Beiträge von Marcus Decimus Catus

    Ihre höhnischen Worte gefielen mir gar nicht und so knurrte ich ganz leise, ehe ich sie ein wenig ruppig weiter mit mir zog. Warum musste dieses närrische, kleine Ding sich denn wehren? Langsam kamen Wut und mit ihr meine dunkle Seite wieder hervor. Und als ich schließlich einen Tritt gegen mein Schienenbein spürte keuchte ich erschrocken auf, ließ ihr Handgelenk kurz los und lockerte auch meinem Griff an ihrem Oberarm, ehe ich mich wieder fing. Die Versuchung sie nun einfach zu schlagen war groß, doch noch war meine dunkle Seite nicht stark genug, so dass ich sie einfach wieder packte und mit mir zog.
    Als wir beide im Vorraum ankamen besah ich sie mir im schwachen Mondlicht etwas genauer. Viel konnte ich noch nicht erkennen, doch es war eindeutig erkennbar, dass sie ziemlich zierlich war und soweit ich es erkennen konnte auch recht hübsch. In diesem Moment meldeten sich auch Gier und Lust wieder zurück und trotz ihrer Gegenwehr zog ich sie nun mit mir mit, in Richtung eines Haufens Stoffballen auf den ich sie dann etwas grob drauf stieß. Doch noch bevor sie hätte versuchen können zu fliehen stürzte ich mich auf sie und drückte sie auf den vielen Stoff. Ihre zierlichen Arme hielt ich, beide eng aneinander gedrückt, zusammen mit einer Hand nach unten gedrückt, während meine andere Hand langsam meinen Gürtel löste.
    Mein Gesicht näherte sich wieder ihrem und mein Atem strich lüstern und stoßweise über ihr Gesicht.
    Wehe du versuchst zu fliehen, um Hilfe zu schreien oder irgendwie auf dich aufmerksam zu machen. Glaub mir, wenn die Wachen kommen werde ich dafür sorgen, dass du im Kerker landest. Oder noch schlimmer, in der Sklaverei. Hast du verstanden?
    Mit dem Gürtel fesselte ich nun ihre Hände und band sie fest zusammen, so dass sie sie nicht befreien könnte, es aber auch nicht unangenehm für sie wäre.
    Leicht erhob ich mich nun wieder, und blickte auf sie hinab. Plötzlich konnte ich einfach nicht widerstehen, griff an den Halsausschnitt ihrer Tunika und zerriss sie so, dass ihre linke Brust frei lag. Ein lüsternes Grinsen auf den Lippen und ein ebensolches Funkeln in den Augen umfasste ich diese nun, befühlte genussvoll ihre schön handliche Rundung, ehe ich wieder von ihr abließ. Rückwarts bewegte ich mich nun von ihr fort, ließ sie nicht aus den Augen. Glücklicherweise kannte ich mich gut aus, so dass ich ohne Probleme fand was ich suchte. Zwei Kerzen, von denen ich eine entzündete und mit dieser die andere. Kurz musste ich dafür die Diebin aus den Augen lassen, als ich fertig war blickte ich aber wieder zu ihr. Mit den Kerzen in der Hand ging ich zu ihr zurück und betrachtete sie nun genau im Schein der Kerzen. Sie war hübsch und zierlich, wenn auch etwas ausgemergelt. Meine Lust konnte ich in diesem Moment kaum unterdrücken, geschweige denn verstecken. Dennoch versuchte ich mich zurückzuhalten und brachte die eine Kerze in einer Art Halterung an, die ich außerhalb ihrer Reichweite auf den Boden stellte. So fiel die ganze Zeit Licht auf sie, während ich mich nun zur anderen Seite des Zimmers begab, wo mehrere fertige Kleidungsstücke lagerten. Dabei kam ich auch an der Tür zum Hinterzimmer vorbei, die ich vorsichtshalber verschloss und verriegelte. Anschließend suchte ich mich durch die Kleidungsstücke, bis ich eine Tunika fand die ihr passen müsste. Als ich die hatte drehte ich mich wieder zu ihr um, um zu ihr zu gehen. Jetzt wollte ich mehr von ihr wissen als nur ihr Aussehen. Ich wollte wissen wer sie war.....

