Beiträge von Diantha

    Langsam erinnerte ich mich wieder, dass ich wirklich etwas gesagt hatte. Ja es war gewesen, als Ancius auf dem Boden lag und ich nach einem Heiler gerufen hatte. "Ich habe irgendwann aufgehört zu sprechen, weil ich nicht mehr wollte. Es war an dem Tag als ich in die Sklaverei gegangen bin ab da habe ich mit niemanden mehr gesprochen, bis Ancius kam." Ich wusste nicht ob jemand aus dem Hause der Duccier eine Ahnung davon hatte was zwischen Ancius und mir war. "Ich habe nicht viel zu erzählen. Wer war diese Frau gewesen und warum hatte sie euch angefallen?"

    Erinnerungen gut, dass sie es ansprach aber solche Erinnerungen würden niemals verschwinden oder gar schwächer werden, das waren welche die nisteten sich tief in der Seele jedes Menschen ein. Ich sagte nichts, vielleicht fehlte mir dazu die Kraft und ausserdem hatte ich vergessen, dass ich an diesem Tag gesprochen hatte und das nicht nur zu Ancius.
    Das Wasser ging seinen stätigen Weg und ließ dich von nichts aufhalten. Es konnte jederzeit seine Richtung wechseln, aber wir konnten das nicht.

    Ich hatte gehofft nie wieder solche Szenen zu sehen wie sie nun geschehen waren und ich hatte nicht einmal viel machen können. Gerne hätte ich geholfen doch ich konnte nur da stehen wie eine Statue. Es hätte alles schlimmer ausgehen können. Ich wusste, dass ich keine Schuld trug, aber trotzdem fühlte ich mich auf eine ganz seltsame Art schuldig.
    Als ich die Schritte hörte drehte ich mich nicht rum, ich wollte nicht wissen wer das war oder was derjenige wollte. Vielleicht wer böses wie diese Frau, vielleicht aber auch nicht. Mein Herz beschleunigte seinen Schlag und dann verstummten die Schritte und jemand setzte sich neben mich. Nur zögerlich drehte ich meinen Kopf und erkannte Venusia. Man sah immer noch die Schatten in ihrem Gesicht und die Strapazen. Sie hatte es auch ziemlich erwischt gehabt und ich war mit einer kräftigen Backpfeife davon gekommen. Stumm schaute ich sie an und dann wieder in das Wasser.

    Mir gingen die Geschehnisse nicht mehr aus dem Kopf. Es war so viel gewesen was geschehen war und es war so schmerzhaft, denn es hatte viele Wunden wieder aufgerissen die ich gehofft hatte, dass sie verheilt waren aber nun bluteten sie wieder und man konnte nichts dagegen unternehmen, denn die Wunden waren in meiner Seele. So viele Erinnerungen waren wieder wachgerufen und ich konnte sie nicht vergessen. Das viele Blut, es hätte auch meines sein können, aber es war es nicht gewesen.
    Mein Weg führte mich aus der Stadt hinaus in den kleinen Wald. Hier war ich noch nie gewesen, aber ich fand eine wundervolle Stelle, eine Wiese mit vielen Blumen und einem kleinen Bächlein. Es erinnerte mich an früher und an meine Heimat. Neben dem Bächlein ließ ich mich nieder und legte meine Hände in das sonnengewärmte Gras. Die Stille hatte etwas beruhigendes aber auch beängstigendes an sich obwohl immer wieder das Vogelgezwitscher erschallte. Meine Gedanken schweiften weg während ich in das schimmernde Wasser sah und nichts mehr um mich rum wahr nahm.....


    Sim-Off:

    wenn wer mag :)

    Irgendwann war ich wirklich eingeschlafen obwohl ich das gar nicht wollte, aber als Ancius begann sich zu bewegen wurde ich wach und schaute ihn an. Ich sah immer noch schlimm aus und er konnte meine Angst sehen die ich immer noch um ihn hatte. "Ancius....Wie geht es dir?" fragte ich ihn leise und griff nach seiner Hand.

    Ich war immer noch am kichern, als er mich so ansah und dann zu sich zog. Wir hatten beide einiges an Stroh in den Haaren und das musste sicher auch lustig aussehen. Ich küsste ihn ebenfalls und zupfte ein paar Halme aus seinen Haaren. Meine Lippen berührten seine wieder und ich lächelte ihn an. "Ich bin so glücklich" flüsterte ich.

