Irgendwo zwischen Nichts und Gar Nichts

  • Begreifen zog wie ein reinigendes Sommergewitter durch den Geist des Gefangenen. Sein sonnengebräuntes Gesicht veränderte sich. Sein verächtlicher Ausdruck wich der Klarheit und Zambascha erkannte, dass er einen großen Fehler begangen hatte. Seine Pflicht hätte sein müssen, die Römer anzugreifen, so lange er es noch konnte, damit sie ihm halfen, sein Wissen mit in sein Grab zu nehmen. Das Entsetzen auf Zambaschas Gesicht galt nicht der Aussicht auf Folter. Es galt der Angst, seinem Herrn Probleme zu bereiten und ein schlechter Sklave zu sein.


    Dass er inzwischen ein freier Mann war, spielte keine Rolle. Die geschenkte Freiheit war für ihn nur ein Instrument zur Willenserfüllung seines Herrn, das ihm größeren Handlungsspielraum einräumte. Zambascha selbst bedeutete sie so wenig, wie ihm seine Räuber etwas bedeutet hatten. Auch sie - nur Werkzeuge, bedeutungslos, bis man sie benutzte, um Großes mit ihnen zu bewirken. Dass sie ihn im Stich gelassen hatten, brach keineswegs sein Herz, es ließ ihn tiefe Verachtung empfinden für ihre Einfalt und dafür, wie sie sich an ihr Leben klammerten, das ohne einen Lenker wieder in der Bedeutungslosigkeit von Bauern und Nomaden versinken würde.


    Nachdem der Centurio ihn auf seinem Pferd allein gelassen hatte, blieben nur seine Wächter zurück, die ihren Gefangenen weitestgehend ignorierten. Einer von ihnen hielt die Zügel des Pferdes, wohl ahnend, dass jemand wie Zambascha das Tier auch gefesselt und ohne Zügelhilfe zu lenken imstande war. Er hätte den Centurio niedergeritten, damit sie ihn töteten.


    Dies würde sein letzter Ritt werden. Als der Tross sich in Bewegung setzte, hörten seine Wächter Zambascha in einem Singsang vor sich hinmurmeln. In Kappadokisch, einem schwer verständlichen griechischen Dialekt, der verzerrt war von persischen und keltischen Einflüssen, sprach Zambascha zu seiner Gottheit. Er bat nicht um Rettung, er bat um seinen Tod.

  • " Natürlich, Centurio" antwortete der Furier auf die erste Anweisung. Einer der schwerer Verletzen würde nun am Pferd den Rückmarsch antreten.

    " Jawihl, Centurio. Centurie in 10 Minuten abmarschbereit."

    Dass er morgen Früh beim Centurio aufschlagen musste nahm Cerretanus ohne Gemütsregung hin. Er salutierte und trabte dann von dannen.


    Die Centurie war innerhalb der Frist abmarschbereit. Die Aussucht zurück ins sichere Heim zu kommen mobilisiert in jedem der Milites Kraftreserven. Auch war an den Mienen der Soldaten zu erkennen dass die Anspannung und Straoazen der letzten Stunden von ihnen abgefallen war.


    Der Weg zurück wurde eher langsamer angegangen. Viel der Verletzen war nicht mehr so gut zu Fuß doch war keiner von ihnen gewillt der Grund für Verzögerung zu sein.

    Irgendwann verzog Appius das Gesicht. Das Geseier des Gefsngenen nervte. Es war so als würde permanent eine Mücke knapp vorm Ohr herimschwirren.

    " Bei den Göttern. Stopft dem Kerl endlich das Maul" meinte er im gereiften Zustand und hielt an.

    Als der Gefangene auf gleicher Höhe war zog Appius diese vom Pferd.

    " Du wirst nun laufen. Deine Luft wirst Du dafür bun nötiger brauchen. Und wenn Du meinst du kannst hier dann lamentieren lass ich dich von einem Pferd zurück nach Satala schleifen."

    Kurzerhand legte er dem Mann einen Knebel an.

    " Miles" Appius wusste noch nicht wirklich wie der Mann hieß: " Du kümmerst dich um diesen Barbaren. Wenn er versucht zu flüchten" Appius hielt dem Miles die zerbrochene Lanze hin: " Ein paar auf die Beine. Dann verliert er sicher die Lust schneller zu sein als du."