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    Sokrates:


    Sokrates verfluchte in Gedanken die Neugier des Mannes. Konnte der sich nicht einfach aus Sachen heraus halten die ihn nichts angingen? Schnell überlegte er sich nun eine passende Antwort, doch noch bevor er zu einem Ergebnis kam öffnete sich die Tür und Vera kam endlich heraus. Schnell nickte er dem Mann zu und lächelte wieder freundlich.
    Vielen Dank für die freundliche Unterstützung. Wir machen uns nun besser auf den Weg, wir wollen den Patienten ja nicht warten lassen.
    Mit diesen Worten griff er nach dem Handgelenk von Vera und zog sie vorsichtig, aber doch etwas eilig mit sich. Erst als sie ein paar Straßen weiter waren hielt er an und blickte zu Vera.
    Entschuldige bitte, dass ich dich jetzt so schnell mitgezogen habe. Doch ich wollte von diesem Kerl und seinen Fragen weg. Ansonsten hätte er noch meine Lüge durchschaut.
    Bevor sie darauf etwas erwiedern hätte können sprach er auch schon weiter.
    Ich musste leider lügen um für den alten Mann eine plausible Erklärung zu haben, dass ich mitten in der Nacht her komme um dich zu holen. Catus geht es nicht schlecht, eigentlich geht es ihm sogar ziemlich gut. Das einzige ist, dass er dich irgendwie zu vermissen scheint und dich gerne sehen würde. Einfach nur um mit dir zu reden. Ich denke nicht, dass der Alte dich hätte gehen lassen wenn ich das gesagt hätte.
    Fest blickte er in das im Licht des Mondes kaum zu erkennende Gesicht.
    Und jetzt komm bitte, wir müssen weiter bevor hier noch eine Patrouille vorbei kommt.
    Nach seinen Worten zog er sich wieder seine Kapuze über und wandte sich der nächsten Straße zu, durch die sie gehen müssten.

