Die Vexillatio in pagos Chattorum war in aller Frühe aufgebrochen, um am ersten Tag ihres Marsches bereits möglichst viel Weg hinter sich zu bringen, da doch die Gaue der Chatten mindestens zwei Tagesreisen entfernt lagen und sie somit eine durchaus beachtliche Reise vor sich hatten, ehe sie die führenden Häupter jenes kriegerischen Stammes treffen würden. Manius Minor war voller Exaltation besonders zeitig erwacht, hatte zur Tunica Laticlava auch seinen maßgeschneiderten Brustpanzer angelegt und darüber das Paludamentum drapiert, hatte sodann seinen Cornicularius rufen lassen und schließlich seine beachtliche Eskorte, bestehend aus vier Centuriae Legionären sowie einer Turma der Ala II Numidia, zusammen mit seinem Stab versammelt, an deren Spitze er den Rhenus überschritten hatte, noch ehe die Sonne sich gänzlich Horizont gänzlich gelöst hatte.
Sodann marschierte der Trupp weiter gen Norden auf eben jener Straße, auf welcher der junge Flavius seine wohl erste Dienstreise absolviert hatte. Diesmalig hatte er allerdings keinerlei Auge für die mühsam kultivierte Landschaft, welche sich von der befestigten Straße aus bot, sondern verweilte auf seinem Ross gänzlich in Gedanken versunken, im Geiste Mal um Mal jene Informationen durchgehend, bis endlich er sich aus seinen vielfältigen Gedanken erhob und das höchst ungeistige Bedürfnis verspürte, sich über den Fortgang der Reise zu informieren. Folglich wandte er sich den beiden Offizieren ihm zunächst zu, bei welchen es sich um den Decurio der Ala und Centurio Tiberius handelte.
"Wie lange können wir heute noch marschieren? Wie viel Zeit ist für die Aufstellung eines Lagers für unsere Vexillatio erforderlich?"
, fragte er somit beide relativ immediat.