Beiträge von Decima Stella

    Mit den Tränen kämpfend drückte der Lockenkopf sich an "ihren" Massa. Ich will nicht das du gehst! Dann wischte sie sich über die Augen. Aber aufhalten kann ich dich auch nicht... pass auf dich auf. Ich werde jeden einzelnen Gott bitten, das er ein Auge auf dich hat. Wieder füllten die grauen sich verräterisch. Sie versuchte sich jede Einzelheit einzuprägen. Den Geruch nach Meer und Freiheit, seinen Blick und die stolze Haltung.
    Dann drückte sie ihre Lippen auf seine Wange. Ich hab dich lieb...weißt du das...

    Kurz überlegte das Mädel. Wenn sie zulange bei einem Germanicer blieb, würde es bestimmt gerede geben. Aber eigentlich intressierte sie das weniger. So entschied sie sich, die Einladung anzunehmen.


    Gerne bleib ich noch. Was hast du denn im Angebot? Datteln, Oliven und Schafskäse?

    Zitat

    Original von Iunia Diademata, Aulus Iunius Seneca, Helvetia Crispina und Appius Decimus Massa


    Ein fröhliches mädchenhaftes Lachen perlte über ihre kirschfarbenen Lippen. Ja.. alle Kratzer und blauen Flecken sind verheilt. Dann hielt sie der Begleitung Senecas die Hand hin, um gleich darauf ihre kleine Gruppe vorzustellen. Mein Cousin Appius Decimus Massa - Centurio bei der Classis und Helvetia Crispina - meine Freundin.
    Sie wand sich zu Diademata. Wir haben auch ein Los... als nächstes wollen wir versuchen eines beim Apfeltauchen zu ergattern. Leider war weder Crispinas noch mein Wurf mit dem Plinum so, das wir da was gewonnen hätten. Und Massa weigert sich gegen mich das Strohsackduell zu machen. Sie plapperte vergnügt und die grauen blitzten schelmisch. Gefällt dir Rom Iunia Diademata? Wirst du den Sommer über auch hier bleiben oder wie die meisten Rom verlassen? Ich hab gehört es soll bestalisch dann hier stinken. Stimmt das Iunius Seneca?


    Dann endlich schaute sie in die Auslage des Standes. Was sollte sie nur nehmen. Es war alles köstlich - So entschied sie sich sowohl für den süßen Honigkuchen wie auch für ein Stück Honigwabe.


    Wohin blickte bloss Massa andauernt? Sie versuchte seinem Blick zu folgen und blieb an einem Jüngling mit blauem Mantel hängen, der zu ihnen hinüber lächelte.
    Unwillkürlich schmunzelte der Lockenkopf zurück.

    Ein verlegenes Lächeln zierte ihr Gesicht, aber immerhin hatte Massa sie für ihren Wurf gelobt. Als dieser dann die höhste Punktzahl erreichte und ein Los einsackte, klatschte das Mädel begeistert in die Hände und hatte ihren kleinen Faupax und blitzschnell vergessen.
    Noch besser wurde es als es ihn und auch Crispina nach Honig oder Honigkuchen verlangte.
    War sie doch ebenfalls ein Schleckermaul und gehörte zu den besten Kunden ihrer kleinen Imkerei.
    Ja..ja ja... looooos.. lasst uns schnell Honig holen.. Honig Honig Honig Sie sang das Wort Honig fasst und griff nach den Händen von Crispina und Massa.
    Die kleine Gruppe kam zusammen mit dem Prätorianer und seiner Begleitung an. Stella zog kurz die Stirn kraus. Kannte sie ihn doch, doch wie war der Name gleich? Sie wußte nur noch, dass er ein Iunier war und Optio.
    Er hatte sie damals in Ostia nach ihrem Sturz zurück zum Gehöft getragen, obwohl sie die ganze Zeit darauf bestanden hatte, selbst laufen zu können.
    Salve Iunius. Genießt du das Fest zusammen mit deiner Begleitung? Grüßte das Blondchen.

