[ATRIUM] Captio Valeriae

  • Das Atrium Vestae war nicht dafür bekannt gewesen möglichst in Erscheinung zu treten. Es war stets ruhig und still. Die täglichen Arbeiten und Pflichten wurden nach einem sehr strengen Ablauf in Würde durchgeführt. Doch dieses Mal war es anders. Schon zu früher Morgenstunde waren die Angestellten sehr aufgeregt, nicht nur, weil der Pontifex Maximus sie aufsuchen würde, sondern weil eine neue, bisher ihnen unbekannte, junge Frau zur Vestalin erkoren werden soll. Viele von ihnen hatten bisher kein einziges Mal teilhaben dürfen, umso mehr größer war die Freude derer.


    Die Vestallinnen hingegen gingen den Tag gelassener an, wobei auch sie, ganz spannend auf das neue Mitglied warteten. Nur die Maxima hatte Valeria zur Gesicht bekommen, doch wie üblich schwieg sie über ihrem Eindruck.


    Die Vorbereitungen waren im vollen Gang. Der Hof wurde bis in die kleinsten Ecken säuberlich gefegt. Jedes abgefallene Blatt auf dem Boden musste entfernt werden. Dinge, die herumstanden wurden wegetragen, die Blumen und die Gewächse zurechtgeschnitten.


    Sim-Off:

    Wer wo steht, siehe Anhang.

  • Ich wäre an diesem Tage gerne mit Iulia Stella zusammen anwesend gewesen, hätte damit zum ersten Mal öffentlich unsere Verbindung zeigen können, doch dies war nicht der Fall, denn die Amtsträger und hohe Beamte waren zusammen mit der Familie der Valerii von den übrigen Zuschauern getrennt.


    Trotzdem wollte ich diesen speziellen Tag nicht verpassen, denn es geschah nicht täglich, dass ein junges Mädchen sein Leben in den Dienst der Vesta stellte und da ich die junge Valeria erst kurz zuvor als Freundin meiner Verlobten kennenlernen durfte, war es doppelt speziell.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Auch wenn die räumliche Distanz zwischen dem Bereich für die Angehörigen und Magistrate und jenem für das normale Volk nicht sehr gross war, so war sie dennoch vorhanden und das war äusserst schade, denn auch ich hätte diesen Tag gerne mit meinem Verlobten verbracht. Doch so war es nun halt einmal und es war wichtiger, heute bei meiner jungen Freundin zu sein, als bei meinem Florus.


    Daher hielt ich mich ganz weit vorne im Block des normalen Volkes auf, so dass Maximilla, falls ihr dies möglich war, mich hätte sehen können.

  • Das Gewusel rund um das Atrium Vestae fang allmählich sein Ende. Sodass das Tor für die geladenen Gäste geöffnet wurde. Einige frühzeitig hereintraten und sich auf ihren vorgesehenen Plätzen begaben. Darunter waren einige Senatoren wie auch Mitglieder des Cursus Honorum zu sehen.


    Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.

    Hostia Sidicina, eine der vielen Aeditua Vestae wurde eingeteilt, um die Gäste über den Ablauf zu informieren. Denn alles musste perfekt sein. Jede so kleinste Abweichung durfte nicht passieren.

  • 3260-valerius-maximus-1-jpg Lucius Valerius Maximus


    Valeria Maximilla trat mit ihrem Vater Lucius Valerius Maximus an der rechten Hand durch den Haupteingang ein, zu ihrer Linken schritt Tiberius Valerius Flaccus, Pontifex Minor und ihr Cousin. Sie trug eine wollene lange Tunika und hatte ihre Haare locker hochgesteckt; ihre Wangen waren gerötet vor Stolz und vor Freude.

    Daher hielt ich mich ganz weit vorne im Block des normalen Volkes auf, so dass Maximilla, falls ihr dies möglich war, mich hätte sehen können

    Stella fiel ihr zuerst ins Auge, und sie löste sich von ihrem Vater, um zu ihr hinzuhuschen und sie zu umarmen.

    "Liebe Stella, ich freue mich so, dass du gekommen bist.", flüsterte sie:"Ist denn dein Florus auch da?"

