~ Hortus ~ | Der Garten

  • Casa Leonis
    - der Garten -


    Der hintere Innenhof der Casa Leonis erblüht in einem leicht verwilderten Charme. Natursteine begrenzen das zentrale Beet. Das Herzstück bildet ein kleiner Granatapfelbaum, der erst dieses Jahr gepflanzt wurde. Blumen und Ziergehölze findet man hier kaum, dafür blühende und duftende Kräuter, zu denen man über Trittsteine gelangt. Moosige Tonkübel mit Jungpflanzen stehen geschützt in den Ecken. Die Bienen sorgen für ein gleichmäßiges leises Summen, das ein aufgewühltes Gemüt zu beruhigen vermag, wenn man sich die Zeit nimmt, zu lauschen. Der würzige Duft ist eine Wohltat für die großstadtgeplagte Nase. Vogeltränke und Futterstelle erfreuen nicht nur den Pfau, der zum Anwesen gehört, sondern auch allerlei Singvögel, die zwitschern und unter den Dachschindeln ihre Nester bauen. Eine holzerne Sitzgruppe von Gartenmöbeln lädt zum Verweilen ein. Auf dem Tisch ist den ganzen Tag eine Karaffe mit kühlem Brunnenwasser zu finden, auch Becher stehen bereit.

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    Die Hausherren hatten angekündigt, dass sie heute Nachmittag im Garten sein würden. Da sie nicht mit Besuch rechneten, bat Terpander den Gast, kurz am Durchgang zum hinteren Innenhof zu warten, während er schauen ging, dass die Hausherren nicht gerade in einer Situation waren, bei der sie wenig erfreut auf eine Störung reagiert hätten. Da das nicht der Fall war, brachte er den Gast zur Sitzgruppe am Gartentisch, ehe er sich in den Schatten der Mauer zurückzog und so tat, als wäre er gar nicht da. Sobald sein Herr ihm ein Zeichen gab, würde er verschwinden und die Zimmer vorbereiten. Wenn nicht, musste er hoffen, dass Charislaus und Cassivellaunus mitdachten.

  • Der Petronier folgte Terpander durch die Casa und stellte beeindruckt fest, dass es ein recht herrschaftliches Anwesen war für die Lage - so eine Bude hatte er selbst ja nicht einmal entfernt gehabt! Das, aber auch der Umstand, dass man ihn durch das halbe Haus zur Herrschaft lotste, ließ ihn ableiten, dass die Hausherren tatsächlich mindestens standesebenbürtig waren. Als er dann aber endlich im Garten stand, war er etwas überrascht - die beiden Burschen an der Sitzgruppe sahen nicht wirklich wie Adlige aus (zumindest konnte er auch keinen goldenen Ritterring erkennen) und von ihrem Alter her waren sie auch keine altgedienten Offiziere, die mit ihrem Gehalt so einen "Palast" finanzieren konnten. Stellte sich die Frage, was für Urbaner das waren...


    "Salve, ich bin Lucius Petronius Crispus, Eques Romanus."
    stellte er sich erneut vor und sah die beiden abschätzig an - wenn er sie richtig einordnete, musste er nicht sonderlich höflich zu ihnen sein. Andererseits hatten sie offensichtlich eine Menge Geld... vielleicht waren es auch irgendwelche Kinder reicher Eltern aus der Provinz, die man direkt in einen hohen Posten bei den Urbanern gesteckt hatte - dieser Falcidius Virginianus damals war ja auch so einer gewesen... dann war es auch kein Fehler, sie sich vorerst warm zu halten!

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  • Lurco schaute erstaunt auf, sie hatten einen Gast und Terpander hatte ihn herein geführt. Lurco machte eine einladende Geste, damit Ihr Besucher Platz nahm.


    "Salve Lucius Petronius Crispus, ich bin Miles Manius Purgitius Lurco. Willkommen in unserem Haus, was verschafft uns die Ehre Deines Besuchs? Terpander, etwas zu Trinken für unseren Gast. Mit trockener Kehle lässt es sich schlecht sprechen", sagte Lurco freundlich.