  • In den Reihen der 2 Kohorten war nach der anfänglichen Erheiterung und Erleichterung, dies alles mehr oder weniger überstanden zu haben, wieder Ruhe eingekehrt. Niemand freute sich über die Aussicht, den Weg zurück zum Lager unter die Füsse nehmen zu müssen, denn das Gehen fiel schwerer als am Morgen, wo man aufgebrochen war. Der Kampf, die Hitze und die Ermüdung hatten dafür gesorgt. Doch die Aussicht, hier nicht noch ein Marschlager errichten zu müssen, sondern ins Standlager zurück zu kehren, mobilisierte Kraftreserven. Unter den Loricae waren wir alle nass, komplett nass, auch an Orten, welche für einen Marsch eher ungeeignet waren und in den nächsten Tagen vermutlich beim Einen oder Anderen noch Schmerzen hervorrufen würde. Doch das Tempo, welches auf Grund der Verletzten angeschlagen wurde, machte etwas Mut. Es würde zwar wesentlich länger dauern als der Hinweg, aber es war ein angenehmeres Gehen, nicht das stressige Eiltempo, für welches die römischen Legionen in der ganzen Welt berühmt waren.


    Wachsam und einigermassen geordnet, für den Fall dass es doch noch weitere Räuber in der Umgebung gab, trottete die Einheit in der langgezogenen Marschkolonne zurück in Richtung Castrum.

  • Bellatus ließ die Centurien passieren,...bis zum letzten Mann. Dann inspizierte er kurz die letzte Position auf zurück gelassene Ausrüstung oder sonstiges was auf die Anwesenheit der Legio schließen ließ. Zufrieden nickend machte er sich auf,...den langen Weg an die Spitze der Marschkolonne. Seine ursprüngliche Idee, die Bande einfach nach Hause trotten zu lassen verwarf er unterwegs als er sah, daß einige der Herren die Marschordnung sehr großzügig interpretierten.

    Da waren Abstände, Scutii wurden mal so mal so gehalten,...oh, Freunde des herben Gesangs...ohne ihn!

    Miltiteeees...Consistiteeee!

    Es dauerte einen Wimpernschlag zu lang bis die Marschkolonne stand. Verwirrte sahen sich die Männer um,...kamen da wieder Feinde?

    Militeeeees, ...aciem dirigiteeee! Nein, nicht der Feind suchte sie heim,...schlimmer noch!

    Sie begriffen worum es ging, zumindest die Optiones...

    Militeeeees,...parate vos ad iteeeer! Bellatus streifte an den mürrisch dreinblickenden Männern vorbei, korrigierte mit bloßem Blick Haltung und Blickrichtung der Männer, die sich als glorreiche Sieger eine Sonderbehandlung erhofft hatten. Doch noch waren sie nicht im Castellum, noch waren sie in offenem Gelände, angreifbar, verletzt, mit nur wenigen Ressourcen.

    Scuta sursummmmm!

    Niemand wußte was in der guten Stunden Marsch alles auf sie wartete. Eine perfekte Marschkolonne griff man nicht so schnell an wie einen lockeren Verband mit zweifelhafter Disziplin. Hier galt es nicht den Schein, sondern den Fakt zu wahren, daß es Selbstmord war die römische Legion, sei sie auch klein an Zahl, anzugreifen.

    Aequatis passibuuuuuus! .....Laevum – laevum …

    Das Stampfen, das Knirschen und Scheppern einer Legionseinheit auf dem Marsch, bereit jederzeit jedweder Gefahr zu trotzen...so musste das sein.

    Bellatus, inzwischen vorne angekommen schritt aus...Laevum – laevum …

  • Als die ersten Befehle des Centurio über die Wüste hallten verfluchte ich die Kollegen, welche sich an keinen Befehl halten konnten. Es war ja zu erwarten gewesen, dass selbst nach einem Feindkontakt die grundsätzliche Disziplin nicht einfach abhanden kommen durfte! Jeder, aber wirklich JEDER wusste das. Warum bei allen Göttern der Unterwelt ein paar Idioten das nicht lernen wollten, war mir ein Rätsel. Vermutlich war es wirklich an der Zeit, dass hier einmal ein richtiger Gegner antrabte, der jeden Fehler tödlich bestrafen würde!


    Und nun also kam es zu dem, was sich alle erhofft hatten zu vermeiden. Im Gleichschritt erst noch!! Der Centurio wusste wirklich, wie man Soldaten bestrafte, denn ein Marsch im Gleichschritt war ungleich ermüdender und anstrengender, als im freien Schritt. Erst recht, da wir Verletzte unter uns hatten, die den Schritt überhaupt nicht einhalten konnten! Vielleicht war der Centurio halt doch etwas mehr Sadist als ich bis anhin gedacht hatte? Diesen Umstand musste er doch auch kennen?