    Bestimmt stand er zusammen mit den Amtsinhabern auf der linken Seite.

    Dann ergriff Valeria Maximilla wieder fest die Hand ihres Vaters. Sie wusste natürlich, wo sie während der Zeremonie stehen musste: Ganz vorne, vor dem Angesicht der Vestalischen Jungfrauen und des Pontifex Maximus. Alle Blicke würden ihr gelten. Sie jedoch würde nicht als private Maximilla dort stehen, sondern als die Jungfrau, die die Göttin in ihren Dienst berief.

    Lucius Valerius Maximus steuerte einen Platz auf der Seite an, der für die nächsten Verwandten, Mitglieder des Pontificium, Senatoren und hohe Beamte reserviert war.

    Valeria Maximilla blieb so stehen, dass sie merken würde, wenn man ihr das Zeichen gab, vorzutreten.

    Sie sah unter die Vestalinnen an. Alle waren traditionell gekleidet, alle von hehrer Schönheit. Wer von ihnen würde wohl ihre Lehrerin Decima Messalina sein?

  • Als Maximilla begleitet von 2 Männern, von denen ich bloss erahnen konnte, dass es sich um äusserst nahe Verwandte handeln musste, das Atrium betrat, war ich äusserst erstaunt als sie sogleich zu mir huschte und mich umarmte. Ich war derart erstaunt, dass ich fast verpasste ihre Frage zu beantworten.

    Natürlich! Was sollte ich denn sonst tun, du bist doch meine Freundin! Er steht da drüben, bei den Amtsinhabern. Alles Gute, die Göttin liebt dich, ganz sicher!

    Dann war sie auch schon wieder weg und diese Unterhaltung würde vermutlich für lange Zeit die letzte mit ihr sein. Doch einen gewissen Stolz konnte ich nicht unterdrücken, dass die Auserwählte ausgerechnet mit mir noch sprechen wollte.

  • Die fünf Vestalinnen waren leuchtend weiß gekleidet. Keine Flecken und keine unnötigen Falten waren an ihrer Tracht zu erkennen. Nur ein leichtes Rot durch die Infulae lies ein wenig Farbe zu. Ihre Gesichter waren frei von Unreinheiten. Keine Schminke und kein Schmuck. Sie wirkten fast göttlich...


    Die Maxima gab ein Zeichen an die Schwesternschaft, um endlich das Geheimnis zu lüften, wer von den Anwesenden Valeria Maximillia war. Messalina blickte sofort nach Erkenntnis

    auf die besagte und dachte sich in diesem Moment. Schade, um ihre wunderschöne Haarpracht. Aber so war es nun mal, die Haare mussten ab. Warum dies getan wurde, nun, es sollte zeigen, dass die Anwärterin bereit war sich von der Frauenwelt abzutrennen wie Nachwuchs zu gebären, Liebschaften einzugehen und und...


    Die Vestalinnen waren bereit und warteten nur noch auf den Pontifex Maximus. Wenn dieser erschien, würde umgehend das Ritual beginnen.

  • Es war eine der heiligsten Traditionen der Römer zu denen der Augustus heute im Atrium Vestae erschien. In diesem Gebäude, das zurück an die frühesten Zeiten ihres Gemeinwesens gemahnte. Deshalb war es auch dazu geeignet selbst dem Herrn der welt Ehrfurcht einzuflößen.

    Gemessenen Schrittes und mit ernster Mine betrat er also das Atrium Vestae, umd in seiner Eigentschaft als Pontifex Maximus seiner Pflicht nachzukommen.

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Valeria Maximilla sah hinüber zu den strahlenden Vestalinnen, die ihr wie ein Tribunal von Göttinnen erschienen und dem Pontifex Maximus, den Caesar Augustus.

    Sie senkte den Blick und fühlte, wie ihre braunen Locken ihr über die Schultern bis zur Hüfte fielen und dachte, dass das die letzten Momente waren, in denen sie das Gewicht ihres langen Haares tragen würde.

  • Bald würde es also so weit sein. Tiberius hatte sich für heute vorgenommen, als ruhige Präsenz im Hintergrund für Maximilla Halt und Sicherheit zu bieten.

