Beiträge von Caius Tiberius Valens

    Durus, Familie


    Verzeiht meinen plötzlichen Aufbruch, doch gibt es wichtige Gründe, auf die ich nicht näher eingehen kann, die meine Abreise unabdingbar machen. Ich hoffe, sie wird nicht von langer Dauer sein und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch allen.


    Valete bene


    Valens


    ps: Durus, das Geld, welches als Rückzahlung deines Darlehens dienen soll, liegt diesem Schreiben bei, der Maiordomus hat die Weisung, dir das Geld zu übergeben.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Und du? Hast du dich inzwischen in Roma eingelebt?"


    Caius hatte nicht mitbekommen, ob diese Frage an ihn oder jemand anders gerichtet war. Da niemand drauf einging, musste er gemeint worden sein.


    >Nein, noch nicht. Rom ist groß und ich bin erst vergleichsweise kurze Zeit hier..<

    Caius merkte, dass er sich hat durch schauen lassen. Er lächelte leicht verlegen.


    >Nun, das mit dem Wein dürfte sich machen lassen. Und die großen Ausgaben... wir kommen eines Tages bestimmt darauf zurück.<


    Oder auch nicht, aber das konnte man, wie er und Macer eben selbst festgestellt hatten, eben nie wissen.

    Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    Aurelius unternahm schon gar nicht den Versuch, seine Verärgerung darüber zu verheimlichen, von einem Kandidaten Bruder genannt zu werden.


    Die Verärgerung, als das Wort 'Bruder' gefallen war, war nicht zu übersehen, auch wenn Caius nicht nachvollziehen konnte, woher diese Reaktion kam, da sein Beitritt letztlich positiv beschieden wurde.

    Sim-Off:

    Ich dachte, es ist schon abgestimmt worden, sonst wäre Caius, nachdem Durus ihn gebeten hatte, für die Dauer der Abstimmung den Raum zu verlassen, nicht wieder drin :hmm:


    Zitat

    Original von Flavius Aurelius Sophus
    "So hast du keine Verdienste erbracht? Ich nenne es nicht Schande, wohl aber reichlich vermessen, aus dieser Position heraus hier vorzusprechen. Tiberius, der Platz in dieser Bruderschaft ist eine Ehre. Ehre jedoch steht am Ende einer Reihe angemessener Verdienste - oder willst du mich etwa berichtigen, Valens?"


    Keine Verdienste? Welch naive Vorstellung. War man bereits ab einem 'Verdienst' ein 'verdienter Mann'? Caius überlegte, wie er seine Antwort formulieren sollte, ohne unhöflich oder belehrend zu wirken, andererseits aber deutlich zu machen, dass seine Aufnahme durch war. Auf die Anrede 'Bruder' verzichtete er diesmal jedoch, wenn der Gesprächspartner so ungehalten darauf reagierte.


    >Es war dein gutes Recht, gegen meinen Beitritt zu stimmen.<


    Mehr hatte er Aurelius nicht zu sagen. Die Salier kamen für Caius alleine schon aus dem Grunde nicht in Frage, da sein Vater nicht mehr am Leben war. Andere Sodalitäten gab es schlicht nicht, weshalb ihm die Fragerei langsam zu blöde wurde, auch wenn er mit derlei gerechnet hatte.

    Bei einem Prozess, in dem ein Tiberier eine der beiden Parteien war, wollte Caius natürlich nicht fehlen. Zumal jeder Prozess, ganz egal, wer Partei war, die Möglichkeit bot, etwas zu lernen. So gesellte er sich zeitig zu den übrigen Zuschauern, unter denen er den Senator Purgitius erkannte, mit dem er kürzlich eine Unterhaltung im Domus der Factio Russata führte. Er wusste nicht, ob dieser ihn gesehen hatte oder nicht, wollte und konnte sich aber nicht weiter vordrängen, ohne zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, was er als Zuschauer allerdings schleunigst vermeiden wollte.

    Selbstverständlich konnte sich Caius vorstellen, dass der Tag eines Rectors der Schola Atheniensis nicht gerade stressfrei war. Dass dieser sein Versprechen gehalten und ihn schriftlich benachrichtigt hatte, dass er die Probatio rerum sacrarum ablegen konnte, war erfreulich. Ein Mann ganz offenbar, der zu seinem Wort stand, ungeachtet der Tatsache, wie bedeutend oder unbedeutend die Angelegenheit für ihn war. So schritt er zunächst zum Officium desselben. Kurz klopfte er an und trat dann ein, sobald er empfangen wurde.


