Beiträge von Lucius Decimus Subrius

    Als Subrius gehört hatte, dass es einen theoretischen Kurs gibt, hat er sofort beschlossen zu kommen. Theorie hat man ihm während seiner Grundausbildung nicht beigebracht, und auch danach war sie zu kurz gekommen.


    Also stand er schon auf dem Exerzierplatz, als der Princeps Prior kam, und zwar zusammen mit anderen Milites und Probati stramm in einer Reihe. Die Rede des Princeps Prior hörte er sich aufmerksam an. Fragen hatte er erstmal keine.

    Der Kaiser war tot? Das waren wirklich schlechte Nachrichten, die der Praefectus da verkündete. Doch anscheinend gab es mit der Nachfolgeregelung keine Probleme, wenn die Soldaten so schnell schon auf den neuen Kaiser vereidigt werden. Anscheinend musste er sich keine Sorgen um einen Nachfolgekrieg machen. Erleichtert sprach Subrius wie alle anderen den Eid:


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.

    Subrius hörte, dass es einen Apell geben würde. Also begab er sich zum Exerzierplatz und suchte seine Centurie, die IV. der I. Cohorte. Nach kurzem Umherblicken sah er sie, also ging er dorthin und stellte sich dort hin.


    Der Appell war kurzfristig einberufen worden, und Subrius hatte keine Ahnung, was nun kommen würde. Einige Blicke auf seine verwirrten und neugierigen Kameraden verrieten ihm, dass diese es auch nicht wussten. Er wartete darauf, dass der Praefectus das Wort ergreift.

    Da der Kampf mit dem gladius gut klappte, entschloss Subrius sich, diesen bei Seite zu legen und stattdessen mit der hasta zu üben, denn dies war momentan noch seine größte Schwäche.


    Er versuchte wie mit dem Schwert zu stechen, doch es gelang ihm nicht richtig, die Stiche zu koordinieren und die richtige Kraft aufzuwenden. Deshalb waren sie zu schwach, um mit ihnen eine Rüstung zu durchdringen. Diese Taktik würde also nur funktionieren, wenn er gegen ungerüstete Germanen und andere Barbaren würde kämpfen müssen, doch es wahr extrem unwahrscheinlich, dass diese nach Rom gelangten, mussten sie ja vorher die Legionen an Rhein und Donau überwinden. Deshalb versuchte er, kräftiger zu schlagen, doch dadurch wurden die Schläge ungenau und trafen nicht immer. Einmal blieb die hasta im Holz stecken und konnte von Subrius nur mit Mühe wieder herausgezogen werden.


    Nachdem er diese Übung aufgegeben hatte, beschloss er, für den Moment genug geübt zu haben, und ging erschöpft vom Exerzierplatz.

    Auch Subrius mochte Rom, die Stadt, die ihm inzwischen zur Heimat geworden war. Er wurde auch nicht angegriffen, da er als Soldat zu erkennen war und immer eine Waffe mit sich führte. Auf Caias Frage antwortete er:


    "Ja, natürlich lässt die Aufmerksamkeit bei Routine nach. Es ist eine menschliche Eigenschaft, das Besondere zum Gewöhnlichen zu machen. Wir könnten gar nicht alle Verbrecher erwischen, denn das Verbrechen ist wie die Hydra: Schlägt man ihm einen Kopf ab, wachsen zwei neue Köpfe nach."


    Auch er war langsam ins Philosophieren gekommen, unterbrach sich aber, als mitgeteilt wurde, dass das Opfer beginnt. Was wohl nun kommen würde?

    Subrius konzentrierte sich ganz auf das Gespräch und überlegte eine Weile, bevor er antwortete:


    "Nun, man gewöhnt sich an so manch Spannendes und lässt es zur Routine werden. Aber Patroullien sorgen immer wieder für Abwechslung, vor allem wenn etwas passiert. So musste ich letztens Wein beschlagnahmen, weil ein Wirt nicht erklären konnte, wo er ihn gekauft hat. Er ist wahrscheinlich gestohlen und weiterverkauft worden."

    Zitat

    Original von Germanica Caia


    Caia schien recht neugierig zu sein, aber das war Subrius auch, und so beantwortete er ihre Fragen gerne:


    "Nun, die meiste Zeit bin ich tatsächlich dort. Einige Zeit lang musste ich dort zum Beispiel mit einem Probatus üben.
    Doch ich mache auch andere Aufgaben: So patroulliere ich manchmal in Rom und einmal musste ich einige Leute ermahnen, die Edicte nicht ganz ernst genommen haben."

    Subrius fiel Caias Fehler nicht auf, dachte er doch daran, sich selbst nicht vorgestellt zu haben, was ihm unangenehm war. Nachdem er einem Sklaven einen Wink gegeben hatte, ihm selbst auch einen Becher Wein zu bringen, antwortete er auf ihre Frage:


    "Ich bin Miles der Cohortes Urbanae und stehe deshalb die meiste Zeit des Tages auf dem Exerzierplatz, um zu trainieren. Da bleibt keine Zeit für großartige Feste. Ich habe mich übrigens gar nicht vorgestellt: Ich heiße Lucius Decimus Subrius."


