Beiträge von Claudia Livineia

    Ein wenig aus Mangel an für Livineia passenden Gelegenheiten zur Zukunftsgestaltung, auch aber weil sich mein Zeitplan wieder etwas verknappen wird, bitte ich darum sie wieder ins Exil zu stecken ehe sie mir doch mal irgendwann durchrutscht. :)

    Im Moment ist sie einfach nur da und irgendwie doch nicht, das ist mir zu riskant. Aber ich behalte den "Rollenspiel-Markt" im Blick. :)


    Mit Eldrid bleibe ich dabei, falls jemand ein Anliegen an Livi hat!

    Salve Nero,


    was Scato sagt, lässt sich gegenwärtig nicht ganz von der Hand weisen. Wir sind momentan alle recht eingebunden und kommen nicht so viel zum Schreiben wie wir es gern täten. Würden wir dich nun aufnehmen, stehen wir dir gerne via Privater Nachricht zur Seite und kommen bestimmt auch mal zum gemeinsamen Schreiben, aber ein Familienleben wie wir es eigentlich wünschenswert finden, können wir gegenwärtig nicht gewährleisten. Falls du genau danach suchst, solltest du dich in jedem Fall umorientieren. Falls du aber eine gewisse Erfahrung hast und dir das nicht so viel ausmacht, können wir uns trotzdem gern nochmal weiter unterhalten.


    Was stellst du dir denn für deine ID für einen Werdegang vor?

    Was genau passt denn von der Gens Claudia so gut zu deiner ID?


    Vale

    Er reagierte wie sie es befürchtet hatte. Ihr stand der Sinn danach, genervt die Augen zu verdrehen und genervt aufzuatmen, aber nein. Nein, gegenüber Marcus blieb sie in aller Regel freundlich und neigte höchstens mal zu einer gewissen Wehleidigkeit. Sie könnte ihm jetzt natürlich auch sagen, was sie dachte. Dass er manchmal ein wenig gutgläubig und naiv war, dass er das Leben manchmal als einfacher annahm als es tatsächlich war. Das erschien ihr allerdings als nicht unbedingt die beste Strategie, wenn sie ihren Zugang zu ihm behalten und vielleicht auch ein wenig ausbauen wollte.
    Also lächelte sie lieber liebenswürdig auf seine Worte hin.


    "Ich mach mir keine Sorgen, ich habe vollstes Vertrauen in dich. Ich erhoffte mir nur, dass du meine Meinung vielleicht trotzdem schätzen würdest." Ein leiser Vorwurf schwang vielleicht in ihren Worten mit. Ein dezenter Hinweis, dass sie es schätzen würde, wenn ihre Meinung auch gehört werden würde. Auch sie hatte Gefühle und wenn jemand die wohl kränken könnte, war es wohl ihr einziger verbliebener Bruder. Das ging tatsächlich auch recht schnell - sie zeigte es nur meistens nicht. Sie hatte es lieber, wenn man ihr die Gefühle nicht so sehr ansah, die sie doch von Zeit zu Zeit mal empfand. Aus Stein war sie nicht - nur für die Sklaven. Wenn sie gekränkt war, streute sie eher wie eben gerade einen diskreten Hinweis ein. Tränen... nein, das war einfach nicht ihr Stil. Eine Patrizierin hatte sich im Griff und flennte nicht herum.


    "Vielleicht nicht unbedingt Langeweile, aber ich verbringe gern Zeit mit meinem kleinen Bruder." lächelte sie dann anschmiegsam und trank noch ein bisschen was von ihrem Wein. "Außerdem könnte es sein, dass ich dann eine kleine Überraschung für dich habe. Da kommt mir doch eine Idee - nimm doch deinen Wildfang mit zu den Rennen, dann könntest du gleich allen gegenüber deine Schwäche eingestehen." piesackte sie ihn und schuf damit schon mal eine leichte Vorsorge, dass er eben genau das hoffentlich nicht so bald tun würde. Was er hinter den Mauern mit ihr trieb war seine Sache, aber sie hatte keine Lust auf Gerede außerhalb. Auch Großvater würde das kaum gutheißen, Vater hatte ja schon eine Weile nicht mehr an ihrem Leben in Rom teilgenommen. "Also haben wir eine Vereinbarung. Morgen Abend verbringen wir zusammen. Hast du eigentlich mittlerweile etwas von Großvater gehört, was eine Frau angeht? Er hatte sich doch erboten, sich einmal umzuhören."

