Hochzeit von Cnaeus Fabius Torquatus und Iunia Axilla

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    Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    Nach dem kurzen Gespräch mit Licinus wandte ich mich den weiteren Gästen zu, unter denen sich auch mein Patron befand. Selbstredend erhielt er nicht nur aufgrund seines Ranges, sondern auch aufgrund meiner Beziehung zu ihm die entsprechende Aufmerksamkeit. "Salve Senator", grüßte ich höflich. Ich hatte mich bereits seit einiger Zeit nicht mehr bei seiner Salutatio blicken lassen, gleichwohl glaubte ich ihn gut genug zu kennen um zu wissen, dass er darüber hinwegsehen konnte. Immerhin war ich nun schon seit zig Jahren sein Klient. "Es freut mich dich begrüßen zu dürfen. Ich sehe, du hast dich heute für eine männliche Begleitung entschieden", stellte ich mit einem amüsierten Grinsen fest und musterte den jungen Mann kurz. Ein verlorener Sohn vielleicht? Nein, das konnte ich mir beim Senator nicht vorstellen. Umso gespannter war ich nun, wer sich an der Seite des Consulars in mein Haus geschlichen hatte. Oder das Haus meiner Frau.


    Axilla begrüßte Consular Purgitius mit einem besonders strahlenden Lächeln. Sie kannte ihn ja nun schon mehrere Jahre, er hatte ihr in der Zeit des Bürgerkrieges zumindest ein wenig unter die Arme gegriffen und war der Patron ihres Sohnes. Da gehörte er schon fast zur Familie. Dennoch widerstand sie der Versuchung, ihm wie einem Verwandten die Arme zu reichen und einen Kuss auf die Wange zu geben. So, wie sie den Consular kannte, würde er da zwar irgendwie drüber hinwegsehen, wäre aber den restlichen Abend mehr als nur verwirrt.
    “Salve, Purgitius Macer. Es freut mich, dass du einmal wieder Gast hier im Haus bist. Das letzte Mal ist schon wieder so unendlich lange her.“ Und Axilla war sich auch gerade nicht sicher, ob Purgitius Macer überhaupt schon einmal hier gewesen war, oder ob sie sich nur immer bei ihm selbst eingeladen hatte. Im Grunde war das aber auch egal und kam auf das Gleiche heraus.
    Den jungen Mann an seiner Seite bemerkte Axilla antürlich auch, da aber Torquatus bereits nach diesem gefragt hatte, ersparte sie sich eine gleichartige Frage und beließ es bei einem erwartungsvollen und freundlichem Blick.

  • Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus
    "Cnaeus Fabius Torquatus, Iunia Axilla, wir danken für eure Einladung"


    "Wir sind überaus erfreut, heute Zeugen eurer Eheschließung sein und diesen be..sonderen Tag mit euch zelebrieren zu dürfen."


    Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    "Mögen die Götter euch und eure Familien allzeit mit Glück und Gesundheit segnen!"


    Als Flavius Gracchus mit seiner Ehefrau ankam, konnten wohl sehr aufmerksame Beobachter den Unterschied zwischen der höflichen, freundlichen Maske sehen, die Axilla eigentlich jedem Menschen gegenüber erst einmal zeigte, und wirklicher, echter Freude. Natürlich hatte Axilla den Consular eingeladen und aufgrund der erst kürzlichen Damenfeier mit seiner Frau war es auch nicht unwahrscheinlich, dass einige Flavii der Einladung auch folgen würden. Dennoch hatte sie nicht wirklich damit gerechnet, dass Flavius Gracchus selbst die Einladung annehmen würde und kommen würde. Da freute sie sich umso mehr, dass er es wirklich getan hatte.
    Im Grunde genommen kannten sie sich ja eigentlich kaum. Doch war ihre erste Begegnung Axilla stetig im Gedächtnis gewesen. Auch wenn sie sich eigentlich hätte schämen sollen, dass sie damals nach einiger Zeit weinend an der Schulter des Flaviers gehangen hatte, tat sie es aus einem ihr selbst nicht erfindlichen Grund nicht. Im Gegenteil empfand sie das ganze eher als ein seltsames Band, das in diesem Moment ihrer beider Gedanken und Träume miteinander verwoben hatte und sich nie mehr ganz gelöst hatte. “Flavius!“ Sogar ihre Stimme strahlte bei diesem einen Wort. Aber es gab ja auch noch Manieren zu beachten. Und natürlich freute sich Axilla auch über die Ankunft der Aurelia. Nur halt nicht ganz so sehr. “Aurelia Prisca! Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich euer Erscheinen hier und heute freut.“ Es war ehrlich gemeint. Leider verlangte die Etikette aber weitere, seichtere Unterhaltung. Und ihr Mann würde sicherlich ein, zwei Worte mit dem Consular wechseln wollen. Also spielte Axilla das Spiel, welches sie nun schon einige Jahre gut kannte, einfach weiter, und wandte sich mehr Prisca zu. “Oh, ein wunderschönes Kleid. Ist das eines von denen, die wir uns gemeinsam angesehen haben, oder hast du dieses wohlweißlich vor den anderen Damen versteckt?“ neckte sie also ein wenig.

