Beiträge von Finn Kylian

    Die Verkündigung des Urteils bekam Finn garnicht mehr mit, zu laut war das wütende Gebrüll des Löwen. Die anderen Tiere schienen immernoch etwas konsterniert darüber zu sein, dass das Opfer zum Angriff übergegangen war, denn bis auf den Löwen, der gerade hartnäckig nach Finns Arm schnappte, hatte sich noch keines der Tiere in Bewegung gesetzt.


    Schließlich gelang es dem Löwen doch noch Finn mit den Zähnen zu erwischen, und seine Zähne bohrten sich in Finn wie glühende Nägel, doch noch nahm Finn das nicht wahr, noch hatte er genug Adrenalin im Blut um sich zu wehren. Was er auch wütend tat.
    Während Finns linker Arm langsam aber sicher von den kräftigen Kiefern des Untiers zermalmt wurde, griff er in einer letzten Anstrengung ins Gesicht des Löwen und drückte ihm schließlich ein paar mit Sand und Blut verklebte Finger in die Augen.


    Was dazu führte dass das Monster von ihm abließ, und sich im Sand wälzte, und verzweifelt mit den Pfoten über die verletzten Lider strich, um den nichtmehr vorhandenen Eindringlich wegzufegen.


    Finns Triumph zählte nur Sekunden, die anderen Tiere sahen ihre Chance gekommen und warfen sich von allen Seiten auf den blutenden und keuchenden Kelten, und binnen weniger Augenblicke ward das Werk getan, was der Leitlöwe nicht zu vollbringen vermochte. Daran sich weiter zu wehren war nicht zu denken, Finns durch Folter und Carcerhaft strapazierte Kräfte verließen mit jedem Tropfen Blut seinen Körper, und bevor es Finn entgültig dahinraffte, bäumte er sich ein letztes Mal auf um einem seiner Angreifer mit den letzten Kraftreserven noch kräftig eins auf die Nase zu geben.


    Finns letzte Worte waren von den Rängen natürlich nicht zu hören, hätten die Löwen sie verstanden, hätten sie sich wahrscheinlich gefragt welche Göttin der Mann meinte, dessen Glieder sie gerade zerrissen.


    Seine letzten Gedanken waren jedoch freier als sie es Leben jemals gewesen waren. Der Wahnsinn verließ ihn, endgültig, um sich in der Welt der Lebenden ein neues Opfer zu suchen, und der Mensch namens Finn Kylian ging hin, unbefangen und in Erwartung einer Welt in der es vielleicht sogar einen Platz für ihn gab.

    Gerade als Finn sich entschlossen hatte der Menge seinen blanken Arsch hinzuhalten, wurden die großen Tore geöffnet, und eine Meute von Vierbeinern kam herein die Finn noch nie in seinem Leben gesehen hatte.
    Sahen fast so aus wie große Katzen, oder extrem behaarte Luchse.


    Wenige Sekunden blieb Finn einfach stehen und sah zu wie die Tiere sich langsam in die Arena begaben, und die Gegend schnuppernd und lauernd nach etwaigen Gefahren absuchten.
    Diese Tiere wussten ja nicht dass es heute mal gegen jemanden ging, der eigentlich leichtes Spiel sein sollte. Finn kraute seinen mittlerweile monströsen Bart, und überlegte was zu tun.


    Wollte er das hier überleben? Auf garkeinen Fall.


    Er hatte dem Wahnsinn in seinem Schädel schon lange den Krieg erklärt, und wusste dass er ihm nur entkommen könnte sobald er sich selbst nach Hel schickte, denn dorthin folgten einem bekanntermaßen nur die irdischen Geister, und das Tier was immernoch von der Sonne verschreckt in Finn schlummerte war definitiv NICHT irdisch.
    Er seufzte, alles hätte so gut gehen können. Ging es aber nicht.


    Finn sah sich um, die Menge verstummte und starrte gespannt zwischen ihm und den Tieren hin und her, und nicht wenige erwarteten wohl dass Finn sich die Blöße gab wegzulaufen.


    In einem letzten Moment der Klarheit in seinem Geist lockte Finn den Wahnsinn aus seiner Ecke hervor, nahm ihn bei der Hand und lächelte die hässliche Fratze an.


    Zeit zu gehen.