    Mit solch hohem Besuch hatte er nicht gerechnet, eigentlich hatte er mit überhaupt keinem Besuch gerechnet, aber ein Eques in der eigenen Hütte, das versprach hochinteressant zu werden.

  • Während Lurco entspannt sitzen blieb, schoss Scato in die Höhe.


    "Salve, es ist uns eine Freude und eine Ehre! Sisenna Iunius Scato. Darf ich dir einen Stuhl anbieten?"


    Genügend Stühle gab es und ein kurzer Blick verriet, dass sie alle sauber waren. Irgendwie musste er den Fehltritt seines Sklaven wieder ausbügeln, der gerade erfolgreich seinen Herrn bis auf die Knochen blamiert hatte. Sein Blick suchte den von Terpander, der sich vor der Mauer herumdrückte und so tat, als könne er kein Wässerchen trüben. Wie konnte er den Eques herumscheuchen? Diesmal war er zu weit gegangen, diesmal würde es Konsequenzen geben!


    "Terpander! Geh eine ... geh DIE Weinamphore holen. Die Gute!"

  • Die Reaktionen der beiden "Hausherren" waren durchaus interessant: Der eine, der sich als gewöhnlicher Miles vorstellte, wirkte recht entspannt - der andere kapierte dagegen, wen er da vor sich hatte und spurte ordentlich, erwähnte aber nicht seinen Rang. Vielleicht waren es zwei Freunde, der eine mit Geld und Manieren, der entsprechend vielleicht wirklich direkt als Optio eingestiegen war, der andere sein vulgärer Kumpel, der eben mitgezogen wurde?


    Lucius nahm Platz und legte die Hände übereinander.
    "Das freut mich: Euer Sklave berichtete bereits, dass ihr bei den Cohortes Urbanae dient? Ich habe dort bis vor kurzem auch gedient und hoffe, dass ich meinen Dienst demnächst wieder aufnehmen kann."
    Er lehnte sich zurück und wartete auf den guten Wein.
    "Ich wollte mit euch sprechen, weil ich eine Unterkunft suche. Entweder eine geräumige Wohnung oder ein kleines Häuschen hier in der Gegend. Euer Sklave hat gesagt, dass ihr euch hier auskennt."
    Eine wirklich komische Konstellation war das hier - der Petronier war gespannt, wie es weiterging!

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  • Ein Eques bei den Cohortes Urbanae? Dann musste das ein Tribun sein! Scato wich alle Farbe aus dem Gesicht, als er sich ebenfalls setzte. Dieser verdammte Grieche!


    "Miles Iunius Scato, Capsarius", korrigierte er seine Selbstvorstellung. "Cohors XII Urbana, dritte Zenturie."


    Damit der Mann auch wusste, wem er das nächste Mal einen besonders beschissenen Auftrag erteilen konnte.


    "Geräumig ist die Casa Leonis", stellte Scato fest, da er davon ausging, dass Terpander den Gast deswegen zu ihnen geführt hatte. "Wir sind hier nur zu zweit, von den drei Sklaven abgesehen. Bis du eine eigene Bleibe gefunden hast, könntest du dich hier einmieten. Auf die Füße tritt man sich nicht."


    Im Gegenteil, da drei Sklaven kaum Lärm machten, war hier meist nur das Vogelgezwitscher zu hören und das gelegentliche Schreien des Pfaus Narcissus, der sie vom Dach aus beobachtete. Genau genommen stand das Anwesen, das für eine drei Generationen umfassende Großfamilie samt Sklaven und Libertini gereicht hätte, bis auf vielleicht fünf genutzte Räume leer. Der eigentliche Wert des Hauses lag aber nach Scatos Meinung in der Lage - man war zu Fuß in wenigen Minuten in der Castra Praetoria, so dass man nach Dienstschluss kurz hierher schlüpfen konnte, ehe man zum Schlafen wieder in die Castra zurückkehrte.