    Sie verabschiedete Aculeo genauso freundlich wie er sich von ihr. Auch wenn sie nicht so ganz verstand, wieso er so plötzlich ging.
    Dann wand sie sich wieder Varus zu.
    Massa hat sich noch entschuldigt bei mir... jetzt ist er leider abgereist wieder. Ich hätte ihn gerne begleitet und dabei etwas von Italien gesehen.
    Sie pustete sich eine Locke aus dem Gesicht und vernahm mit staunen von einem unbekannten Mann - Senator verbesserte sie sich selbst - die ungeheure Summe von 1000 Sesterzen. Hatte sie sich verhört? Nein.. das Getuschel der herumstehenden Leute bewies das es stimmte.
    1000 Sesterzen für diesen Sklaven - das war mehr, als Stella gedacht hatte, was der Sklave einbringen würde.


    Ich wollte gar nicht bieten Helvetius Varus. Ich bin nur aus neugierde hier...Wieso denn auch. Ich habe 3 Sklaven die mir gehören. Das reicht mir erstmal. In der Casa Cecimus gibt es genug.

    Ein spitzbübiges Lächeln erschien um die Mundwinkel. Ich weiß wie ich meinen Cousin, den Pratorianerpraefectus, Das Serapio diese Stelle hatte, mußte sie einfach noch einmal betonen. herumbekomme, so dass ich das kriege, was ich mag.
    Immerhin hatte er mir schon so einige Sachen erlaubt - wobei...Scriba bei einem Germanicer.. Stella glaubte das Serapio zu erklären, würde einige Schwierigkeiten mit sich bringen.Der Lockenkopf nippte am Saft.
    Ja es wäre in Ordnung mir die Entscheidung in einigen Tagen mitzuteilen. Schick einfach einen Boten zur Casa Mercator Decimus.

    Das Blondchen zuckte mit den Schultern. Da ich offiziell keinen Vormund habe, kann ich tun und lassen was ich will. Das inoffiziell Serapio ihr Vormund war, da er auch der Familia vorstand, mußte der Germanicer nicht wissen. Ebenso das sie niemanden versprochen war - zumindest nicht das Stella wüßte.
    Und vor Reisen hab ich keine Angst, ich bin zäher als ich aussehe.

    Du wärst doch dann aber bei mir und würdest aufpassen. Ausserdem kann ich mich gut verteidigen - immerhin mußtest du mich aus so mancher Prügelei herausholen. Gut da war ich noch klein. Aber ich kann das immer noch... Ein freches Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Jedoch wußte sie das Massa recht hatte und Serapio wahrscheinlich dagegen war, das sie mitreiste. Dabei hatte das Blondchen das Gefühl, unbedingt mit zu müssen. Sie wollte "ihren" Massa nicht einfach so gehen lassen. Es schien als würde ihm etwas auf der Seele lasten. Und dies tat dem jungen Mädel selber weh.
    Sie nahm seine große Hand in ihre und fuhr zart mit dem Fingerspitzen drüber. Spürte die Schwielen vom Gladius, Pilum und manch anderer Waffe und dennoch hatten diese Hände sie oftmals getröstet. Dann.. dann schreib mir wenigstens ganz oft. Ich möchte alles wissen. Wie es dir geht, wo du bist... was du denkst...Versprich mir das!
    Dann erhob sich das zierliche Mädel und trat zu ihrem Schrank, öffnete die Tür und holte ein Salbentöpfchen hervor, das mit Delphinen geschmückt war.
    Und die hier nimmst du mit. Eine Heilsalbe aus Beinwell, Kamille, Thymian, Ringelblume und Scharfgarbe. Wenn du zulange in der Sonne standest und die Haut dann rot wird hilft sie und bei Kratz-, Schürf- und leichten Platzwunden.
    Wenn sie schon so nicht bei Massa sein konnte, um auf ihn aufzupassen, dann sollte wenigstens eine selbstgemachte Salbe dabeisein.