    Wir hatten Ancius auf sein Zimmer gebracht. Meine Kleidung und ich waren immer noch voll Blut und ich hatte immer noch den Geruch von verbranntem Fleisch in der Nase. Ich war so froh, dass das alles endlich vorbei war und diese Frau verschwunden war. Mir war es wirklich egal was man mit ihr machte und es interessierte mich nicht mehr. Ich sah Ancius an wie er da auf seinem Bett lag und so blass aussah. Es zerriss mir fast das Herz ihn so zu sehen, denn das Bild erinnerte mich an meinen Vater und daran wollte ich nicht mehr denken. Nun spürte ich auch wieder dieses Zittern meiner Hände und wie es sich auf meinen Körper ausbreitete. Schon lange hatte ich das nicht mehr gespürt und ich versuchte es zu ignorieren. Meine Tränen wischte ich mit meiner verschmierten Hand weg und dann setzte ich mich neben Ancius auf das Bett und streichelte ihm über seine Wang und griff dann seine Hand. "Du musst wieder gesund werden" flüsterte ich und küsste ihn auf die Stirn, danach legte ich mich einfach neben ihn ins Bett. Ich wollte ihm nahe sein und ihn nicht mehr alleine lassen. Mein herz schlug schnell und wollte sich nicht beruhigen lassen, meine Angst war einfach noch viel zu groß.

    Meine Farbe wich langsam aber sicher aus meinem Gesicht, als ich mitansehen musste wie man Ancius behandelte und als er dann auch noch das Eisen mir wieder in die Hand drückte wankte ich ein wenig. Das war alles zu viel, einfach zu viel, ja das war es. Ich brachte das Eisen schnell weg, Hauptsache weg aus meinen Händen und dann kam wieder ein Fremder und ich ging wieder zu Ancius hinüber.

    Ich sah ihn mit immer größer werdenden Augen an, aber tat dann doch wie mir geheißen und verschwand mit dem Teil um es zu säubern und dann damit wieder zu kommen. Ich steckte es in das Feuer um es zu erhitzen und allein der Gedanke brachte die Übelkeit in mir zu kochen, da ich wusste was damit geschehen würde. Mein Blick fiel auf die Frau die gefesselt auf dem Boden lag und die Menschen angegriffen hatte die mir am Herzen lagen.

    Stumm liefen mir die Tränen über mein Gesicht, als ich Ancius immer wieder über seinen Kopf strich. Die Worte des Medicus machten alles nur noch schlimmer und meine Angst ihn zu verlieren war beinahe greifbar. Ich wollte ihn auf keinen Fall verlieren dazu liebte ich ihn viel zu sehr. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich ihm Leben von mir abgegeben, aber das ging nicht und so schickte ich stumm ein Gebet zu den Göttern, dass sie ihm helfen sollten, da ich ihn brauchte.

    Ich hatte nicht lange überlegt und war sofort nachdem Venusia mir es gesagt hatte losgelaufen um Wasser und Tücher zu besorgen. In der Küche angekommen bereitetete ich alles vor und ssah dabei nicht, dass ich schon ganz rot von dem Blut von Ancius war. Es war überall, aber es fiel mir nicht auf. Das Wasser schien ewig zu brauchen bis es wärmer wurde aber irgendwann war es doch warm genug und die Tücher legte ich über meinen Arm aber die Kräuter hatte ich nicht gefunden, so musste es auch ohne gehen.


    Als ich wieder im Kaminzimmer ankam war der Medicus schon da und so stllte ich ihm das Wasser und die Tücher hin und kniete mich gleich wieder neben Ancius um ihm liebevoll über sein Gesicht zu streichen.

    Ich hatte Angst und konnte einfach nichts gegen diese tief sitzenden Angst unternehmen. Es war als würden sich Teile aus meinem Leben grade wieder vor meinen Augen abspielen und ich war wieder da wo ich schon einmal war. Wenn ich ehrlich war, dann war ich am überlegen der Frau etwas über den Kopf zu schlagen, damit sie endlich ruhe gab und Venusia in ruhe ließ, aber Hergen war bei den Göttern schneller als ich und dann drehte ich mich schnell wieder zu Ancius um und mir blieb die Luft im Hals stecken, als ich sah wie er in sich zusammensackte und sogar seine Hand von der Wunde rutschte. Stumm liefen mir die Tränen die Wangen runter auch wenn ich sah, dass er noch atmete. Ich beeilte mich und kniete mich neben ihn hin um meine Hände auf die Wunde zu drücken. "Bitte nicht" flüsterte ich und fügte dann viel lauter an, dass es auch die anderen hören konnten "Helft mir bitte, wir brauchen endlich einen medicus" meine Verzweiflung sprach aus mir und mir war es egal, dass sie mich alle sonst für stummm hielten.

    Übermut übermannte mich und einfach nur das pure Glück welches ich empfand, als ich in seiner Nähe sein durfte. Ich kicherte und würde mich auf der Stelle bei ihm rächen, denn ich nahm mit beiden Händen das Heu auf dem wir lagen und versuchte ihn darunter zu begraben, wie zwei kleine Kinder mussten wir nun wirken, aber das war mir egal. "Ich würde nicht zulassen, dass du einfach so neben mir einschläfst" sagte ich ausser atem und beugte mich dabei mit meinem Oberkörper über ihn, so dass ich mich mit meinen Händen neben ihn abstützen musste.