  • Also auch ein Miles - wenn auch ein Fachmann. Das sprach nicht dafür, dass er aus einer allzu noblen Familie stammte...
    "Es freut mich, dass ich in eurem Gasthaus Unterkunft bekomme. Das Haus macht wirklich einen guten Eindruck!"
    bestätigte er - das war wirklich praktisch, auch wenn es überhaupt nicht wirkte wie eine klassische Absteige, sondern eher wie ein geräumiges Privathaus. Aber kam ihm ja nur zugute!
    "Aber ich will euch nicht unnötig lange zur Last fallen, wie gesagt - ich suche eigentlich eine feste, dauerhafte Bleibe für mich. Da wäre es sehr nützlich, wenn ihr einen Tipp habt. Oder die Augen offen haltet."

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  • Der Blickkontakt offenbarte die emotionale Verstimmtheit seines Herrn. Was Scato gerade nicht recht war, konnte Terpander nur vermuten, aber sicher würde er es später erfahren. Er verneigte sich leicht, als er entsandt wurde, den Wein zu holen. Unterwegs bat er Charislaus, rasch zwei Zimmer herzurichten mit den Möbeln aus dem Blinden Esel und was sich sonst auf die Schnelle auftreiben ließ. Als Terpander wiederkam, trug er ein weiteres Beutegut bei sich in Gestalt einer Amphore, während er auf der anderen Hand ein Tablett mit Gläsern balancierte. Keine Becher - Gläser. Denn augenscheinlich sollte der Gast besonders zuvorkommend behandelt werden. Terpander verteilte alles.


    "Falerner, 49 Jahre gereift. Er hat noch die Zeiten von Kaiser Nero erlebt und stammt aus dessen Privatvorräten."


    Zumindest behauptete das die eingekratzte Beschriftung im Wachs der Amphore. Die Amphore selbst stammte aus den Privatbeständen von Helvetius Archias. Zum einjährigen Bestehen der Casa Leonis im kommenden Sommer wäre dieser Wein genau 50 Jahre alt gewesen. Terpander entfernte das Wachssiegel mit einem Messer und schenkte jedem ein halbes Glas des bernsteinfarbenen Weines ein. Einen edlen Tropfen wie diesen verdünnte man nicht mit Wasser, aber falls irgendjemand es dennoch zu tun gedachte, war im Glas noch genügend Platz und das notwendige Wasser stand auf dem Tisch.

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  • Lurco fragte sich, weshalb ein derart hochdekorierter Mann, ja ein Ritter keine Verwandten in Rom hatte. Normalerweise stieg man genau bei jenen ab, dafür gab es Gästezimmer. Dieser Ritter schien weder über entsprechende Verwandte noch über ein Eigenheim zu verfügen. Möglicherweise wollte ihn auch niemand bei sich aufnehmen.


    Gehobene Gesellschaft verkehrte sonst nicht in den kleinen Spelunken, sie rümpften sogar die Nase über deren Betreiber und Gäste. War die Taberna auch noch so sauber. Aber der Mann stand hier war heimat- und obdachlos.


    Möglicherweise war er verarmt. Spieler oder Trinker, oder gar beides?
    Sein Stand und seine Abstammung hätte sonst anderes hergegeben. Nun wer alles verloren hatte, klammerte sich oft an Stand und Namen. Das war alles was ihnen blieb. Oft adoptieren sie flüssige Peregrini. Geld gegen einen guten Namen.


    Das Leben schlug auch in höheren Gefilden gnadenlos zu, dachte sich Lurco.


    "Ja ich bin ganz zufrieden mit meinem Haus. Was will man mehr als die eigenen vier Wände und dann noch in unmittelbarer Nähe zur Castra? Ein kleines Zubrot für die Altentage verdienen wir uns nebenbei. Wir können nicht klagen.


    Momentan wüsste ich von keinem leerstehenden Gebäude. Aber wie Scato schon anmerkte, hat mein Haus noch einige freie Zimmer. Hier kannst Du gerne Unterschlupf finden, bis Du was eigenes hast. Charislaus mein guter Sklave, macht Dir ein Sonderangebot, falls er das nicht schon hat.


    Aber nun lässt uns erst einmal auf den Tag anstoßen mit dem edlen Tropfen", sagte Lurco freundlich und hob das Glas.