    Den Zuschauern bot sich in den folgenden Momenten ein seltsames Schauspiel. Mit halbwahnsinnigem Blick und schrillem Schrei rannte Finn auf die Tiere zu, und warf sich auf den erstbesten Löwen, der verdutzt vom unvorhergesehen Angriff erst einmal garnicht wusste was los war.
    Es entbrandte eine wilde Keilerei zwischen Mensch und Tier, in der Finn immer wieder versuchte in Beine und Hals des Löwen zu beißen, während dieser genau dasselbe bei Finn versuchte. Alles in allem ein für die Zuschauer sehr verwirrender Anblick, auch wenn die ersten Beifall klatschten und zu johlen begonnen.

    Nichts, absolut garnichts tat sich. Die Leute johlten, warteten, johlten wieder, und warteten noch länger. Vereinzelt waren Pfiffe zu hören..


    Finn fragte sich mittlerweile selbst, ob es so angedacht war dass er sich in der Arena selbst töten sollte. Seltsames Volk, diese Römer.


    Nachdem er sich nun zum fünfzehnten Mal genüsslich am Arsch und zum neunten Mal am Sack gekratzt hatte, entschloss sich Finn zu etwas mehr Unterhaltung für das Volk, schließlich war er dafür hier.


    So begann er mit langsamen Schritten einen recht seltsamen Tanz aufzuführen... sehr, sehr seltsamen Tanz.

    Es war schon seltsam, aus dem düsteren Carcer mit dem trüben Licht der Öllampen in die grelle Sonne der Arena gestoßen zu werden. Die Sonne, in dieser Stadt war sie so verdammt hell. Und das mitten im Winter!
    Sie lachte auf ihn hinab als würde sie ihn verhöhnen, unglaublicherweise störte ihn das mehr als das Gejohle der Menge, und das immer wieder in Finns Luftraum eindringende faule Gemüse. Soso, die Sonne war gekommen um seinen Tod auch gut genug auszuleuchten, welch Ehre.


    Mit der Öffnung der Türe und dem grellen Sonnenschein war auch der Wahnsinn in eine Ecke in Finns Geist geflohen, an dem die Sonne ihn niemals erreichen würde. Eben jene Ecke, die Finn zu dem gemacht hatte was er war: ein Mörder.
    Es hatte ihn schon im Stolz verletzt, dass die Römer sich wegen eines versuchten Mordes so aufspielten, aber die begangenen im Norden nicht einmal zur Kenntnis nahmen. Der Tod seiner Opfer würde bald ebenso vergessen sein wie der ihres Mörders, und das störte ihn nicht einmal. Die Göttin lief immernoch in Menschengestalt gefangen durch diese Welt, und würde erst zu ihrer Göttlichkeit gelangen wenn der Tod sie aus ihrem verwelktem Körper riss.


    Dann würde er sie wiedersehen, und sie würde ihm dafür danken.


    Sein Sinn kehrte in die Wirklichkeit zurück, und während der Wahnsinn aus seiner düsteren Ecke sich immernoch nicht ins Licht traute, machte ein seltsam klar denkender Finn ein paar Schritte in die Arena hinaus. Er sah sich um, immernoch verblüfft von der ungetrübten Schärfe seiner Sinne, die ihm früher so ein fulminantes Wirken ermöglicht hatten. Gerade jetzt...
    Er erblickte den Typen, der ihn mit dem kleinen Lustknaben und dem ranzigen Wächter in seiner Zelle besucht hatte, und winkte ihm grinsend zu. So sah man sich wieder.
    Die Kerle die ihn in diese Arena stießen machten sich sofort wieder aus dem Staub, und auch jene die ihn zu diesem Zirkus verurteilt hatten ließen noch auf sich warten. Na großartig.


    Er wartete darauf dass etwas geschah. Doch nichts geschah. Noch.
    Da seine Stimme sich in der Verkündigung verständlicher Botschaften in der nahen Vergangenheit als unfähig bewiesen hatte, schwieg Finn und machte seinen Überdruss dadurch bemerkbar indem er laut gähnte und sich zur Erheiterung des Publikums erst einmal genüsslich am Hintern kratzte.

    Finn, immernoch im festen Griff des Wahnsinn, hörte die Worte nicht, die der Römer an ihn richtete. Aber jemand anderes tat es...


    "Ihr Blut befreien, sie befreien... der Göttin zu neuer Macht verhelfen.", das war nicht Finns Stimme, die hier sprach, aber durchaus sein Körper, aus dem sie stammte, "Vorbereiten was kommen wird. Blut... das Blut dieser Stadt.... Rom wird brennen. Rom wird brennen. Und sterben, wie ein kopfloser Hahn... Rom wird brennen... Rom wird brennen. Rom wird brennen. Und eure Kinder ersaufen in eurem Blut."

