Beiträge von Quintus Tiberius Felix

    Der Paedagogus sah hier nun aber wieder die Chance, seinen Zögling weiter zu einer politischen Karriere zu drängen. Der Junge musste sich endlich bewusst werden, dass man als Mann seines Standes eben auch etwas leisten musste und nicht einfach auf der faulen Haut liegen konnte. Die Sache mit den Luperci hatte er in der Tat mit den Augen gerollt, das war ganz ausgeschlossen. Auch wenn der Vater des Jungen Legat gewesen war, so waren die Tiberier ja bekannt dafür, dass sie in Rom die höchsten Priesterämter innehatten. Da konnte man sich doch nicht auf das Verherrlichen der Stadthuren herablassen. „Was sagst du zu einer Ausbildung im kultischen Bereich? Ich könnte den städtischen Pontifex oder den Haruspex fragen, ob Sie dich unterweisen würden. Dann könntest du sicher auch bald ein Discipulus werden.“ Sprudelte es aus Volturcius heraus.


    Nun war es an Quintus, die Augen zu rollen und in sich hineinzuseifzen. Noch mehr Arbeit? Es war wie bei den Weibern: Man reichte ihnen den kleinen Finger, dann rissen sie einem den Arm ab. Er gebar mit einer Handbewegung um Stille. „Ich denke, wenn wir hier eins nach dem Anderen anfangen, dann reicht das ja vollkommen. Ich bin noch nicht mal 20 und du willst gleich einen Pontifex aus mir machen. Ich denke, das ist etwas zu früh. Ich werde mir erst mal das Leben als Magistrat ansehen und dann sehen wir weiter.“ Würgte er das Gespräch kurzerhand ab,

    Quintus war erst mal geschockt von dem Zustand der tiberischen Villa in Rom, aber er wollte auch nicht lange bleiben. Schwierig war natürlich, dass keiner den Hausgöttern opferte. Eigentlich sollen die Anwesen ja nicht so lange ohne Herren sein. Aber der derzeitige Besitzer war nun mal derzeit nicht auffindbar. Natürlich wollte er, wenn er schon mal in Rom war, auch ein bisschen die Stadt genießen. Also ab auf die Märkte, denn hier gab es nun mal Dinge, die man in Mantua nur schwer bekam.


    Natürlich war auch der Sklavenmarkt von Rom einer, auf dem man bessere, aber auch leider teuere Sklaven bekam. So war Quintus auch auf den Sklavenmarkt gekommen, um zu sehen, was es so gab. Er selbst trug Kleidung, die keinen Zweifel aufkommen ließ, dass er ein Mann von Stand war, auch wenn er keine Toga trug. Seine Tunika war mit Seide eingefasst und mit Goldfäden bestickt, und dem erfahrenen Händler fielen die beiden Elfenbeinhalbmonde an seinen Schuhen auf, die ihn als Mitglied einer Patrizierfamilie auswiesen.

    Zwei kräftige Kerle für die Plantage hatte er schon gekauft, auch wenn es immer weniger Sklaven gab, da es schon lange keine Eroberungszüge mehr gegeben hatte. Langsam musste er sich überlegen, ob er dem Beispiel einiger Landbesitzer aus Nordafrika folgte und auf Colonenwirtschaft umstellte.

    Jetzt aber stand er vor einer Sklavin, die ihm gefiel. Ein schlankes Mädchen, das ihm gerade recht kam. Die Notwendigkeit, Sklaven für die Landarbeit zu kaufen, lag ja auf der Hand, aber so ein Mädchen würde man nicht auf dem Feld arbeiten lassen. Zu dem Händler sagte er: „Wo kommt sie her?“ Erst mal wollte er kein zu großes Interesse heraushängen lassen.



    Sim-Off:

    Reserviert

    Genau, ausser ein junger römischer Patrizier beansprucht die Dame schon für sich

    Erstmal willkommen auf der Sonnenseite (husst auf der richtigen Reinseite) von meiner Seite. Da ja ein Patrizier angesprochen wurde und derzeit nicht so viele aktiv sind, und ich aber nicht gleich wieder eine Spielerin wegen Langeweile verlieren will, würde ich mal vorsichtig Interesse bekunden, wenn noch ein paar Feinheiten geklärt sind. Diese würde ich aber dann via PN besprechen, wenn du freigeschaltet wurdest, bevor ich es wasserdicht mache. Quintus (als ID, nicht ich als Person, ist gerade was den Umgang mit seinen Sklavinnen angeht, speziell) und eine Kampfamazone wären eher nichts für meinen Haushalt. Es steht also einiges an zum Besprechen, nicht dass es dann nicht das ist, was gesucht wurde. Dazu einfach mal ein paar Beiträge von Quintus lesen. Zumal ich auch nicht in Rom bin und ja eigentlich Frauen in dieser Zeit auch in Germanien mit 20–25 meist schon 2–3 Kinder haben.

