[Circus Maximus] Megalesia | Wagenrennen zu Ehren der Großen Mutter

  • Neugierig schaute Vulpis umher. Wo mochte der Rufer sitzen? Er schien einer von der AURATA
    zu sein. Gut mochten sie zweiter werden. Das letzte was dieser rief gefiel ihm und er wiederholte gleich mehrmals: "RUSSATA FRISS STAUB!!!"

    Er überlegte kurz, ehe er den Spruch noch erweiterte: "RUSSATA FRISS STAUB DU FLIEGST SOWIESO AUS DEM RENNEN RAUS!!!"

    Sichtlich zufrieden mit sich, rief er noch: „Praesina, Braecus, Synnesis“, und gleich nochmals. „Praesina, Braecus, Synnesis“,

  • Etwas gesitteter als der breite Pöbel verfolgen die Senatoren das Spektakel. Sie brüllten sich auch nicht die Seele aus dem Leib, aber jeder hatte ein Tuch in den Farben seines Rennstalles mit dabei, welches je nach Erfolg oder Energie entsprechend energisch geschwenkt wurde.


    Als Lusorix sein sensationelles Überholmanöver gelang, riss mich das vom Sitz und schon fast überschwänglich schwenkte ich mein weisses Tuch.


    :panik:

  • Es gab durchaus Gründe, wenn Menecrates einmal öffentlich Gefühle zeigte, ein Pferderennen gehörte jedoch nicht dazu. Er analysierte lieber und da er das nicht lassen konnte, fielen Emotionen aus. Da war zum Beispiel Braecus, die sichere Bank der Preasina. Als er gewahrte, dass Syennesis Boden gut machte, zeigte er Teamgeist. Immer dann, wenn Syennesis einen guten Tag hatte, war am Ende alles möglich. Nur leider wusste man das nie im Voraus. Heute schien ein guter Tag für Syennesis zu sein, daher stellte Braecus den eigenen Erfolg für den Moment zurück und fuhr mit seinem Factiokollegen ein taktisches Manöver. Zwar konnten sie nicht verhindern, dass ein Roter durchbrach, aber der Rest des Feldes blieb abgeschirmt.


    Mehrere Fans schienen sich verbündet und auf die Roten eingeschossen zu haben. Schlachtgesänge und Schmährufe hallten durch den Circus.

  • Begeistert beobachtete der Octavier das Geschehen. Noch mehr beeindruckten ihn die Zurufe, besonders die Anfeuerungssprüche. So hatte er das früher nie empfunden. Da galt sein aufmerksamer Blick eher dem Publikum.
    Störenfriede, Taschendieben. Hehlern und angeheuerten Schlägertrupps. Auch jetzt schweiften seine Blicke immer wieder umher, so sehr er sich auch Mühe gab, nicht zu vergessen, dass er nicht im Dienst war.

    Sein Blick wanderte schnell zurück. Er hatte gedacht ihm wäre da jemand aufgefallen. „Ich muss mich geirrt haben“, brummelte er.

    Frugi konzentrierte sich wieder auf das Rennen. „Hört ihr das? Einfach unbeschreiblich. Das ist Rom. So wie sich jeder Rom vorstellt, voll vom pulsierendem Leben.“

    „Ein Hort der Feste und der Spiele“, kam im ironischen Ton von Persi. „Nicht zu vergessen, der Skrupellosigkeit und des Verbrechens“, ergänzte Pompus.

    „Ach nun vergesst mal euren Alltag und genießt das Geschehen. Pomp lass uns lieber sehen was du uns gutes besorgt hast. Wir kennen doch deinen Geschmack, da ist bestimmt manch eine Leckerei dabei“.

    Frugi beugte sich vor um seine Auswahl zu treffen, als er vor sich die Hand eines Mannes zu dem am Gürtel befindenden Geldsack seines Nachbarn wandern sah. Er räusperte sich laut, ahnte aber, dass dies bei
    der Lautstärke der Umgebung nicht zu hören wäre und grollte deshalb laut. „Ich würde das lassen, wir sind von der CU.“ Erschrocken fuhr der Mann zusammen, stand dann auch bald auf und verließ seinen Platz nicht gerade langsam.