    Amüsiert hätte Livineia wohl zugestimmt, dass Methodius wie ein Affe war, der gerade zur Beschau ausgestellt wird. Vielleicht waren selbst in ihren Maßen Sklaven noch ein wenig besser als Sklaven, aber beide hatten trotzdem in etwa dieselbe Wichtigkeit für sie. Methodius würde sich wohl nicht ganz so schlimmen Demütigungen aussetzen müssen, da Livineia in ihm tatsächlich gewissen Wert sah. Ja er konnte nützliche Dinge, er würde einen sinnvollen Nutzen für sein Geld einbringen. Darüber hinaus war er ein Geschenk, um ihrem Bruder den Alltag ein wenig zu erleichtern. Die Frage war nur eben, wie anständig er neben all seinem Können auch war. Ein Schönling war er zweifellos nicht, jedenfalls fühlte sich Livineia nicht gerade in ihrem ästhetischen Fühlen angesprochen, wenn sie seine krause Behaarung an Kopf und Gesicht so betrachtete. Vielleicht sollte er beginnen sich zu rasieren?

    Positiv zu vermerken war jedenfalls, dass er sich höflich benehmen konnte. Wenn nun 'ähm' nicht sein erstes Wort gewesen wäre, sondern 'domina', dann wäre sie wohl noch ein wenig angetaner, aber manche Menschen neigten eben zu diesem erbärmlichen Gestotter. Sie konnte Stottern nicht leiden, oder zögerliche Erwiderungen. Ihre Leibsklavin Corona neigte auch dazu. Der Kompromiss war nun, dass jene kaum mehr den Mund auftat und das fand Livineia erheblich erquicklicher als diese leidigen 'öhs' und 'ähms'. Zum Glück schaffte er ein paar Sätze, ehe er sich wieder verhaspelte. Sie verdrehte die Augen.


    "Schön." meinte sie ungnädig dann als er sie wieder anschaute als wäre er ein Ochs auf Rädern. Räder, die in vier verschiedene Richtungen auseinander trieben. "Gewöhn dir dieses infantile Stammeln ab, wenn du mit deinen Herrschaften sprichst." ließ sie ihn also in ihrem üblichen Charme wissen. So, also mal nachdenken. Was hatte er gesagt?


    "Thrakisch kannst du lesen und schreiben? Das können die Thraker ja selbst nicht mal." meinte sie abfällig, beschloss aber nicht weiter darauf herumzureiten. Vermutlich meinte er einfach nur, dass er das Thrakische übersetzen konnte. Dass er selbst Thraker war, wusste sie nicht - hätte sie aber vermutlich auch höchstens dazu verleitet sich darüber zu wundern, dass er überhaupt lesen und schreiben gelernt hatte.

    Insgesamt konnte man durchaus sagen, dass sie recht zufrieden mit ihm war. Gut, ganz rund schien er nicht zu laufen, aber den letzten Schliff würde er hier schon bekommen. Seine Fähigkeiten waren im Kern genau das, was Drusilla ihr versprochen hatte und was ihr als ein gutes Geschenk für Marcellus erschien. So einen Sklaven fand man in der Regel nicht, wenn man mal zufällig über den Sklavenmarkt marschieren ließ. Die meisten Sklaven eigneten sich vor allem für geringere Hilfsarbeiten oder sexuelle Dienste. Apropos... "Wie sieht es bei dir mit deiner Paarungsbereitschaft aus?" Sie wollte es nicht charmanter formulieren; sie wollte es als sachliche Frage stellen und verwendete dabei eine eher abwertende Bezeichnung. "Hast du schon Nachkommen gezeugt? Hattest du eine Frau? Dir sollte klar sein, dass ich keinerlei unerlaubte Tändeleien dulde." Schwangere Sklavinnen und eifersüchtiges Gehabe, das fehlte ihr gerade noch. Grundsätzlich hatte sie nichts gegen Verbindungen unter den Sklaven, aber alles mit Maß und nicht alle wild durcheinander. Zumal auch die Herrschaften wohl nicht unbedingt erpicht darauf waren, dieselben Mädchen im Bett zu haben, die sich auch die Sklaven gönnten. Ein Sklave wie Methodius wusste vermutlich wie man sich richtig verhielt, aber sicherstellen wollte sie das schon.