    Doch keine Zeit darüber zu grübeln. Vor mir ging ein Kollege, der sich redlich abmühte, den Schritt zu halten, aber auf Grund einer geringfügigen Verletzung an der Wade, die jedoch seinen Schritt lähmte, keine Chance hatte. Aus reinem Selbstnutz versuchte ich, den Kollegen möglichst gut aussehen zu lassen und nicht bei jedem Stolperer selbst aus dem Takt zu kommen.

  • Der Rückmarsch erwiesen sich als äußerst aufwendig und zeitintensiv.

    Die Verletzen, welche sich nicht halbwegs auf den Beinen bewegen konnten versuchten mit verkniffen Gesichtern, leisen Fluchen das Tempo einzuhalten. Manch einer quälte sich regelrecht über die staubig, trockene und unebene Landdchaft aufgrund einer Verletzung an den Beinen.

    Bellatus befahl zu halten. Cerretanus, der vorne Weg, nebe der ersten Reihe seiner Centurie ging, war ebenso irritiert wie die anderen Milites. Erst nachdem er sich umdrehte sah er mit zerknirschtem Gesichtsausdruck dass sich viele wie Kinder benahmen als würden sie einen Ausflug ins Grüne machen.

    Zurecht dachte sich Appius. Zurecht der Anschiss.


    " Zurück in die Einheit. Formation wird eingehalten. Niemand hat etwas von loser Formation gesagt."


    Bellatus hatte bereits dafür gesorgt dass die Ausreißer wieder schleunigst in Reih und Glied standen.

  • Zambascha ging nicht einen Schritt, nachdem man ihm vom Pferd gezogen hatte. Kein kindischer Trotz war es, der ihn dazu trieb - er wusste, wann er verloren hatte. Doch hoffte er darauf, die Römer ausreichend zu reizen, dass sie ihn vor dem Verhör erschlugen. Es war nun an dem Offizier, der die Drohung ausgesprochen hatte, diese in die Tat umzusetzen oder eine weitere Variante zu überlegen, um den Gefangenen ins heimische Castellum zu bringen, denn dieser bewegte sich nicht mehr von der Stelle.

  • Cimber sicherte die Marschkolonne so gut er konnte, indem er diese flankierend begleitete. Der Gefangene wurde vom Pferd gezogen und zeigte sich bockig. Am liebsten hätte Cimber ihn den Ungehorsam auf dem Schädel geprügelt, allein dafür das Cinna verletzt worden war. Aber die Gedanken eines Vaters mussten warten. Hier galt es in Erfahrung zu bringen, wer den Mann geschickt hatte. Eine reine Räuberbande handelte nicht derart überlegt. Zuerst besorgten sie sich passende Pferde und zwar mit die besten die man kaufen oder leider auch stehlen konnte.


    Cimber stieg von seinem Hengst und betrachtete den Mann, der es gewagt hatte seinen Sohn zu verletzten, seine Familie anzugreifen und auszurauben, ihr Eigentum zu stehlen und sich Rom in den Weg zu stellen. Umbrenus starrte den Mann an, leicht würden sie es ihm nicht machen dass stand fest.

  • Bellatus bekam davon an der Spitze der Formation nichts mit. Nach einer Meile des Marschierens, so mutmaßte er, hatten die Legionäre verstanden worauf es ihm ankam und er reduzierte das Marschtempo. Die restlichen Meilen würden weniger dramatisch verlaufen, da sie nun in offenem Gelände waren und meilenweit erkennen konnten was auf sie zukam. Mit etwas Phantasie konnte man vor ihnen schon die Schemen der Stadt erkennen.

    Er warf einen Blick zurück, trat zur Seite und ließ die Männer passieren. Zuweilen nickte er, spornte an, munterte auf. Sein Blick fiel auf das Ende der Marschkolonne und der kleinen Gruppe die sich nicht weiter bewegte. Seine fast schon gute Laune verflog schlagartig und er bellte ein Centuriaeee...Consistiteeee!

    Mit einer explosiven Mischung aus Zorn und Enttäuschung marschierte er nach hinten zur der kleinen Gruppe. Er sah den Gefangenen am Boden hocken, vier Legionäre um ihn herum.

    Bei der Gruppe angekommen baute er sich so gut es noch ging auf und bellte,...Optio Furius,...Nuntio!

    Der Furier bekam heute noch ein Fleißsternchen,...überall tauchte er auf und sorgte für Faltennachwuchs in Seinem Gesicht. Bellatus war auf die Geschichte gespannt,...war sie gut, in Ordnung, war sie fadenscheinig,...es gab Mittel und Wege diesen Rambo(sius) in die Spur zu bringen. Er war kein schlechter Kerl nur etwas zu selbstständig für einen Legionsoffizier.