  • Mit großem Interesse verfolgte der Aedil, wie nach dem Start sich das Feld formierte und zunächst der güldene sowie der grüne Rennstall sich an die Spitze setzten. Beiden waren Familiaren des Flavius verbunden, doch er selbst sympathisierte eher mit einer weiteren Factio, die erst in der zweiten Runde mühsam sich voranschob. Die erste Runde verblieb Minor somit Zeit, aus den Augenwinkeln seinen sichtlich nervösen Tiro fori zu beobachten, der für seinen ranken Leib eine beachtliche Menge von Nüsslein sich einverleibte.

    "Ruhig Blut, mein Freund - alles läuft vortrefflich!"

    , bemühte er mit leutseligen Worten, ihn ein wenig zu kalmieren.


    Dann jedoch erforderte die Rennbahn wieder seine Appetenz und er jubilierte innerlich, als Proteneas mit einem geschickten Manöver die Verfolgung des einsamen Spitzenreiters Sotion antrat. Noch war ein Großteil des Rennens zu bestreiten, doch die Direktion der Entwicklungen sagte dem Editoren ebenso zu wie die organisatorische Perfektion, die Ravilla an den Tag hatte gelegt.

  • Das Lächeln des Seius wirkte ein wenig verkrampft. So sehr er sich im Lichte der Aufmerksamkeit gefiel, so gab ihm die Größe des Amphitheatrums das Gefühl, jeder mögliche Makel seiner Arbeit würde mit abertausenden Augen bemerkt werden, nur um bei seinem künftigen Werdegang ans Licht gezerrt zu werden. Umso stärker wuchs das Bedürfnis, jeden bloßen Gedanken an einen Makel zu ersticken unter einer Aura der Vollkommenheit, unter noch huldvollerem Gebaren, noch wertvolleren Stoffen, noch maskengleicherer Kosmetik. Die Zeit bis zur ersten Kandidatur lag in weiter Ferne noch, war indes auch längst kein Pünktlein mehr am Horizont, sondern zu gut sichtbarer Größe angewachsen. In der Tat stopfte Ravilla darob die Nüsse mehr aus Nervosität in sich hinein, als sie zu genießen. Die freundlichen Worte des Flaviers indes, die taten ihm im Gegensatz zur kulinarischen Autosuggestion tatsächlich wohl. So entspannte seine Haltung sich ein wenig und er reichte Anaxis die Schale mit den Nüssen, um die unschöne Verhaltensweise zu unterbrechen, die ihm seiner unwürdig erschien.


    "Hab dank, o Aedil", sprach er überschwänglich und wie es schien, griffen die Götter sein 'o' sogleich auf und formten ein vielstimmiges Echo daraus:


    Es ging ein "Ohhh" durch die Zuschauer, als Tamos erneut beschleunigte. Nun zeigte der zweite Fahrer der Russata, wofür er die Farbe des Feuers trug! Er zog in atemberaubendem Tempo an Lusorix vorbei, vor dem er so scharf einscherte, dass dieser bremsen musste. Fluchend fiel Lusorix noch hinter Athenodorus von der eigenen Factio an den letzten Platz zurück. Ein zweites "Ohhh" wurde hörbar, bedauernd diesmal und aus der weißen Ecke tönend. Als sei ihm die Tragik der Weißen ein Ansporn, überholte Tamos just in jenem Augenblick auch noch Tanco von der güldenen Konkurrenz und war nun auf dem fünften Platz. Der rote Block der Zuschauer schrie sich die Seele aus dem Leib.


    An der Spitze behielt man indes die gesicherte Formation bei: Braecus und Synnesis tauschten die Plätze, doch verhinderten weiterhin als grüne Mauer jedwedes Überholmanöver von hinten. Tamos mochte zu Höchstform auflaufen, doch nun musste er bremsen, denn niemand gab ihm Gelegenheit, noch weiter vorzupreschen. Vor ihnen aber hieb Proteneas wütend auf seine Pferde ein, denn mit dem zweiten Platz gedachte er nicht, sich zufriedenzugeben.


    Noch immer einsam an der Spitze schien Sotion im Goldrausch dem Sieg entgegenzustreben. Doch der Abstand zu Proteneas wurde geringer ...