    Möglicherweise - aber auch wirklich nur möglicherweise - war Livineia ein wenig überempfindlich. Einigermaßen mühsam verkniff sie sich ein genervtes Aufseufzen als Romana ihre Enttäuschung darüber verlauten ließ, dass Menecrates nicht zugegen war. Als wären Marcus und sie nur Gesellschaft zweiter oder dritter Wahl. Verstimmt im Inneren und noch immer neutral bis freundlich im Gesicht betrachtete sie weiterhin ihre Tante. Die wusste vermutlich gar nicht wie es sich anfühlte, wenn man zur Kategorie hochklassiger Luft gehörte. Als Vestalin war sie ja praktisch jeden Tag wichtig. Das Leben Romanas bot vermutlich nur Vorteile im Vergleich zu ihrem Eigenen. Sie hatte ein praktisch familiäres Verhältnis zum Kaiser, besaß die Liebe und Anerkennung praktisch jeden Römers und was musste sie dafür tun? Ihre Jungfräulichkeit behalten - was Livineia durchaus auch emsig tat, wenn auch nicht in einem so großen Ausmaß wie Romana - und aufpassen, dass das Feuer nicht erlosch. Popelkram. Sie hatte es einfach gut. Sie musste sich dafür nicht erklären, sie wurde dafür sogar bewundert. Und Livineia? Sie tat im Grunde dasselbe wie Romana, nur dass es keine Anerkennung fand, sondern Kritik.

    Das Schlimmste war ja, dass auch Livineia zwar eifersüchtig war, Romana aber trotzdem gut leiden konnte. Es war einfacher, einen Menschen zu hassen wenn man ihm sein Leben neidete. Dann konnte man schlechte Dinge über ihn sagen, ihn offen anfeinden. Livineia würde sich kaum derart zurückhalten, wenn Romana ihr nicht am Herzen läge. Vertrackte Sache. In erster Linie war Romana eben doch ihre Tante, welche Livineia durchaus lieb hatte.


    "Wir haben heute anständig anrichten lassen." versprach Livineia ihrer Tante. Für gewöhnlich ließ Livineia sich immer ganz gern ein üppiges Frühstück decken, von dem sie längst nicht alles verzehrte. Sie mochte einfach das Aufhebens das um sie gemacht wurde - und die Auswahl, die dabei auf den Tisch kam. Außerdem war so immer dafür gesorgt, dass auch Marcellus und Menecrates versorgt waren, wenn sie doch einmal die Zeit hatten, sich zu ihr zu gesellen. Immer war das leider nicht der Fall. In aller Regel hielten die beiden es wie die meisten Römer: Frühstück war nicht so wichtig. Es wurde zwar eingenommen, aber meistens nicht so üppig und vor allem zeitintensiv. Livineia wusste, dass sie eher noch einsamer werden würde, wenn Marcellus seine Karriere erst richtig ins Rollen gebracht hatte. "Also - mehr noch als sonst. Mittlerweile sitze ich nämlich meistens allein da, weil kaum mehr jemand die nötige Zeit hat." Das war ein Vorwurf - aber Livineia wusste schon, dass man den Vorwurf auch umkehren konnte. Warum suchte sie sich keine andere Beschäftigung? An der Seite ihrer Familie ging sie in den Garten.

    Weder war ihr Blick sonderlich erleichtert, noch angespannt als er verkündete, sich um seinen Wildfang allein kümmern zu wollen. Eigentlich hatte sie ja gehofft, dass er sich Ratschläge von ihr erbat, aber das schien nicht so zu sein. Sie hätte einige davon für ihn gehabt, aber vielleicht würde er auch noch ein bisschen Zeit dafür brauchen. Livineia hatte sich schon mit manchem Härtefall auseinander gesetzt. Fest stand jedenfalls, dass sie diesen kleinen Blondschopf im Blick behalten würde. Wenn Livineia etwas nicht ausstehen konnte, dann waren es renitente Sklaven. Das Mädchen musste natürlich erst einmal lernen, wo ihr Platz war, aber das lernte man am besten, wenn der Lernprozess nicht so lange währte. Sie musste direkt wissen, nach welchen Regeln gespielt wurde und wie es endete, wenn man die Regeln verletzte. Spätestens nach den ersten zwei, vielleicht drei Versuchen hatte es meistens auch der sturste Bock kapiert. Dafür war es aber eben unabdinglich, dass klare Kommunikation stattfand.