    Und ob dich die Frauen wollen. Du siehst gut aus, bist gebildet und auch nicht Arm... und ich glaube ab einem gewissen Rang darf man heiraten. Sie kicherte und genoß es bei ihm im Arm zu liegen. Ich glaube du willst nur nicht und weiterhin dein wildes Junggesellen-Leben leben.
    Als Massa erwähnte, das er morgen abreisen würde, wurde das Mädel ganz traurig und mußte mehrmals mit dem Wimpern klimpern. Zwar hatte sie gewußt, dass Massa nicht lange bleiben konnte. Aber das die Zeit so schnell herum war, das war gemein.
    Dann kam ihr eine Idee.
    Du Appius, kann ich dich nicht begleiten? Hier in Rom stinkt es so und es ist so schrecklich heiß. Und dann könntest du deine kleine Stella besser beschützen. Und deine kleine Stella könnte für dich kochen. Und damit meine ich keine Schlammsüppchen wie früher als Kind.
    Sie blickte Massa mit ihren großen grauen Seelenspiegel bittend an. Ihr Blick sprach förmlich: bitte bitte bitte bitte...

    Zitat

    Helvetius Varus & Germanicus Aculeo


    Also konntest du das Haus in Ostia von dem du erzähltest verkaufen? Ich freue mich für dich. Freundlich lächelte das Blondchen. Doch als Varus ihr Otternasen anbot, verzog sich ihre herzoges Antlitz kurzweilig zu einer Grimasse.
    Äh nein danke... ich bevorzuge dann doch eher Honig oder Trauben..
    Dann lauschte sie, was die anderen zu erzählen hatten. Aculeo neben ihr bot erneut auf den Sklaven, der sich zwar nicht als Rhetoriker, jedoch als belesen herausstellte. Nicht jeder kannte Sappho (Als stolze Römerin mit griechischen Wurzeln und in Griechenland aufgewachsen, kannte man natürlich Sappho)
    Da vernahm sie eine bekannte Stimme. Massa - er bot stolze 700 Sesterzen auf den dürren Sklaven. Mit einem Schmunzeln wartete sie weiter ab was geschah. Bisher fand Stella es spannend.

    Stella konnte nicht anders als zu lachen, als sie Varus Gesicht sah. Besaß der Schmetterling doch einfach die Frechheit weiter zu fliegen. Vielleicht bist du einfach schon zu lange in Rom und hast nicht mehr den blumig-erdigen Geruch an dir, den Schmetterlinge mögen.


    Eine zarte Röte überzog ihr Gesicht. Als sie erklärt bekam was Germanitas Quadrivirii bedeutete und das es nichts mit der Gens Germanica zu tun hatte. Eigentlich hätte sie es wissen müssen, aber bei den ganzen Societas die es gab und einige mit mehreren Bedeutungen war es schwer, daran zu glauben, das eine ohne "Geheimcode" existierte.

    Aspasia brachte etwas Wein und dazu Trauben und stellte alles auf den kleinen Tisch neben der Kline. Dann reichte sie Massa - den sie schon als Kind kannte - und ihrer jungen Herrin ein Glas.


    Stella kicherte mädchenhaft und errötete zart. Dann verzog sich ihr süßer Mund zu einem Schippchen. Ich glaube die Männer beachten mich nicht. Denen schein ich zu jung zu sein. Aber ich habe ja auch noch einige Jahre ehe ich verheiratet sein muß. Anders als gewisse andere Leute hier im Raume... Frech piekste sie "ihren" Massa in die Seite.
    Was führt dich zu mir? Liegt dir etwas auf dem Herzen? Das Lockenköpfchen legte den Kopf schief und lehnte sich an ihren Cousin. Obwohl er schon einige Tage in Rom verweilte, verströmte er immer noch den Geruch nach Meer. Dies gefiel ihr. Gerne würde Stella wieder einmal die salzige Luft riechen und lachend den neckenden Wellen ausweichen.

    Sie griff mit ihrer schmalen Hand nach einigen Weintrauben und schob sie sich zwischen ihre kirschfarbenen Lippen. Genüßlich ließ sie sich den Geschmack auf der Zunge zergehen.
    Sie liebte Trauben - noch mehr natürlich Kirschen.
    Auf Aculeos Frage nach ihrem Alter hob sie skeptisch eine Augenbraue und taxierte ihn mit ihren grauen. Wegen ihrer geringen Größe und der schmächtigen Gestalt wurde sie meist jünger geschätzt, als sie eigentlich war. Weswegen sie meist angab, schon heiratsfähig zu sein. Dabei hatte sie noch einige Jahre bis sie das Alter erreicht hatte, indem man verheiratet und sein erstes Kind haben sollte.
    Soetwas fragt man eine Dame nicht, aber am XVI. Martius wurde ich 13. Und wie alt bist du?