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    Reihenfolge nach Runde 3:


    1. Sotion

    2. Proteneas

    3. Synnesis

    4. Braecus

    5. Tamos

    6. Tanco

    7. Athenodorus

    8. Lusorix

  • Mehrere Sätze seines Jugendfreundes Lepidus verankerte sich im Gedächtnis und einer von ihnen passte zu den Wagenrennen. Als Proteneas auf seine Pferde einhieb, fiel er Menecrates wieder ein. Ledipus verwies auf die Leiden der Kreatur, unter denen sie dem Menschen dienten. Erst jetzt konnte der Claudier etwas mit der Aussage anfangen und fortan den Blick nicht mehr vom roten Lenker wenden. Abscheu stieg in ihm auf. Er sah das Weiß in den Augen der Pferde, die den Eindruck machten, als liefen sie um ihr Leben. Keine Freude wohnte diesem Galopp inne, es handelte sich um einen Angstgalopp. Einmal riss sich Menecrates von diesem Bild los und betrachtete rechts und links die Zuschauer. Außer ihm schien niemand die Pein der Tiere zu bemerken, dabei sah kaum eines der Pferde glücklich aus - auch die der anderen Lenker nicht, die weniger gedroschen wurden. Jubel und Anfeuerungsrufe erhallten, Wimpel wurden geschwenkt, Augen glänzten und im Sand rasten Tiere mit aufgerissenen Mäulern und Augen.

    Der Claudier nahm sich vor, beim ersten Vereinstreffen der Factio nach dem Rennen die Umgangsregeln klar zu definieren. Ein Schlagen der Tiere würde er verbieten. Sein Blick wandte sich den grünen Lenkern zu, um fortan zu beobachten, welche Fahrweise sie an den Tag legten.

  • Gleich einem Stern im güldenen Glanz zog Sotion noch immer seine Bahnen allein. Wer wollte ihn erreichen, wer sich mit ihm messen? Es gelang niemandem, auch nur in seine Nähe zu gelangen. Die Pferde spürten, so schien es, wie einzigartig dieses Rennen für sie und ihren Fahrer war, denn auch sie ließen keine Schwäche offenbar werden. Vor Verzücken schmolz Ravilla schier, nur am Rande bedauernd, keinen entsprechenden Wetteinsatz getätigt zu haben.


    Die grüne Mauer wagte indes einen Vorstoß, um gemeinsam den zweiten und dritten Platz für die Factio Praesina zu beanspruchen. Sie öffneten ihre Reihen, um Proteneas zu überholen, der bis soeben auf dem zweiten Platze recht sicher schien. Während Synnesis dies gelang, kämpfte Braecus vergebens. Proteneas ließ ihn nicht vorbei. Die Macht der grünen Mauer war, so schien es, gebrochen und es sofort drängten von hinten weitere Fahrer nach. Geschrei ertönte, als Bewegung in das Mittelfeld kam.


    Gebrüll aus der weißen Ecke ließ so manchen seine Aufmerksamkeit auf deren Fahrer lenken. Und der Blick sollte sich lohnen! Lusorix von der bis dahin schwächelnden Factio Albata holte unerwartet auf, überholte in einem spektakulären Sprint gleich drei Fahrer! Er ließ Athenodorus, Tanco und Tamos in einer Wolke von Sand hinter sich. Weiße Fahnen und Banner wehten, die Anhänger der Albata tobten wie weiße Gischt.


    Auch Ravilla applaudierte, rief "Famos!" und schoss dabei versehentlich ein Nüsslein quer durch das Publikum, wo es schadlos gegen eine gut gepolsterte Perücke prallte. Wer hätte gedacht, dass das Blatt sich für die Weißen noch derart wenden würde? Ravilla seinerseits nicht. War dies womöglich Taktik gewesen, hatte der Fahrer die Kräfte seiner Tiere bewusst geschont? Die Antwort kannten die Weißen allein.


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    Reihenfolge nach Runde 4


    1. Sotion

    2. Synnesis

    3. Proteneas

    4. Braecus

    5. Lusorix

    6. Tamos

    7. Tanco

    8. Athenodorus

  • Fasziniert schauten Frugi und seine Freunde dem Rennen zu. Noch nie hatten sie fern von allen Pflichten ein Wagenrennen so genossen. Unter den dreien gab es keine Parteigänger für eine bestimmte Factio. Sie genossen das Können der Lenker, die feurigen Rösser und die jubelnde Menge.