    "Eine Sache, Marcus." meinte sie dann und fläzte sich dann mit dem eben eingegossenem und überreichtem Kelch auf die Seite. Sie nippte verhalten am Wein, ehe sie die eine Sache dann noch thematisierte. "Ich habe mich in den letzten Jahren recht intensiv mit den Sklaven von Großvater herumschlagen müssen und längst nicht alle davon konnten sich benehmen; da hast du dir noch mit Aurelius die Nächte in Achaia um die Ohren gehauen - und wissen die Götter, mit wem noch alles. Ich möchte dir also den einen Rat geben: Sei am Anfang lieber zu hart als zu weich. Zeige ihr ganz klar die Grenzen auf. Was sie am Anfang lernt, das verinnerlicht sie. Wenn sie also lernt, dass du verständnisvoll und gütig bist, wird sie das immer als Grundlage nehmen und deine Grenzen ausreizen. Wenn sie aber Konsequenzen fürchtet, wird sie das Gute viel mehr zu schätzen wissen. Bist du am Anfang resolut, kannst du nachher sehr viel milder mit ihr umgehen und hast dennoch eine gefügige Sklavin." Diesen Rat meinte Livineia durchaus aufrichtig gut mit ihm. Sie ahnte wohl auch, dass er keinesfalls Lust hatte, sich ihr gegenüber zu rechtfertigen und darauf wollte sie auch gar nicht hinaus. Sie hatte aber auch dieses Funkeln in seinen Augen bemerkt und sie wusste, dass er eine Schwäche für alles Germanische hatte. "Dein Wildfang ist nicht Corona." meinte sie noch, grinste dann und hob leicht den Kelch an, ehe sie wieder ein wenig von dem Wein trank. Ihr war schon klar, was er von der Kleinen wollte und Livineia würde ihn dafür sicherlich nicht abstrafen. Er sollte tun, was er wollte. Sein Sexualleben interessierte sie höchstens beiläufig. Um ihn als keusch und zurückhaltend wahrnehmen zu können, müsste sie wohl schon blind sein. Nur in Erziehungsfragen, da wollte sie ihm wenigstens noch ihr Wissen mit auf den Weg geben.


    "Um dich aber nun nicht unnötig mit meinen Erfahrungen zu langweilen - du mögest tun was du für richtig hältst - will ich deine Frage beantworten. Nein, ich glaube nicht." Wagenrennen. Es war dort voll, es war laut und es war dreckig. Sie würde ihn vielleicht begleiten wenn es ihm wichtig war, aber ansonsten wollte sie lieber ihre Ruhe haben. Es war auch zu blöd, dass er ausgerechnet morgen so viel vor sich hatte, vermutlich würde er danach auch kaum direkt wieder heimkommen. "Abends bist du aber zuhause, ja?"

    Sie verzog ein wenig das Gesicht, als er von Missverständnissen sprach. Logisch hatte es die gegeben, dafür hatte er ja gesorgt. Wenn er dem Mädchen von vornherein reinen Wein eingeschenkt hätte, dann wäre das vorangegangene Gespräch vermutlich wesentlich glimpflicher abgegangen. Nicht, dass Livineia daran ein Interesse gehabt hätte. Friedlich verlaufende Gespräche hatten nicht besonders viel Charme; je mehr Drama geboten wurde, desto spannender war es ja. Sie konnte nicht leugnen, ein Interesse an Klatsch und Tratsch zu haben und wenigstens ihr Bruder wusste das. Allgemein verhielt sie sich zurückhaltend und wusste schon, wie sie sich verhalten musste, wenn sie einen gewissen Ruf in der Öffentlichkeit genießen wollte. Ihr Bruder aber war eben keine Öffentlichkeit, sie hatten ein recht vertrautes Verhältnis zueinander.


    "Ja, das weiß ich." räumte sie amüsiert ein. Großvater hatte einige Zeit in seinem Leben dort zugebracht und hatte zuweilen auch die recht rauen Seiten für sich übernommen. Livineia zog einfach nichts an diesen tristen Ort. Sie verstand auch ihren Bruder dahingehend nicht. Was zur Hölle lockte einen Mann von seiner Kragenweite in diese lebensfeindliche Gegend? Moore, tiefe und dunkle Wälder, wilde Barbaren und andauernder Regen. So jedenfalls war ihr Bild von den nördlichen Provinzen des Imperiums. Sie seufzte leicht. "Ich hoffe, außer dir badet niemand die Launen dieses kleinen Wildfangs aus, ich habe absolut keine Lust mich mit so einem frechen Ding auseinanderzusetzen. Die letzten Rebellionen Coronas haben mir gereicht, weitere Exzentrik kann ich einfach nicht gebrauchen." gestand sie, ehe sie sich auf eine Cline setzte und zu ihm aufschaute.

