Die Verkündigung des Urteils bekam Finn garnicht mehr mit, zu laut war das wütende Gebrüll des Löwen. Die anderen Tiere schienen immernoch etwas konsterniert darüber zu sein, dass das Opfer zum Angriff übergegangen war, denn bis auf den Löwen, der gerade hartnäckig nach Finns Arm schnappte, hatte sich noch keines der Tiere in Bewegung gesetzt.
Schließlich gelang es dem Löwen doch noch Finn mit den Zähnen zu erwischen, und seine Zähne bohrten sich in Finn wie glühende Nägel, doch noch nahm Finn das nicht wahr, noch hatte er genug Adrenalin im Blut um sich zu wehren. Was er auch wütend tat.
Während Finns linker Arm langsam aber sicher von den kräftigen Kiefern des Untiers zermalmt wurde, griff er in einer letzten Anstrengung ins Gesicht des Löwen und drückte ihm schließlich ein paar mit Sand und Blut verklebte Finger in die Augen.
Was dazu führte dass das Monster von ihm abließ, und sich im Sand wälzte, und verzweifelt mit den Pfoten über die verletzten Lider strich, um den nichtmehr vorhandenen Eindringlich wegzufegen.
Finns Triumph zählte nur Sekunden, die anderen Tiere sahen ihre Chance gekommen und warfen sich von allen Seiten auf den blutenden und keuchenden Kelten, und binnen weniger Augenblicke ward das Werk getan, was der Leitlöwe nicht zu vollbringen vermochte. Daran sich weiter zu wehren war nicht zu denken, Finns durch Folter und Carcerhaft strapazierte Kräfte verließen mit jedem Tropfen Blut seinen Körper, und bevor es Finn entgültig dahinraffte, bäumte er sich ein letztes Mal auf um einem seiner Angreifer mit den letzten Kraftreserven noch kräftig eins auf die Nase zu geben.
Finns letzte Worte waren von den Rängen natürlich nicht zu hören, hätten die Löwen sie verstanden, hätten sie sich wahrscheinlich gefragt welche Göttin der Mann meinte, dessen Glieder sie gerade zerrissen.
Seine letzten Gedanken waren jedoch freier als sie es Leben jemals gewesen waren. Der Wahnsinn verließ ihn, endgültig, um sich in der Welt der Lebenden ein neues Opfer zu suchen, und der Mensch namens Finn Kylian ging hin, unbefangen und in Erwartung einer Welt in der es vielleicht sogar einen Platz für ihn gab.