    „Da drüben schaut einmal, ist das nicht der entflohene Rekrut?“
    Aufgeregt zerrte Theopompus an Persaeus Arm. „Wo?“, fragte Persi. "Ich sehe nichts“.
    Interessiert reckte er sich hoch um besser sehen zu können. „Stimmt du hast ihn richtig erkannt. Wie müssen ihn gefangen nehmen. Doch wir schaffen das nicht alleine.“ „Am Eingang habe ich vorhin den Lurco gesehen, gibst du ihm Bescheid? Ich bin größer und kann ihn
    besser im Auge behalten, nochmal entwicht er uns nicht.“

    Frugi vergaß das Rennen, denn das hier wart jetzt wichtiger. „Ja macht Jungs, bei mir ist dann die Anlaufstellen. Persi bring genug Leute mit, damit wir ihn umstellen können", grinste er. „Das gibt einen guten Abschluss, beeile dich, es ist nicht mehr viel Zeit bis zum Ende."

    Wer hätte das gedacht, es scheint wir kriegen ihn doch noch, diesen Vulpis Lupus, dachte der Octavier zufrieden.

  • Während das Rennen ganz vorne scheinbar langweilig war, machte endlich Lusorix den lange erwarteten Sprung. Während die Taktik von Athenodorus scheinbar nicht aufging, schien Lusorix nun eine Chance zu haben. Die Mitglieder und Sympathisanten der Albata machten gewaltig Stimmung im Rund.

  • Lurco hatte keine Zeit das Rennen zu genießen, denn er sicherte die Veranstaltung. Folglich galt sein Augenmerk allem und jedem. Den Zuschauern, wie jenen die sich zwischen ihnen bewegten. Es durfte zu keinem Zwischenfall kommen, der sich nachteilig auf die Veranstaltung auswirkte. Die Cohortes Urbanae war für die Sicherheits zuständig und sie würden sie gewährleisten. Lurco schritt durch die Menschenmenge, immer nach dem nächsten sich anbahnenden Ärger Ausschau haltend, ehe er ein bekanntes Gesicht in der Masse entdeckte. War das nicht einer von Frugis Freunden? Einer seiner Kollegen? Lurco hielt gut gelaunt auf den Mann zu.

  • "Lurco", rief Persaeus, "da bist du ja, ich habe dich gesucht. Pomp hat den Fahnenflüchtigen entdeckt. Kannst du noch mehr Leute besorgen? Wir wollen ihn umzingeln und gefangen nehmen. Eigentlich haben wir ja heute frei, trotzdem da helfen wir. Pomp hält ihn im Auge. Wir treffen uns bei Frugi."

    Aufgeregt sprudelten die Worte nur so aus Persaeus hervor, bevor er kehrt macht und sich wieder zu seinen Freunden den Weg bahnte.

  • Seine Umgebung vergessend jschrie und jubelte Vulpis: Praesina, Synnesis, Synnesis, Synnesis,.

    Er konnte es kaum glauben, der Lenker hatte sich durchsetzen können, nur noch eine halbe , nein viertel Wagenlänge und der wäre auf dem ersten Platz. Das Beste aber, er Vulpis würde einen satten Wettgewinn einstreichen und hätte die nächsten Wochen ausgesorgt, danach würde sich wieder etwas neues finden.

    "Synnesis, los renn sie nieder!"

    Vor Aufregung sprang er immer wieder hoch,:panik: noch ein kleines Stückchen bis zu seinem Glück.

  • Persaeus eilte auf ihn zu und was er zu sagen hatte, war eine gewaltige Neuigkeit. Sie hatten den Fahnenflüchtigen entdeckt! Treffen bei Frugi, die Kollegen würden trotz Freizeit unterstützend eingreifen. Das war löblich und nicht nur dass, jeder wollte diesen Langfinger stellen.


    "Ja ich trommele meine Leute zusammen", schaffte Lurco gerade noch zu antworten, da war Persaeus schon wieder davon geeilt. Lurco musste grinsen. Das gefiel ihm, Persaeus war präzise und er war schnell. Nun musste er genauso handelt. Lurco hielt nach seinen Leuten Ausschau und machte sich sofort auf den Weg, Pullus und die anderen mussten her.