    "Oh, die Schmerzen verschonen mich heute tatsächlich mit einer allzu großen Intensität. Vielleicht ist es ganz gut, dass ich noch nicht so oft in der Sonne gesessen habe, das grelle Licht bekommt mir die letzten Wochen nicht so gut." Tat es eigentlich nie. Wenn sie unter akuten Schmerzen litt, war helles Licht nahezu unerträglich. "Sag, Marcus, bist du die nächsten Tage eigentlich zuhause oder hast du irgendetwas Besonderes vor?" erkundigte sie sich und grinste dann. "Ich schätze, die nächsten Tage fokussierst du deine Kräfte vermutlich eher auf die Eroberung Germaniens, junger Caesar?"

    Verwaltung & Ordnung


    Maiordomus

    Platzhalter (NSC)


    Ianitor

    Sharif (NSC)


    Custos Corporis

    Platzhalter (NSC)

    Platzhalter (NSC)

    Platzhalter (NSC)

    Platzhalter (NSC)


    Persönliche Annehmlichkeiten


    Scriba Personalis

    Platzhalter


    Leibsklaven

    Corona

    Platzhalter



    Haushalt

    Cubicularius
    Eldrid


    Koch

    Platzhalter (NSC)


    Küchenhilfe

    Platzhalter (NSC)


    Gärtner

    Platzhalter (NSC)


    Sonstige Sklaven

    Platzhalter (NSC)


    Platzhalter


    Platzhalter


    Platzhalter

    Vergleichsweise gut gelaunt schlenderte Livineia in Richtung der Gemächer ihres älteren Bruders. Sie waren vom Alter her recht nahe beieinander und es spielte eigentlich selten eine Rolle, wer von ihnen nun älter war und wer nicht. Sie begegneten einander meistens auf Augenhöhe und hatten wohl auch eine vergleichbare Sicht auf die politische Bühne. Sie sah sich als Unterstützerin ihres Bruders, das war eindeutig ihre größte Aufgabe. Vermutlich auch ihre einzige, wenn sie nicht doch mal irgendwann einen Ehemann für sich auftun würde. Heute versuchte sie ihre grimmigen Gedanken daran allerdings zu verdrängen; sie hatte ein nettes Gespräch mit ihrer Freundin Drusilla gehabt und würde schon in wenigen Tagen eine kleine Überraschung für ihren großen Bruder in den Händen halten. Er würde sich freuen. Auch wenn sie nicht vorhatte, ihm von ihrer Überraschung zu erzählen, hatte sie Lust bekommen nach ihm zu sehen und einmal zu hören wie es ihm gerade ging. Er hatte nun recht viel vor sich.

    Fast schon bei seinen Gemächern angekommen kam ihr eine verhärmte, blonde Gestalt entgegen. Verhalten neugierig ließ sie ihren Blick über sie schweifen und machte sie als die kleine Germanin aus, die ihr Bruder von seinem gefährlichen Abenteuer mit nach Hause gebracht hatte. Livineia hatte es schon recht merkwürdig gefunden, dass er sie mitgebracht hatte, aber sie kannte ja auch seine kleine Vorliebe für exotische, zarte und vor allem hellhaarige Geschöpfe aus dem Norden. Sie konnte es überhaupt nicht nachvollziehen. Sie hatte einmal einen germanischen Sklaven gehabt, das war noch gar nicht so lange her - er war wirklich schwierig gewesen. Gut, sie hatte auch noch die kleine Corona als ihre Leibsklavin, aber die war in Gefangenschaft geboren worden und längst nicht so renitent wie es die Wilden von Haus aus waren, wenn man sie in der Wildnis fing und zu zähmen versuchte. Sie hatte keine Lust sich mit diesem Ärger herumzuplagen, ihr Bedarf an aufmüpfigen Sklaven war unlängst gedeckt.