    Bei diesen Worten spuckte Finn geräuschvoll aus...


    "Wichtigste Stadt der Welt... ha he hi... DASS ICH NICHT LACHE!!! Ihr bemerkt ja erst dass eure Frauen weg sind, wenn es schon fast zu spät ist. HAH!!! Schlampen, alles Römerschlampen! Und was noch? Habt ihr sie gesehen? Die Toten? NEIN NATÜRLICH NICHT! Huaaaaargh...", Finn klammerte sich an diesen Gedanken wie ein Ertrinkender an ein Stück Holz, während der Wahnsinn an ihm riss um ihn zurück in sein dunkles Reich zurück zu ziehen, "IHR VERDAMMTEN NARREN!!! Hargh... DER MENSCHLICHE DRECK STAPELT SICH SO HOCH DASS IHR NICHT EINMAL SEHT WENN DER TOD DIREKT VOR EURER TÜR STEHT."


    Finn fiel von dem Gitter ab und verrenkte sich die Glieder im Ringen um seine Vernunft.


    "Gottverdammtes Römerpack! Eure Zeit der Selbstherrlichkeit hat bald ein Ende!!! EIN ENDE!!!!! Dann bin nichtmehr ich es, der das Blut eurer Kinder vergießt. DIE STADT SELBST WIRD ES!!! HARGH!!!! HAAA..."


    Der Wahnsinn obsiegte.. Finn krümmte sich zusammen und lachte gequält und mit rauem Ton.


    "Blut.... Blut.... Menschen saufen Blut.... Mord... und Raub... und Politik sind gut. Blut... Blut...", säuselte er leicht und mehr zu sich selbst als zur Welt, während er mit leeren Augen den Dreck unter sich betrachtete...

    Was denn? Es gab Menschen die schon bei weniger an die Decke gegangen wären... Finn roch eine Herausforderung.


    "Mann, deine Mutter zieht Ochsenkarren im Circus!", gerade wollte er so richtig loslegen, da kam dann auch schon der Oberwärter. Mal wieder.
    "Hah, Wachschlampe! Wachschlampe! Hallo! Hallo!!", mit einem Satz hing Finn an dem Gitter dass ihn von den Römern trennte und turnte so wie es seine schmerzenden Gitter zuließen an den Gitterstäben herum.


    "Besuch, viel Römerbesuch!"

    Finn glotzte einen Moment lang ungläubig, und hatte mühe die Schwärze in seinem Schädel zurück zu drängen, die ihn wieder in Lethargie und Benommenheit drängen wollte. Wollte sein Verteidiger tatsächlich die Klappe halten? Eine sehr freie Interpretation von "Verteidigung", musste er sich eingestehen. Sollte er es versuchen? Allerdings waren die Wachen nach seinem Ausraster von vorhin noch sehr wachsam, man würde ihn niederdrücken bevor er den Typen erreichen könnte. Und dann noch die Ketten...


    Finn überlegte es sich anders. Wenn schon draufgehen, dann mit Stil. Er zog hoch, sammelte und spuckte. Sein Aufenthalt im Kerker hatte ihm viel Zeit gegeben zu üben, sonst gab es keine Möglichkeiten den Wärtern oder den Mitgefangenen auf den Sack zu gehen.
    Eine Sekunde später klatschte der dreckige Klumpen Schleim gegen die Toga seines Verteidiger. Zufrieden gähnte Finn, reckte sich und rief grinsend: "Laaaaangweilig!!!"


    Ein Moment der Unachtsamkeit, und sein Geist hüllte sich wieder in dichten Nebel...

    "Mein Name? Harr, Schwanzus Longus, schöner Bube.", er grinste gequält, an diesen Witz würde man sich noch in Jahrtausenden erinnern, "Uh.. warum ich hier hargh einsitze? He he... ich habe einer alten Lupa über die Straße geholfen, das habe ich getan! Sah dir ziemlich ähnlich *hust* könnte deine Mutter gewesen sein. Lustig mit anzusehen wie ihre alten Knochen von diesem Viehwagen zermahlen wurden... aber ich denke so *röchel* passt sie besser in die Urne gleich neben deine Bettpfanne, junger Römer."


    Es folgte eine Dekade an Husten und Würgen, so langes Sprechen war Finn seit Wochen nicht gewohnt...