    Die ganze Sache mit seiner Schwester und dem nach Rom gehen und so weiter war ihm nun eine Last, aber am Ende würde er gehen müssen, denn die Patrizier hatte da so ein paar Regeln. Leider besagte eine davon, dass man seine Pietas zum Ausdruckbringen musste und einem der stadtrömischen Kultvereine beitreten musste, und das würde er wohl mal erledigen müssen. Volturcius hatte ihm zu den Augustales geraten, da ihm zu den angeseheneren Saliern die Voraussetzungen wie zwei lebende Eltern fehlten. Als Quintus vorgeschlagen hatte, sich den Luperci anzuschließen, hatte er einen galligen Blick seines Hauslehrers geerntet, und manchmal fühlte sich Quintus noch an seine Kindertage zurückerinnert.


    Naja, aber auch das konnte er ja immer noch ein bisschen auf die lange Bank schieben. Auch wenn Volturcius immer so toll von Rom sprach, zog es ihn erst mal nicht dort hin. Er befürchtete, dass er dort mit Arbeit belastet werden würde, und darauf hatte er schlicht keine Lust. Auch das Leben im Heimatort Vergils hatte ja schließlich was.

    Re: Ausbesserungsarbeiten am Theater


    Dann kam es natürlich zu den zu erwartenden Dankesbekundungen der Duumviri, und auch wenn er diese erwartet hatte, ging die natürlich runter wie ein dickes Kind auf der Wippe. Die Duumviri hakten aber noch mal ein, was es sich nun genau handeln würde, und Quintus vermutet, dass der eine oder andere in der Curia ein wenig eifersüchtig auf die Gelegenheit war, sich so vermeintlich günstig in der Stadt bekannt zu machen. Offenkundig war Quintus dem Mann, den er erst für einen Quälgeist gehalten hatte, zu Dank verpflichtet. Den der eine oder andere ältere Magistrat versuchte sich mit einzubringen, aber es war offenkundig, dass sie es auf eine billige Art an Ansehen zu kommen aus hatten. Die Curia musste sich nicht groß beraten, ob man ihm erlaubte, ein öffentliches Gebäude auf eigene Kosten zu renovieren, das verstand sich.


    Summa summarum konnte Quintus zufrieden sein und das würde seinem Paedagogus Volturcius sicher auch wieder etwas milde stimmen. Denn seine sexuellen Ausschweifungen mit seinen Sklavinnen hatten nach Volturcius Meinung in letzter Zeit etwas zu weit ausgeufert. Aber warum sollte sich Quintus dafür schämen? Sie waren ja sein Besitzt.


    Gedanklich musste sich Quintus nun aber wieder in den Stadtrat von Mantua befördern, denn das war ja nicht der einzige Tagesordnungspunkt heute und auch beim Rest musste er Interesse heucheln. Nachdem sein Punkt abgeharkte war, setzte sich Quintus wieder und machte sich wie üblich hier und da auf einer Schreibtafel zu verschiedenen Punkten Notizen. Sonst würde er den ganzen Quatsch, der hier geredet wurde, allzu schnell vergessen und konnte dann nichts dazu sagen, sollte er gefragt werden. Es wurde Zeit für einen Scriba personalis, aber soweit er wusste, waren die im Sitzungssaal nicht erlaubt, denn keiner der Decurioes hatte einen dabei. Verdammt, es sah so aus, als würde es doch an ihm hängen bleiben.

    Ich möchte mal etwas zur Diskussion stellen.

    Mir ist durchaus bewusst, dass die Quests die Spieler zusammenbringen sollen. Aber es ist eben auch eine Möglichkeit, sich ein Grundstück zu ergattern. Vielleicht ist es ja möglich, bei einer guten Geschichte mal ein Auge zu zu drücken, denn in Mantua werde ich wohl kein Quest erfolgreich beenden können, da ich zwar eh nur vorhatte, da allein rumzuschlupfen, aber vielleicht reitet mich der Senatsstachel ja doch noch mal. Auch die Einheiten wie die Legionen haben ja derzeit kaum die Möglichkeit, aufgrund des Spielermangels ein Quest in den Bedingungen zu erfüllen.