    Als das weinende Sklavenmädchen an ihr vorüber war, drehte sie sich doch noch einmal kurz herum und sah ihr nach. Das passierte wirklich nicht häufig! Marcellus schien die Bombe platzen lassen zu haben. Was hatte sich das Ding aber auch gedacht? Dass die Claudier eine primitive Germanin als einen Gast im Hause akzeptierten, wo sie doch nicht einmal zwangsläufig jeden dahergelaufenen Plebejer empfangen würden? Sie verstand wirklich gar nichts von der Welt und ihr Brüderchen hatte sich damit etwas Unfassbares aufgehalst, mit dem sie sich bestimmt nicht belasten wollen würde.
    Amüsiert betrat sie distanzlos die Gemächer ihres Bruders und begrüßte ihn. Er stand noch da und schien dem Ding nachgeschaut zu haben. Wütend wirkte er; sie sah ihn wirklich selten so. Sie kannte Marcellus eher als freundlichen Mann. Er war ein wenig wie ihr guter Gegenpart.


    "Hat sie es endlich verstanden?" frotzelte sie und sah ihn aufmunternd an. "Du wirst noch einen ziemlich langen Weg vor dir haben, ich kann einfach nicht verstehen, warum du dir das zumutest. Es gibt so viele erzogene Sklaven, warum holst du dir eine Wilde ins Haus? Wegen der Herausforderung?" Livineia wirkte erstaunlich gut gelaunt.

    Man hatte Livineia aus ihren Gemächern herausgeholt, da die neue Ware eingetroffen war. Mehr waren Sklaven kaum für sie. Sie wusste, dass ihre Einstellung da recht hart war und dass viele andere noble Menschen Roms noch ein wenig mehr Menschlichkeit in Sklaven sahen, ganz egal was das Recht über sie sagte. Livineia versuchte sich davon allerdings frei zu halten. Sah man in ihnen zu sehr den fühlenden Menschen, wurde es schwierig, sie an ihre auch unangenehmen Aufgaben zu erinnern, sie nötigenfalls zu züchtigen oder sie bei Missfallen auch wieder zu veräußern. Vereinzelt mochte es ja mal sein, dass ein Sklave einem gleich einem Tiere zu sehr ans Herz wuchs und man sich doch nicht trennen konnte. Livineia vermied das. Sowohl beim Tier, als auch beim Sklaven. Verbindlichkeiten hatte sie mit ihrer Verwandtschaft genug und wenn sie doch mal irgendwann heiraten würde (woran sie allmählich den Glauben verlor), war das ausreichend emotionaler Stress für ein ganzes Leben.

    Also - die neue Ware. Ein Sklave mittleren Alters. Gebildet und wohlerzogen sollte er wohl sein. Sie hatte ihn auf eine Empfehlung einer Freundin hin erworben. Er hatte einmal den Aeliern gehört und Livineia vermutete, dass sie einfach ein wenig Geld brauchten, wenn sie so ein Prachtstück veräußerten. Er schien wirklich sehr brauchbar zu sein, wenn sie den Worten Drusillas Glauben konnte. Sie hatte sich tatsächlich gar nicht selbst davon versichert; es erschien ihr unanständig, gegenüber Mitgliedern einer einstmals wohlhabenden Schicht so misstrauisch aufzutreten. Sie vertraute dem Klang des Namens der Aelier um zu glauben, dass es sich wirklich um hochwertige und keinesfalls abgehalfterte Ware handelte. Einem Händler von der Straße würde sie nicht so gutgläubig begegnen, aber den Aeliern durchaus. Oder ihrer Freundin, die Beziehungen dorthin pflegte. Drusilla war auch keine unehrliche Frau, dessen war Livineia sich recht sicher.


    Methodius hatte man im Atrium warten lassen. Ehe sie ihn seinem endgültigen Bestimmungsort zuführen wollte, galt es ihn noch einmal kurz unter die Lupe zu nehmen. Sie würde ihrem Bruder auch kein Toga überreichen, deren Stoff sie nicht wenigstens einmal selbst begutachtet hatte. Blind schenken war etwas für gleichgültige Einfaltspinsel. Sie liebte ihren Bruder und einfältig war sie auch nicht, also nahm sie sich die Zeit. Ausnahmsweise. Sie sah den Wunderknaben direkt stehen, unter Bewachung war er nicht. Die Männer, die ihn vorbei gebracht hatten, waren direkt wieder von dannen gegangen. Das Geld hatte sie bereits vorbei bringen lassen. Kurz hatte sie ihren Großvater belagern müssen, der Sklave war doch recht teuer gewesen. Sie durfte recht frei über die Gelder verfügen, aber bei einer solchen Summe gönnte sie ihm doch wenigstens eine knappe Erklärung und ein Vetorecht. Er war aber einverstanden gewesen um die Karriere seines Neffen etwas zu bezuschussen und da stand er nun - der Wunderknabe.