  • Die anderen waren strategisch günstig verteilt, standen dabei nah genug, um einander zu sehen und miteinander kommunizieren zu können. Letzteres war bei dem Lärm und der Nervosität der Zuschauer nicht immer einfach. Asper, der schamlos im Dienst eine Tunika seines Favoriten trug - Russata-Rot - war nicht entgangen, was Lurco trieb. Scato brauchte nur zu beobachten, in welche Richtung Asper am häufigsten sah, um zu erraten, wo Lurco sich befand. Er hob kurz den Arm, damit Lurco sah, wo sie standen, da er sie zu suchen schien. Da Scato das Gemache um die Factios furchtbar fand und zudem Wert auf korrekten Dienst legte, trug er aus Prinzip eine wollweiß-gräuliche Tunika.


    "Mit der Hitze scheint die Truppe gut zurechtzukommen, seit ich darauf achte, dass ihr genügend trinkt und den unsäglichen Garum weglasst. Niemand ist umgefallen oder hat irgendwas gegen den Kopf bekommen", informierte Scato. "Alle sind gesund!"


    "Aus deinem Mund klingt das wie eine Beschwerde", fand Asper, dessen Blicke zwischen Rennbahn, Lurco und Umgebung hin und her wanderten.


    "Letzten Sommer ging es wenigstens Ramnus andauernd dreckig", antwortete Scato traurig.


    Asper gluckste. "Hattest du nicht den Hippokratischen Eid geleistet?"


    Scato winkte ab. "Ach, was! Ärzte lästern andauernd über die Patienten und deren Wehwehchen und noch schlimmer sind die Capsarii. Je mehr es den Patienten beschämt, umso derber die Witze. Im Ernst. Ich weiß nicht, wie viele Bandwurmwitze ich zum Beispiel in diesem Valetudinarium schon gehört habe - das ewig lange Tier, das ich euch im Glas zeigte, haben sie letztes Jahr aus einem Kameraden herausgezogen. Zurzeit sind allerdings eher Leute ein Thema, die mal ein Xylospongium im Rektum stecken hatten."


    Vielleicht auch, weil dieser schräge Fall bislang einmalig gewesen war. Die ersten medizinischen Ausbilder begannen, ihn bei Lehrlingen als Fallbeispiel zu verwenden, um sich deren Aufmerksamkeit zu sichern. Quietus machte einen schmalen Mund und drehte sich etwas weg. Seine Tunika war übrigens grün.


    Scato blinzelte Asper zu. "Aber zum Glück mache ich so etwas nicht. Ich bin im Valetudinarium der Netteste, ihr seid bei mir in besten Händen."

    Asper nickte. "Bis wir mal einen Bandwurm haben."


    "Oder ein Xylospongium. - Salve, Lurco. Geht es dir schlecht? Kopfschmerzen, Übelkeit?"

  • Lurcos Blick wechselte von Asper zu Scato und zurück.

    "Danke der Nachfrage Scato, mir geht gut. Bitte, wieso müssen wir jetzt über Bandwürmer sprechen? Hat das nicht Zeit bis nach der Verhaftung? Keinem ist damit geholfen, wenn einem vor einem Einsatz spei-übel wird", warnte Lurco und versuchte krampfhaft nicht an das Tier zu denken, dass ihnen Scato gezeigt hatte.


    "Ich habe über jemanden gehört, der davon hörte, der wiederum von einem Kameraden hörte, dass so etwas mit dem Schwamm eine einmalige, eindeutige Warnung an jene ist, die sich des Verrates an der Kameradschaft schuldig gemacht haben. Sozusagen die erste und letzte Warnung. Aber wer bin ich schon so etwas zu wissen? Dennoch sagt man ja, an jedem Gerücht ist ein Körnchen Wahrheit dran. Es kann also durchaus Personen geben, die tatsächlich einem Schwamm kassiert haben. Wer weiß das schon?", gab Lurco freundlich zu bedenken.


    "So Leute es ist ernst, wir müssen Frugi und seine Mannen unterstützen. Sie haben hier niemand Geringeren entdeckt als den Langfinger und Fahnenflüchtigen! Persaeus hatte mich gerade informiert und ist schon wieder los. Wir treffen uns bei Frugi. Möge uns Mars hold sein, dass wir den Burschen schnappen. Kommt!", sagte Lurco, knuffte Scato und gab sofort den Weg vor.