    Ausbesserungsarbeiten am Theater


    Es war eine der üblichen Stadtratssitzungen, an der ja nun üblicher Weise nur die städtische Oberschicht, also die Decurionen, teilnahm. Aber natürlich hatten die Magistraten, die noch nicht in den Ordo Decurionum aufgenommen waren, wenigstens einen temporären Sitz.


    Also hatte Quintus die Gelegenheit genutzt, sein Anliegen auf die Tagesordnung setzen zu lassen. Als ihm einer der Duumvir das Wort erteilte, erhob er sich und griff mit der linken Hand an seine Toga, um etwas würdevoller aus zu sehen. Er war sich der Tatsache bewusst, dass er hier der Jüngste war und ihn die meisten mit Argwohn beäugten. Er war der Sohn eines Senators und die meisten Magistrate waren 30 oder älter. Aber mit einem guten Namen und vor allem Geld im Rücken konnte man sich eben mehr erlauben als ein einfacher Plebejer. „Patres conscripti, zunächst möchte ich den Duumviri danken, dass sie meinen Punkt für die Tagesordnung zugelassen haben.“ Er nickte den beiden Duumviri mit einer Geste seiner rechten Hand zu, die wie im Senat von Rom wie die Consulen auf ihren Amtsstühlen saßen. „Ich wurde neulich auf dem Forum von einem Bürger angesprochen. Dieser zeigte mir auf, dass an unserem schönen Theater hier und da Ausbesserungsarbeiten anstehen. Wie es meine Pflicht ist, habe ich mir die Sache angesehen und entschieden, diese Ausbesserungsarbeiten auf meine Kosten ausführen zu lassen. Ich weiß, eine kleine Geste meiner Zuneigung für meine Stadt, aber ich hoffe, Patres Conscripti, dass ihr mir ob meiner Jugend erst mal diese kleine Geste zulasst.“

    Ein Bürger war auf dem Forum an Quintus herangetreten, wie das so üblich war. Natürlich war das der einfachste Weg, denn mittlerweile war er ja als Magistrat bekannt und die Leute erkannten ihn als solchen. Der Mann hatte ihm unaufgeregt erklärt, dass am Theater hier und da kleinere Arbeiten zu erledigen seien und er als Magistrat sicher daran interessiert sei, sich um die Stadt zu bemühen.
    War ja klar, dass die Leute wollten, dass er sein Geld für die Stadt aufwand, und jetzt kamen sie mit jedem kleinen Scheiß angelaufen, um ihm sein Geld aus der Tasche zu ziehen. Naja, was sollte es, wenn es nicht zu aufwendig war, dann konnte man das ja machen.


    Also war er dem Mann zum Theater gefolgt, um sich das mal anzusehen. Was natürlich nichts bringen würde, denn er war ja kein Architekt, aber er wollte wenigstens beurteilen, ob es sich hier seiner Meinung nach um etwas handelte oder ob er dafür tiefer in die Truhe greifen sollte. Was er vermutlich nicht tun würde, das sollten mal schön die Duumviri machen.
    Aber er war dem Mann gefolgt, um wenigstens Interesse zu heucheln, wie er es immer tat, wenn einer aus dem Pleps ihn mit etwas nervte. Der Gedanke, dass es als Hochgestellter und als Magistrat seine Aufgabe war, sich für die einfachen Bürger zu verwenden, war noch nicht wirklich präsent in seinem Geist.
    So sah er sich die Sache mal an und es schien baulich nur um die einigen Ausbesserungsarbeiten zu handeln, aber vielleicht sollte er es trotzdem einem Architekten zeigen.