  • Apoius hatte sich wieder nach vorne orientiert als Bellatus zu kreischen begann. Warum und wieso war dem Furier unklar dennoch dreht er sich wieder um und später ans Ende der Kolonne.

    Dort stand Bellatus dessen Gesicht sogar auf diese Entfernung deutlich rot schimmerte.

    Zuerst war Cerretanus der Meinug die Hitze wäre nun auch dem Centurio zu Kopf gestiegen.

    Appius trottete los. Wenn Bellatus vor seinem letzten Atemzug nich etwas sagen wollte so wollte dies der Furier selbst auch nich hören.

    Vllt erbte er ja etwas.

    Bei Bellatus angekommen salutierte er.

    " Centurio? Alles in Ordnung?"

  • Bellatus, für Bass erstaunt ob der Frage sah auf den Gefangenen, auf den dabeistehenden Duplicarius. Optio Furius, der Gefangene bewegt sich nicht...Vorschläge? Dann verschränkte er die Arme und betrachtete den Gefangenen, er hatte weder Zeit noch Lust für solche Spielchen. Seit wann hielten Gefangenen den Marsch der römischen Legion auf?

    Da sie ihn verhören wollten schied die Tötung aus,...

  • Bellatus ließ kurz den Kopf ein wenig sinken und schloß die Augen. Wenn alles so einfach ist, warum muss man immer erst...??

    Er hob den Kopf wieder, betrachtete die Fixierung des Gefangenen, der auf dem Rücken dieses Pferdes bleiben würde, auch wenn dieses Purzelbäume schlagen würde.

    Dann nickte er den Umstehenden zu, winkte den Duplicarius zu sich und meinte,

    Umbrenus?!...richtig? Er hatte ein recht gutes Gedächtnis, wollte sich nur noch einmal vergewissern. Nachdem das geklärt war ging er zum Pferd des Legionsreiters.

    Du wirst mit dem Gefangenen und zwei weiteren Reitern zum Castellum reiten, den Knaben in der Prinzipia abliefern und uns zwei Fuhrwerke für die Verwundeten schicken. Nimm, deinen Sohn mit, der sitzt ja auch auf einem Pferd...

    Das dauerte ihm jetzt alles viel zu lange. Er sah Umbrenus an ob er verstanden hatte und schlug ihm gegen die Schulter. Dann machte er sich wieder auf an die Spitze der Formation.

    Centuriaeeee ohne Tritt,.... sie dürfte es nun kapiert haben. Das Castellum war noch fast 2 Stunden entfernt...sein erhobener Arm fiel nach vorne und kurz darauf stoben die Reiter mit ihrem Gefangenen vorbei.

  • Cerretanus hatte Gründe warum er den Gefangenen vom Pferd holen ließ und das würde er auch Bellatus sagen. Und zwar jetzt.


    Rasch holte er auf und sprach Bellatus leise an. Während die Kolonne wwiternarschierte.

    " Ich hatte Gründe warum ich den Bastard vom Pferd geholt habe" begann er.

    " Dieses Germurmel und Gesinge verheißen oft nichts Gutes. Der Knabe hatte sicher etwas im Schilde geführt.

    In Rom gab es eine ähnliche Situation in die ich persönlich verwickelt war.

    Und ein zweites Mal lasse ich mich nicht verarschen."

  • Centuriaeeee ohne Tritt,.... sie dürfte es nun kapiert haben. Das Castellum war noch fast 2 Stunden entfernt...sein erhobener Arm fiel nach vorne und kurz darauf stoben die Reiter mit ihrem Gefangenen vorbei.

    Zuerst ging es einige Meilen im Gleichschritt und für die Verletzten im Höllentempo, doch nach und nach liess der Centurio das Tempo abflachen und es wurde leichter für alle. Doch dann kam es zu einem Unterbruch. Um mich herum hatten wir keine Ahnung, was sich am Ende der Marschkolonne abspielte, aber der Tonfall des Centurio hatte nichts Gutes erahnen lassen.

    Als dann endlich der Befehl kam für den Weitermarsch und dies auch noch ohne Gleichschritt, war die Erleichterung gross. Geordnet und diszipliniert, um dieses Privileg nicht noch einmal zu gefährden, marschierten die Männer um mich herum dem Lager entgegen.