    Sobald ich das Klirren des Dolches gehört hatte hörte ich auf ihr den Arm zu verdrehen, hielt ihn jedoch weiter fest umschlossen.
    Als wir beide auf dem Boden aufkaumen stieß ich keuchend all meine Luft aus, trotz der "Polsterung", den ihr Körper mir bietete. Ich musste mich kurz orientieren und wieder zu Atem kommen, ehe mir gewahr wurde, wie nah aneinander unsere Körper nun waren. Es war nicht das erste Mal, dass ich so engen Körperkontakt zu einer Frau hatte und er war auch schonmal enger gewesen, doch es war das erste Mal seit vielen Jahren. Daher überwältigte mich das Gefühl, ihr warmer Körper an meinen gepresst, der Hauch ihres warmen Atems auf meiner Haut...Mir wurde abwechselnd heiß und kalt und eine Gier trat in mir auf, die ich lange vernichtet glaubte. Warum nicht die Situation ausnutzen? Ich konnte zwar nicht erkennen wie sie aussah, aber das war ja völlig egal. Ich wusste eh überhaupt nicht wie sie aussah und hätte mir ihr Aussehen so vorstellen können wie ich wollte wenn ich sie mir nehmen würde. Keinen würde es interessieren, was ich mit dieser elenden Diebin anstellen würde, ich hätte freie Hand. Ihre Gegenwehr war nichts und so wanderte meine Hand von ihrem Oberarm weiter hinauf, zu ihrer Schulter und dem Träger ihrer Tunika, den ich ganz langsam begann ihr abzustreifen und dabei mit meinem Arm ihren weiter auf den Boden drückte. Meine Lippen näherten sich ganz langsam der Stelle, von der ihre Stimme kam und ich spürte ihren Atem langsam näher an meinem Gesicht. Währenddessen packte meine andere Hand ihr Handgelenk fester und führte ihre Hand zusammen mit meiner in Richtung ihrer Körpers, auf der Suche nach ihrem Busen den ich befühlen wollte. Als ich ihren Busen fand öffnete ich meine Hand etwas um ihn besser umfassen zu können, doch als ich die Rundungen bereits ertasten konnte und meine Lippen fast ihre erreicht hatten erstarrte ich.
    Nein! Das war nicht ich! Das wollte ich nicht mehr sein! Schon vor langer Zeit habe ich diesen Teil meines Wesens verbannt und vernichtet!
    Sofort ruckte mein Kopf zurück, meine Hand umfasste ihr Handgelenk wieder fester und auch meine andere umklammerte wieder ihren Oberarm. Mein Verstand war wieder klar und ich hatte wieder die Kontrolle über mich. Dennoch...Ein kleiner Funke der Gier und Lust blieb und man hätte sein Glitzern wohl in meinen Augen sehen können, wäre dafür genug Licht gewesen. Wer weiß was beim nächsten Mal passieren würde wenn er wieder hervor bräche und ob ich mich dann noch rechtzeitig zügeln könnte. Doch gerade merkte ich noch nichts davon und so richtete ich meinen Oberkörper erstmal langsam auf, um ihr das atmen wieder vernünftig zu ermöglichen.
    Nachdem ich selbst nochmal tief durchgeatmet hatte und mir sicher war, dass es vorbei war, stand ich auf und zog sie dabei mit hoch.
    Das eben....Tut mir leid. Das war nicht ich.
    Leise murmelte ich die Worte, ehe ich meine Augen dorthin richtete wo ich ihre vermutete.
    Komm mit mir mit, ich möchte sehen wer mich überfallen hat.
    Mit diesen Worten versuchte ich sie mit mir mit in den Vorraum zu ziehen, in dem das Mondlicht alles immerhin ein wenig erhellte. Und vielleicht könnte ich da ja sogar etwas finden um sie zu fesseln. Dann könnte ich eine der Kerzen dort anzünden und sie noch genauer betrachten. Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, vielleicht ein schrecklich entstelltes Wesen. Doch das war mir egal, ich wollte es jetzt sehen wie diese Person aussieht, die mich überfallen wollte. Die schauderliche Vorstellung, dass ich gerade womöglich kurz davor stand eine grässlich entstellte Frau zu vergewaltigen verdrängte und vergrub ich in der tiefsten Ecke meines Bewusstseins....Ebenso, dass es womöglich ein wunderschönes Wesen war, dass ich fast vergewaltigt hätte oder, dass ich überhaupt beinahe jemanden vergewaltigt hätte. Dies war nichts, was ich mir vorstellen wollte, es gehörte nicht zu meinem Wesen und es dürfte nie wieder hervor kommen. Zumindest wenn es nach meinem Geist und meinem Herzen ginge....

    Bei ihrer Antwort nickte ich zustimmend, kaute dabei aber noch immer an meinem Essen und trank einen weiteren Schluck aus meinem Becher.


    Lächelnd vernahm ich ihre Antwort, machte dann aber ein immer nachdenklicheres Gesicht.
    Hm, ich verstehe. Du scheinst es also schon seit deiner Kindheit zu haben.
    Danach lächelte ich sie wieder freundlich an und hörte ihr weiter zu.


    Also wenn es dir wirklich wieder gut geht würde ich mich freuen, wenn du mir noch mehr von Rom zeigen würdest. Und auch gegen eine Theateraufführung hätte ich jetzt, falls wir Glück haben sollten.
    Lächelnd erhob ich mich von meiner Sitzgelegenheit und reichte ihr meine Hand um ihr aufzuhelfen.

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    Sokrates:


    Als die Luke sich wieder öffnete, streifte Sokrates sich die Kapuze ab und das bärtige Gesicht, freundlich blickende Gesicht kam zum Vorschein.
    Duccia Vera? Ich weiß nicht ob du dich noch an mich erinnerst, aber ich bin Sokrates und ich war bei dem....Vorfall dabei, als du meinen Freund Catus kennen gelernt hast.
    Dieser ist auch der Grund, der mich her geführt hat. Das mit seiner Beule...Es ist schlimmer geworden. Seit ein paar Tagen kommt es immer wieder vor, dass ihm einfach schwarz vor Augen oder er ohnmächtig wird. Wenn er wüsste, dass ich hier wäre, wäre er zwar wütend auf mich, aber er braucht dich jetzt dringend.