    Einen Kameraden hätte Lurco kostenlos wohnen lassen. Aber diesem Mann hier müssten sie bezahlen lassen. Was immer sein Problem war, dieser Obolus würde ein winziges Stück Struktur zurück in sein Leben bringen. Und jeder Schritt nach vorn, war einer in die richtige Richtung. Sie würden ihn schon wieder auf die Beine stellen, da war sich Lurco sicher. So schnell gab er keinen Kameraden auf.

  • Falerner! Lucius war beiweitem kein Weinkenner - aber dieser Name war so legendär, dass selbst er ihn kannte! Dummerweise hatte sein Arzt ihm geraten, Wein möglichst zu verdünnen. Also griff er nach der Karaffe auf dem Tisch und goss den Becher voll.


    Hätte er geahnt, was der Miles über ihn dachte, wäre er sicherlich direkt aufgestanden und gegangen. Aber glücklicherweise war der Petronier nicht nur kein Gedankenleser, sondern auch relativ unsensibel für Stimmungen und Gefühle anderer.
    "Na, mit so einem Haus mitten in Rom sollte das Zubrot ja gesichert sein."
    Ein Entlassungsgeld gab es ja auch nocht!
    "Es muss kein leerstehendes Haus sein. Vielleicht hat ja auch jemand Interesse an einem etwas liquideren Mieter oder Käufer..."
    bemerkte er und stieß mit an.
    "Auf den edlen Tropfen!"
    Er nahm einen Schluck - natürlich konnte er den hohen Wert des Getränks nicht im Geringsten wertschätzen (genaugenommen mochte er ja Bier sowieso lieber, auch wenn sein Arzt ihm das ebenfalls verboten hatte!).
    "Dein Sklave hat mir 5 Sesterzen pro Nacht pro Person angeboten. Ich nehme das Angebot gerne an, wenn das für euch kein Problem ist."
    Wenn die beiden keine Tipps hatten, würde er sich noch in den anderen Kneipen umhören müssen. Irgendwer hatte sicherlich eine geeignete Bleibe für einen Eques!

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  • Lurco musterte Crispus mit freundlichem Blick. Der Mann wirkte beherrscht, dass war sehr gut. Im gleichen Moment fiel Lurco ein, dass Viridomarus auf Geschäftsreise war! Das wäre die Gelegenheit sich etwas nebenbei zu verdienen. Und möglicherweise wollte Viri nach der Geschäftsreise sein Haus abstoßen? Wer wusste das schon.


    "Mir fällt gerade ein, dass ein Bekannter auf eine sehr lange Geschäftsreise aufgebrochen ist. Möglicherweise könntest Du das Haus mieten, oder sogar kaufen. Ich schaue dass ich Kontakt zu ihn herstellen kann. Dann kann ich Dir genaueres sagen. Sein Haus ist gehobener Klasse, geschmackvoll eingerichtet, vielleicht sogar etwas zu geschmackvoll. Damit meine ich, es beherrbergt sehr viele Dekoration.


    Ich schaue was ich für Dich in Erfahrung bringen kann und sage Dir dann umgehend bescheid. Fünf Sezterzen ist ein guter Preis, mein Sklave hat es gut mit Dir gemeint und Dich nicht übervorteilt. Auf Dein Wohl", sagte Lurco und nahm einen Schluck des köstlichen Weines.

  • Wenn man nachdachte, kamen auch Ideen - das zeigte sich wieder einmal!
    "Das würde mich auf jeden Fall interessieren!"
    erklärte der Petronier zu dem Vorschlag. Er wusste zwar nicht, ob jemand, der hier ein Haus in gehobener Klasse besaß, wirklich bereit war, dieses zwischenzuvermieten - die meisten derartigen Häuser hier gehörten ja Leuten, die so altes Geld hatten, dass sie eigentlich niemals etwas hätten erwirtschaften müssen, um den Rest ihres Lebens sorgenfrei Geld ausgeben zu können. Aber das konnte dieser Purgitier ja auch herausfinden!
    Die Vorstellung eines vollgestopften Hauses gefiel ihm zwar nicht sonderlich - aber man konnte das ja notfalls ändern und es lohnte sich auf jeden Fall, es sich einmal anzusehen!