  • "Zu Befehl Centurio", antwortete Cimber Bellatus und war erleichtert, dass dieser sogar an seinen Sohn dachte. Der Gefangene konnte sich warm anziehen, der Ritt würde für ihn alles andere als angenehm werden. Das stand fest. Neptun wusste, dass nicht nur das Meer hohe Wellen schlug.

    Cimber gab Cinna und einem weiteren seiner Männer ein Zeichen.


    Der Gefangene wurde verschnürt und wieder auf das Pferd geworfen. Cimber starrte den Kerl an und wartete auf seinen Sohn. Das Castellum würden sie schnellstmöglich erreichen, dass stand fest. Die Kameraden benötigten Hilfe und der Gefangene eine Erleuchtung die ihn vielleicht unterwegs wie durch Zauberhand oder Huf ereilte.

  • Bellatus hörte sich an was der Optio auf dem Herzen hatte, doch fand er, daß dies hier nicht der rechte Ort dafür war. Es galt alle Sinne beisammen zu haben und die Männer lebend zum Castellum zu bringen. Optio,...das hat Zeit, jetzt gibt es andere Prioritäten!...ich erwarte im Castellum einen ausführlichen Bericht, dann werden wir die Sachlage erörtern und uns Gedanken über Konsequenzen machen. Jetzt bist du als Optio gefragt! Er schlug den Furier gegen den Oberarm. Eine recht raue Art der Zuneigung.

    Geh´und führe deine Männer!

    Furius war ein guter Mann, aber er neigte zu spontanen, halsbrecherischen Aktionen, die Missio und Leute gefährden konnten. Bellatus würde mit ihm sprechen müssen, ihn zur Räson bringen. Was für sich betrachtet schon ein Problem mit dessen Selbstverständnis und dem der Männer barg, denn dieses Mal gab ihm der Erfolg recht.


  • Stilo mischte sich nicht weiter in das Geschehen zwischen Bellatus und Cerretanus ein. Er hatte damit zu tun, seine Leute zu sortieren, die ihm immer noch wie ein Sack Flöhe vorkamen und ständig irgendetwas taten. Sah er mal eine Minute nicht hin, weil er den davonreitenden Equites nachblickte, hatten sie schon wieder irgendwas gemacht.


    "Leute ... in Formation bleiben", maulte er etwas genervt und piekste jemanden mit dem Optiostab in den Rücken, um ihn zurück in die Reihe zu schieben.


    Die Nachmittagssonne brachte noch keine Kühlung. Meile um Meile ging es zurück durch Hitze und Staub. Stilos Zunge fühlte sich so trocken an wie eine Socke im Mund und sie schmeckte auch so ähnlich. Daheim in der Castra würde er erst einmal literweise trinken und sich dann ins Kaltwasserbecken der Therme werfen, in dem sich vermutlich die gesamte Kohorte drängen würde.

  • 2. Centuria


    Obwohl wir unser Bestes taten, in Formation zu bleiben, gab es immer wieder Stolperer bei den leicht verwundeten Kollegen. Vor mir fiel ein Kamerad beinahe auf die Fresse, als sich ein Lederband seiner Caligae löste und ihn zusätzlich zu seiner Schnittwunde an der Wade auch noch selbst fesselte. Ich konnte gerade noch ausweichen, bevor ich ihm in die Hacken trat, nur um fast gleichzeitig den Stab unseres Optio in meinem Rücken zu spüren. Der Kerl kannte wohl wirklich keine Gnade und hatte natürlich wie immer den Falschen erwischt! Mental machte ich mir eine weitere Notiz. Sollte sich jemals der Tag ergeben, an dem ich diesem Kerl in die Suppe spucken konnte, dann würde ich mir das nicht nehmen lassen!


    Missmutig trapste ich hinter meinem unglücklichen Kameraden her und hoffte, dass er sich bis zum Lager auf den Beinen halten konnte.

  • `Du wirst mit dem Gefangenen und zwei weiteren Reitern zum Castellum reiten, den Knaben in der Prinzipia abliefern und uns zwei Fuhrwerke für die Verwundeten schicken. Nimm, deinen Sohn mit, der sitzt ja auch auf einem Pferd...´, der Befehl war eindeutig und so ritten sie was die Beine ihrer Pferde hergaben.


    Cimber hielt sich an der Seite seines Sohnes Cinna und betrachtete besorgt dessen Gesicht. Das Zambascha währenddessen grob auf seinem Pferd durchgeschüttelt wurde, interessierte Cimber nicht. Er würde den Mann befragen und schonen würde er ihn dabei keineswegs. Aber im Moment galt seine Sorge Cinna.


    "Wie schwer bist Du verletzt? Was genau ist passiert?", fragte Cimber besorgt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!