    Diese Geschichte war zwar eine glatte Lüge, aber dieser andere Mann war noch immer da und so konnte er nicht einfach die Wahrheit sagen.
    Fast schon flehentlich war deshalb sein gespielter Blick, den er wieder durch die Luke richtete.
    Ich weiß, dass es schon spät ist, Notstand herrscht und eine Ausgangssperre ausgerufen wurde, aber ich bitte dich, begleite mich zur Casa Decima. Vielleicht kannst du Catus ja helfen. Ich verspreche dir, wir werden unbehelligt von hier dort hin kommen.

    Ich zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich die Kerze ausging, ich den beißenden Geruch in meiner Nase kitzeln fühlte und ein Messer an meiner Seite spürte. Und schon kurz darauf hörte ich auch die Stimme der Person, zu der das Messer gehörte. Eine Frau, ziemlich jung wie es sich anhörte und als ich ihre zierlichen Finger auf meinem Unterarm spürte dachte ich mir, dass sie wohl recht klein sein muss. Und nicht sonderlich kräftig, dachte ich mir, so dass ich sie theoretisch überwältigen können müsste.
    Eine Gänsehaut breitete sich langsam von der Stelle aus, an der sie meinen Arm berührte. Nicht nur ihrer kalten Finger wegen, sondern auch wegen der Berührung selbst.
    Während ich noch darüber nachdachte, was sie in meiner Schneiderei und von mir wollte, fing sie an Fragen zu stellen. Ich war ein wenig verblüfft, immerhin war sie hier eingestiegen. Müsste sie es dann nicht wissen? Doch ich versuchte mir die Verblüffung nicht anmerken zu lassen und auch nicht die Angst, die ich trotz meiner offensichtlichen körperlichen Überlegenheit verspürte. Sie hatte ein Messer und da konnte immer etwas Unvorhergesehenes passieren.
    Dennoch machte ich mich langsam bereit zu versuchen sie zu überwältigen, veränderte meinen Stand ganz langsam und vorsichtig und versuchte dabei zu erahnen, wo in etwa ihre Beine waren, ehe ich anfing zu antworten.
    In meiner Schneiderei. Was willst du hier? Geld? Das ist im Schreibtisch. Kleidung? Da ließe sich sicher etwas vorne finden. Oder doch etwa…
    In diesem Moment drehte ich mich ruckartig und schnell zur Seite, wobei das Messer leicht durch Tunika und Haut schnitt und ich deshalb etwas das Gesicht verzog. Dennoch griff ich mit der Hand, dessen Arm sie vorher berührte, nach dem Handgelenk ihrer Hand mit dem Messer und versuchte ihren Arm so zu verdrehen, dass sie das Messer fallen lassen müsste oder wenigstens nicht mehr benutzen könnte, während ich sie mit der anderen Hand an ihrem anderen Oberarm packte und versuchte mein Bein hinter ihres zu haken, um ihr dieses wegzuziehen und sie so zu Fall zu kriegen. Zwar würde ich dabei höchst wahrscheinlich mit auf sie stürzen, aber das würde sie vermutlich noch mehr behindern, entsprach also ganz meinem Plan.

    Noch immer lag ich unruhig schlafend auf dem Boden, als ich plötzlich aufwachte. Hatte ich da nicht ein Klirren gehört? Ich war mir nicht sicher und entschied, dass ich besser mal nachsehen sollte. Da erst merkte ich, dass die Kerze ausgegangen war und nur noch das wenige Mondlicht, dass herein fiel den Raum erleuchtete. Dass ich in meiner Schneiderei lag und geschlafen hatte, registrierte ich dabei kaum als ungewöhnlich. Schnell tastete ich nach der Kerze und entzündete sie erneut. Dass meine Tunika, die ärmellos war und an den Schultern von Fibeln gehalten wurde, verrutscht war und meine Haare auch nicht sonderlich gut aussahen merkte ich gar nicht, als ich aufstand und langsam in Richtung meines Büros ging. Schon beim ersten Schritt verzog ich mein Gesicht, denn weil ich so lange auf dem Boden lag tat mein Körper ziemlich weh. Doch schließlich ließ der Schmerz wieder nach und konnte mich wieder auf mein Büro zubewegen.
    Die Kerze leuchtete zwar nicht sonderlich stark, aber dennoch störte mich das Licht gerade noch mehr, als dass es half, da meine Augen sich noch nicht an das Licht gewöhnt hatten. So öffnete ich die Tür zu meinem Büro und trat ein, wobei ich mich mit zusammen gekniffenen Augen umsah.
    Ist da jemand?
    Zwar erwartete ich keine Antwort, aber dennoch fragte ich es in den kleinen Raum hinein.