    >Sei gegrüßt, Aelius Callidus.<

    Caius hatte die Unterhaltung wortkarg verfolgt. Viele Neuigkeiten hatte es in diesen Minuten gegeben. Zwei Schwestern, die sich trafen, ohne offenbar voneinander gewusst zu haben. Oder zumindest Halbschwwestern, wenn er das richtig verstanden hatte.


    Dass Durus für die Praetur kandidieren wollte, war keine Neuigkeit. Er hatte schon mal erwähnt, dass er beim nächsten Termin kandidieren wollte und Caius unterstellte ihm eine gewisse Zielstrebigkeiten und ging nicht davon aus, dass Durus das Amt des Aedilen ein zweites Mal bekleiden wollte.


    >Ich hoffe ebenfalls, dass der Senat dir bei deiner Wahl keine Steine in den Weg legen mag.<

    >Ein... verdienter Mann?<


    Caius fuhr sich mit der Hand über das Kinn. Seine Hoffnung, nicht mit unangenehmen Fragen konfrontiert zu werden, war dahin.


    >Ich bin viel zu jung, um mich selbst und heute als einen verdienten Mann zu bezeichnen... Bruder. Doch darum bemüht, dir eines Tages - und lieber früher als später, so denn die Götter wollen - diese Frage mit einem 'Ja' zu beantworten.<

    >Verstehe<


    Mehr konnte Caius in diesem Moment dazu nicht sagen. Er fragte sich, was ihm die Factio derzeit wohl wert war. Viel Geld hatte er derzeit nicht, was die Notwendigkeit einer profitablen Beschäftigung erneut verdeutlichte. Er überlegte kurz, ob es nicht Sinn machen würde, seine Ländereien zu veräußern, um zu etwas Geld zu kommen, verwarf diesen dummen Gedanken aber schnell wieder, da es kaum mehr, als eine Verzweiflungstat sein würde.


    Als er hörte, dass die Stallungen auf einem Grundstück ausserhalb der Stadt lagen, musste er schmunzeln, da ihm einfiel, dass er eben noch eine Besichtigung vornehmen wollte. Da es ohnehin schon spät am Abend war, wäre er nicht weit gekommen.

    Sim-Off:

    :D


    Caius verzog mißmütig das Gesicht. Was beabsichtigte dieser kleine Schreiberling hier eigentlich? Er würde doch nicht auf die Idee gekommen sein, ihn als Lügner und Betrüger darstellen zu wollen? Und das wegen lächerlichen zehn Sesterzen...


    Caius seufzte. Hatte er sich tatsächlich verzählt? Unwahrscheinlich. Aber möglich. Innerlich fluchte er. Zur Not konnte man sich aber immer noch damit retten, alle Schuld seinem Sklaven in die Schuhe zu schieben. Oder war es tatsächlich dessen Schuld? Vermutlich. Vermutlich hat sich dieser dumme Hund die zehn Sesterzen eingesteckt. Nun mischte sich Zorn in Caius momentane Gefühlslage. Doch im nächsten Moment merkte er, dass er dem Scriba seit einigen stillen Sekunden die Antwort schuldig war und es nicht gut aussah, wenn er schwieg und vor sich hin starrte. Resignierend winkte er ab.


    >Ja ja, zehn Sesterzen, von mir aus.<


    Eine Suche in der persönlichen Habe folgte. Caius war überrascht, wie schwierig es war, im Augenblick der Not passend 10 Sesterzen zu finden. Aber er dachte nicht daran, sich zu beeilen und ließ sich Zeit. Schließlich fanden sich die zehn Sesterzen und er legte sie mit einer demonstrativ herablassenden Geste, die deutlich ausdrückte, was er von dem Scriba in diesem Augenblick hielt, auf den Tisch.


    >Er möge sie nehmen und die Summe von fünfhundert Sesterzen als vollständig bezahlt vermerken...<

    Das Erscheinen weiterer 'Brüder' nahm einige Zeit in Anspruch, die Caius geduldig abwartete. Die Grußformeln konnte er zu seinem Bedauern nicht erwiedern, ohne womöglich den Unmut einiger Anwesender auf sich zu ziehen. So nickte er jedem, der ihn begrüßte, freundlich zurück und stellte sich bei Bedarf vor.