    Man musste als Magistrat wirklich arbeiten, das war im Grunde das Schwerste. Der ganze Sinn erschloss sich Quintus nach Monaten noch immer nicht. Er war der reiche Sohn eines Senators und Legaten und hätte seine Zeit damit verbringen können, morgens lange zu schlafen und abends seine Sklavinnen durch sein Bett zu scheuchen. Und was tat er stattdessen? Richtig, er stand morgens auf und kam hierher, las Berichte und Vorschläge seiner Angestellten und musste sich den Kopf zerbrechen. Dann war er auf dem Markt und sah nach dem Rechten, klapperte die Bordelle ab und hörte sich das Gejammer der Leute an. Trotz dass er das alles als Zeitverschwendung ansah, versah er doch die an ihn gerichtete Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit. Die beiden Duumviri hatten keinen Grund zur Klage. Den er war nun mal ein Patrizier und ein gewisses Standesbewusstsein hatte er schon, und auch seinem Vater wollte er keine Schande machen. Wie hätte er das beim Opfern an die Hausgeister erklären sollen? Auch wenn er sonst die Religion nicht so ernst nahm, denn die Götter waren schließlich Götter, und was sollten sie sich daran stören, wenn einer ihnen nicht täglich gedachte? Aber für solche Grübeleien war kaum Zeit, denn Morgens kam er hierher und erledigte seine Aufgaben und war nachmittags auf dem Markt. Er hatte dem kaiserlichen Erlass entsprechend dafür gesorgt, dass Steuern nur noch in den zugelassenen Nominalen gezahlt wurden, aber das spielte in Mantua eigentlich keine Rolle, da man kaum provinzielle Münzen im Umlauf hatte. Und was die gebräuchlichen Messing- und Kupfermünzen anging, war das ja sowieso kein Problem. Die meisten zahlten eh in Sesterzen und Ass. Denare waren nur bei größeren Transaktionen im Umlauf.

    Nachdem er den üblichen Schreibkram erledigt hatte, macht er sich mit seiner kleinen Entourage wie der Auf in Richtung Markt.

    Einer der Sklaven der tiberischen Villa hatte die Nachricht gebracht, da von den Sklaven, die Quintus Tiberius Felix mitgebracht hatte, keiner wusste, wo er hätte hingehen müssen. Für die kleine Reisegruppe war Rom einfach nur rissig und es hatte sie alle erschlagen, wie viele Menschen hier lebten. Da aber keine Verwandten von Quintus mehr hier lebten und er aber als Patrizier einem der Collegia angehören sollte, wie man ihm glaubhaft versichert hatte. Versuchte er es erst mal bei den Magistern, den Fürsprecher hatte er derzeit nicht. Quintus hoffte einfach, dass sein Name ihm schon mal einen Fuß in die Tür bringen würde. Leider erfüllte er die Bedingung, dass beide Eltern noch leben mussten, für die anderen Collegia, die für Patrizier vorbehalten waren, nicht mehr.



    An

    Magister C. Casperius Megellus


    Salve ehrenwerter Casperius,

    Da ich derzeit in Rom weile will ich meiner Vorfahren zur Ehre auch meine Pietas zum ausdruckbringen und mich gern bei den Augustales verpflichten. Da du mich nicht kennst und ich dich nicht kenne lass mich dir wenigstens schreiben wer mein Vater war und wer zu meinen Verwandten gehört damit du mich einnorden kannst. Mein Vater war Q. Tiberius Vitamalacus der Senator und ehemalige Legat der Legio I. Meine Mutter wiederrum war Flavia Vera aus eben den Flaviern die mit dem Pontifex M. Flavius Gracchus verwandt sind.


    Näheres würde ich aber gern in einem persönlichen Gespräch erörtern. Ich wohne in der Villa Tiberia und sehe einem Termin mit Freue entgegen so du mir postalisch einen zukommen lassen willst.


    Q. Tiberius Felix

    Es war wie verhext gewesen, er war von Mantua aus nach Genua gereist um von dort aus ein Schiff nach Ostia zu nehmen. Was wie jeder sich ausmalen konnte der schnellste Weg gewesen wäre. Aber anhaltender Südwind hatte seinen schönen Plan in Rauch aufgehen lassen. Stattdessen hatte er über Land über die Via Aurelia reisen müssen. Was nicht nur deutlich länger gedauert sondern auch deutlich ansträngender gewesen war. Naja was wollte man machen der Verkehr in Rom war nun wirklich auch nicht viel besser. Trotzdem kam er zwar nicht mit einer Sänfte wohl aber mit einem Tragestuhl vor der Stadt Villa in Rom an.


    Einer seiner Sklaven, den er war natürlich mit einem gewissen Gefolge in Rom angekommen, ereiferte sich und klopfte für seinen Herren an die Porta.