    Und Versicherung dafür zu sein, dass sie auch in ihrer neuen Aufgabe nicht von ihrer Familie verlassen war. Dass sie keine Angst zu haben brauchte.

    Letztendlich musste sie diesen Schritt allerdings nun selbst gehen.

    Mit allen anderen wartete Tiberius nun also auf den Beginn dieser ehrwürdigen Zeremonie.

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    SODALIS FACTIO VENETA - FACTIO VENETA

    KLIENT - MANIUS FLAVIUS GRACCHUS

  • Auf Marcus Vorschlag hin. Begab ich mich zu einem sehr wichtigen öffentlichen Anlass. Vielleicht würde sich dadurch die Gelegenheit ergeben Kontakte zu knüpfen. Andere hätten dies wohl in einer Taverne oder in einer Therme versucht. Ich hingegen, - nein. Der Alkohol sagte mir nicht zu und das warme Wasser ließ meine jugendliche Haut schrumpeln. Zum anderen wurde mir mitgeteilt, dass der Augustus sich zeigen würde. Die Chance ist nah!


    Also ging ich zum Atrium Vestae, trat ein und gesellte mich als Sohn des Praefectus Urbi zu den anderen wichtigen Persönlichkeiten. Ich dachte nicht wirklich, dass dies jemanden auffallen würde. Warum auch. Ich stand nun da, schaute mich um, und sah die Vestalinnen in ihrer Vollkommenheit. Anders als Lydia meinte, sahen sie alles andere als prüde, langweilig und schlicht aus. Sie waren eher eine Augenweide. Besonders die blasse, die neben der Obervestalin stand, hatte es mir besonders angetan. Also wenn alle Frauen im Cultus Deorum dem Vorbild von Venus folgten, dann sollte ich mir tatsächlich mal überlegen, wohl doch als Pontifex oder dergleichen zu dienen.

  • Die Plätze hatten sich gut gefüllt. Der Pontifex Maximus war an ihrer Seite. Los ging es.

    Die Obervestalin erhob ihre Hand, sodass die Flötenspieler mit ihrem Einsatz beginnen konnte und dies das Zeichen war, dass das Ritual beginne. Es wurde still und niemand gab ein Mucks von sich. Alle waren gespannt darauf die Prozedur beizuwohnen. "Seid Willkommen. Wir haben uns versammelt, um eine junge Frau in den Reihen der Vestalinnen aufzunehmen. Ich bitte dich deshalb, Valeria Maximilla, nach vorne zu treten und im Angesicht deine rechte Hand auszustrecken." Das war das Stichwort für den Augustus.


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    DM

  • Valeria Maximilla ließ die Hand ihres Vaters los, trat nach vorne vor die Reihe der Vestalischen Jungfrauen und des Pontifex Maximus.

    Sie streckte ihre rechte Hand aus und wartete. Äußerlich ganz still war sie, obwohl ihr vor Aufregung und vor Stolz das Herz bis zum Halse klopfte.

  • Der Augustus war bereit. Er trat vor und sprach die alten Worte:


    "Vesta, Göttin des Herdfeuers, Bewahrerin des Wohls unseres Staates. Dein Kult war uns heilig, schon bevor eine deiner Priesterinnen zur Mutter von Romulus und Remus wurde. Dein heiliges Feuer werden wir ewig hüten und dieser Pflicht gegen alle Widrigkeiten nachkommen. Daher verpflichte ich nun Valeria Maximilla für den Dienst im Kreise deiner Dienerinnen, entreiße sie ihrer Familie und stelle mich als ihr Pater Familias zur Verfügung."

    Der Augustus legte seine Hand auf die Schulter des Mädchens und hoffte dabei weniger Furcht auszulösen, als vielmehr Sicherheit und Zuversich auszustrahlen


    "Kind, du wirst nun dein Heim verlassen und am Feuer der Vesta deinen neuen Platz finden."


    Sim-Off:

    Den Text habe ich aus diesem Thread hier. Ich hoffe, das ist okay :)


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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Valeria Maximilla spürte die Hand des Augustus auf ihrer Schulter.