    Als Durus ihn anschließend den Anwesenden vorgestellt hatte, hatte Caius plötzlich das Gefühl, einen oder zwei Schluck Wein vertragen zu können. Wenn alle Blicke auf einen gerichtet sind, allesamt Blicke von wohl verdienten Männern, Patriziern, dann fühlte man sich fast schon um einige Zoll kleiner. Zeigen durfte man derlei natürlich nicht und alles war wohl eine Gewöhnungssache. Oder lag wohl an seinem doch relativ jungen Alter.


    So blieb nichts anderes übrig, als sich zusammenzureissen und nach aussenhin kühl und beherrscht zu bleiben, was Caius auch tat, sich aber dennoch größte Mühe gab, bloß nicht arrogant zu wirken. Der Gedanke, dass jeder der Anwesenden irgendwann mal 'da durch' musste, half dabei nicht wirklich. So musste Caius nur hoffen, nicht mit unangenehmen Fangfragen vorgeführt zu werden.

    Caius blickte sich um, als Albina den Raum betrat. Ihr Erscheinen und ihr Anblick entlockte ihm ein herzliches Lächeln. Er begrüßte Albina, überließ es jedoch Durus, als dem Hausherrn sozusagen, die Vorstellung der beiden Damen. Ausserdem wusste er nicht, ob sich Albina und Camilla bereits kannten und wie sie miteinander verwandt waren.


    >Salve, Albina. Du siehst heute Abend, wenn ich das mal so sagen darf, einfach bezaubernd aus.<


    In diesem Moment wurde Caius gewahr, wie wenig er eigentlich über die Tiberier wusste, die mit ihm das Dach über dem Kopf teilten. Umso mehr freute er sich über ihre Zusammenkunft und die Möglichkeit, einander besser kennenzulernen.

    So absolvierte also der neueste Wagenlenker sein ersttes Rennen unter dem Banner der Russata. Caius war gespannt, welche Neuigkeiten aus Ägypten in den nächsten Tagen oder Wochen kommen mochten und wie sich der nordaufrkanische Fahrer angestellt haben würde. Viel erwarten konnte man nicht, wenn es in erster Linie darum ging, dass der 'Jüngling' etwas Erfahrung sammeln sollte, aber wie er und Macer und Caius selbst eben gesagt hatten, konnte man nie wissen, was die Zukunft bringt.


    >Ich nahm in der Tat an, dass wir die Stallungen sofort besichtigen würden. Nicht dass es eilt... ich muss dich wohl falsch verstanden haben<


    Caius griff nach einem Becher und leerte diesen in einem Zug. Zu gehen hatte er in der Tat nicht vorgehabt, war er doch erst vor kurzem angekommen. Hier in der Domus der Russata zu sein, mit weiteren Angehörigen der Factio, Gleichgesinnten sozusagen, war etwas, an das er sich gewöhnen konnte.


    >Ach übrigens... finanziert sich die Factio einzig durch Rennen oder gibt es weitere Geschäfte, die abgewickelt werden?<


    Dass kaum eine Gladiatorenschule alleine von der Vermietung ihrer Kämpfer an die Editores lebte, war allgemein bekannt. Viele Schulen hatten große Besitztümer, Ländereien und waren in allerlei Geschäfte verwickelt. Wie das bei den Factiones war, wusste Caius nicht zusagen und war neugierig, woher die Russata ihre Mittel bezog...

    Caius nahm Camilla ihre Neugier keineswegs übel. Ganz im Gegenteil, seine Laune besserte sich und er genoß die Gesellschaft der jungen Angehörigen. Gerne beantwortete er ihre Frage, die er durch seine verwaschene Antwort geradezu herausgefordert hatte.


    >Ach... auf dieses und jenes. Allesamt Dinge, die über meine Zukunft entscheiden, deren Beeinflussung mir aber nicht oder nicht mehr möglich ist. Ich möchte dich nicht mit Details langweilen, aber wenn es dich wirklich interessiert, wären als Beispiel die Ergebnisse meiner Prüfungen an der Academia Militaris ab. Ich bin gerade dabei, das Examen Secundum zu machen. Ausserdem warte ich auf die Entscheidung des Kaisers bezüglich meiner Aufnahme in den Ordo Senatorius. Und auf die Fertigstellung der Reform des Cursus Iuris warte ich auch<


    Caius machte eine kurze Pause. Ein schelmisches Lächeln konnte er sich an dieser Stelle nicht verkneifen.


