Wenn sie gewusst hätte, dass sie ihm vielleicht zu nahe trat mit ihrer Neugier und ihren Fragen dann hätte sie einfach ihre Klappe gehalten. Sie hatte niemals damit gerechnet, dass sie ihm damit irgendwie auf die Füße treten würde, aber er versteckte es ziemlich gut, aber dennoch lag etwas in der Luft und Calena begann nachdenklich auf ihrer Unterlippe zu kauen während sie ihm zu hörte.
„Naja wir haben nicht so viele Wälder, zumindest nicht so viele wie sie es in Germanien geben soll. Aber ich finde Läner müssen verschieden sein ansonsten wäre es doch langweilig, wenn es überall gleich aussieht,“ meinte sie und lief neben ihm her. Langsam fast schlendernd liefen sie zusammen weiter.
„In Rom, ja das stimmt, man sieht es nicht, oder nur selten, aber Rom ist sicherlich so gefährlich wie ein Wald. Wenn du dich in die falschen Ecken von Rom verläufst kann es passieren, dass du niemals wieder raus kommst. In den falschen Ecken leben auch die falschen Leute. Aber auch so…..die Subura zum Beispiel…es sterben sehr viele Menschen dort,“ sagte sie nachdenklich und irgendwie bemerkte sie, dass sie sich vorher darüber noch nie so Gedanken gemacht hatte, aber Rom war wirklich gefährlich. Viele Menschen lebten hier, teilweise auf engem Raum, und nicht alle waren gutgesonnen oder zufrieden mit ihrem Leben.
„Ich finde das Zusammenleben bei euch, klingt sehr familiär, das finde ich schön.“ Sie meinte es ernst, denn oft merkte sie wie einsam man eigentlich in einem großen Haus war. Die Familie war so verstreut und oftmals war es so, dass man sich tagelang gar nicht über den Weg lief und sich vollkommen alleine vor kam, außerdem kannte man nicht einmal die ganze Familie, denn diese war überall verteilt auf verschiedenen Gebieten. Calena räusperte sich leise und blickte zu Boden während sie weiter ging. Vielleicht wäre es besser gewesen nicht nachzudenken, denn irgendwie fühlte sie sich nun komisch.
„Ich hoffe ich habe dich nicht mit meinen Fragen genervt. Ich bin manchmal ziemlich neugierig und will nicht, dass du denkst ich frage dich aus, weil du eben aus einem solchen Land kommst. Ich teile nicht die Meinungen von anderen Römern…ich meine mit den Beschimpfungen und den Geschichten die man hört. Ich bin nicht so und hoffe du denkst das nicht von mir,“ sagte sie leise und wollte, dass er das wusste.