    Er trank auf das erneute Prosit und dachte kurz nach.
    "Und ihr beide seid also gewöhnliche Milites der Cohortes Urbanae? Wie kommt es, dass ihr gemeinsam ein Haus hier besitzt?"
    Vielleicht ließ sich so etwas klären, wie diese inkonsistente Konstellation zustande kam... und wer hier der reiche Erbe war!

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  • "Dann werde ich mich für Dich umhören und schauen was sich machen lässt. Gute Frage, wir wären auch gerne mehr als gewöhnliche Milites.


    Leider ist nicht jeder zu Höherem geboren. Aber das darf einen nicht abschrecken, dann muss man sich hocharbeiten. Jeder hat doch bestimmte Interessen oder Fähigkeiten, die man fördern könnte. Fordern und fördern, so sollte es sein. Leider hat sich für uns noch nichts ergeben.


    Das Haus gehört mir, ein Bekannter hatte es mir geschenkt. Der Gute hörte dass ich meinen Deinst bei den Urbanern angetreten habe. Das Haus war in einem schlechten Zustand, dass muss man schon zugeben. Aber es lag in der Nähe der Castra, er hatte keine Verwendung mehr dafür und bot es mir an. So eine Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Wir haben es selbst renoviert, den größten Teil hat Terpander bewerkstelligt. Guter Mann, wortkarg aber sehr fleißig.


    Scato und ich haben uns vor der Einschreibung der den Urbanern kennengelernt. Ab dato haben wir alles gemeinsam in Angriff genommen. Eine Kameradschaft die schon einiges überstanden hat. Unter anderem einen Erstickungsversuch. Kleiner Spaß. Und so war für mich klar, wenn wir schon gemeinsam durch dick und dünn gehen, dann ist das Haus auch das Heim für uns beide.


    Das ist alles was hinter dem Haus steckt, eine Schenkung und jede Menge harter Arbeit", antwortete Lurco freundlich.

  • Auch Scato hob das Glas. Der Falerner war extrem aromatisch.


    "Ja, Milites", bestätigte auch Scato. "Lurco hatte das Haus, ich den Sklaven, der es renoviert.


    Inzwischen waren es zwei Sklaven mehr. Die Casa war trotz ihres Alters gepflegt, es gab hier weder Schimmel noch Ungeziefer. Der Garten und die genutzten Räume entsprachen dem, was ein durchschnittlicher Stadtrömer als annehmlich empfunden hätte, von ein paar verwilderten Ecken abgesehen, wie die mit den moosigen Tonkübeln, die Scato aber als gemütlich empfand. Wenn man ein wenig herumstromerte, stellte man fest, dass die meisten Räume entweder leer standen oder als Materiallager genutzt wurden und die Fußbodenheizung funktionierte nicht, da sie noch ein paar Sklaven mehr hätten besitzen müssen, um die gewaltigen Öfen am Brennen zu halten. Aber auch das würde sich im Laufe der Zeit geben, da war Scato zuversichtlich.


    Wo wohnte eigentlich sein Vetter Ravilla, der neu nach Rom gezogen war? Wenn der feststellte, dass er bei Scato einziehen konnte, würde er vermutlich auch mit Sack und Pack vor der Tür aufkreuzen und die Bewohner mit seiner Anwesenheit ... beglücken. Dann würde es den Sklaven nicht langweilig werden.


    "Und du bist ein neuer Tribun?", hakte Scato neugierig nach. "Ich habe dich noch nie in der Castra Praetoria gesehen."

  • Einfache Milites - tatsächlich! Aber offensichtlich war zumindest der eine ziemlich vom Glück verwöhnt, denn so ein Anwesen bekam nicht jedermann einfach geschenkt. Rom war immerhin eine Millionenstadt, da war der Boden teuer und nur ein Bruchteil aller Römer konnte sich überhaupt leisten, nicht in einer Mietskaserne zu wohnen. Bei seiner Geburt musste wirklich eine perfekte Konstellation von Sonne, Mond und Aszendent am Himmel gestanden haben!