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    Original von Sextus Aurelius Lupus
    Mit angemessener Verspätung also traf auch die aurelische Sänfte an der Domus Iunia ein. Sextus half seiner Nichte noch aus dem Vehikel und reihte sich dann in die Reihe derer ein, die das Brautpaar begrüßen und mit belanglosen Floskeln überschütten wollten


    Natürlich wurden auch die ankommenden Aurelier gebührend begrüßt. “Senator Aurelius, sei mir gegrüßt. Es ist eine Weile her, seit ich das Vergnügen deiner Gesellschaft hatte. Aber verzeih, dass ich die junge Dame an deiner Seite noch nicht kenne?“ Axilla hatte gehört, dass Aurelius Lupus wieder geheiratet hatte und dass siene Braut viel jünger als er war. Allerdings hatte die Gerüchteküche behauptet, sie sei noch nicht in Rom. Da aber auch mehrere Aurelierinnen derzeit in Rom weilten, wollte Axilla sich nicht versehentlich in ein mögliches Fettnäpfchen stürzen und irgend etwas andeuten, was am Ende nicht stimmte. Mit den Jahren wurde man ja doch wenigstens ein ganz kleines bisschen weiser.

  • Der Kaiser konnte sich Zeit lassen, wenn er zu einer Feier kam. Selbst wenn es die Hochzeit eines seiner Procuratoren war. Die Begrüßung war also schon in vollem Gange, als der kaiserliche Corso mit Liktoren, Prätorianern in Zivil, einem Heer von Sklaven und sonstigen Begleitern vor der Domus Iunia erschien. Ihr entstieg Severus heute allein, bekleidet mit einer mit Goldfäden durchwirkten Toga. Sein Sohn war noch in Armenia, die Augusta in Germania und der kleine Iulianus hätte sich bei so einer Veranstaltung sicherlich nur gelangweilt. Aber als Kaiser war man ja eigentlich nie allein!


    Er trat also ein und begab sich direkt zum Brautpaar. Natürlich stellte er sich hinten an (selbst wenn ihm sicherlich jeder bereitwillig Platz gemacht hätte). Als er dann aber an der Reihe war, begrüßte er die beiden: "Salve Iunia, salve Fabius! Ich freue mich, heute endlich einmal in der Domus Iunia zu Gast zu sein." Hier war er noch nie gewesen. Zumindest, soweit er sich erinnern konnte.

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    Original von Iunia Axilla


    Axilla begrüßte Consular Purgitius mit einem besonders strahlenden Lächeln. Sie kannte ihn ja nun schon mehrere Jahre, er hatte ihr in der Zeit des Bürgerkrieges zumindest ein wenig unter die Arme gegriffen und war der Patron ihres Sohnes. Da gehörte er schon fast zur Familie. Dennoch widerstand sie der Versuchung, ihm wie einem Verwandten die Arme zu reichen und einen Kuss auf die Wange zu geben. So, wie sie den Consular kannte, würde er da zwar irgendwie drüber hinwegsehen, wäre aber den restlichen Abend mehr als nur verwirrt.
    “Salve, Purgitius Macer. Es freut mich, dass du einmal wieder Gast hier im Haus bist. Das letzte Mal ist schon wieder so unendlich lange her.“ Und Axilla war sich auch gerade nicht sicher, ob Purgitius Macer überhaupt schon einmal hier gewesen war, oder ob sie sich nur immer bei ihm selbst eingeladen hatte. Im Grunde war das aber auch egal und kam auf das Gleiche heraus.
    Den jungen Mann an seiner Seite bemerkte Axilla antürlich auch, da aber Torquatus bereits nach diesem gefragt hatte, ersparte sie sich eine gleichartige Frage und beließ es bei einem erwartungsvollen und freundlichem Blick.


    Macer dankte beiden für ihre jeweilige Begrüßung, wobei der Bräutigam offensichtlich die etwas förmlichere Wahl getroffen hatte als seine Braut, die eine Spur persönlicher wurde. "Ich danke euch beiden für eure Einladung und freue mich, heute euer Gast sein zu dürfen bei diesem schönen Anlass", erwiderte er daher erst einmal an beide gerichtet, um sich dann kurz der Braut zuzuwenden. "Es ist in der Tat schon wieder eine viel zu lange Weile her, dass wir uns persönlich getroffen haben. Aber ich nehme an, dein Sohn hat dich gut über mein Befinden unterrichtet", merkte er nicht ohne ein Augenzwinkern an, denn auch wenn er selber keinen hatte wusste er genau, dass Söhne in diesem Alter reichlich wortkarg sein konnten. Dann deutete er auf seinen Begleiter. "Meine Tochter hätte sich sehr gefreut, meine Begleitung sein zu dürfen, aber leider ist sie noch etwas zu jung für solche Festlichkeiten. Stattdessen darf ich euch meinen Tiro Fori Tiberius Caudex vorstellen", erläuterte er dann die Wahl seines Begleiters.

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Da Axilla die junge Iulia noch nie bei einem öffentlichen Fest gesehen hatte und es wohl nach außen hin leider etwas unziemlich aussehen würde, wenn sie sich doch eigentlich nur für das Militär interessierte – auch wenn sie das tat – bemühte sich Axilla, ihre guten Manieren zu zeigen und der jungen Frau ein wenig ins Geschehen zu helfen. “Ich wusste gar nicht, dass Iulius Licinus eine Nichte hat. Bis du ebenfalls mit ihm aus dem Norden erst hergereist?“


    Als die Braut sich zu uns gesellte und mich dann auch gleich noch direkt ansprach, da bemühte ich mich, möglichst nicht aufgeregt zu wirken, obwohl ich es total war. Hier war ich nun, an meinem ersten öffentlichen Fest im grossen Rom und nun galt es also ernst.