    Also war wieder sein Mann dran. Mit erwartungsvoll aufgerissenen Augen, denen man nicht ablesen konnte ob sie nun erwarteten dass Marcellus ihn so gut wie möglich verteidigte oder ob sie erwarteten dass der Aelier sich vor seinen Augen in Marmelade verwandelte, schaute er seinen Verteidiger an.


    "Na los...", krächzte der vor und zurück wippende Finn, "sag es ihnen... sag es ihnen... sag es ihnen... sag es ihnen.... haha! Sag es ihnen! HAHA!!! SAG ES IHNEN!!!!!"

    Binnen weniger Sekunden war Finn an das Gitter gehumpelt. Der Aufstand im Knast war natürlich so blutig wie möglich niedergeschlagen worden, und dieser dreiste Miles verkaufte den Knast als ruhig. Hah!


    Der Kerl der vor dem Gitter stand, schien in edler Kleidung gewandet, fast so wie die Leute die Finn auf dem Markt gesehen hat, bevor er die Göttin fand. Doch nun... dieser Kerl roch komisch, auf jeden Fall nicht nach Mensch.


    Der Wächter der den Mann begleitete erkannte Finn sofort, zu oft waren sie einander begegnet, und der Mann hatte nach einer Weile seine Lektion gelernt und einen Bogen um Finns Zelle gemacht, doch in Anwesenheit des Edelmannes schien seine Vorsicht nachzulassen, er war in Reichweite. Mit viel Anstrengung holte Finn hervor was sein verdrecktes Innenleben hergab, und rotzte es dem Wächter ins Gesicht, welcher fluchend zurückprallte.
    Finn konnte darüber nur lachen, es war zwar ein grelles und gequältes Lachen, weil Finn immernoch von der ganzen Folter alles weh tat, aber es lohnte sich.


    "Hähühäähähähä... und du? Wer bist du, Schönling?", sofort fixierte er seinen Blick auf den Edelmann, der immernoch vor seiner Zelle stand. Sollte er? Sollte er nicht? Ach, erst einmal abwarten... vielleicht konnte das noch lustig werden. Finns Wahnsinn hielt sich heute in Grenzen, das musste man ausnutzen.

    Irgendwo unter Finns Schädeldecke kollidierten zwei Gehirnzellen, die sonderbarerweise von Folter und Einzelhaft unbeschadet geblieben waren, was zu einer außerordentlichen und sehr abstrusen Reaktion führte.
    Er wusste auf einmal dass es hier um ihn ging. Und seine Zukunft. Und um das was er getan hatte.


    Eine Ungerechtigkeit zeichnete sich ab!


    Mit einem Ruck erhob er sich von seinem Hocker und schlug auf die Absperrung vor ihm, soweit ihm dies möglich war. Die folgenden Worte kamen mit schriller und gebrochener Stimme, und es waren zweifelsfrei die Worte eines Menschen der sich zu lange mit seinen eigenen Zehennägeln unterhalten hatte: "Rrrrrdanke, liebör... Römär! NUN zu meiner Sicht der Dinge! Ich rieche Verschwörung! Ich rieche Missbrauch! Ich rieche Gefahr für die Freiheit! Die Freiheit eines Menschen meucheln zu können wann immer es einem höhere Instinkte befehlen! Wann immer es einem gelüstet, nach dem Blut von Unschuldigen! DENN WAS IST DIE UNSCHULD SCHON? Ein Hirngespinst von Menschen die ihre eigenen perversen Gedanken in Edelmut und Reinheit kleiden wollen! Doch was ist dagegen ein guter, ehrlicher Mord? Das Geschrei der Menschen, die sehen dass ihr eigenes kärgliches und armseliges Dasein nichts anderes beschert hat als den TOD durch einen Mann der mit anstrengender Kleinstarbeit und fähigem Auge dem Leben ein Ende bereiten will!!! WERTE RÖMER! Ich sage euch: Mord ist ein ehrliches Geschäft! Mord ist ein ehrbares Geschäft! Und ohne Mord ginge es allen schlecht, denn Mord sorgt für Platz zum atmen! Mord sorgt für Platz zum leben! Und Mord sorgt vor allem für RUHE!!!! Also, werte Römer, mordet! Denn Mord befreit! Danke für eure Aufmerksamkeit. Höraaarhgh...."