    Zum Glück öffnete auch bald ein Sklave oder Diener – das konnte man ja nie sagen – die Porta. In einem kurzen Gespräch, das sich nun entspannte, erfuhr Quintus dass kein anderer Tiberius im Haus sei und dass auch derzeit niemand hier wohnte. Das konnte Quintus kaum glauben, aber da er hier in der Stadt weiter keinen Gastfreund hatte. (Und auch in keiner anderen Stadt außer in Mantua) Entschied er sich trotzdem, sein Hauptquartier für seine Erledigungen hier in Rom erst mal hier aufzuschlagen. Er wollte ja nicht lange bleiben, höchstens ein zwei Wochen. Nachdem der Türhüter den Verwalter geholt hatte und Quintus diesem erklärt hatte, dass er der Sohn des Senators Quintus Vitamalacus war, war dieser auch etwas freundlicher. Offenkundig hatte dieser hier gerade das Sagen und war recht zufrieden damit. Aber man ließ Quintus und seine kleine Reisegruppe herein und man verstaute seine Reisekisten in einem der Zimmer für Gäste. So betrat er die tiberische Villa und versuchte erst mal hier anzukommen.

    Auch das Kontrollieren der Freudenhäuser gehörte ja zur Aufgabe der Magistrate, auch wenn man glauben mochte, dass das einen jungen Mann reizen würde. Tat es bei ihm nicht: Er hatte zuhause genug Sklavinnen, die er für seinen Spaß haben konnte, so dass die Neuntestundemädchen nicht wirklich reizten. Seine Kontrolleure prüften, ob die Mädchen auch angemeldet waren, und auch den Gewinn eines Beischlafs als Steuer abführten. Römerinnen, die sich so weit herabließen, gab es auch, aber sie mussten eben angemeldet sein, um einer Anzeige wegen Ehebruchs zu entgehen. Bei den Sklavinnen und den Peregrinii war es egal, da für diese dies nicht galt. Es war also da hier bei den Frauen höchstens mal Fluktuation innerhalb der Stadt kein Problem, man kannte ja seine Pappenheimer. Da die Hilfskräfte, die er von der Stadt übernommen hatte, das schon so lange machten, war die Kontrolle eher eine Routine. So konnten sie recht bald eines der anderen Bordelle anlaufen, um da die Kontrolle durchzuführen.

    Nachdem er nun einige Zeit Magistrat war, war es mal wieder Zeit, bei seinem Vorgesetzten, dem Duumvir für städtische Angelegenheiten, vorbeizuschauen. Den er wollte sich erkundigen, was er machen musste, um, auch wenn er noch sehr jung war, aber eben der Sohn eines bedeutenden Senators, möglichst zügig in den Stadtrat und damit unter die Decurionen zu kommen. Natürlich mussten sich Plebejer aus der Mittelschicht über Jahre in den Stadtrat hocharbeiten, aber er war nun mal der Sohn eines Senators und hatte wenig Lust auf Plagerei. Außerdem war es für eine Stadt eine Ehre, einen Mann wie ihn im Stadtrat zu haben. Da war er sich sicher, und die Magistratur, die ja eine Voraussetzung ist, hatte er ja im Sack, wie man so schön sagte.

    So hatte er sich einen Termin geben lassen und stand nun vor dem Officium des Duumvir in der Hoffnung, nicht lange warten zu müssen.

    Immer wieder in den letzten Monaten hatte er die Marktaufsicht wahrgenommen. Den Markt war nun mal alle acht Tage. Natürlich bedeutete das, dass er nicht selbst ständig über den Markt flitzen musste. Er arbeitet mit den Scriba Publicus zusammen, die schon seit Jahren diesen Job machten. Was er nicht gewusst hatte, ist, dass ein Magistrat die Schreiber, die ihn unterstützen, quasi selbst einstellen und auch bezahlen musste. Aber gut auch, das war ja wie so oft kein Problem. Er selbst nagte ja nicht am Hungertuch. Was nun seine Aufgaben anging, kam es selten zu klagen, was falsche Gewichte anging. Ab und an gab es mal falsche Münzen, und nur einmal war Quintus sicher gewesen, dass der Mann, der die Münzen in Umlaufgebracht hatte, auch der Falschmünzer gewesen war. Die anderen hatten sich die falschen Münzen selbst andrehen lassen. Aber natürlich lag das zu beurteilen nicht mehr in seinem Aufgabenbereich. Er hatte alle, die mit falschen Münzen erwischt wurden, dem Vigil übergeben lassen, und dann sollte sich der Duumvir für Rechtsangelegenheiten darum kümmern. Bei Delikten wie Diebstahl musste immer jemand Klage erheben, aber falsche Münzen, das richtet sich gegen den Staat.