    Sonst schien dieser Purgitier ein ganz einfacher Kerl zu sein, der vorankommen wollte - eine Sache, die auch Lucius gut fand: Sein Vater hatte sich immerhin auch vom einfachen Miles zum Duumvir hochgearbeitet und ihm damit erst ermöglicht, den ritterlichen Cursus Honorum anzutreten!
    "Es ist gut, jemanden zu haben, auf den man sich verlassen kann."
    bemerkte er mit Blick auf die Freundschaft der beiden. Der Petronier selbst hatte zwar das Konzept der Freundschaft nie richtig verstanden (er hatte auch nie Freunde gehabt), aber mit seinem Sklaven Armin hatte er zumindest auch eine Verbindung, auf die Verlass war.


    Auch der andere "Hausherr" schaltete sich ein - dass er so bezeichnet wurde, zeigte Lucius zwar, dass Lurco offensichtlich ein Einfaltspinsel war, denn ein Haus hier in Rom war ja beiweitem mehr wert als ein fleißiger Sklave, aber er sagte natürlich nichts. Nur zu der etwas unqualifizierten Frage musste er sich äußern:
    "Wie schon gesagt war ich Tribun. Ich wurde krankheitsbedingt beurlaubt und bin gerade wieder nach Rom zurückgekehrt. Deshalb habe ich auch eine Bleibe gesucht. Gleich morgen werde ich aber sehen, ob ich meinen alten Posten zurückbekommen kann - wisst ihr zufällig, ob alle Tribunate bei den Urbanern aktuell vergeben sind?"


    Sim-Off:

    Günstig wäre natürlich, wenn ihr von freien Plätzen wisst, da ich dem ja schon vorgegriffen und erfolgreich um Wiedereinsetzung gebeten habe ;)
    Und die Unfreundlichen Gedanken bitte nicht persönlich nehmen :)

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  • Krankheitsbedingt hatte Crispus gefehlt. Lurcos Verdacht wurde untermauert. Es war gut dass er zurück zu den Urbanern ging. Das Leben dort würde ihn von der Amphore heilen. Es hatte schon so manchen geheilt, bis auf Stilo. Wobei wer wusste was der Barackenbruder sonst runtergespült hätte?


    "Dass kann ich Dir nicht sagen, aber ich begleite Dich gerne zu unserem Centurio. Wegen dem Quartier mach Dir keine Sorgen, dass bekomme ich hin. Und solange wohnst Du hier, gut und günstig. Zudem bist Du auch Werbung für uns.


    Wegen dem Haus sage ich Dir direkt Bescheid sobald ich was weiß", sagte Lurco gut gelaunt.




    Sim-Off:

    Alles klar, Lurco will den Kameraden auch heilen. Zum Glück weiß Crispus von nichts :D

  • Die beiden waren scheinbar nicht besonders aufmerksam, wenn sie nicht wussten, wer ihre sieben höchsten Offiziere waren. Aber vielleicht gab es auch Personalrochaden gerade. Er würde jedenfalls nicht zu irgendeinem dahergelaufenen Centurio gehen, um das rauszufinden - war schließlich kein Staatsgeheimnis!
    "Na, dann finde ich das schon heraus."
    sagte er deshalb.
    "Sehr gut."

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  • Scato grübelte. Fakt war, dass die Kommunikation innerhalb der Reihen der Cohortes Urbanae gerade in den oberen Rängen bislang als furchtbar erlebt hatte. Dass sie wieder mal von nichts sicher wussten, war ein weiterer Beweis dafür, dass dort irgendwas hakte.


    "Irgendwer sagte mal, dass die oberen Ränge nicht vollständig besetzt sind. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, es wird ja viel geredet wenn der Tag lang ist, aber vorstellen kann ich mir, dass dies den Tatsachen entspricht."

  • "Was gibt es sonst Neues in der Stadt? Ich war seit kurz nach dem Sklavenaufstand nicht mehr hier - gibt es irgendwelche Neuigkeiten bei den Cohortes?"
    fragte Lucius weiter, obwohl Klatsch ihn normalerweise nicht die Bohne interessierte. Aber jetzt, wo er so lange weg gewesen war, musste er sich irgendwie auf den Stand bringen - nachzulesen war das ja nirgends!

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