Beiträge von Sertorio

    Sertorio greift nu' auch zu und schiebt einen Löffln nach'm anneren rüthmisch ohne abzusetzn innen Mund.


    Sertorio nickt zu Aurelius Ursus' Monolog, ohne mit'm Essn aufzuhörn. Er hatte bislang Caelyn nich' außa Haus mitgenommn unner hat's auch weitahin nich vor. Fraun un' Kinner sinne Plage un' man ignoriert se besser weitgehend.


    Was Aurelius Ursus unta "gemütlich" vastand, kann Sertorio nich' ahn'n. Gemütlich' is', wenn'n Feuer prasslt, was zum beißn un' saufn da is'. Inner Kuchl is', isses gemütlich, jednfalls, solange nich' noch wer da is.


    "Gemütlich?" fragt Sertorio vorsichtich skeptisch. Caelyn könnte ma'n Putzlumpn schwingn, das würde sicha helfn, ansonstn fällt Sertorio nicht wirklich was ein.


    Sim-Off:

    Mi'm Tor-postn das hab' ich völlich vagessn, kommt' nich' wieda vor. :)

    "'ke!" bedankt sich Sertorio, schnieft abschließ'nd, grinst wage.


    Eigntlich sollt' er jetz' ma hinne machn, wenner rechtzeitig Essn kochn will. Aba weda die Ägüptarin noch die annere, mit der er auch eigntlich bislang nix zu tun hatte, sehn so aus, als würd' ihnen das was helfn. Die Ägüptarin will was essn, un' die Sif meint, sie soll 'was im Sitzn machn. Wie wär's also mit im sitzn essn? Seim Kumpl könnter so komm'n, aba bei de Fraun isser sich sicha, kommt das nich' so.


    "Koch' heut' im Kastell" erklärt Sertorio, Aurelius Ursus will seine Mahlzeitn kwasi auf Arbeit inner casa dort.


    "Hab'' Puls mit Fiffaling'n un' Kräutan gemacht, steht beim Herd, muß ma nu' aufwärmn." Sertorio kommt sich seit Tagn wie'n laufnder cena-Service vor - zwei Häusa vasorg'n, als ob niemand nicht mal Wassa oda Brühe für'n kochn' könnte. Aba schlimm' isses nich'; zwei Gasthäusa kwasi.


    "Kamma mit Brühe vaflüssign" meint Sertorio noch, nich' daß's pampt un' alle dann Kleista im Mag'n ham. Sertorio kratzt sich am Kopf. "Ha - ha --- " Sertorio hustet, muß aba nich' niesn.


    "Sie", sagt Sertorio un' nickt zur Ägüptarin hin, "kann's Gemüse putz'n. Waschn, Schaln weg, Strünke weg un' sowas. Ziefln, Lauch, Karottn, Sellarie, Schwa'zwurz'n, is' alles inner Speisekamma." Gemüse putz'ma im Sitzn.

    Sertorio hatte je drei Teller für'de Teigtaschn un' Schüsselch'n für'n Salat un' Becher für'n Wein bereitgestellt, da offnsichtlich Aurelius Ursus nich' alleine Essn fassn will.


    Jetzt legt er ihm, Caelyn un' sich'n großn Schöpfa damfnde Teigtaschn un' Salat vor, gießt'n Wein ein.


    Trautes Haim, Glück allain.

    "Hola!" sagt Sertorio, alser außer Tür kommt un' vagißt glatt, zu nießn.


    Der Ägüptarin muß es noch dreckiga gehn, wie mir, denkt Sertorio. Scheiß Schicksal. "'tschi!" Sertorio wischt sich mit'm Ärmel'n Rotz weg.

    Sertorio kommt rein, die beidn großn Schüsseln auf'm Tablett vor der Brust, die Amfohre unter'm Arm. Etwas gewagt, aba ohne Malör, stellt er's Tablett uf Tisch zwischn den Klienen ab un' die Amfohre ins Gestell danebn. Natürlich is nix gedeckt, dafür sin' se wieda bei großn Thema. Hätt' ma Caelyn 'ne Hand abgehackt oda se kräftig durchgeprüglt, wär' Ruhe im Haus, alles vagessn un' vagebn. Aba so: hinredn, herredn, hoch un' runta.


    Sertorio seufzt, geht zum Kastn un' holt Geschirr un' Becha.