    Über die Monate hatte er sich auch an die lästige Toga fast gewöhnt, auch wenn er sich sicher war, dass er das Ding wirklich nur bei offiziellen Angelegenheiten tragen würde.

    Volturcius der sein Los als Hauslehrer hier mit Fassung zu ertragen suchte, seufzte abermals bei dem so zynischen Kommentar. "Warum mich die Götter mir dir strafen, ist mir immer noch ein Rätzel. Aber wie Sisyphos werde ich es ertragen müssen." Quintus quittierte nun seinerseits den Sisyphosvergleich mit einem gespielt gequälten Seufzer. Diese Art Vergleiche kannte er ja nur allzu gut. "Aber zurück zum Thema. Gut, dann werden wir die Mitglieder des Stadtrates einladen." "Ja ja lad sie nur ein. Hauptsache ich hab möglichst wenig Arbeit damit." Kommentierte er und machte klar, dass er nicht daran dachte, selbst etwas dafür zu leisten. "Im Übrigen hat deine Schwester dir geschrieben." Sagte er und legte eine zusammengeklappte Tafel auf den kleinen Tisch. Die Schwester lebte bei einer entfernten Tante und wenn man Volturcius fragte, war das gar nicht schlecht. Denn das, was sie von ihrem Bruder hättet lernen können, war nichts anderes als Ausschweifung und Müßiggang, nicht gerade das Damenhafteste, was lernen konnte. Aber sein Zögling scherte sich nicht weiter um die Schwester, wie es schien, und war offenkundig froh, dass er sie bei der Tante untergebracht hatte. Quintus verdrehte die Augen, ach ja seine Schwester. Na was sollte denn da im Brief stehen. Mal wieder dieser frömmlerische Unsinn, dass sie immer brav tat, was die Tante ihr sagte, und so weiter. Ja ja. Wie lange hatte er sie nicht gesehen – 4-5 Jahre? Naja, was sollte es? Sie hatten seit Jahren nur brieflichen Kontakt, und eines Tages würde jemand ankommen und fragen, ob er sie in seinem Bett unter sich bekommen …. Eh heiraten konnte. Dann wäre seine Pflicht getan und ihre würde anfangen. "Ich werde ihn später lesen." Sagte er und vielleicht tat er das auch, aber darauf kam es nicht an. Sie würde eh weiter schreiben, auch wenn er ihr nicht antwortete.



    Sim-Off:

    Das spielt vor der Cena, für die Stadtoberen da ich den Strang noch zu Ende ziehen will, dass es ein Bild gibt. Leider gibt es die Überschriften nicht mehr.

    Bürger der Stadt Mantua!!!

    Audite, Audite!!!



    Hiermit geben wir, die Duumviri von Mantua,

    die Ergebnisse der vergangenen Wahl

    ANTE DIEM XVII KAL IAN DCCCLXXIII A.U.C. (16.12.2023/120 n.Chr.)

    wie folgt bekannt:


    Zu Duumviri wurden gewählt:

    Appius Flaminius Rullus [NSC] und Potitus Heius Cerealis [NSC]


    Zu Magistraten wurden gewählt: [...], Quintus Tiberius Felix, [...]


    Die Gewählten treten ihr Amt in der nächsten Sitzung des Stadtrates an.

    itcman-scriba.png

    Er war nun ein gewählter Magistrat von Mantua. Sicher, bei einem Vater, der Senator und Legat der Legion in der Stadt gewesen war, war das nicht das Rumvollste, aber das sollte seinen Paedagogus erst mal zufrieden stellen. Es war hoffentlich nicht so ansträngend wie eine Magistratur in Rom, immerhin machten die Meisten dies neben ihrem Geschäft. Wenn er sich so die letzten Magistrate so angesehen hatte.