    "Du bist Methodius." stellte sie also kurz und knapp klar, kaum dass sie heran war. "Mir wurde viel versprochen, als du mir verkauft wurdest. Was also kannst du?" begehrte sie zu erfahren. Ihre Mimik wirkte gewohnt unterkühlt und ihre Stimme hart und wenig gnadenvoll.

    Livineia beanspruchte für sich eigentlich den Ruf, tadellos und unfehlbar zu sein. Eine wahre Dame des Patriziats, eine wahre Dame Roms. Insgeheim war ihr schon auch klar, dass allzu langes Verweilen im Bett in ihrem Stand zwar möglich, aber nicht besonders angemessen war. So zerrten an ihr zwei verschiedene Stimmen. Einmal die, die ihr ins Gewissen redete, dass Glaubwürdigkeit wichtiger war als Bequemlichkeit und dass sie ihren Arsch aus dem Bett kriegen sollte - eine Stimme, die durchaus in der Tonlage von Menecrates sprach. Dann war da noch die Stimme, die ihr erklärte, dass sie alles Recht dazu hatte, ihren geschundenen Kopf ein wenig auszuruhen und dass sie in ihrem Stand Tun und Lassen konnte, was auch immer sie wollte. Dass sie sich vor niemandem zu rechtfertigen hatte.
    Logischerweise war die zweite wesentlich bequemer. Nachdem sie also noch einmal eingeschlummert war, während sie ihr Gesicht wohlig in die Kissen sinken ließ, wurde sie irgendwann erneut von einer Sklavin geweckt. Diese erklärte ihr, dass ihre Tante Romana gleich eintreffen würde. Siedend heiß durchzuckte es sie und sie erhob sich. Wehmütig dachte sie an das bequeme Laken unter ihr, die angenehmen, dämmerigen Träume. Vor ihrer Tante wollte sie sich allerdings keine Blöße geben. Die war... ziemlich perfekt. Sie stand in der Öffentlichkeit, war von immenser Wichtigkeit für das rituelle Bestehen Roms und ein Beispiel, an dem auch Livineia nicht selten bemessen wurde. Ihr Stolz war zu groß, dass sie nun ausgerechnet deren Besuch verschlafen wollte. Sie schälte sich also aus dem Bett und ließ sich einkleiden und zurecht machen.

    Als sie eine halbe Stunde fertig war, kniff sie sich noch einmal in die Wangen um frischer zu werden, aber sie fühlte sich immer noch ein wenig vernebelt und müde. Ihre Schläfen drückten und ihre Augen brannten. Egal - der Besuch von Tante Romana war ein Anlass, der keinerlei Tranigkeit duldete. Livineia konnte, wenn sie wollte. Wenn ihr eigenes Ansehen ein Thema war, dann konnte sie sogar sehr gut.
    Mit der gewohnt unfreundlichen Mimik, die immer auf ihrem Gesicht lag wenn sie dieses neutral hielt, schritt sie an die Seite ihres Bruders.


    "Guten Morgen." begrüßte sie ihn und hatte dabei nicht die Tonlage, mit der man morgens gern liebevoll begrüßt wurde. Sie kniff ein wenig wehmütig die Augen zusammen. Sie war müde und hatte Kopfschmerzen, wie meistens. Das konnte Marcellus ruhig wissen. Da er sich zunehmend gleichgültiger zeigte, präsentierte sie ihr Leid nicht selten sogar noch ein wenig verstärkter. Es nervte sie unwahrscheinlich, dass es ihr schlecht ging und er das überhaupt nicht ernst nahm. Sie war eigentlich nur seinetwegen in Rom, für die Familie - und er scherte sich einen Dreck um sie!

    Ehe sie ihn allerdings weiterhin davon überzeugen konnte, wie stark ihre Schmerzen heute waren, vernahm sie von draußen Geräusche und sie nahm nun lieber Haltung an. Romana würde sich sicherlich wesentlich empathischer zeigen. Da kam sie, die strahlende, mustergültige, liebevolle, gütige, zuverlässige, supertolle Romana. Der Stern der Familie Claudia. Bei ihrem heiligen Leuchten musste sich Livineia fast die geblendeten Augen zuhalten. Ob sie wirklich so keusch war, wie alle meinten?