    Iunia, herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit! begann ich meine Antwort. Nein, ich war nicht mit Licinus im Norden. Ich bin in Hispania bei einer Grosstante aufgewachsen und nun nach Rom geschickt worden, damit ich hier meine Pflichten als Frau übernehme.


    Ich sah keinen Sinn darin, in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass für Licinus alle jüngeren weiblichen Familienangehörige seine Nichten waren und er keinen Unterschied machte ob das nun direkte oder indirekte Verwandtschaft war. Daher konzentrierte ich mich auf den einfacheren Teil der Frage und beantwortete diesen wahrheitsgemäss.

  • Natürlich hatte Licinus gewusst, dass der Kaiser heute abend hier erscheinen würde. Er hatte den Dienstplan ja persönlich abgezeichnet, dennoch erwischte es ihn kalt. Er hatte mit dem Rücken zum Eingang gestanden und erst die allmählichen Reaktionen der anderen Gäste hatten ihn darauf aufmerksam gemacht, dass der zusätzliche Lärm -- er hatte das anschwellen kaum bemerkt, verfluchtes Ohr -- anders war als zuvor.
    Als er gewahr wurde, wer da den Raum betreten hatte wirbelte Licinus herum, salutierte, wie man es nunmal tat, wenn ein ranghöherer den Raum betrat, reflexartig. Dann nahm er langsam den Arm wieder herunter und suchte den Blick des Eskortenführers. Ein Nicken auf beiden Seiten. Der Weg hierher war offensichtlich problemfrei gewesen, die Wachen hatten um das Haus herum Stellung bezogen, alles war in bester Ordnung. Sehr schön, macht weiter so. Beide Sätze ausgedrückt in der gleichen knappen, beinahe abgehackten Geste.

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    Original von Marcus Iulius Licinus


    "Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Und euch meine Glückwünsche zu eurer Hochzeit." sagte Licinus artig auf und drückte seinem Gegenüber die Hand. "Meine Nichte, Iulia Stella." mit der Hand wies er zu der jungen Frau. "Wir möchten euch dieses Geschenk verehren." Damit waren die Begrüßungsformalitäten auf dieser Seite zumindest abgeschlossen und das leichte Geschätz begann. Licinus wusste, dass er darin nicht gut war.
    "Meine Kämpfe. Kaum ein Thema für heute abend," Licinus winkte ab. Der einzige Kampf in Germania war diese unschöne Geschichte um den jetzigen trecenarius gewesen. Das war wirklich keine erbauliche Geschichte, nichtmal wenn man Seemannsgarn spinnen wollte.
    In der Ferne sah er nun, als er darauf hingewiesen wurde, den Urheber der Aussage ihm zunicken. Licinus nickte zurück, da hatte er gleich einen Anlaufpunkt. Das war gut.
    "Der größte Unterschied ist wohl tatsächlich, dass die Offiziere nicht in der castra wohnen. Von der Temperatur einmal abgesehen, versteht sich."


    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Da Axilla die junge Iulia noch nie bei einem öffentlichen Fest gesehen hatte und es wohl nach außen hin leider etwas unziemlich aussehen würde, wenn sie sich doch eigentlich nur für das Militär interessierte – auch wenn sie das tat – bemühte sich Axilla, ihre guten Manieren zu zeigen und der jungen Frau ein wenig ins Geschehen zu helfen. “Ich wusste gar nicht, dass Iulius Licinus eine Nichte hat. Bis du ebenfalls mit ihm aus dem Norden erst hergereist?“


    Zitat

    Original von Iulia Stella
    Iunia, herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit! begann ich meine Antwort. Nein, ich war nicht mit Licinus im Norden. Ich bin in Hispania bei einer Grosstante aufgewachsen und nun nach Rom geschickt worden, damit ich hier meine Pflichten als Frau übernehme.


    Zunächst bedankte auch ich mich für das Geschenk, das Axilla zunächst beiseite legte und grüßte die junge Begleitung des Veteranen. Während Axilla die Iulia zu einem Plausch einlud, blieb mein Fokus zunächst auf Iulius Licinus. "Da hast du wohl recht, sicher sollten wir uns heute den freudigeren Themen des Lebens widmen", ging ich mit Licinus konform. Zweifellos war der Kampf gegen die Barbaren an den nordischen Grenzen aber ein Thema, für das ich mich an anderer Stelle durchaus begeistern konnte. "Sicher wird die Ehre in der Garde zu dienen aber nicht jedermann zuteil. Umso mehr freue ich mich, dich heute bei unserer Hochzeit zu wissen", schloss ich dann die Begrüßung der Iulii lächelnd ab. Zu späterem Zeitpunkt bot sich sicher die Gelegenheit, den Iulier noch etwas genauer kennen zu lernen.