    Ich hätte nicht gewusst was ich auf diese Frau erwiedern sollte und zog es vor einfach langsam auf zu stehen auch wenn ich wusste, dass es Ancius sicher nicht recht sein würde. Nun stand ich neben ihm und wusste nicht was ich machen sollte, denn ich hatte Angst, dass sie ihm noch einmal etwas tun würde. Er war schon ziemlich schwer verletzt, auch wenn er das nicht zugeben würde, aber er war blass und ich hatte das Gefühl, dass er immer blasser wurde und das machte mir Angst. Dann kam auch noch Venusia rein und warum wunderte es mich nur nicht, dass sie diese Frau kannte. Hilfesuchend blickte ich sie an und hoffte, dass sie wusste was sie da tat.

    Ich musterte ihn einen Moment lang und drehte mich dann ohne etwas zu sagen zur Seite und begann ein wenig rumzuwerkeln. Ich nahm von dem noch ziemlich frischen und weichen Brot und suchte auch Oliven, Käse darunter Schafskäse und Obst zusammen. Es war gesund und machte satt und war auch leicht, dann trug ich das alles zu dem Tisch und stellte es ab. "Ich glaube das ist das Richtige Ancius."

    "Ich weiß, dass wir nicht ewig hier bleiben können. Sagte ich das nicht eben?" fragte ich ihn mit einem Schmunzeln. "Du botest mir an noch länger zu bleiben" grinste ich ihn nun an und kuschelte mich etwas dichter an ihn. "So? Du würdest also einfach neben mir einschlafen?"

    Unverrichteter Dinge kam ich zurück in das Kaminzimmer. Wenn man jemanden brauchte schien einfach keiner im Haus zu sein und als ich das Kaminzimmer wieder betrat machte ich mir nur noch größere Sorgen um Ancius. Die Frau beachtete ich nicht, denn sie hatte nichts anderes verdient. Meine Wange fühlte sich immer noch warm an, so fest hatte sie zugeschlagen. Ich kniete mich neben Ancius hin und legte eine Hand auf seine die die Wunde drückte. "Es tut mir leid,ich habe niemanden gefunden hier. Marga ist weg und Hergen weiß ich nicht wo er ist. Vielleicht haben wir Glück und Valentin kommt gleich wieder nach Hause, dann kann er den Regonarius holen gehen. Wie geht es dir? Das sieht so schlimm aus."

    "Ich würde sehr gerne noch hier oben mit dir bleiben, am liebsten würde ich gar nicht mehr hier runter wollen." Ich sah ihm tief in die Augen. Sein Blick war so sanft, dass es gleich lauter Schmetterlinge in meinem Bauch schwirren ließ. Langsam beugte ich mich etwas nach vorne um seine Lippen mit den meinen wieder zu berühren. Das alles konnte doch nur ein Traum sein und nicht die Wirklichkeit.

    Mein Herz überschlug sich immer noch und der klirrende Dolch ließ mich zusammenzucken und dann zu Ancius sehen. Die Frau interessierte mich nicht mehr weiter sondern ich hatte nur noch Augen für Ancius. Als er bei mir war und mich berührte mit den Kuss gab, war ich den Tränen nahe. Ich hatte seine Wunde gesehen, aber zuerst mussten wir uns um diese Frau kümmern und so nickte ich ihm zu, berührte seine Hand kurz und sah ihm in die Augen. Ich tat alles als würde ich es nicht selber machen sondern jemand anders mich lenken. "Ich bin gleich wieder da" kam es nur flüsternd von mir und dann verschwand ich auch schon und suchte Hergen, dem ich dann diesmal nicht auf der Tafel, sondern mündlich sagen wollte was geschehen war. Ich hoffte ihn natürlich schnell zu finden.

    Ich hatte Ancius noch nie so sauer erlebt und alles was dann kam konnte ich nicht fassen. Ich stand immer noch etwas abseits und musste zusehen was sie da tat, wie sie ihm das Messer in die Seite rammte. Ich konnte nicht mehr, das musste einfach ein Alptraum sein, aus dem ich nun gerne erwachen würde. "Ancius" rief ich plötzlich, als das Messer ihn traf und wollte zu ihm, aber etwas hielt mich an Ort und Stelle fest wo ich war und ich schaffte es einfach nicht. "Nein" flüsterte ich weiter und sah zu wie er sie schlug und dann zu Fall brachte, weil sie wohl nicht mehr stehen konnte. Warum war denn keiner mehr hier im Haus? Warum hatte man sie überhaupt hier reingelassen? So viele Fragen waren in meinem Kopf und immer noch konnte ich nicht reagieren.