    "Du has' lange Oh'n un'nen ku'zn Schwanz - ich hab ku'ze Oh'n un 'nen ... genau. Pech, Alta." sagt Sertorio grinsnd zu einem der Kanickl, die er auf'n Küchntisch legt. Er schürtes Feuer, wirft Holz ein un' setzt'n Kupfakessl mit Rindabrühe auf.


    Mehl, Eier, Wasser, Öl verpantscht er zu'nem Brei, den er mit mehr Mehr festknetet. Mit'm Rundholz walzter den Teig platt un' schneidet ihn in zwei Hälftn.


    Zwei Eigelb, Salzkörner un'nenn Teelöffel Honig, Feffer, Liquamen, Passum un' Wein mischt Sertorio zusammn, mengt Puls, Reste vom Vortag darunta, un' auch gewürfltn Käse und knetet herum, bis die Flüssigkeit aufgesaugt is'. Dann je einen Kleks in relgmäßign Abständn auffe Teiplatte, mit Eiklar die Zwischnräume bepinsln, annere Teigplatte drauf un' Teigtaschn ausschneidn.


    Inzwischn kochte Brühe, rein damit. Olifnöl, unvamischta Wein, Kräuta, Feffer un'n Klex Honig, zwei Salatköpfe un' Löwnzahn waschn - wie weit Aurelius Ursus wohl mit seina Wäsche is' denkt Sertorio - zerrupfn un' Marinade drübergießn. Vamischn. Fertig. Teigtaschn innen Sieb, abtropfn lassn, inne große Schüssl, Brühe un' 'n großn Schuß Olifnöl drüba üba die Teigtaschn. Bom sagt Sertorio, währnd er auf eina Teigtasche herumkaut, beide Schüssln auf'n Tablett stellt, sich 'ne Amfohre Wein untahakt un' zum Triclinium stapft. "'Schüß Leute" ruft er den aufm Tisch in Hab-Acht-Stellung liegenden Kanickln zu.

    Sertorio wedlt mitte Hasn, als würdn se durch Schüttln wieda lebendig. Totes Tier kamma nich' lange aufbewahrn. 'Ne Käsestulle mit Olifn? Sertorio schüttelt innalich'n Kopf. Wer arbeitet, soll auch essn. Caelyn kann sich ja'n Brot machn, is' Sertorio egal, aba Männa? Ne, ne, dann hatter Aurelius Ursus inner Stunde wieda Hunga, un' Sertorio auch, falls hier in diesem Scheißkastell irgn'wer auch an Sertorio denkt - außer Sertorio.


    "Dann gibt's mit egalwas gefüllte Teigtaschn mit Salat. Viertelstunde." Un' bis dahin is' hoffntlich der gnädige Herr auch von einem Ackergaul zu unterscheiden, geruchsmäßig jednfalls. Sertorio lächelt leicht.

    Natürlich hat Sertorio nix Gutes zubereitet, zwischn'n Essnszeitn gibt's nix zu naschn.


    Sertorio schlurft schniefnd mitte fünf Mümmlmännan anne Löffl ins Haus - einen kleineren hatter noch aufm Ma'kt organisiert. 'N bißchn eng für sein' Geschmack, diese casa, aba was soll's. Scheißegal, auch'ne domus mit tausnd Zimman wär' ja hier in diesem Scheißgermanien, also reicht's auch so. Immahin hat Sertorio seine eigene Kamma.


    Sertorio nickt Aurelius Ursus zu.

    'S warn dann doch nu' vier. Aucheg ... "'tschi!" Auchegal.


    Sertorio wirft die leblosn Körpa aufn Tisch, kippt das Spülwassa aus, schaut sich nochma um un' geht dann mit'e Kanickl 'raus. Krachnd fällte Tür hinta ihm zu.


    So. 'Raus hier, dannoch schnell auf'n Ma'kt, Wintagemüse un' getrocknete Kräuta kaufn un' dann heim. So gern' Sertorio momentan seine Ruhe hat, das fast valassene Haus der Aurelier geht ihm doch auffe Eier.

    "ha --- ha --- ¡ha-tschi!"


    Sertorio strauchlt, alser von einem erneutn Niesanfall geschülltlt wird, verliert'n Halt un' läßt die zehn Tonschüssln falln, die er gerade abgespült hat. Mit verhalten-hämischm Scheppan falln sie zu Bodn, die letzte un' obaste bleibt heil.


    "Vafickte Scheiße! Vaficktes - Vaschi - 'tschi - ssenes Germanien!"