    Es war schon spät in der Nacht, während ich noch immer in meiner Schneiderei saß und an einer Frauentunika arbeitete. Da der Raum nur von einer Kerze erhellt wurde konnte ich kaum etwas sehen, doch war diese Arbeit wichtig und ich musste sie dringend fertig stellen. Ich wollte nach Ende des Notstandes eine größere Reserve haben, denn mein Gefühl sagte mir, dass dann mehr Leute neue Kleidung kaufen wollten. Und da ich eh selten genug die Gelegenheit hatte mich während der Ausgangssperre in meine Schneiderei zu schleichen musste ich eben bis spät in die Nacht arbeiten.
    Nun ja…Das hatte ich zumindest vor. Doch ich war müde und mir waren die Augen immer wieder zu gefallen, bis ich schließlich einschlief, die Tunika fallen ließ und langsam vom Stuhl rutschte.
    Wie ich später feststellte lag ich anschließend auf dem Boden und die Kerze war glücklicherweise ausgegangen, möglicherweise durch einen Luftzug der von dem offenen Fenster zum Hinterhof aus dem Büro kam, sonst hätte es wohl einen Brand gegeben.
    Nun aber lag ich dort am Boden, schlief ziemlich unruhig und wälzte mich ein wenig über den Boden, von merkwürdigen Träumen verfolgt.

    Nach einem recht anstrengenden Tag, den ich viel mit Gesprächen und und meinen Buchrollen verbracht hatte, etwas anderes gab es zur Zeit ja nicht für mich, schlurfte ich langsam in mein cubiculum. Wie immer stand mein Fenster, trotz der Kälte, offen.
    Da ich nun schnell schlafen wollte zog ich schnell meine gesamte Kleidung aus und warf sie, zu faul und müde sie richtig zu verstauen, einfach auf meine Kleiderkiste, legte mich auf mein Bett und wickelte mich in meine Decke ein.
    Schnell dämmerte ich weg, doch richtig schlafen konnte ich heute nicht. Immer wieder wachte ich auf, weil ich dachte ich hätte etwas gehört oder auch einfach ohne Grund, und dämmerte schnell wieder weg, schlief jedoch nie wirklich tief ein...

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    Sokrates:


    Gedanklich fluchte Sokrates, dies war natürlich nicht die Person von der er und sein Freund sich erhofft hatten, dass sie an der Tür erschien. Doch auch dafür hatten sie etwas vorbereitet.
    Bitte verzeih die Störung. Ich weiß, dies ist eine ungewöhnliche Zeit für einen Besuch, doch ich muss dringend mit Duccia Vera sprechen. Sie lebt doch hier, oder? Ich bin Sokrates und habe eine Nachricht von MDC für sie. Bitte sag ihr das.
    Intensiv blickte er unter seiner Kapuze hervor in das kleine Fenster der Tür, den Mann direkt ansehend.

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    Sokrates:


    Heimlich schlich sich eine in einen dunklen Umhang gehüllte Gestalt durch die nächtlichen Straßen der Stadt. Es war zwar schon spät, doch das war seine einzige Chance möglichst unbemerkt durch die Stadt zu kommen. Er war sehr erfahren mit der Jagd, so dass er es schaffte nahezu lautlos durch die Straßen zu schleichen, konnte es jedoch nicht verhindern hin und wieder, durch die ihm noch immer ungewohnte Umgebung der Stadt, verräterische Geräusche zu verursachen. Jedoch hatte er immer Glück und es war niemand in der Nähe und so schaffte er es schließlich sein Ziel zu erreichen. Ganz genau war ihm der Weg eingebläut wurden, so dass er es einfach finden musste und schließlich konnte er an die Tür der Casa Quintilia, seinem Ziel, klopfen.
    Er hoffte nur die richtige Person würde die Tür öffnen, ansonsten könnte er wohl Probleme kriegen.