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    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer dankte beiden für ihre jeweilige Begrüßung, wobei der Bräutigam offensichtlich die etwas förmlichere Wahl getroffen hatte als seine Braut, die eine Spur persönlicher wurde. "Ich danke euch beiden für eure Einladung und freue mich, heute euer Gast sein zu dürfen bei diesem schönen Anlass", erwiderte er daher erst einmal an beide gerichtet, um sich dann kurz der Braut zuzuwenden. "Es ist in der Tat schon wieder eine viel zu lange Weile her, dass wir uns persönlich getroffen haben. Aber ich nehme an, dein Sohn hat dich gut über mein Befinden unterrichtet", merkte er nicht ohne ein Augenzwinkern an, denn auch wenn er selber keinen hatte wusste er genau, dass Söhne in diesem Alter reichlich wortkarg sein konnten. Dann deutete er auf seinen Begleiter. "Meine Tochter hätte sich sehr gefreut, meine Begleitung sein zu dürfen, aber leider ist sie noch etwas zu jung für solche Festlichkeiten. Stattdessen darf ich euch meinen Tiro Fori Tiberius Caudex vorstellen", erläuterte er dann die Wahl seines Begleiters.


    Mit prüfendem Blick musterte ich den Tiro Fori des Senators, ohne mein unverbindliches Lächeln zu verlieren, das ich seit Beginn des Empfangs gleich einer Maske trug. "Tiberius Caudex, zweifellos hast du dir den richtigen Lehrmeister gesucht, um die ersten Schritte in Richtung Curia Iulia zu gehen", sprach ich ehrlich. Mein Weg hatte mich zwar nicht in den Senat geführt und ich war auch nie Macers Schüler gewesen, gleichwohl hatte ich zu jedem Zeitpunkt volle Unterstützung von meinem Patron erfahren. Immerhin war auch die Hochzeit faktisch nur ein Ergebnis der Fürsprache des Consulars bei der Bewerbung in der Kanzlei. "Ich kenne natürlich den Namen Tiberius Durus. Bist du mit ihm näher verwandt?", fragte ich ohne Umschweife, immerhin wusste ich als Procurator auch, dass die Gens Tiberia etwas von ihrem einstigen Einfluss im Senat einbüßen hatte müssen. Der verstorbene Senator Tiberius Durus war einer der Namen, die ich aus Zeiten des Vescularius Salinator noch behalten hatte.

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    Original von Iunia Axilla



    “Flavius!“ Sogar ihre Stimme strahlte bei diesem einen Wort. Aber es gab ja auch noch Manieren zu beachten. Und natürlich freute sich Axilla auch über die Ankunft der Aurelia. Nur halt nicht ganz so sehr. “Aurelia Prisca! Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich euer Erscheinen hier und heute freut.“ Es war ehrlich gemeint. Leider verlangte die Etikette aber weitere, seichtere Unterhaltung. Und ihr Mann würde sicherlich ein, zwei Worte mit dem Consular wechseln wollen. Also spielte Axilla das Spiel, welches sie nun schon einige Jahre gut kannte, einfach weiter, und wandte sich mehr Prisca zu. “Oh, ein wunderschönes Kleid. Ist das eines von denen, die wir uns gemeinsam angesehen haben, oder hast du dieses wohlweißlich vor den anderen Damen versteckt?“ neckte sie also ein wenig.


    Obgleich sein äußeres Erscheinungsbild die Stellung seiner Person bereits erahnen ließ, konnte ich den Flavier in der Reihe der Gäste zunächst nicht zuordnen - immerhin waren wir uns noch nie zuvor begegnet. Als Sosistratus mir den Namen des Mannes und seiner Begleitung nennen wollte, kam ihm Axilla allerdings zuvor. Die Freude, die in ihrer Stimme lag, blieb mir nicht verborgen und ich fragte mich kurz, in welcher Art von Verhältnis meine zukünftige Frau zum Consular stand. Gleichwohl stellte sich dieses für mich nur positiv dar, immerhin hatte es einen der bekanntesten Männer Roms zu unserer Hochzeit geführt. "Senator Flavius, Aurelia, ich freue mich, dass ihr uns mit eurer Anwesenheit beehrt." Einen Consular im Hause zu haben war natürlich zu jedem Anlass eine Bereicherung. Während Axilla ihr Interesse an Aurelia Priscas Kleid offenbarte, nutzte ich die Gunst der Stunde um mich dem Flavier etwas anzunähern. "Ich hörte, dass du dich einige Zeit von Rom ferngehalten hast, Senator. Ich hoffe doch, dass du nicht nur wegen unserer Hochzeit nach Rom zurückgekehrt bist?", begann ich lachend. Die Kanzlei war natürlich eine Fundgrube für allerlei Informationen und Gerüchte. Umso mehr war ich daran interessiert zu wissen, wie es um die Ambitionen des Senators bestellt war. Eine Bekanntschaft, die sich für mich lohnte, war es aber allemal.

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla


    Natürlich wurden auch die ankommenden Aurelier gebührend begrüßt. “Senator Aurelius, sei mir gegrüßt. Es ist eine Weile her, seit ich das Vergnügen deiner Gesellschaft hatte. Aber verzeih, dass ich die junge Dame an deiner Seite noch nicht kenne?“ Axilla hatte gehört, dass Aurelius Lupus wieder geheiratet hatte und dass siene Braut viel jünger als er war. Allerdings hatte die Gerüchteküche behauptet, sie sei noch nicht in Rom. Da aber auch mehrere Aurelierinnen derzeit in Rom weilten, wollte Axilla sich nicht versehentlich in ein mögliches Fettnäpfchen stürzen und irgend etwas andeuten, was am Ende nicht stimmte. Mit den Jahren wurde man ja doch wenigstens ein ganz kleines bisschen weiser.


