Die Menge der Urbaner stand ordentlich und aufrecht auf dem Marsfeld, aber niemand hatte ihnen verboten, zu reden oder sich zu bewegen. Vor Lurco stand Asper und tanzte ein wenig an der Stelle zur Musik. Scato trat ihm ein wenig in den Hintern.
"Hör auf, du verschandelst die ganze Aussicht."
Asper blickte kurz über die Schulter nach hinten und grinste. "Du bist nur neidisch auf meine Eleganz."
"Das war schwach, lass dir einen besseren Spruch einfallen."
Scato grinste zurück und stellte er sich auf die Zehenspitzen, um sich lang zu machen, während Asper weiter vor sich hintanzte. Als Soldat liebte Scato Paraden und Prozessionen (wobei es auch Exemplare geben sollte, welche diese hassten).
"Irgendwo muss Onkel Ravilla sein", meinte er zu Lurco. "Sein neuer Senatorenfreund, bei dem er zu Neujahr zu Gast war, wollte ihn heute gern dabei haben. Keine Ahnung, wie Ravilla es angestellt hat, den Annaeus von sich zu überzeugen. Besonders, weil er besoffen war, als er zu Hause ankam. Sogar den Petronius hat er mitten in der Nacht vollgelallt."
Was etwas peinlich war, da Petronius Crispus ihr Vorgesetzter war.
"Aber vielleicht war der Annaeus genau so hackedicht? Haben zusammen schweinische Lieder gegrölt, so was verbindet. Ahhh, dort! Ziemlich weit vorn, schau! Mensch, heute sieht der Ravilla ja regelrecht zivilisiert aus. Keine bunten Farben, keine Aegyptus-Augen. Vermutlich musste er Anaxis dazu in eine Truhe sperren. So ein Perser ist echt das unpassendste Stück Sklave, was man sich nur kaufen kann, wenn er einen ankleiden und schminken soll. Charislaus würde einen nie in solche Theaterkostüme stecken. Aber was ich jetzt sehe, macht Hoffnung. Vielleicht wird aus Ravilla doch noch ein anständiger Stadtrömer."
Ramnus, der auf der anderen Seite neben Lurco stand, zeigte von oben mit zwei Zeigefingern auf Asper, ohne dass dieser etwas merkte, und machte unanständige Bewegungen mit seiner Zunge in der Wange, um ihn für die Damenwelt attraktiv zu machen. Scato fand diese Bemühungen gut und linste verstohlen zu Lurco.