    Nachdem er gesprochen hatte, trank er einen Schluck von dem Wein, den ihm der Sklave mittlerweile gebracht hatte.

    Verwundert beobachtete er, wie jemand auf ihn zuging und ein Gespräch anfing. Ob er so einen verlassenen Eindruck gemacht hatte? Jedenfalls freute er sich über die Gelegenheit zum Gespräch und antwortete:


    "Ja, das Fest ist wunderbar, auch wenn ich so etwas nicht gewohnt bin. Doch deshalb kann ich ja schlecht nicht kommen, wenn ich eingeladen bin."

    Subrius war schon am Morgen aus der Castra Praetoria heraus- und die Casa Decima gekommen, um der nuptiae beizuwohnen. Zuerst hatte er das Balneum aufgesucht und sich gereinigt, denn er wollte nicht ungepflegt dort erscheinen. Da eine Hochzeit ein festlicher Anlass war, hatte er seine Rüstung abgelegt und sich stattdessen in eine Toga helfen lassen.


    Danach hatte er sich von einem Sklaven die Brautleute beschreiben lassen. Seine Verwandte kannte er zumindest vom Sehen, denn sie war ihm bei den Militärspielen der CU aufgefallen. Den Bräutigam kannte er eingentlich nur vom Namen her, hatte allerdings gehört, dass er ein berühmter Senator sein soll. Deshalb ließ er sich von einem Sklaven dessen Aussehen beschreiben.


    Da er hörte, dass anscheinend schon die ersten Gäste eingetroffen waren, begab auch er sich zu den Räumen, wo die Feier stattfand, und suchte nach den Brautleuten. Dabei fiel ihm auf, dass sich unter den Gästen viele Senatoren und Ritter befanden und er war leicht nervös, denn solch eine Gesellschaft war er nicht gewohnt. Doch dann erspähte er die Brautleute und eilte ihnen entgegen, um ihnen zu gratulieren. Er hoffte, dass Lucilla ihn wenigstens vom Sehen her kannte, doch auch wenn nicht, würde ihr bestimmt ein Sklave ihr mitteilen, wer er war, falls sie danach fragte:


    "Salvete, Lucilla et Avarus. Ich möchte euch herzlich zur Hochzeit gratulieren und euch auch weiter alles Gute wünschen."


    Nachdem er den beiden gratuliert hatte, zog er sich erst einmal unauffällig in eine Ecke zurück und beobachtete die anderen Gäste. Solche Feiern war er nicht gewohnt und er fühlte sich auf dem Exerzierplatz wohler als in Gesellschaft, dennoch wollte er das Beste daraus machen. Er würde sehen, ob er hier jemand Netten kennenlernen würde.

    Auch der junge Miles Subrius hatte, da er hörte, dass ein neuer Praefectus Urbi ernannt wurde, seine Rüstung auf Hochglanz poliert und kaputte Teile derselben ersetzt. Auch war er in den Thermen gewesen, um den Praefecten nicht unangenehm aufzufallen, auch wenn er bezweifelte, dass dieser ihn überhaupt wahrnahm.


    Als der Centurio seinen Befehl gab, nahm auch er Haltung an und versuchte, nicht allzu neugierig auszusehen, als er den Praefectus betrachtete.

    Subrius freute sich, dass er die Erlaubnis bekommen hatte, bei der Hochzeit dabei zu sein und sagte so.


    "Danke, Centurio. Ich hoffe, dass ich Spaß haben werde."


    Da dies auch alles von seiner Seite aus war und er nichts mehr zu besprechen hatte, verabschiedete er sich und ging wieder zum Exerzierplatz, denn er musste noch etwas trainieren.

    Kaum hatte Subrius den Brief erhalten, begab er sich zur Habitatio des Centurios. Nachdem der scriba ihn zum Centurio vorgelassen hatte, begab er sich zu diesem, salutierte und begann:


    "Centurio Iulius Raeticus, Miles Decimus Subrius. Ich habe ein persönliches Anliegen: Ich wurde zur Hochzeit meiner Tante Decima Lucilla und dem Senator Germanicus Avarus eingeladen. Deshalb würde ich bitte für den ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (26.10.2007/104 n.Chr.) beurlaubt werden, um der Hochzeit beiwohnen zu können. Die Einladung ist hier."


    Mit diesen Worten zeichte Subrius dem Centurio den Brief. Er war sich nicht ganz sicher, wie dieser reagieren würde, doch war anzunehmen, dass der Beurlaubung nichts entgegensteht.


    An:
    Miles Lucius Decimus Subrius,
    Cohortes Urbanae, Rom




    Decima Lucilla und Medicus Germanicus Avarus



    heiraten



    Du, Lucius Decimus Subrius, bist dazu herzlich eingeladen. Die Zeremonie beginnt am ANTE DIEM VII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (26.10.2007/104 n.Chr.) in der Casa Decima.



