und geschoben, je näher man zum Kaiser kam.
    "IMPERATOR AQUILIUS VIVAT! VIVAT! VIVAT!", ließen sie sich denn auch zur Beteiligung am Jubel hinreißen. Dieses Erlebnis war wohl einmalig, so dachte Caius. Er hatte Gänsehaut.
    "IMPERATOR AQUILIUS VIVAT! VIVAT! VIVAT!", rief auch Crassus aus vollem Halse.


    Es schälte sich nun auch der Sohn des Kaisers aus der Menge hervor, würdig von seinem Vater begrüßt und vom Volk freudig begrüßt. Und wenig später sah Caius fassungslos mit an, wie die Kaisergattin zu Pferde auf das Forum ritt. Er wusste zwar als Sohn eines Pferdezüchters, dass der allgemeine Volksglaube über Unfruchtbarkeit durch das Reiten so nicht stimmte. Aber dass eine Augusta so auftreten würde, das hätte Caius nie geglaubt. Mit offenem Mund sah er zu, wie Veturia Serena nun auch von ihrem Gatten begrüßt und von den Consuln beglückwünscht wurde. Da war er wieder, Titus Duccius Vala, den Caius zutiefst bewunderte für das, was er erreicht hatte.


    Zum Schluss dann schritt der Imperator zur Rostra und es wurde still um ihn her. Ich kenne keine Parteien mehr, nur noch Römer! Die Worte, die eines Hohenzollernherrschers würdig gewesen wären, machten Caius ganz schwindlig vor pathetischer Herrlichkeit. Neben ihm applaudierten die Menschen, jubelten ihrem ersten Bürger und vielen zu. Caius war ergriffen von diesem Moment des Neubeginns, in den sich so große Hoffnungen legten.

  • Das Spiel ging weiter. Die Veturia stieg von ihrem hohen Ross und versammelte sich zusammen mit dem jüngeren Aquilius beim neuen Kaiser. "Aber guckt mal, findet ihr nicht auch, dass die Frau da gar nicht wie seine Mutter aussieht?", kam Paula mit einer neuen Idee um die Ecke. "Du hast recht. Jetzt, wo die so nebeneinander stehen sieht die neue Kaisergattin gar nicht so viel älter aus als er.", musste ich ehrlich zustimmen. Das waren bestimmt keine 10 Jahre, die beide trennten. Und so früh hatte die Frau bestimmt noch keine Kinder bekommen. "Na und?", sah Tusca den Sinn der Bemerkung unserer Freundin nicht. "Ich mein ja nur: Wenn das gar nicht seine Mutter ist, dann kann er doch gar nichts dafür.. für ihren Ritt übers Forum." Paula sah mich hilfesuchend an. "Es ist immernoch seine Familie." - "Aber nicht seine Mutter.", fiel ich Tusca ins Wort. "Weißt du das sicher, Fausta? Ich will ja nur sagen.. in der Familie eines" - "..in der Familie eines Purgitius Macer wäre sowas nicht passiert.", beendete die Pontierin monoton und gelangweilt die immer wieder selbe Leier. "Ich sehe, wir verstehen uns, meine Liebe.", lächelte Titia Tusca spitz. "Gar nicht! Denn wenn die Frau dort nicht seine Mutter ist, was verbindet ihn dann mit ihr? ..dann hat er nicht ihre Augen, nicht ihre Haare, nicht ihr Lächeln.. und bestimmt auch nicht ihren Drang, mit einem Pferd übers Forum zu reiten." Ich deutete zum Kaiser, der gerade zu seiner Rede ansetzte. "Nur, dass er keine Frau ist und sich deshalb sehr wohl auf einem Pferd auf dem Forum zeigen könnte!", machte Tusca trotzdem noch eine spitze Bemerkung. "Der Kaiser.", meinte ich genervt. "Und ich wette, er würde dreimal so gut auf einem Pferd aussehen wie dein Purgitius!", ließ Paula das diesmal nicht auf sich sitzen. "Du träumst!" - "Du träumst!" - "Und der Kaiser spricht, verdammt nochmal!"


    Am Ende seiner Rede sprach er von den beiden Konsuln als beste Männer des Staates. Ich hob skeptisch meine linke Augenbraue. Dann ernannte er seine Gattin zur Augusta. Da hob auch Tusca skeptisch ihre Augenbrauen. Und schließlich erhob er seinen Sohn zum Caesar. Da hob zuletzt auch Paula ihre Augenbrauen. "Bala.", säuselte sie dabei etwas verträumt.

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