    "Liebe Romana!" sagte sie also mit sehr freundlicher Stimme, der die natürliche Wärme allerdings fehlte. Sie nahm diese zart in den Arm. Natürlich wurde erst der kleine Musterknabe gegrüßt, die große und letzte Hoffnung der jüngeren Generation der Claudier. Sie war ja ohnehin nur Beiwerk. Vielleicht schmückend, vor allem aber lästig. Wie eine schlecht sitzende stola. "Wie schön, dass du hier bist! Großvater konnte es leider nicht einrichten, hier zu sein, selbst wir sehen ihn kaum mehr in all seinem Schaffen. Vater ist in Etrurien." Und Livineia wäre eigentlich auch ganz gern dort - nur eben ohne jemanden, der sie morgens aus den Federn trat. Hier hatte sie es dahingehend noch am bequemsten.

    Ich hänge mich da mit dran und halte mit ihm die Familienehre hoch. :)
    Im Moment könnte es einigermaßen klappen, das Leben ist wieder ein wenig weniger chaotisch. :)

    Es wurmt mich tierisch aber ich habe Angst, dass mir meine IDs noch wegrutschen wenn ich es nicht mache. :( Bitte einmal Exil für meine beiden.


    Sobald das Leben wieder ein bisschen ruhiger ist, komme ich ganz bestimmt zurück. Momentan bin ich mit Livineia und Eldrid einfach für niemanden ein Gewinn im Rollenspiel, was mir wirklich leid tut. Ich hab ständig gehofft, dass es doch sehr bald besser wird, aber irgendwann muss ich es jetzt dann doch mal einsehen.


    Alles Liebe und ich werd trotzdem weiterhin regelmäßig reinschauen! :)


    Falls bei Livi vergessen, bitte noch nachholen. Danke

    Ach, dafür dass ich die Umfrage verpennt hab, kann keiner was. Ich hab es nur schlichtweg momentan nicht so ganz drauf, alles im Blick zu haben und das ist allein mein Problem. :)


    Hmmmm, nagut, das ist dann eindeutig Geschmackssache. :)


    Solange es kein Ranking der Ärmsten gibt, wird mein Name eh niemals irgendwo auftauchen. :D

    Naja, was bringt dem Einzelnen das genaue Vermögen?


    Ich finde es ganz witzig und hilfreich für die eigene Einschätzung, wer denn nun zu den wohlhabenden Persönlichkeiten zählt. Einmal für die Wahl eines Patrons oder Freundes ( :P ) oder eben einfach Gossip. Dass nun jede ID im Rollenspiel den genauen Betrag kennt, halte ich nun wieder für unwahrscheinlich. Ich geh z.B. auch davon aus, dass gewisse Prominenz reich ist, aber das genaue Sümmchen auf dem Privatkonto kenne ich natürlich trotzdem nicht.

    Ja ich sehe das eigentlich ähnlich wie Graccus. Abgesehen davon, dass ich die Umfrage nicht gesehen habe (eigene Verpeiltheit) - ich hätte dort auch mit Ja abgestimmt. Aber nur, wenn nicht die genauen Beträge da stehen, ist doch viel spannender, wenn man darüber spekulieren kann. :D Geht das denn theoretisch? Die IDs schon anzeigen, aber nicht das Vermögen?

    Also da wäre mein Vorschlag: Oben steht doch, wo man sich gerade befindet, da schau ich eigentlich immer noch einmal sicherheitshalber hin. :)


    Ich hab aber auch ein (kleines) Problem. Es kann gut sein, dass es an mir liegt, aber ich schildere es Mal. Immer wenn ich auf die Hauptseite des Forums möchte, also da wo alle Themen zu sehen sind, lande ich auf der Hauptseite des gesamten IR und muss mich jedes Mal wieder ins Forum klicken. Ich weiß, das ist ein Luxusproblem, aber kann man vielleicht den Titel auf der Seite oben lieber mit dem Forum statt mit der Startseite verlinken? :baby: Oder gibt es eine andere Möglichkeit, "gut" auf die Forenübersicht zu kommen, also mit einem Klick, an die ich mich gewöhnen könnte? (Wie gesagt, es liegt höchstwahrscheinlich an mir...)