    Mit einem Nicken vernahm ich schon den nächsten Namen in meinem Ohr. Ein weiterer Senator, der mir persönlich nicht bekannt war, hatte den Weg in die Domus Iunia gefunden. Eigentlich hatte ich nicht mit einem solchen Andrang der Nobilitas bei einer ritterlichen Hochzeit gerechnet, aber die Ankündigung des Kaisers hatte wohl auch das ein oder andere Mitglied der Kurie zu einer Teilnahme bewogen. "Senator Aurelius", grüßte ich knapp, während Axilla in diesem Fall die Gesprächsführung übernahm. Währenddessen rief ich mir ins Gedächtnis, was ich dem Namen Aurelius zuordnen konnte. Ich wusste, dass er eine recht hohe Position im Cultus einnahm und auch im Senat einen gewissen Einfluss genoss. Dies war Grund genug, dass ich auch ihm besondere Aufmerksamkeit widmen wollte. Für den Moment hielt ich mich aber noch zurück, um Axilla nicht ins Gespräch zu fallen.

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Der Kaiser konnte sich Zeit lassen, wenn er zu einer Feier kam. Selbst wenn es die Hochzeit eines seiner Procuratoren war. Die Begrüßung war also schon in vollem Gange, als der kaiserliche Corso mit Liktoren, Prätorianern in Zivil, einem Heer von Sklaven und sonstigen Begleitern vor der Domus Iunia erschien. Ihr entstieg Severus heute allein, bekleidet mit einer mit Goldfäden durchwirkten Toga. Sein Sohn war noch in Armenia, die Augusta in Germania und der kleine Iulianus hätte sich bei so einer Veranstaltung sicherlich nur gelangweilt. Aber als Kaiser war man ja eigentlich nie allein!


    Er trat also ein und begab sich direkt zum Brautpaar. Natürlich stellte er sich hinten an (selbst wenn ihm sicherlich jeder bereitwillig Platz gemacht hätte). Als er dann aber an der Reihe war, begrüßte er die beiden: "Salve Iunia, salve Fabius! Ich freue mich, heute endlich einmal in der Domus Iunia zu Gast zu sein." Hier war er noch nie gewesen. Zumindest, soweit er sich erinnern konnte.


    Die Ankunft des Kaisers kündigte sich bereits an, als es lauter auf der Straße und unruhiger in den Reihen der eintreffenden Gäste wurde. In all seiner Bescheidenheit gesellte er sich gar in eben diese Schlange und wartete. Eine Geste, die wohl von gesellschaftlichem Kalkül geprägt sein musste - anders konnte ich mir es nicht erklären. Der ein oder andere machte allerdings auch ohne Aufforderung Platz, sodass der Ehrengast der Feierlichkeiten recht zügig zu uns gelangte. "Salve, Augustus.", grüßte ich förmlich und mit der nötigen Ehrerbietung. Ich fühlte mich dem Kaiser zwar mittlerweile nicht mehr völlig fremd, führte ich doch fast täglich Gespräche mit ihm, zeigte in der Öffentlichkeit aber trotz der recht formlosen Morgenroutine dennoch die notwendige Distanz. "Es ist uns natürlich eine besondere Freude, dass du Zeuge unserer Hochzeit bist. Meine Frau kennst du bereits persönlich?", fragte ich dann zunächst, um auch Axilla ins Gespräch einzubinden.

  • Zitat

    Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    [quote]Original von Spurius Purgitius Macer
    [quote]Original von Iunia Axilla
    [quote]Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    .


    Ich trug das in diesen Kreisen so übliche höfliche, aber zurückhaltende Lächeln. „Salve Fabius, Salve Iunia. Ich bin erfreut, dass ich eure Hochzeit heute beiwohnen darf. Ich muss gestehen, ich habe selten eine elegantere Braut gesehen.“ Das war nicht mal gelogen, da ich bisher nur wenigen Hochzeiten beigewohnt habe.
    „Ich wünsche euch, dass die Götter ihre schützenden Hände steht über euch halten.“ Brachte ich zunächst meine Glückwünsche vor, bevor ich auf den Fabius einging. „Nun ich denke ich hätte kaum einen Besseren finden können.“ Sagte ich mit fester Überzeugung. „Mit Tiberius Durus bin ich nur sehr entfernt verwandt. Ich selbst habe ihn nie kennenlernen dürfen.“ Sagte ich und damit war wohl auch klar, dass wir wenn überhaupt um ein paar Ecken verwandt waren.

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Der Kaiser konnte sich Zeit lassen, wenn er zu einer Feier kam. ...


    Plötzlich wurde es unruhig, also eigentlich noch viel unruhiger als es vorher schon gewesen war. Ein Blick in Richtung des Einganges verriet auch gleich die Antwort. Die Person, welche begleitet von Liktoren, einer Leibgarde in Zivil und vielen Sklaven hier angekommen war, musste der Kaiser persönlich sein.