    Sertorio brüllt krächznd, bückt sich, hebt'e heile Schüssl auf und feffert sie - Ordnung muß sein - anne Wand der Küche, wo sie in einem Regn aus Tonteilchn zerschellt.


    Vier wollne Leibchn, Stoffröhrn um seine Beine - "Hoh-sen" - zwei Paar Sockn und geschlossne Stiefl nützn nix. Seit Wochn schnieft, niest, krächzt er, lebt von Puls-Schleim un' heißm Wein, brüht Kräuta auf un' verflucht jedn Tag, der in Mogontiacum anbricht.


    Wenner die Schüssln wenigstns nich' schon abgewaschn hätte! Voller Wut wirfter eine Teigrolle an dieselbe Stelle der Wand, wo nun ein Stück Putz abbröcklt.


    "Germania, das Reiseland" - "einfach freundlich" - "einfach scheiße" triffts besser.


    Kalt, naß, trüb war's gestern, heute isses naß, kalt un' trüb, morgn wird's trüb, naß un' kalt sein. Supa.


    Sertorio klaubt die Scherbn auf, wirft die Reste inne Tonne un' trinkt'n Schluck. Was gibt's 'n heute? Bom, Hase im Topf, besser fünf Hasn in fümf Töpfn. Sertorio erhebt sich leidn'd und stöhn'nd und kraucht zum Stall zu den Kanickl.

    Ma' is' ma' obn, ma' untn. 'S Gerede um Sklavn un' Römer is' Sertorio ziemlich egal, vieln Römern geht's in Rom schlechter als'n Sklavn hier im Haus - un' was is' schon 'Freiheit'? Sin' die Aurelier 'frei' - könn'se machn, was'se wolln? Alle ham'se Vapflichtung'n, Arbeit, Krankheit, Leid, Tod, Freude, Spaß. Egal. Echt frei is' ma' im Kopf, nirg'nds sonst.


    "Wir nennen's Holz 'Tschalaparta', sind eigentlich fünf Holzstangen, die auf zwei Böcken liegn und auf die ma' klopft." sagt Sertorio. "Man braucht verschiedene Holzartn, aus denen man verschiedn lange Stangn macht. Und die Klöppl für de' Spiela."


    'S schwierige war's Holz zu findn un' es genau zuzuschneidn. Einfach'n paar Bretta auf Böcke werfn un' drauflosprügln is' nicht.


    "Wir singn nur dazu, aber ich denk', auch Flötn könntn prima dazu klingn." Weicha, samtiga un' klagenda Klang zu langsamem schleppendem Rütmus, aufreizend-geiler Klang zu stampfendem.


    Sim-Off:

    Sertorio meint'n traditionelles baskisches Instrument, die Txalaparta; was'n Xülofon is'.

    Sertorio nickt un' nimmt'n Becher. Er hatte schon inner Küche 'n paar Scheibn Schinkn gegessn un'n halbn Apfl, aba er wollte höflich sein. Sertorio nimmt eine Scheibe kalten Bratn un'n paar Oliven un' hockt sich auf'n Bodn.


    Der Bratn war wirklich gut, nur durch seine Hände gegagn, vom Kauf übade Schlachtung bis zum fertign Teil. Wenn er's Tier noch zur Welt gebracht, gemästet, gefüttat hätt', dann wär's noch runda, perfekta. Aba das ging auch schon.


    Sertorio schnitt'n Eck Käse ab. "Ich glaub' nicht daß Du mein' Gekrächz hör'n willst, domina" antwortete Sertorio lächlnd. Seit seine Stimme gebrochn war, traf er nich' drei Töne hintananda.
    "Bei uns spieln wir auf Holz. Wir schlagn drauf, unterschiedliche Längen geben unterschiedliche Töne, viel Rütmus" setzt Sertorio nach. Abends am Strand, tompb-tompb-tompb, to-to-tompb-tompb-tompb, völlig zum ausflippn.

    Auch wenn'er Figil gesagt hatte, daß Sertorio abhaun kann - wohin denn? Er war sowieso auf'm Heimweg un'n Umweg hatte er nich' nehmen wolln. Nich' wegn denen. So trabte er in einigem Abstand hinta'm Häuflein her un' drückte sich dann durch'e Türe ins atrium.