    Dieses Gelaber hielt an bis eine der Gehirnzellen schließlich die andere gemeuchelt hatte. Es ward wieder Ruhe in Finns Schädel, und so sackte sein Körper wieder zusammen auf den Hocker, und er begann sich erst einmal lustvoll eine Runde lang selbst zu besabbern... die Wächter starrten von seinen Zuckungen in Alarmbereitschaft versetzt verwirrt auf ihn hinab. Hatte der Mann gerade tatsächlich etwas zu sagen versucht? Doch war nicht mehr als ein Röcheln über seine Lippen gekommen..

    Der Teil in Finn, der latein und menschliche Denkweise noch beherrschte, empörte sich darüber dass er tatsächlich nur wegen der fehlerhaften Zeremonie mit der Göttin angeklagt wurde. Seiner Ehre als Mörder wurde ein Stich versetzt, als nicht erwähnt wurde was er sonst so angestellt hatte... aber wahrscheinlich waren die Römer einfach zu doof oder beschäftigt oder beides um das herauszufinden. So würden seine restlichen Opfer einfach nur in der Versenkung verschwinden, so wie er auch... zu schade.


    Der andere Teil von Finn wartete immernoch darauf dass Tiberius Durus implodierte.

    Finn saß auf seinem Platz und wartete. In seinem Kopf gingen Dinge vor, die besser dortdrin blieben.


    So viele Römer! Finn gluckste zufrieden, sein Verstand war durch Folter und Gefangenschaft längst in Agonie und Wahnsinn abgedriftet, und fühlte sich sonderbarerweise sehr wohl dort. Unter der vermoderten und schimmeligen Schädeldecke, die mit ein wenig verfilztem Haar getarnt war, stellte Finn eine To-Do Liste auf über Dinge die in den nächsten Momenten seiner Meinung nach geschehen sollten:


    1. der dünne Römer mit den schwarzen Haaren würde implodieren und das feine Mobiliar mit in sich reißen.
    2. der große Römer mit den braunen Haaren würde explodieren, und das feine Mobiliar mit seinen Innereien vollsauen
    3. der große Römer mit den schwarzen Haaren würde sich aufblähen bis er riesengroß wäre, und unter sich dutzende andere Römer begraben, davonkugeln und ein großes Loch in die Wand reißen, durch das Finn entkommen würde
    4. der Mann, der anscheinend sein Verteidiger war, würde urplötzlich zu einem monströsen Harpyr mutieren und seine Wachen verschlingen, danach würde Finn sich an seine Füße klammern und sich mit ihm durch das Loch in der Wand davonschwingen
    5. nachdem Finn geflohen war, würden alle noch anwesenden und lebenden Römer spontan in Flammen aufgehen und elendig verbrennen.


    Nachdem diese Liste aufgestellt worden war faltete Finn erwartungsvoll die Hände und wartete darauf dass etwas geschah...

    Finn saß da und glotzte. Die ganzen hübsch in Stoff gehüllten Menschen sahen wirklich seltsam aus.... so glattgestriegelt...


    "HÜBSCH!!! HÄHÄ!!! HÜBSCH!!!!", bellte Finn nach Hundemanier durch den Raum als die Parade eintrat, und wackelte auf dem Stuhl herum, bis ihm eine Wache eine Kopfnuss verpasste.


    "ARGH!!! AUA!!!! PASS AUF, TROTTEL!!! SONST KEHLENSCHLITZ!! JAJA!!! KEHLENSCHLITZ!!! MUTTER DEINE!!! HAHAH!!!! HA!!! HAHAHA!!!!"


    Finn freute sich, so viele Menschen...



    Sim-Off:

    wäre nett wenn ihr heute, mittwochs, nicht gleich die ganze Verhandlung hinter euch bringt, da ich heute Doppelschicht habe... und ich will hier schließlich noch ein wenig rumspaten... ;)

    Umbringen? Für Finn quasi eine Erlösung, doch ihm fiel nicht ein womit er dem Römer noch mehr auf den Keks gehen konnte.. laut konnte man es Knirschen hören als eine der Wachen seinen Kameraden aus den Klauen eines Gefangenen befreite indem er dessen Arme durch das Gitternetz flocht. Die Schmerzensschreie des Mannes taten dann ihr übriges...


    "Der da... der da...", deutete Finn mit verdrehtem Arm in Richtung der Zelle in der der arme Hund gerade seinen Arm bedauerte, "der wars, der wars! Hahaha! Ha!!! Hahaha!!!!"

    Finn musste husten... es war ein trockener, kehliger Husten, doch als endlich was hochkam konnte er nicht anders als es dem Römer an die sauber polierte Rüstung zu rotzen.


    "Hähähä!!! Sieht gut aus... hähähä!!!"