    Noch nie hatte ich den Kaiser gesehen und so passierte es mir, dass ich vor lauter Überraschung einen kurzen Moment zu nahe an seinem Weg zum Brautpaar stand, da ich mich ja gerade noch mit der Braut unterhalten hatte.


    Einer der Leibwächter stiess mich hastig auf die Seite so dass ich rückwärts zu Boden fiel.


    Verzeiht mir, mein Kaiser. flüsterte ich, bevor ich einen weiteren Rat meiner Grosstante befolgte: Aufstehen, Krone richten, weitermachen!


    Das hiess in meinem Falle, demütig den Blick senken und hoffen dass der Augustus nicht böse war.

  • Zitat

    Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    Die Ankunft des Kaisers kündigte sich bereits an, als es lauter auf der Straße und unruhiger in den Reihen der eintreffenden Gäste wurde. In all seiner Bescheidenheit gesellte er sich gar in eben diese Schlange und wartete. Eine Geste, die wohl von gesellschaftlichem Kalkül geprägt sein musste - anders konnte ich mir es nicht erklären. Der ein oder andere machte allerdings auch ohne Aufforderung Platz, sodass der Ehrengast der Feierlichkeiten recht zügig zu uns gelangte. "Salve, Augustus.", grüßte ich förmlich und mit der nötigen Ehrerbietung. Ich fühlte mich dem Kaiser zwar mittlerweile nicht mehr völlig fremd, führte ich doch fast täglich Gespräche mit ihm, zeigte in der Öffentlichkeit aber trotz der recht formlosen Morgenroutine dennoch die notwendige Distanz. "Es ist uns natürlich eine besondere Freude, dass du Zeuge unserer Hochzeit bist. Meine Frau kennst du bereits persönlich?", fragte ich dann zunächst, um auch Axilla ins Gespräch einzubinden.


    Als Severus an der Reihe war, reichte er dem Fabier die Hand zum Gruß, danach auch der Braut. Er hatte Iunia Axilla seines Wissens noch nie persönlich getroffen. Aber natürlich hatte sein Nomenclator ihm ein kleines Dossier zusammengestellt. Er kannte sie also nicht persönlich. Aber er wusste ein paar Dinge über sie:
    "Ich glaube, wir hatten noch nie das Vergnügen, einander vorgestellt zu werden." Er wandte sich direkt an die Iunierin. "Aber dein Verlobter hat mir natürlich viel Gutes über dich berichtet und einer so verdienten Frau wie dir eilt ihr Ruf natürlich voraus." Damit spielte er natürlich auf ihr Engagement bei den Acta Diurna und der Schola Atheniensis an. Zwei Institutionen, die es in dieser Form nicht mehr gab.


    Obwohl der Kaiser geglaubt hatte, respektvoll gewartet zu haben, bis das Brautpaar "frei" war, passierte es offensichtlich, dass einer seiner auffällig unauffälligen Leibwächter ein Mädchen zu Boden stieß. Manche Prätorianer konnten sich mit seiner Politik des bescheidenen Auftretens eben immer noch nicht recht anfreunden.
    Aber gerade in solchen Situationen musste man seine Haltung explizit betonen. Er beugte sich also herunter und half dem armen Mädchen auf. Natürlich war es völlig eingeschüchtert. Wann wurde einem schon vom Kaiser persönlich aufgeholfen?
    "Da war der gute Manius wohl unaufmerksam." bemerkte er mit einem Schmunzeln. Manius war ein beliebter Deckname der Prätorianer. Selbst wenn man nicht wusste, wie dieser spezielle Leibwächter hieß, würde die Botschaft wohl ankommen.
    Er erhob sich wieder. Natürlich war seine Toga-Faltung jetzt ruiniert. Aber er hatte ja Sklaven dabei, die so etwas schnell wieder richteten.

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    Original von Iunia Axilla


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    Original von Cnaeus Fabius Torquatus
    ...
    "Senator Flavius, Aurelia, ich freue mich, dass ihr uns mit eurer Anwesenheit beehrt." Einen Consular im Hause zu haben war natürlich zu jedem Anlass eine Bereicherung. Während Axilla ihr Interesse an Aurelia Priscas Kleid offenbarte, nutzte ich die Gunst der Stunde um mich dem Flavier etwas anzunähern. "Ich hörte, dass du dich einige Zeit von Rom ferngehalten hast, Senator. Ich hoffe doch, dass du nicht nur wegen unserer Hochzeit nach Rom zurückgekehrt bist?", begann ich lachend. Die Kanzlei war natürlich eine Fundgrube für allerlei Informationen und Gerüchte. Umso mehr war ich daran interessiert zu wissen, wie es um die Ambitionen des Senators bestellt war. Eine Bekanntschaft, die sich für mich lohnte, war es aber allemal.