    Ich nickte wieder ein wenig, lächelte dann.
    Gut, ich denke ich verstehe jetzt ungefähr was das Problem ist. In den nächsten Tagen würde ich dann gerne dem Bücherladen einen Besuch abstatten und mir alles genauer ansehen.
    Danach würde ich mit dir gerne meine Gedanken darüber wie man den Buchladen verbessern könnte durchgehen und wenn sie für dich in Ordnung sind, sie auch durchführen. Klingt das in Ordnung?

    Etwas musste ich wieder schmunzeln, als ich ihren Worten zuhörte.
    Ja, das stimmt. Die Wahrheit lässt sich immer von zwei oder noch mehr Seiten betrachten und immer ist sie anders.
    Ich nahm einen weiteren Schluck und blickte sie wieder an.
    Hast du deine Begleiter seitdem nochmal gesehen oder haben sich Eure Wege endgültig getrennt?


    Mit noch etwas Sorge im Blick hörte ich ihrer Geschichte zu und machte dabei ein eher bestürztes Gesicht.
    Oh je, das klingt ja garnicht schön. Wie kam es denn zu dieser kranken Lunge?
    Erst nachdem ich es ausgesprochen hatte merkte ich, dass ich vielleicht doch etwas zu neugierig war.
    Bitte entschuldige, du brauchst es mir nicht zu erzählen wenn es dir vielleicht zu unangenehm ist. Meine Neugier obsiegt leider manchmal über meine Manieren und dabei kommt sowas heraus.
    Etwas bestürzt versuchte ich mich damit zu entschuldigen und lächelte schließlich wieder verlegen.

    Nun, die drei sind nach Iulius Caesar, Pompeius Magnus und Licinius Crassus auch als das zweite Triumvirat bekannt, also als weiterer Riss im Fundament der Republik. Und der Bruder von Cicero wurde ermordet, weil er die gleichen Ansichten wie Cicero hatte und somit auch als gefährlich eingeschätzt wurde. Ob Cicero es tatsächlich war, keine Ahnung. Manche sagen ja, manche nein. Was die Wahrheit ist kann ich leider nicht sagen.
    Leicht zuckte ich mit den Schultern, nickte dann zu ihren Worten mit dem Stamm und schmunzelte wieder.
    Nun, dass jeder über Rom redet war wohl auch der Grund warum Sokrates so umbedingt herkommen wollte und als er mich als Freund bat ihn zu begleiten konnte ich einfach nicht nein sagen.


    Noch immer besorgt blickend klopfte er ihr weiter auf den Rücken, reichte ihr dann jedoch den Becher und half ihr davon zu trinken.
    Bitte entschuldige dich nicht, das war ja nicht deine Schuld.
    Ich lächelte sie an, blickte aber weiterhin besorgt.

    Nun, Cäsar hatte Cicero erst, zusammen mit vielen anderen seiner Gegner, nach dem Ende des Bürgerkriegs begnadigt. Dies hatte ihm erst die Anerkennung von Cicero eingebracht, die sich mit der Zeit jedoch immer weiter zu Abneigung entwickelte. Nunja, nach der Ermordung von Cäsar wurde er auch mit dieser in Zusammenhang gebracht, wurde etwa ein Jahr später aber schließlich zusammen mit seinem Bruder von den Männern von Octavius, Antonius und Lepidus umgebracht, ehe seine Leiche verstümmelt und durch die Stadt geschleift wurde.
    Etwas hart wurde mein Gesicht als ich darüber sprach. Ich bewunderte Cicero und seine Reden, fand einfach er hätte solch ein Schicksal nicht verdient.
    Sollte ein Oberhaupt sterben ohne Nachkommen zu hinterlassen übernimmt erstmal ein eventuell vorhandener Berater die Führung des Stammes, doch kann jeder der sich für fähig hält zu dieser Zeit Anspruch auf die Führung erheben. Sollte es mehrere geben werden diese in einem Wettstreit entscheiden wer von ihnen die Führung übernehmen soll.
    Langsam aß ich weiter, nickte ein wenig bei ihren Worten.
    Ja, es schmeckt wirklich sehr gut.
    Ich schmunzelte ein wenig als sie sich voll krümelte, nahm auch noch einen Schluck und blickte sie wieder an.
    Naja, Sokrates ist der Sohn des Stammesführers von dem Stamm bei dem ich lebte. Er wollte schon lange nach Rom und da ich wusste, dass Zweige meiner Familie hier leben bin ich mit ihm mit gegangen. Es war wohl auch für mich einfach mal wieder Zeit in die "Zivilisation" zu kommen. Und inzwischen sind wir bei dieser auch untergekommen.
    Ich lachte kurz, zuckte dann aber bei dem Knall der Tür leicht zusammen. Als dann Vera neben mir anfing zu husten blickte ich sie besorgt an und klopfte ihr leicht auf den Rücken, in der Hoffnung es würde helfen.
    Ist alles in Ordnung?
    Dabei blickte ich sie besorgt an und klopfte weiter.