    Dein Erscheinen würde uns ehren und wir würden uns besonders freuen, Dich bei unserem Fest begrüßen zu dürfen. Dir ist es natürlich erlaubt eine Begleitperson mitzubringen.




    Lucilla et Avarus


    In letzter Zeit war nicht viel passiert und so beschloss Subrius, wie jeden Tag auf den Exerzierplatz zu gehen, um dort seine Kampffertigkeiten zu üben.


    So kam er in voller Rüstung auf den Exerzierplatz. Die Rüstung war nicht ganz sauber, dafür allerdings in einem sehr guten Zustand, hatte er einige Tage vorher doch alles repariert. Um sich etwas aufzuwärmen, lief er fünf Runden, was nicht viel war, wenn er dies mit seiner Probatizeit vergleichte. Dann nahm er seinen gladius und scutum und begab sich zu einem Pfahl, da es im Moment keinen anderen Miles gab, mit dem er üben konnte.


    So begann er, auf den Pfahl einzustechen.

    Subrius' Gedanken schweiften zurück an den Ort seiner Kindheit, wo er oft mit seinen Brüdern Römer und Barbar bespielt hat, ein Spiel, wo sie mit kleinen Holzschwertern aufeinander eingeschlagen hatten und das immer mit viel Geschrei verbunden war. Schon damals hatte er den Entschluss gefasst, irgendwann in der Armee des Augustus zu dienen, und diesen Wunsch hatte er sich vor einiger Zeit erfüllt.


    Doch langsam spürte er den langen Tag und er wurde immer müder und unaufmerksamer. Deshalb trank er den Wein nur zur Hälfte leer und antwortet Rufus geistig abwesend:


    "Ja, es ist interessant."


    Das der Krug nun leer ist, bemerkt er nicht mehr richtig, denn kurze Zeit später ist er eingeschlafen.

    Subrius war dazu eingeteilt wurden, einen Gefangenen zum Carcer Tullianus zu "begleiten". So stand er an der Tür der Zelle, bereit, ihn wegzuschleifen, wenn er sich wehrte, wie der Centurio ihn beauftragt hatte.


    Der Gefangene sah gar nicht gut aus - doch wie ihm mitgeteilt wurde, war dies ein Verbrecher und Mörder, der seine Strafe verdient hatte.


    Da der Gefangene bereitwillig mitging und Subrius eine hasta gebracht wurde, stellte er sich hinter ihm, die Lanze drohend auf den Rücken zielend und bereit, ihm diese bei einem Fluchtversuch hineinzustoßen. Auf die Frage des Centurios antwortete er:


    "Jawohl, Centurio, ich bin bereit."

    Diese Frage konnte Subrius spontan nicht beantworten. Doch er hatte einige Unterlagen mit, die er sich ansah. Deshalb konnte er nach einer halben Minute Antwort geben:


    "Wie es aussieht, hat der Tribun die Betriebe noch nicht eröffnet."


    Das änderte wahrscheinlich einiges. Doch er war kein Fachmann im Wirtschaftsrecht und vertraute lieber anderen, die sich damit besser auskannten.


    Sim-Off:

    Die Betriebe sind noch Stufe 0 und anscheinend nicht freigeschaltet.

    Subrius verstand natürlich das Problem des Centurios, und er war sich sicher, dass er ihn in irgendeine unschöne Provinz begleiten müsste. Dabei wollte er hier in Rom bleiben und nicht in Germanien,Brittanien oder Iudaea, wo das Wetter schlecht und es gefährlich war, enden.


    "Wir könnten natürlich den Tribun einfach 'übersehen' und von der Liste streichen. Dann könnten wir ihn informell auf das Problem aufmerksam machen. Zuletzt könnten wir ihn auch anklagen."


    Dass sich dritteres nicht empfahl, war Subrius klar.

    Einige Zeit später kam er wieder herein:


    "Centurio, ich habe mir Unterlagen angesehen und einen Bericht geschrieben ."


    Mit diesen Worten gab er dem Centurio den Bericht:



    Verstöße gegen den Lex Mercatus §3 Absatz 3:


    "Die Gründung und das Führen eines Betriebes ist Sklaven untersagt. Mitglieder des Exercitus Romanus und des Cultus Deorum dürfen nur dann einen Betrieb führen, sofern ihr persönlicher Status zumindest der eines Ritters ist."


    Folgende Personen verstoßen gegen das Gesetz:


    Aulus Octavius Avitus:


    Dieser ist als Tribunus Cohortis Urbanae Mitglied des Exercitus Romanus. Obwohl er den persönlichen Status eines Bürgers hat, besitzt er trotzdem die Betriebe "Kelterei der Octavia" und "Weingut der Octavia"


    ...


    Lucius Decimus Subrius