  • Der
    Octavier atmete erleichtert auf als er Lurco, Scato und die anderen kommen sah. Persi hatte zwar gesagt sie würden kommen, doch es war schon etwas anderes wenn man es mit eigenen Augen sah.

    „Pomp, du bist groß, reckt dich und wink ihnen, damit sie uns in dem Gedränge auch sehen. Die werden sich bestimmt ebenfalls freuen, wenn wir
    den Vulpis Lupus endlich erwischen“.

    Zufrieden rieb er sich die Hände, dass würde später ein Fest geben.

  • Der winkende Theopompus sah aus, als wäre er der verschollene gute Zwillingsbruder von Ramnus. Beide waren riesengroß und wogen das Doppelte ihrer Kameraden. Nur blickte Theopompus nicht ständig so drein, als würde er die Leute auffressen wollen, mit denen er sprach. Scato fragte sich, ob man die beiden nicht tauschen könnte, aber vermutlich würde irgendwer die riesige böse Fressraupe behalten wollen. Vermutlich der Mann, der sie ständig mit Bratwürsten fütterte.


    Das Contubernium marschierte im Gänsemarsch durch das Gedränge, so kamen sie am schnellsten voran, wobei Ramnus als Wellenbrecher fungierte. Wer im Weg stand, wurde nicht angesprochen, sondern grob beiseite geschubst. Falls jemand sich nach so einem Schubser noch empört umdrehte, schloss er den Mund sehr schnell wieder, als er sah, wer und was ihn da geschubst hatte.


    Innerhalb weniger Augenblicke standen sie so bei Frugi, Theopompus und Persaeus und drängten sich um ihren Offizier. Es war an Lurco als Optio, Meldung zu machen.

  • Theopompus war ein Berg von einem Mann, fast so massig wie Rammy nur nicht so grimmig. Lurco wusste nicht, ob ihn das sympatisch machte oder ob dieser freundliche Blick nicht noch mehr abschreckte. Wer traute schon einem lächelnden Löwen? Löwe blieb er ja trotzdem. Rammy walzte ihnen den Weg zu Frugi und seinen Leuten frei, vermutlich wirkte ihr Marsch auf andere wie eine Geröll-Lawine, mit Rammy als ersten Stein des Anstoßes. Lurco lachte innerlich bei seinen Wortspielen, er mochte so etwas. Lurco schob sich an Rammy vorbei und grüßte Frugi mit einem freundlichen Lächeln.


    "Ich unterlasse mal den offiziellen Gruß, um Euch nicht zu enttarnen Frugi. Wo hast Du die diebische Elster gesichtet? Wir schnappen uns den Kerl, niemand richtet sich gegen die Kameradschaft, sonst richten sich die Kameraden gegen ihn. Das muss er verinnerlichen. Also zeig ihn mir, wir müssen wissen wie der Kerl aussieht und wo er sich aufhält. dann fächern wir aus und schnappen ihn uns. Leute herhören er wird verhaftet. Wir fangen ihn lebend. Aber Obacht... LEBEND heißt nicht unverletzt. Falls er also stolpert oder so, seid unbesorgt. Frugi?", fragte Lurco mit Raubtierblick.

  • Frugi grinste als er die Gruppe kommen sah. Er schätzte das Vulpis wendig war, sonst hätten Pompus und dieser Rammy gereicht um ihn in die Mangel zu nehmen. Hier wollten sie aber sicher gehen, noch einmal sollte das Bürschlein ihnen nicht entwischen, schließlich stand ihre Ehre auf dem Spiel.

    „Da vorne steht er. Es ist der Kerl in der auffälligen blauen Toga mit dem gelben Streifen. Der, der da so laut rum schreit. Ich schlage vor, wir bringen uns in Position, sobald das Rennen zu Ende ist, ziehen wir den Ring zu. Aber bitte, wir warten wirklich bis nach dem Rennen, denn wir wollen den anderen ja nicht das Ende vermiesen. Es ist ja gleich soweit. Lurco teilst du Leute ein? Wir drei haben heute ja nur unsere Fäuste dabei. Aber Pomps reichen da schon“, griemelte er.

    Die Anfeuerungsrufe waren mittlerweile so laut, das der Octavier sich selber kaum verstand, deshalb musste er sehr laut sprechen.

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