Quintus Redivivus Sabinus kam müde nach hause. Es war schon spät am Abend, und er hatte sich wieder einmal zu viel in den Tavernen aufgehalten. Eigentlich sollte er sich ja nicht betrinken, doch manchmal passierte es einfach. Was solls, dachte er grummlig und zog sich mühsam seine Stiefel aus.
Er ging in die Küche und spritzte sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht. Er spürte die Müdigkeit in allen Gliedern seines kräftig gebauten Körpers. Er seufzte. Manchmal vermisste er seinen verstorbenen Vater. Sie hatten sich die Wohnung geteilt. Gemeinsam waren sie herumgezogen und hatten Nächte durchgemacht. Seit Sabinus 15 war, hatte er seinen leiblichen Vater nicht mehr als Vater gesehen, sondern mehr als einen engen Vertrauten, einen Kumpel, der ihn verstand.
Heute war Sabinus älter, er brauchte schon lange keine Authoritätsperson mehr. Dennoch war die Erinnerung schmerzhaft. Seine Mutter war schon früher gestorben, er erinnerte sich kaum mehr an sie. Vielleicht hatte sich Malignus auch deshalb um Sabinus gekümmert, um seinen eigenen Schmerz zu verarbeiten...
Sabinus verdrängte die Gedanken, er wollte nicht trübsal blasen. Er hatte einen langen Abend mit seinen Freunden hinter sich und er wollte jetzt nur noch schlafen.
Wie er einschlief, bekam er nicht mehr mit.