    Wieder nickte ich leicht, noch immer etwas schwindelig im Kopf und mit unklarem Blick, aber lächelnd.
    Natürlich, vielen Dank, das werde ich machen.
    So ganz gut fühlte ich mich noch immer nicht, doch irgendwie verriet mir ein Gefühl, dass ich nicht länger als nötig hier sitzen bleiben sollte. Also erhob ich mich, mit der Hilfe von Sokrates, langsam während die Blonde sich ihrem Begleiter zuwendete. Als sie wieder zu mir sah lächelte ich sie wieder an.
    Es freut mich Duccia Vera, ich bin Marcus Decimus Catus und das neben mir ist Sokrates. Ich möchte mich nochmal sehr für deine Hilfe und deine Nachsicht mit mir bedanken, es geht mir schon viel besser. Und entschuldigt bitte, dass ich euch beide gestört hatte, das war wirklich nicht meine Absicht. Wir werden uns nun aber besser langsam auf den Weg machen, ich möchte euch nicht weiter stören.
    Mit diesen Worten machte ich mich, gestützt von Sokrates, auf den Weg in Richtung Ausgang. Ich hatte mit meinen Worten sowohl Vera als auch den mir noch immer fremden Mann angesprochen, doch ein weiteres Gefühl sagte mir, dass ich nicht darauf warten bräuchte, dass er sich vorstellt und besser schnell gehen sollte.

    Ich lächelte sie an, während meine Schritte mich weiter neben ihr her lenkten.
    Marcus Tullius Cicero war unter anderem Politiker, Anwalt und Schriftsteller. Er hatte Cäsars Weg an die Spitze mit erlebt und war zeitweise ein politischer Gegner von diesem, entwickelte sich dann aber zu einem Befürworter ehe er wieder zu einem seiner erbittersten Gegner und Kritiker wurde. Mit Gaius Iulius Cäsar habe ich aber auch schon den nächsten Redner, dessen Schriften ich lese.
    Von der Acta Diurna habe ich schon gehört und das eine oder andere Exemplar in der Hand gehalten. Ich gebe zu, sie kann durchaus informativ sein, doch werde ich mich wohl eher zu keinem begeisterten Leser enwickeln.

    Bei ihrer nächsten Frage schmunzelte ich leicht.
    Nunja, dann muss ihn entweder jemand anderes zum Kampf herausfordern oder die Stammesmitglieder sind nicht so unzufrieden, dass sie dies als nötig erachten. Zugegeben, dieses System hat durchaus seine Fehler, doch ist es seit Generationen in einigen der Stämmen vorhanden und hat sich bisher bewährt.
    Ihre nächsten Worte ließen mich ihr nachdenklich lauschen, hin und wieder nickte ich und lächelte. Bei ihrem Vorschlag nickte ich dann etwas stärker.
    Ja, das ist eine gute Idee.
    Nachdem wir die Taverne betreten und uns sowohl Speisen als auch Wein geholt hatten gingen wir auf eine der Sitzgelegenheiten zu. Als sie mich dann bat mich neben sie zu setzen lächelte ich sie wieder an und nickte.
    Gerne doch.
    Ich war froh darüber, dass der Mann mit dem ich ihr das letzte Mal begegnet war, seinen Namen wusste ich nicht mehr, auch nicht ob er ihn überhaupt genannt hatte, nicht dabei war. Der wäre sicherlich nicht begeistert gewesen. Nun lächelte ich sie wieder an, während wir unsere Speisen und den Wein verzehrten.