    Kaum nur kannte Gracchus Iunia Axilla und doch war er sich in diesem Augenblicke sicher, dass sie mit gleichem Sentiment an jenen Tag in den Gärten des Lucullus zurück dachte wie er selbst. Damals hatte er geglaubt, dieses aleatorische Zusammentreffen würde mit ihrem Auseinandergehen im Laufe des Lebens sich wieder verlieren und nicht mehr bleiben als ein flüchtiger Gedanke, doch wohl hatte es sich in ihrer beider Leben als Gedächtnispunkt bewahrt. Dies evozierte um so mehr Wohlgefallen in Gracchus, da Axilla augenscheinlich ob dessen ihm mit freudiger Gesinnung gegenüber trat, fürchtete er doch ob des Bürgerkrieges wegen im Leben der meisten anderen Menschen, welche mit seinem Schicksal nur lose verbunden waren, eher Verwüstung und Leid hinterlassen zu haben. Als indes die Damen in Schwärmereien über Kleider verfielen war der Flavier froh, dass Fabius das Gespräch aufnahm, sei es auch nur zu unverbindlicher Konversation - welche Gracchus zwar nicht lag, im Augenblicke jedoch angebracht war.
    "Tatsächlich war es eine Ho'hzeit, welche nach Rom mich zurückzog, allerdings bereits vor einiger Zeit jene meines Neffen Scato."
    In diesem Augenblicke wurde Gracchus dessen sich gewahr, dass seit seiner Rückkehr die Pein, ob deren er nach Baiae geflüchtet und welcher auch dortig er nicht war entkommen, nicht einen einzigen Tag ihn hatte torquiert.
    "Darüber hinaus indes war es überdies an der Zeit, meinen Pflichten hier in der Stadt wieder nachzukommen. Um so mehr jedoch stimmt es mich freudig, diese Pflicht zuweilen ob solch er..quicklicher Gelegenheiten wie dieser ruhen zu lassen."
    Womöglich würde diese Festivität tatsächlich weit weniger prosaisch als die patrizischen Feierlichkeiten, welchen Gracchus sonstig beiwohnte. Deplorablerweise erhob ihn jedoch auch diese Aussicht nicht zu einem passablen Routinier der unverbindlichen Konversation, ob dessen er alle Regeln der Kunst zur Aufrechthaltung eben dieser unberücksichtigt ließ.

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    Original von Iulia Stella
    Iunia, herzlichen Glückwunsch zu deiner Hochzeit! begann ich meine Antwort. Nein, ich war nicht mit Licinus im Norden. Ich bin in Hispania bei einer Grosstante aufgewachsen und nun nach Rom geschickt worden, damit ich hier meine Pflichten als Frau übernehme.


    Axilla lächelte wissend. “Ah, ich stamme auch aus Hispania. Ein kleines Landgut in der Nähe von Taracco. Nicht das größere iunische Anwesen direkt bei Taracco, noch etwas außerhalb“, präzisierte Axilla ihre Antwort. Ihr Vater hatte für seine Familie sein eigenes, kleines Nest erschaffen. Damals.
    “Aber das ist schon lange her, dass meine Familie mich zu meinen Verwandten geschickt hat. Ich denke, dir dürften meine Verwandten Proximus und Caerellia wohl näher sein. Sie sind etwa dein Alter, und auch erst kürzlich nach Rom gekommen. Allerdings von Mogontiacum aus, wie dein Onkel“, deutete Axilla mit einem Nicken in Richtung der beiden jungen Leute. Vielleicht nicht die eleganteste Überleitung zu ihren Verwandten, aber Iulia Stella wäre wohl dennoch für die Information dankbar. Welches junge Mädchen unterhielt sich schon gerne mit 'den Alten', wenn auch andere Jugendliche da waren?

  • “Wenn ich gewusst hätte, dass du die Domus kennenlernen möchtest, hätte ich dir schon viel früher eine Einladung zukommen lassen, mein Kaiser“, flötete Axilla fröhlich auf die kaiserlichen Worte hin. Und auch die nächsten konnten sie nicht aus dem Konzept bringen. Wer eine Zeit im Palast eines Kaisers gelebt und einen anderen mit Armee aufmarschierenden Kaiser mitten auf der Straße zum Gespräch gezwungen hatte, den brachte eine einfache, kaiserliche Bemerkung nicht aus der Fassung. Kaiser waren auch nur Menschen, das wusste Axilla besser als viele andere.
    “Ich wusste gar nicht, dass ich einen Ruf habe, den ich verteidigen müsste. Ich hoffe in diesem Fall, ich werde ihm auch gerecht“, flirtete Axilla ein wenig und lächelte.
    Und just da passierte es und die noch in der Nähe stehende Iulia Stella kam durch einen Rempler eines Prätorianers zu Fall. Galant halt der Kaiser ihr auf und rügte den entsprechenden Wachhund milde. Gut, kein größerer Schaden angerichtet, alle noch heile.

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    Original von Manius Flavius Gracchus & Cnaeus Fabius Torquatus


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    ... “Flavius!“ Sogar ihre Stimme strahlte bei diesem einen Wort. Aber es gab ja auch noch Manieren zu beachten. Und natürlich freute sich Axilla auch über die Ankunft der Aurelia. Nur halt nicht ganz so sehr. “Aurelia Prisca! Ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr mich euer Erscheinen hier und heute freut.“ Es war ehrlich gemeint. Leider verlangte die Etikette aber weitere, seichtere Unterhaltung. Und ihr Mann würde sicherlich ein, zwei Worte mit dem Consular wechseln wollen. Also spielte Axilla das Spiel, welches sie nun schon einige Jahre gut kannte, einfach weiter, und wandte sich mehr Prisca zu. “Oh, ein wunderschönes Kleid. Ist das eines von denen, die wir uns gemeinsam angesehen haben, oder hast du dieses wohlweißlich vor den anderen Damen versteckt?“ neckte sie also ein wenig.


