Klare Fragen führten zu klaren Antworten. Menecrates nahm sich vor, zukünftig weniger zimperlich mit seinem Quaestor umzugehen, sondern ganz normal, weil der offensichtlich mehr vertrug als er es ihm bisher zutraute. Verschleierte Äußerungen führten bisher auch nicht zum Ziel.
"Die Hinrichtung der Rädelsführerin werde ich übernehmen. Nicht deswegen, weil es mir Genugtuung verschafft, nachdem gerade meine Familie bei dem Aufstand sehr gelitten hat, sondern weil es mir nicht als Schwäche ausgelegt werden soll, wenn ich diese Hinrichtung delegiere. Ich erwarte nicht, dass sie problemlos verlaufen wird."
Die erste Hinrichtung seines Lebens und Menecrates sah ihr mit gemischten Gefühlen entgegen.
"Ich schlage vor, du übernimmst die zweite." Das verschaffte dem Claudier etwas Zeit zum Verarbeiten. "Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handeln wird, weiß ich im Augenblick noch nicht zu sagen." Letztendlich musste man die Person wohl auch neutral und vor allem als Feind Roms sehen, um die Vollstreckung des Urteils veranlassen zu können. "Eventuell hast du die Wahl, falls du wählen möchtest. Wir sind auch noch frei in der Wahl der Hinrichtung. Die Rädelsführerin soll durch Löwen gerichtet werden, das steht als einziges fest. Welche Form der Hinrichtung möchtest du für deinen Part wählen?" Ihm wurde bewusst, das diese Unterredung jenseits des Verdaulichen war, dennoch musste er sie führen.