Ramnus kontrollierte kurz die Kutsche von allen Seiten, blickte auch in sie hinein und unter sie. Er betrachtete die Gesichter aller Reisenden, doch es war niemand unter ihnen, der gesucht war oder verdächtig wirkte. Ramnus gab Ferox ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei.
Ferox musste sich während der Wartezeit die ungenierten Blicke der jungen Dame gefallen lassen. Einen Moment fragte er sich, ob seine Rüstung dreckig war. Das schäbige Grinsen von Asper im Hintergrund ließ Ferox dämmern, dass noch andere Assoziationen im Raum standen. Natürlich, sie war eine Seia ... mit einem Anflug von Verzweiflung dachte Ferox an den gleichnamigen Prätorianer, mit dem er viel zu oft zusammenarbeiten musste, und den er als manipulative Spielernatur erlebt hatte. Der schaute einen genau so an. Das dichte schwarze Haar, die braunen Augen ... mit Sicherheit war Seia Fusca mit ihm nicht nur weitläufig verwandt.
"Geschenke sind kein Problem. Bei Tag dürfen Karren und Gefährte zwar nicht in die Stadt einreisen, aber du hast Glück, die Sonne geht gerade unter. Ihr seid das erste Gefährt und werdet noch gut durchkommen, wenn ihr nicht trödelt. Grüße an Seius Stilo von Germanicus Ferox", sagte er mit einem schmalen Lächeln.
Vor der Kutsche öffneten die Urbaniciani das Stadttor von Rom. Diejenigen, welche der Kutsche den Weg versperrt hatten, traten zur Seite. Vor lauter Verwirrung vergaß Ferox, auf eine Bestechung hinzuarbeiten und ließ die Kutsche trotz des offensichtlichen Wohlstands der Seia Fusca einfach so passieren. Asper, der Kamerad, der eben noch schäbig gegrinst hatte, zog einen Flunsch.