    "Vielen Dank für euren herzlichen Empfang, … werter Fabius, geschätzte Axilla! … Wie mein lieber Gemahl bereits sagte, es ist uns eine große Freude zu eurer Hochzeit eingeladen zu sein, um diesen besonderen Tag mit euch zu feiern", wiederholte Prisca noch einmal den Dank für die Einladung um damit ihre Wertschätzung für die Feier und für das Brautpaar zum Ausdruck zu bringen. Obgleich ihre Familien keine oder nur wenige "Berührungspunkte" zueinander hatten, hielt Prisca es für sehr wichtig derlei Anlässe wie diese Hochzeit zu nutzen, um die gesellschaftlichen und politischen Beziehungen zu pflegen. Wer wusste schon wozu es irgendwann einmal gut sein konnte.


    Sogleich begann auch das übliche Geplauder. Seichte Unterhaltung eben, welche aber genau richtig war um in Stimmung zu kommen auf so einem schönen Fest. Und wie Prisca erfreut feststellte, erinnerte sich Axilla sogar noch an das letzte gemeinsame Treffen, welches ihr anscheinend in guter Erinnerung geblieben war.


    Amüsiert lachte Prisca über die neckende Bemerkung zu ihrem Kleid, welches sie selbst eigentlich gar nicht für so außergewöhnlich schön hielt. Schließlich wollte sie ja der Braut keinesfalls Konkurrenz machen, weshalb sie bewusst dieses eher schlichte und dennoch edel anmutende Kleid im fliederfarbenen Ton gewählt hatte:"Danke für das Kompliment, Axilla … nein, es ist keines von den Kleidern, die Sassia und ich euch letztens vorgeführt haben.", klärte die Aurelia bereitwillig auf, um sogleich ein Kompliment an die Braut zurück zu geben. Nicht nur des Anstandes wegen, sondern weil die Iunia tatsächlich sehr schön darin aussah. Vielleicht etwas unkonventionell für eine Braut, dafür umso geschmackvoller arrangiert:


    "Deinem Kleid kann es aber keinesfalls das Wasser reichen, …. Du siehst einfach nur bezaubernd aus! So wie es der Braut an ihrem Ehrentag gebührt, ebenso wie einer so wunderschönen Frau wie Dir! … Verrätst Du mir, wer das Kleid für dich gemacht hat?", merkte Prisca neidlos und ehrlich bewundernd an und mit einem Augenzwinkern versuchte sie den Schöpfer jenes Gewandes in Erfahrung zu bringen.

  • Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Axilla lächelte wissend. “Ah, ich stamme auch aus Hispania. Ein kleines Landgut in der Nähe von Taracco. Nicht das größere iunische Anwesen direkt bei Taracco, noch etwas außerhalb“, präzisierte Axilla ihre Antwort. Ihr Vater hatte für seine Familie sein eigenes, kleines Nest erschaffen. Damals.
    “Aber das ist schon lange her, dass meine Familie mich zu meinen Verwandten geschickt hat. Ich denke, dir dürften meine Verwandten Proximus und Caerellia wohl näher sein. Sie sind etwa dein Alter, und auch erst kürzlich nach Rom gekommen. Allerdings von Mogontiacum aus, wie dein Onkel“, deutete Axilla mit einem Nicken in Richtung der beiden jungen Leute. Vielleicht nicht die eleganteste Überleitung zu ihren Verwandten, aber Iulia Stella wäre wohl dennoch für die Information dankbar. Welches junge Mädchen unterhielt sich schon gerne mit 'den Alten', wenn auch andere Jugendliche da waren?


    Ich danke dir ganz herzlich für diese Informationen, auch wenn ich Proximus und Caerellia noch nicht kenne. Doch das lässt sich sicherlich ändern.


    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Obwohl der Kaiser geglaubt hatte, respektvoll gewartet zu haben, bis das Brautpaar "frei" war, passierte es offensichtlich, dass einer seiner auffällig unauffälligen Leibwächter ein Mädchen zu Boden stieß. Manche Prätorianer konnten sich mit seiner Politik des bescheidenen Auftretens eben immer noch nicht recht anfreunden.
    Aber gerade in solchen Situationen musste man seine Haltung explizit betonen. Er beugte sich also herunter und half dem armen Mädchen auf. Natürlich war es völlig eingeschüchtert. Wann wurde einem schon vom Kaiser persönlich aufgeholfen?
    "Da war der gute Manius wohl unaufmerksam." bemerkte er mit einem Schmunzeln. Manius war ein beliebter Deckname der Prätorianer. Selbst wenn man nicht wusste, wie dieser spezielle Leibwächter hieß, würde die Botschaft wohl ankommen.
    Er erhob sich wieder. Natürlich war seine Toga-Faltung jetzt ruiniert. Aber er hatte ja Sklaven dabei, die so etwas schnell wieder richteten.


    Der Kaiser selbst half mir wieder auf die Beine, was mich noch viel nervöser machte, als ich ob des Missgeschickes eh schon war.
    Bitte verzeiht mir, mein Kaiser. Ich war so ungeschickt.
    Mehr brachte ich nicht hervor und hoffte, dass die Angelegenheit möglichst schnell wieder vergessen wäre.

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