    Sie vernahm eine Stimme die sie grüßte und blickte von der Versteigerung zu dem Rufer.
    Oh, Salve Helvetius Varus. Sie fächelte sich leicht Luft zu. Hatte man doch das Gefühl, das die Luft stehen würde und mit ihr auch der Gestank der vom Tiber hinaufzog.
    Sie verfolgte wie Varus 550 Sesterzen bot. Du hast auch intresse an dem Sklaven? Dann bin ich gespannt, wer von euch beiden das Rennen macht. Sie blickte von einem zum anderen und schaute dann wieder hinauf, wo der Sklave stand.
    Ein bißchen schmal... ich glaube nicht, das er zu anderen Sachen geeignet ist ausser als Schreiber oder Lehrer.

    Das junge Mädel kam vorbei und vernahm die Beschreibung des Sklaven. Einen Sklaven könnte sie noch gebrauchen - und vor allem beherrschte er die Sprache ihrer Heimat.
    Aber 500 Sesterzen fand sie etwas viel.
    So wartete sie noch ein wenig ab. Vielleicht würde der Preis ja noch sinken oder zumindest stagnieren, dann könnte man ja immer noch überlegen und ein Gebot abgeben.
    In dem Moment vernahm sie ein lautes 500 Sesterzen und wand sich zu dem Bieter um.
    Germanicus Aculeo... Freundlich nickte sie ihm zu. Salve Germanicus.

    Das Blondchen fühlte die schönen Stoffe und ließ die Maßregelung der etwas älteren über sich ergehen. Schon wieder hatte sie etwas falsch gemacht. Rom war wirklich kompliziert. In Athen mußte sie sich nie Gedanken darüber machen, wie sie sich zu verhalten hatte.
    Als ihre Cousine sie fragte, ob sie schneidern konnte, konnte Stella sich ein prusten nicht verkneifen.
    Schneidern? Ich.. nein..so ein wenig nähen ja. Wie es eben jeder kann. Aber schneidern? Nein!
    Sie nahm einen zartgrünen leicht durchsichtigen Seidenstoff zur Hand. Der grünton harmonierte mit ihrer hellen Haut und dem blonden Haar.
    Mama hat mich immer gezwungen zu Spinnen, aber das lernt ja jedes Mädchen.

    Sie lag gerade auf einer Kline als Stella das Klopfen vernahm und dann wie jemand ihren Namen rief.
    Das Blondchen legte den Papyrus in den sie sich gerade vertieft hatte beiseite. Aspasia öffne bitte die Türe.
    Stella hatte sich schon für die Nacht zurückgezogen und trug nur ihr Nachthemd aus ägyptischer Seide, das sie auf dem Markt erstanden hatte.


    Die ältere Sklavin öffnete und ließ Massa, um den es sich vor der Türe handelte, hinein.


    Salve Massa, setz dich doch. Möchtest du etwas trinken?
    Sie nahm die Beine hinab und klopfte neben sich auf die Kline, so dass Massa sich neben ihr setzte.

    Das Mädel hob eine Augenbraue und setze sich erneut die Beine überschlagend.


    Ich bin alt genug und sogar im heiratsfähigen Alter. Und was sollte ich bei den Vestalinnen? Sie strich sich eine vorwitze Locke, die sich gelöst hatte, hinters Ohr.


    Und ich verstehe von Buchhaltung etwas. Meine Mutter ließ mich die letzten 2 Jahre den Olivenhain verwalten. Desweiteren verwalte ich meine kleine Imkerei. Ich denke das unterscheidet sich nicht so viel von anderen Betrieben.


    Dankend nahm sie das Angebot zu einem kleinen Imbiss an.


    Etwas Obst und Käse wäre nett, Danke...