    >Das wäre erstmal alles. Du siehst, eine Menge Sachen, auf die es sich zu warten lohnt, wie ich meine. Also warte ich...<

    Jetzt begann der Mann auch noch zu zählen. Zählte es heutzutage denn gar nichts mehr, dass man aus vornehmen Hause stammte und den Namen 'Tiberius' trug? Und dann verzählte sich der Schreiberling auch noch...


    >Zähle noch mal nach. Die Summe stimmt<



    Sim-Off:

    so, jetzt aber :P

    Dass Rennen in Ägypten stattfinden würden, und das recht bald, war ihm natürlich nicht bekannt. Woher auch. Caius merkte, dass er es in letzter Zeit geradezu sträflich vernachlässigt hatte, sich aus der Acta Diurna zu informieren. Er hoffte natürlich, dass die Roten eine ordentliche Vorstellung abgeben und einen Sieg einfahren würden.


    >Wer sind die Fahrer, die in Ägypten teilnehmen? Und... wie stehen unsere Chancen?<


    Hoffentlich hatte diese Frage jetzt nicht allzu pessimistisch geklungen. Caius stand auf, in der Annahme, Macer würde ihm bei seiner Besichtigung der Stallungen Gesellschaft leisten. Schließlich gab es noch die eine oder andere Frage, die er an den Princeps Factionis richten wollte.

    Entgegen seinem Vorsatz, beim nächsten Mal einen Sklaven vorbeizuschicken, war Caius dann doch persönlich erschienen. Er hatte es für unpassend befunden, bei einer Anmeldung nicht persönlich zu erscheinen. Wie beim letzten Mal platzte er in das Officium, in dem die Schreiberlinge tapfer ihren Dienst taten. Ohne sich vorzustellen, in der arroganten Annahme, sein Name sei dem Scriba noch von seinem letzten Besuch her bekannt, nannte er bloß den Grund seines heutigen Erscheinens. Dabei war Caius sich nicht einmal sicher, ob es sich um denselben Scriba handelte, der auch beim letzten Mal hier saß.


    >Salve. Ich möchte das Examen Secundum ablegen.<


    Wohlwissend, dass ihm dieses Vergnügen als Zivilist ganze fünfhundert Sesterzen kosten würde, was Caius für glatten Raub am hellichten Tage hielt, dies jedoch für sich behielt, legte er das Geld gleich auf den Tisch. Diesmal handelte es sich nicht um Goldmünzen, sonden um allerlei Münzen im Wert von fünfhundert Sesterzen.


    >Dies ist schon mal die Gebühr in Höhe von fünfhundert Sesterzen.<

    Das mit den Sklaven hatte Caius zwar nicht gemeint, nickte aber dennoch, als Camilla darüber erzählte. Er selbst war mit einigen wenigen Sklaven nach Rom gekommen, die nun in den Haushalt der Domus integriert waren, hatte sie aber bisher nie für erwähnungswert befunden. Von daher war er der Meinung, alleine nach Rom gekommen zu sein, samt seinen Habseligkeiten, zu denen auch einige Sklaven gehörten.


    >Ich bin, man könnte sagen, derzeit damit beschäftigt, zu warten.<


    Dass das eine äußerst ungenaue Antwort war, die wenig aussagte, war Caius bewusst.

    Caius blickte Durus einige Sekunden lang an. Dann nickte er mehrmals und zwang sich so etwas wie ein Lächeln ab.


    >Bleibt zu hoffen<


    So richtig überzeugend klang das nicht, aber Caius' Optimismus war dahin. Plötzlich hatte er arge Zweifel, dass es so einfach sein würde, in den Ordo Senatorius erhoben zu werden, wie er es sich vorgestellt hatte. War er etwa naiv gewesen in seiner Vorstellung, es handele sich bei Patriziern um bloße Formalität, damit sie ihrer Pflicht nachkommen können? Caius bezweifelte dies, aber das half dennoch nicht weiter.


    Nun blieb ihm nichts anderes übrig, als abzuwarten, bis Durus seinen Patron besucht und der wiederum dem Kaiser geschrieben haben würde. Caius beschloß, sich in dieser Zeit dem Studium an der Academia Militaris zu widmen und nahm sich vor, baldmöglichst das Examen Primum abzulegen...