    So war es aber an der Zeit, sich in der Stadt zu zeigen. Eine Amtstoga gab es nicht, aber er trug eine schneeweiße wollene Tunika, halbhohe Stifel und eine Toga, und er hasste dieses Ding jetzt schon. Es war so dermaßen unbequem und das Anlegen hatte viel zu lange gedauert. Er hatte es gern bequem und er wusste, dass er das Ding schon bei seiner Kandidatur gehasst hatte. Aber er versprach sich von diesem Amt einen Sitz im Stadtrat. Welcher der Decurionen würde ihm dem Sohn eines Senators einen Sitz im Stadtrat verwehren, wenn er diese Magistratur erst mal bekleidet hatte. Und wenn er erst mal im Stadtrat saß, hatte er auf ewig eine Ausrede, warum er nicht nach Rom konnte. Er hatte ja dann hier Verpflichtungen, die ihn quasi banden. Natürlich hatte ihn der Duumvir für städtische Angelegenheiten mit der Marktaufsicht betraut. Marktaufsicht: Das klang ja megaspannend. Na was sollte es? Er hatte erklärt bekommen, was er zu tun hatte, und es verstand sich, dass er das dem auch erst mal für eine Weile nachgehen würde. Er hatte natürlich auch eine kleine Entourage an Scriba Publicus und Servii Publicus zur Verfügung, die die eigentliche Arbeit machten. Er musste ihnen nur Aufträge erteilen und sie kontrollieren. Das war nun wieder war etwas, an dem Quintus deutlich gefallen fand.

    Am Morgen, oder besser Vormittag, nachdem er die ganze Nacht die kleine Germanin gepflügt hatte, war Quintus dann endlich aus dem Bett gestiegen. Es war eine gute Idee gewesen. Die Kleine gefiel ihm richtig gut. Deutlich jünger als Hygelia, die schon Mitte zwanzig war, also deutlich älter als er selbst war. Diese kleine Germanin aber war jung und schlank wie eine Nymphe. Sie unter sich zu haben, hatte ihm einen deutlich größeren Augenschmaus im Schein der Öllampen verschafft. Ihre weiblichen Rundungen waren noch nicht voll ausgebildet, aber sie war sehr ansehnlich, und blond war sie überall, wie er festgestellt hatte.


    Etwas entspannt saß er auf einer Kline im Garten des Anwesens und ließ sich sein Frühstück bringen. Feigen, Frischkäse und etwas Stutenmilch – mehr erst mal nicht. Er war nicht der große Frühstückstyp. Wofür er aber der Typ war: Morgens im Garten sitzen und das Wetter genießen. Leider stand auch schon wieder sein Paedagogus auf der Matte. Volturcius kam sicher, um ihm wieder irgendeinen klugen Ratschlag zu geben. "Ein erfreulicher Abend nach allem, was man so gehört hat." Das war keineswegs eine Anspielung auf eventuelle Gerüchte der Sklaven, sondern ein unverhohlener Hinweis auf das laute Gestöhne, das man durch das ganze Haus hatte hören können. Volturcius wäre froh, wenn sein Zögling etwas mehr Diskretion an den Tag legen würde. Das Irgendwas drang immer durch einen Sklaven nach draußen.

    "Das will ich wohl meinen." Sagte Quintus, ohne auf den Kommentar einzugehen. In seinem Hause konnte er ja wohl tun und lassen, was er wollte. "Gut, dann können wir sicher weiter besprechen, wie du dich in eine vernünftige soziale Position begeben kannst." Quintus stöhne gelangweilt auf. "Na von mir aus. Ich sagte doch, ich heirate die kleine Flaminia." Nun war es an Volturcius, mit übertriebener Deutlichkeit zu seufzten. "Und ich habe gesagt, dass das nichts bringt. Den jungen kleinen Hintern hattest du gestern Nacht. Jetzt ist es Zeit, den Kopf einzuschalten." Quintus war diese Leier ja schon gewöhnt. "Also ich denke, wir sollten das Thema erst mal verschieben, es ist ja noch Zeit. Um dich zufrieden zu stellen. Ich werde mich erst mal hier um ein öffentliches Amt bemühen, und dann sehen wir weiter. Vielleicht gefällt es mir ja so gut, dass ich dann unbedingt nach Rom will." Den letzten Satz hatte er mit so viel Ironie wie nur möglich gesprochen, denn er verspürte keinerlei Drang nach Rom zu geben, und das wusste Volturcius auch. Aber um des lieben Friedens willen würde er hier Magistrat werden. Aber jeden Morgen aufstehen und einer Tätigkeit nachzugehen – was hatte das für einen Sinn, wenn man nicht musste?