    Alle stand'n rum wie nix un' er konnte nich' einfach weg, also stand er weita 'rum. Außadem wollte Sertorio die Fotze im Auge behaltn, nich', daß'se noch ir'ng'n Scheiß machte. Sertorio vasuchte ne Statue zu imitiern, was ihm eigentlich nich' schlecht gelang, abgesehn davon, daß es keine Tunika-Statuen gibt.


    Als Aurelius Ursus die Fotze zum Umziehn schickt, schauter, daß er auch davonkommt.

    "Wir wolln wohl alle nu' nett zu dieser ... Diebin sein, nich'?" Caelyn hatte ihn'n Schande gebracht. Er hatte ihr geglaubt, der Tochta eina Hure, eina Drecksschlampe un' jemandn in Zweifl gezogn, der nu' freundlich sein wollte. Scheiße. Scheiße. Scheiße.


    Sertorio is' knallrot im Gesich' vor Scham. "De' Röma is' geschenkt; hättes' Du gelogn, wäre mir das Kreuz 'ne Ehre gewesn, nachdem ich Dir'n Hals umgedreht hätte. So aber is alles meine Schande." Sertorio schaut auf'n Bodn. Er will weg, schnell. Er wirft'n Blick zu Tibi un' Fabi rüba, vadrehte Augn. Alles abgeblasn. Die Backfeife hamse ja eh mitgekriegt.

    Sertorio glotzt Caelyn an. Wie? Hattie nich' mehr alle? Seine Hand schnellt vor und er schlägt ihr schnell un' scharf ins Gesicht und er tritt dann zurück.


    Dann wendet er sich schnell annen Decimer un' die anneren "Es tut mir leid und ich bitt' um Entschuldigung. Für mein Vahaltn un' das dieser ... dieser Diebin. Die Situation hatsich mir anders gezeigt un'ich war von Caelyns Ehrlichkeit übazeugt." Sertorio schaut Caelyn wütend und verächtlich an.


    "Sie hat Schande üba unsern Haushalt gebracht. Ich hab' Geld dabei, wenn Du wills', kauf' ich Dir schnell 'ne Tunika." Sertorio würde am liebstn innen Bodn vasinkn. Dieses dumme, blöde Weibsbild. Hatse doch schon davon gekwatscht am erstn Abnd. Hätta sichja denkn könn'.

    Sertorio schnaubt, als er den Figiln hörte. "Vazeihung. Ich gehöre zum Haushalt'es gewähltn Kwästor Urbanus, Marcus Aurelius Corvinus un' in arbeite auch für ihrn Herrn, den figinitifir Aurelius Ursus." Sertorio bleibt stehn, woer steht.


    "Es is' meine Pflicht, Angehörigen meines Haushalts beizustehn. Un' wenn Du es für normal und glaubhaf' häls', daß dieser Mann hier" un' Sertorio nickt zu dem Decima, "nackt un' nu' mitner geliehnen Toga herumsteht', weiler einer 'Sklavin' un' 'Diebin' nich' beschämn will, bitte." Wahrscheinlich würd' der es auch gaubwürdig findn, wenn der sagt, er hat'n Ferd fliegn sehn.

    Inner Zwischenzeit lungern auffer gegenübaliegndn Gassnseite bei 'ner Taverne acht, neun Jugndliche 'rum, 'n paar Männa komm'n auffe Gasse 'raus un' schaun aus sichara Entfernung rüba. Sicha - für wen? Wessn Fiertl is' das hier, hm? In der Gegnd hatte schon mancha Figil 'n kürzan gezogn, weiler dachte, er könnte. Un' irgndwelche Möchtegern-Milites, da machte man kurzn Prozeß, wenn'se sich danebn benahm'n.


    Tibi hockt auf'm leern Faß, daß da ma' Fische drin gelagat war'n riechta nich, wegn den Polüpn. Er läßtie Beine baumln, spielt mitta Steinschleuda un' guckt'n Fögln nach. Fabian, sein ältara Bruda, der'm Sertorio noch was schuldet, schlendat gemütlich zur Taverne un' lehnt annen Fostn.

    Na, also. Endlich geht da was weita. Sertorio blickt zu den Figiln.


    "Salve!" sagt Sertorio, entkrampt die Fäuste. "Gut, daß Ihr kommt. Ein Mitglied des aurelischen Haushalts wird von diesen beiden, die sagen, sie sin' Soldaten bedrängt un' beschuldigt" kwatscht Sertorio deutlich dazwischn.




    [SIZE=7]edit:/ Anpassung.[/SIZE]