    All die Besucher verschwammen zu einem einzigen fleckigen Hintergrund, die Vestalinnen zu einem Block aus strahlendem Weiß wie ein Kristall.

    Sie fühlte keine Furcht, nur Hingabe an Vesta, die sie in ihren Dienst rief. Ihr Gemüt war klar und rein wie ein Bergsee; und später sollte sie sich immer an diese Stunde erinnern.

  • Die Maxima lächelte und streckte selbst ihre Hand aus. "Es ist geschehen, Bürger Roms! Die Ergreifung durch den Pontifex Maximus ist erfolgt." Sie nahm ihre Hand. "Nun, Schwester Valeria, Kind vom Pontifex Maximus, bitte ich dich, um die Treue zu bezeugen, dein Haar schneiden zu dürfen." Sie deutete an, dass Valeria sich zum Lotusbaum inmitten des Atrium Vestae hinknieen und mit dem Kopf leicht gesengt nach vorne richteten sollte.


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    DM

  • Gebannt stand ich mit all den anderen Zuschauern und rührte mich nicht. Kein noch so leiser Ton entwich irgend einem Menschen in der Menge, während das heilige Ritual sich vor mir abspielte. Zum ersten Mal in meinem Leben, und vielleicht auch zum einzigen Mal, wurde ich Zeugin dieses Ereignisses.

  • Valeria Maximilla wagte ein ganz kleines Lächeln zu der Virgo Vestalis Maxima, deren mütterliche Art schon bei der Vorbesprechung im kaiserlichen Palast ihr Herz gewonnen hatte.

    Sie tat, was man sie geheißen hatte: Sie schritt zum Lotusbaum inmitten des Atrium Vestae, kniete sich auf den Boden und

    beugte den Nacken nach vorne. Ihre schweren Locken kitzelten sie im Kragen.

    Maximilla wusste, was nun kam: Man würde sie ihrer Haarpracht berauben. Wie jedes Mädchen war sie auf ihr langes Haar immer stolz gewesen. Aber sie sollte ja ihr altes Leben ganz und gar hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen.

  • In der Reihe der Pontifices stand selbstredend auch Flavius Gracchus und wurde Zeuge wie ein junges Mädchen der Welt der Götter wurde überantwortet. Als seiner Schwester dereinst diese Ehre war zuteil geworden, war er selbst noch zu klein gewesen, um an der Zeremonie teilzunehmen, doch ein jedes Mal wenn er in seinem späteren Leben einer Captio hatte beigewohnt konnte er in seinem Geiste das Antlitz Agrippinas vor sich sehen, welche Stück für Stück durch den Ritus ihr Band mit der profanen Welt brach. Im Anblick Valeria Maximillas, die vor dem Lotusbaum kniete, stieg in ihm die Frage auf, ob es der Göttin Zorn mochte entfacht haben, dass Agrippina letztlich trotz allem seine Schwester geblieben war. Soweit er wusste hatte die Valeria keine Geschwister und er sandte still das Gesuch an die Göttin, ihr ein langes Leben im Kreise ihrer neuen Familie zu gewähren.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Dass das kleine Mädchen vor aller Öffentlichkeit ihre Haare geschnitten bekam, war nicht gerade beruhigend, sodass sie versuchte die Angst zu nehmen. "Du musst keine Angst haben. Schließe einfach deine Augen und es wird in nu vorüber sein." Daraufhin öffnete sie ein kleines Säckchen und eine schlichte Schere kam zum Vorschein. Die Schere mag nach Außen nichts Besonderes sein, doch ist sie seit über einhundert Jahren im Besitz der Schwesternschaft. Sie diente nur für einen Zweck.


    *Schnipp* und *Schnapp* machte die Schere und das Haar war mit ein paar Handgriffen kurz geschnitten. Sie bündelte die abgeschnitten Haare zusammen, verknotetet sie und übergab sie an Maximilla. "Schwester Valerie, häng dieses Bündel am Lotusbaum auf, damit sie eins mit Vesta sind. Danach werde ich dich zu deiner Ausbilderin führen."


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    DM


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