Arbeitszimmer des Pater Gens

  • Ich nahm einen Schluck vom Wein und neigte mich etwas nach vorne.


    "Kontakt zu den Entführern aufnehmen. Sie im Glauben lassen, dass wir darauf einsteigen. Die Zeit nutzen an sie heranzukommen. Und wenn die Möglichkeit besteht, sie unschädlich machen.


    Des weiteren für die Familie etwas Zurückhaltung in der Öffentlichkeit, Schutzmaßnahmen, Leibwächter, Wachhunde... das volle Programm"

  • Meridius verstand.


    "Ich verstehe. Wir spielen das Spiel mit um Herauszubekommen, wer dahinter steckt. Vielleicht haben sie ja doch die Sklavin entführt. Allerdings würde ihnen das dann bald klar werden."


    Er zog die Augenbraue nach oben.

  • Ohne anzuklopfen platzte Livianus in das Officium seines Cousins.


    "Verzeiht die Störung!"


    Er nickte seinem ehemaligen Tribunen und jetzigem Regionarius kurz zu und wandte sich dann an Meridius.


    "Eben habe ich dieses Schreiben aus Rom erhalten. Gallus meinte ein Prätorianer hat es abgegeben und du hättest ebenfalls eines bekommen. Sie tragen die Siegel des Kaiserhofes."


    Er öffnete das Dokument.


    "In meinem steht, dass ich nach Rom zurückbeordert werde. Anscheinend eine wichtige Audienz beim Kaiser. Was steht in deinem?"


    Gespannt sah er seinen Cousin an.

  • "Ja, wir werden morgen aufbrechen."


    Meridius blickte zu Balbus.


    "Ich werde mich dann auch an Deinen Ratschlag halten und versuchen Kontakt aufzunehmen. In der Zwischenzeit wäre es gut, wenn Du Dich um meine Familie kümmern könntest. Ich befehle sie Deinem Schutz."

  • "Ich werde mich darum kümmern."


    antworte ich kurz und knapp. Der Senator sollte sich auf mich verlassen können, ganz gleich was kommen würde. Ich überschlug im Kopf wieviele Stadtwachen und Observateure es mich kosten würde und nickte.


    "Ich denke, dass damit dann auch alles besprochen wäre.
    Ich mache mich gleich an die Arbeit, Senator."


    Ich erhob mich.

  • Livianus las seinen Brief in der zwischenzeit erneut durch und ging ebenfalls zur Türe.


    "Es hat mich gefreut dich wieder zu sehen Tribun."


    Er nickte Balbus zu und wandte sich dann noch einmal an Meridius.


    "Ich werde mich dann für die Reise vorbereiten."


    Mit diesen Worten verlies er das Officium.

  • Etwas später kehrte Meridius in sein Arbeitszimmer zurück und machte sich einige Notizen. Er hatte einige Briefe zu schreiben. Zum einen wegen den Angelegenheiten um die Factio Aurata, zum anderen auch um der Sache mit der Entführung nachzugehen. Und dann war da noch die verschwundene Sklavin Ilaria. Ob die Fälle miteinander zu tun hatten? Er zog eine Rolle Pergament hervor und begann zu schreiben...

  • Ich stand vor dem Zimmer und klopfte dreimal an. Ich musste wissen, was wegen Ilaria unternommen werden würde, auch wenn wenig Hoffnung bestand, da sie eine SKlavin war.

  • Gaius Pontius Geta
    Legio IX Hispana
    Colonia Claudia Ara Agrippinensium
    Provincia Germania



    ANTE DIEM XIV KAL APR DCCCLVI A.U.C. (19.3.2006/103 n.Chr.)



    Slave Primus Pilus,



    ich schreibe Dir in einer delikaten Angelegenheit. Vor kurzem wurde ich von Entführern erpresst, welche vorgaben, meine Verlobte entführt zu haben. Meiner Verlobten geht es jedoch gut. Dennoch erhielt ich ein zweites Schreiben, in welchem noch einmal Forderungen gestellt wurden. Es ist daher davon auszugehen, dass die Entführer wahrscheinlich eine Person in ihrem Gewahrsam haben, von welcher sie ausgehen, dass sie meine Verlobte sei. Ich möchte Dich bitten, der Sache nachzugehen, bis ich wieder vor Ort bin. Anbei auch Abzüge der beiden Briefe, die ich bisher erhalten habe. Versuche so viel wie möglich zu erfahren und halte mich auf dem Laufenden.


    gezeichnet
    Maximus Decimus Meridius


    [Blockierte Grafik: http://img65.imageshack.us/img65/3633/siegelmeri225rv.png]

  • Ich trat ein und räusperte mich.
    "Herr, ich würde gerne wissen, was wegen Ilarias Verschwinden unternommen wird. Ich frage mich, ob zwischen ihrem Verschwinden und der Behauptung, Domina Severa in der Gewalt zu haben, eine Verbindung besteht.
    Dominus Livianus fragte mich, ob ich mit ihm zurück nach Roma gehen oder bleiben möchte. Ich kann das erst entscheiden, wenn ich weiß, was mit Ilaria geschehen wird."

  • Meridius musterte Marius und lächelte dann.


    "Ich habe vorhin mit dem Regionarius gesprochen und gerade eben ein Brief nach Germanien aufgesetzt. Ich weiß nicht, ob eine Verbindung besteht, doch werde ich alles mögliche versuchen um der Sache nach zu gehen. Die Entführer glauben, dass sie meine Verlobte haben. Ob es sich bei ihrem Opfer um Ilaria handelt, können wir nicht wissen. Falls es jedoch so ist, dann hat sie nur eine Überlebenschance. Sie muss ihnen vorspielen, wirklich meine Verlobte zu sein. Ist sie nicht das Opfer, muss irgendetwas anderes mit ihr geschehen sein."

  • Ich nickte und fuhr mir dann über die Augen.
    "Ich zweifele nicht daran, dass du alles tun wirst, was in deiner Macht steht. Ich vertraue dir, Herr. Ich denke, ich werde mit Livianus zurück nach Rom gehen, solange das alles nicht geklärt ist. Ich bin keine große Hilfe hier und habe mich zu sehr gehen lassen."


    Damit spielte ich auf mein abgerissenes Aussehen an; ich trug eine schmutzige Tunika, war unrasiert und dünn geworden, seitdem Ilaria verschwunden war.
    "Ich bitte um Verzeihung deswegen."

  • Meridius überlegte kurz.


    "Warst Du schon einmal in Germanien? Ich muss zusammen mit Livianus nach Rom. Wir sind sozusagen zu der selben Audienz gerufen worden. Falls Du es Dir zutraust, könntest Du nach Germanien reisen und selbst die Suche aufnehmen. Ich brauche einen zuverlässigen und vertrauenswürdigen Mann. In dieser Sache dürfte keiner zuverlässiger sein, als Du. Zudem fällst Du nicht auf, kannst leicht Kontakte zu dem einfachen Mann aufbauen... Was meinst Du?"

  • Ich senkte kurz den Kopf und sah Meridius dann entschlossen an.
    "Dein Vertrauen ehrt mich, Herr. Ich werde mit Livianus reden und ihn fragen, ob er mich gehen lässt. Ich würde mein bestes geben um Ilaria zu finden und euch nicht zu enttäuschen, darauf mein Wort."

  • Meridius war einverstanden.


    "Gut, dann machen wir es so. Rede mit meinem Cousin und lass mich dann wissen, wie Dein Entschluss aussieht."

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