    Lächelnd ging ich neben der Blonden her, lauschte ihr und antwortete auf ihre Fragen.
    Nun, zur Zeit kopiere ich einige Schriften von und über Marcus Tullius Cicero. Ich selbst bin zwar kein Politiker und habe auch kein Interesse einer zu werden, doch finde ich seine politischen Reden und auch seine Reden vor Gericht äußerst spannend und interessant. Ansonsten lese ich auch öfters die Schriften anderer Redner.
    Als sie mir die einzelnen Orte erklärte nickte ich leicht und versuchte mir geistig eine Karte Roms anzufertigen. Dabei schreckte ihre nächste Frage mich leicht aus meinen Gedanken, ehe ich sie kurz etwas verwirrt, aber lächelnd anblickte.
    Nun ja, ich gebe zu ich stehe dem eher skeptisch gegenüber. Ich habe ja einige Jahre bei den Stämmen der östlichen Steppen gelebt und dort führt auch stets ein Mann auf Lebenszeit seinen Stamm, meistens auch noch seine Nachfahren, doch wenn jemand aus dem Stamm unzufrieden sein sollte kann er den Anführer zum Kampf fordern und wenn er gewinnt wird er der neue Anführer. Sicherlich ließe sich dies auf so ein großes Reich kaum übertragen, hier kann ja kaum jeder zufrieden sein. Doch denke ich, sollten so große Massen des Volkes unzufrieden sein, sollte es auch möglich sein ihn los zu werden.
    Und das mit dem zum Gott erhoben werden...Nun ja, für mich sollte kein Mensch entscheiden dürfen wer zum Gott wird, nur die Götter selbst sollten entscheiden dürfen wer unter ihnen weilen darf.

    Der Wind wehte mir ziemlich stark um die Ohren, doch es tat auch ziemlich gut. Nur hätte ich mir eventuell doch einen Mantel anziehen sollen, denn nun stand ich etwas frierend nur mit Tunika und Umhand da und lächelte meine Begleiterin an.

    Hm, ja, das sollte ich mal versuchen. Vielleicht werde ich es bald mal machen.
    Ich lächelte sie nochmal an, als ich ihre Frage hörte.
    Naja, ich vervielfältige ausgeliehene Buchrollen für meinen Privatgebrauch. Sodass ich sie auch später noch nutzen kann. Und wir können gerne jetzt gleich los, Sokrates ist zur Zeit beschäftigt und ich denke wir werden ihn auch nicht brauchen.
    Einen weiteren Schluck Wasser nehmend sah ich sie an und lächelte, bereit mich zu erheben.

    Sein Name war Marcus Decimus Corbulu, aber leider kann ich dir nicht sagen wohin er wollte. Ich war zu der Zeit schon einige Jahre nicht mehr in der Heimat gewesen und weiß nur, dass er aufbrach eine Expedition ins wilde Germanien zu führen.
    Als Massa dann diese Kindheitserinnerung erwähnte kamen die Bilder auch in mir wieder hoch und ich musste lachen.
    Ja, genau der bin ich. Aber eins musst du zugeben, meistens bin ich dir entkommen wenn du mich verfolgt hast.
    Ich schmunzelte leicht und kurz fragte ich mich was Vera und Massa wohl gerade für Gedanken hegten. Als er sich verabschiedete nickte ich ihm jedoch freundlich lächelnd zu.
    Es war nett dich mal wieder zu sehen und ich würde mich freuen wenn wir uns wirklich demnächst mal wieder unterhalten könnten, Massa.
    Anschließend blickte ich wieder zur Vera und nahm einen weiteren Schluck Wasser, ehe ich auf ihre Frage antwortete.
    Nun ja, als du mir als Besucherin gemeldet wurdest habe ich gerade versucht eine Buchrolle abzuschreiben, das kann jedoch noch warten. Wollen wir uns vielleicht gemeinsam Rom ein wenig ansehen? Ich kenne mich hier bisher kaum aus und habe mir gedacht du könntest mir vielleicht ein paar wichtige Orte zeigen.